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Dezember 2005/Jänner 2006 (PDF) - an.schläge

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thesendesaster<br />

34 <strong>an</strong>.<strong>schläge</strong>dezember jänner <strong>2005</strong> <strong>2006</strong><br />

Fo t o : A rc h i v<br />

Fo t o : AFo rcth o i: vA<br />

rc h i v<br />

Der Sitcom Check<br />

Ob Karrierefrau oder Weibchen am Herd, das Fernsehen wimmelt vor Weiblichkeitsklischees.<br />

Dennoch gibt es Hoffnung: Unkonventionelle Fernsehfrauen sind vor allem in Sitcoms zu<br />

finden. Von Barbara Oberrauter<br />

Und es ändert sich doch: Obwohl<br />

das Frauenbild im Fernsehen<br />

meist immer noch die<br />

„klassischen“ Stereotypen<br />

tr<strong>an</strong>sportiert, hat eine Studie<br />

des ORF vom letzten Jahr doch gezeigt,<br />

dass der Verhaltenskorridor für Frauen,<br />

besonders in jüngeren Fernsehformen<br />

wie der Sitcom, breiter wird: Hier werden<br />

alternative Geschlechterbilder geboten,<br />

die „typisch weibliche“ mit „typisch<br />

männlichen“ Eigenschaften vereinen.<br />

Dennoch muss auch bei der Rezeption<br />

dieser Serien der heterosexuelle<br />

und männlich dominierte Kontext mitbedacht<br />

werden, in dem sie entst<strong>an</strong>den<br />

sind – die Machthaber der Medien sind<br />

nach wie vor größtenteils männlich,<br />

genauso wie die Gagschreiber. Vor<br />

diesem Hintergrund sollen hier fünf<br />

Klischees auf ihre Validität hin überprüft<br />

werden, die (Fernseh-)Frauen<br />

immer wieder <strong>an</strong>gedichtet werden.<br />

Um das Ergebnis bereits vorwegzunehmen:<br />

Mit einer feministischen Lesart<br />

dieser Sitcoms wird frau hier einige<br />

witzige, mutige, schlagfertige und<br />

intelligente Frauen finden, wie sie im<br />

übrigen Fernsehprogramm leider immer<br />

noch in viel zu geringem Ausmaß<br />

vorkommen.<br />

These eins: Dicke Frauen haben<br />

Komplexe, verfügen über wenig soziale<br />

Kontakte und vergraben sich daheim<br />

vor dem Fernseher. Ihr einziger Halt<br />

sind ihre geliebten Kinder.<br />

Rose<strong>an</strong>ne Barr ist der lebende Beweis<br />

dafür, dass ein Gewicht über 100<br />

Kilogramm und eine Verortung in der<br />

unteren Mittelschicht keine Komplexe,<br />

sondern größere Durchschlagskraft und<br />

mehr Freiheiten mit sich bringen. Als<br />

Matriarchin im klassischen Sinn weiß<br />

Rose<strong>an</strong>ne, wie der Hase läuft, und agiert<br />

nicht nur äußerst selbstbestimmt in<br />

ihrem eigenen Leben, sondern auch jenen<br />

von Kind, M<strong>an</strong>n und Anverw<strong>an</strong>dten.<br />

Lieber dick da als sich selbst zu verdünnisieren,<br />

ist Rose<strong>an</strong>ne nicht nur die<br />

Stimme derer, die sich nicht wehren können,<br />

sie stellt auch gemeinsam mit ihrer

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