Dezember 2005/Jänner 2006 (PDF) - an.schläge
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projekt<br />
TechnikA<br />
In einem dreijährigen Forschungsprojekt stellten sich ForscherInnen<br />
und kooperierende Unternehmen verschiedener europäischer Länder<br />
der Frage, wie weibliches Potenzial im Technikbereich besser genutzt<br />
werden k<strong>an</strong>n. Im Oktober wurden die Ergebnisse bei einer Konferenz<br />
des Interuniversitären Forschungszentrums Graz (IFZ) präsentiert und<br />
Empfehlungen für weitere Aktionen ausgesprochen. Die Studie zeigt,<br />
dass vor allem Studentinnen trotz guter Noten ihre Ausbildung frühzeitig<br />
abbrechen, da sie sich oft nicht <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt fühlen. Viele Ingenieurinnen<br />
erfahren <strong>an</strong> ihrem Arbeitsplatz Benachteiligungen, wobei<br />
Österreich im Vergleich zu <strong>an</strong>deren Ländern eine unrühmliche Vorreiterstellung<br />
einnimmt: Sexismus und Diskriminierung werden stärker<br />
offen gelebt. Und immer noch gelten Technik-Berufe als „unweiblich“.<br />
Damit das nicht so bleibt, ist konkrete Technikförderung für<br />
Mädchen notwendig, wie z.B. jene des Projekts TechnikA, einer Zusammenarbeit<br />
der Grazer Vereine DOKU GRAZ, mafalda, modellino und<br />
der slowenischen Partnerinnenorg<strong>an</strong>isation Animacija. Hierbei h<strong>an</strong>delt<br />
es sich um ein Weiterbildungskonzept für Erwachsene, die mit<br />
Kindern ab zwei Jahren arbeiten. Indem das Interesse von Mädchen<br />
schon frühzeitig geweckt wird, soll l<strong>an</strong>gfristig der Zug<strong>an</strong>g von Frauen<br />
zu technischen Berufen gefördert werden. Wie sieht nun eine TechnikA<br />
aus? Mit dieser Frage sollten sich SchülerInnen der VS Karl Morre in<br />
Graz kreativ ausein<strong>an</strong>dersetzen. Am 17. November wurde die beste Arbeit<br />
prämiert, als Logo für das gleichnamige Projekt übernommen und<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt. svh<br />
ver<strong>an</strong>staltungen<br />
Subversive Wirklichkeiten<br />
Mit „Subversive Wirklichkeiten?“ geht der Jahresschwerpunkt<br />
<strong>2005</strong> der Frauenhetz zu Arbeit und Politik mit Vorträgen, Diskussionen<br />
und Workshops in die letzte Runde. In den drei Tagen vom<br />
9. bis zum 11. <strong>Dezember</strong> beleuchtet z.B. Andrea Kessler, Ethnologin,<br />
Kultur- und Sozial<strong>an</strong>thropologin, die „Stadt der Frauen“ in Juchitán<br />
Fo t o : Te c h n i k A<br />
<strong>an</strong>.rissarbeit wissenschaft<br />
und die gelebten Realitäten von Frauen- und Männerräumen in Mexiko.<br />
In einem Workshop soll das „D.I.Y“-Konzept, kurz für do it yourself, hinterfragt,<br />
die Strukturen betrachtet und Aktionsmöglichkeiten für eine feministisch-politische<br />
Praxis diskutiert werden. Michaela Moser,Theologin<br />
und Mitarbeiterin der Armutskonferenz, stellt sich dem Thema „Bedürftigkeit<br />
als menschlicher Normalzust<strong>an</strong>d und als Ausg<strong>an</strong>gspunkt für eine<br />
erneuerte Politik des Sozialen“. Nach einem gemeinsamen Frühstück<br />
lädt Erika Thurner, Politikwissenschaflerin, abschließend zu einer Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />
mit den „alten Utopien“ für mögliche Zukunftsprojekte<br />
ein. Auf Anfrage gibt es Kinderbetreuung. svh<br />
Anmeldung: Frauenhetz Wien, 3., Untere Weißgerberstraße 41,T. 01/715 98 88, office@frauenhetz.at, www.frauenhetz.at<br />
im netz<br />
Arbeitsmigration<br />
Die Ausstellung „Gastarbajteri – 40 Jahre Arbeitsmigration“ ist jetzt<br />
auch im Internet abrufbar. Texte, Bildaufnahmen und Videoinstallationen<br />
der im Frühjahr 2004 von der Initiative Minderheiten in<br />
Zusammenarbeit mit dem Wien Museum org<strong>an</strong>isierten Ausstellung<br />
wurden digitalisiert und in eine virtuelle Ausstellung umgew<strong>an</strong>delt.<br />
Alle Interessierten, die einen Besuch in der Ausstellung damals versäumt<br />
haben, können dies nun in Ruhe nachholen. svh<br />
www.gastarbajteri.at<br />
mentoring<br />
Urb<strong>an</strong> Connection<br />
Mentoring-Programme schießen in den letzten Jahren wie die<br />
Schwammerln aus dem Boden, aber nicht viele Projekte hätten<br />
einen Preis für zielführende Konzepte verdient. Das interkulturelle<br />
Frauennetzwerk Urb<strong>an</strong> Connection wäre vielleicht eine Anwärterin.<br />
Im sogen<strong>an</strong>nten Urb<strong>an</strong> II Gebiet-Erdberg (ein unterdurchschnittlich<br />
entwickeltes städtisches Gebiet, das mit EU-Förderung<br />
<strong>an</strong> die „ausstattungsmäßige, wirtschaftliche und soziale Situation<br />
der Gesamtstadt her<strong>an</strong>geführt werden“ soll) wurde dieses Frauennetzwerk<br />
errichtet, um die Zusammenarbeit von Frauen aller<br />
Nationalitäten zu fördern. Dabei sollen vor allem Eigeninitiativen<br />
unterstützt und mit bestehenden Einrichtungen (Gebietsbetreuungen,<br />
Volkshochschulen, Vereinen, Schulen, Kindergärten etc.)<br />
kooperiert werden.<br />
Das Mentoring-Programm im Rahmen der Urb<strong>an</strong> Connection<br />
stellt 22 Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern bis Juni <strong>2006</strong><br />
jeweils eine Mentorin zur Seite. Die Mentorinnen sind Führungskräfte<br />
aus verschiedenen Bereichen, die ihre Kontakte und Erfahrungen<br />
<strong>an</strong> ihre Mentees weiter geben. Immer noch finden viele Migr<strong>an</strong>tinnen<br />
trotz exzellenter Ausbildung und guten Deutschkenntnissen<br />
keine ihrer Qualifikation entsprechende Arbeitsstelle – wenn<br />
sie überhaupt Arbeit suchen dürfen und finden. Träger des Projekts<br />
Urb<strong>an</strong> Connection ist der Verein uptrain, der die Förderung interkultureller<br />
Bildung, Beratung und Vernetzung von in- und ausländischen<br />
MitbürgerInnen zum Ziel hat. Fin<strong>an</strong>zielle Unterstützung gibt<br />
es von der Frauenabteilung der Stadt Wien und dem Europäischen<br />
Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). GaH<br />
www.urb<strong>an</strong>-connection.at<br />
dezember jänner <strong>2005</strong> <strong>2006</strong><strong>an</strong>.<strong>schläge</strong> 27