Dezember 2005/Jänner 2006 (PDF) - an.schläge
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eich und Ungarn. Vergleichsweise deutlich niedriger ist die Erwerbsquote<br />
allerdings bei Ungarinnen mit Kindern: Nur die Hälfte der Frauen<br />
mit ein oder zwei Kindern gehen weiterhin einer Erwerbstätigkeit<br />
nach, sind drei oder mehr Kinder zu versorgen, sind es nur noch<br />
dreizehn Prozent. In Österreich sind immerhin noch mehr als die<br />
Hälfte der Mütter von drei oder mehr Kindern erwerbstätig. Generell<br />
nimmt in der Grenzregion der Anteil der Unter-15-Jährigen ab,<br />
während die Über-60-Jährigen immer mehr werden. Parallel dazu<br />
verlieren traditionelle Familienformen, etwa die Ehe, <strong>an</strong> Bedeutung<br />
und die Zahl der alleinerziehenden Mütter steigt ständig. „Nicht zuletzt<br />
vor diesem Hintergrund ist eine eigenständige Existenzsicherung<br />
von Frauen von enormer Bedeutung“, resümieren die StudienautorInnen.<br />
GaH<br />
Download der Studie: www.expak.at<br />
afgh<strong>an</strong>ist<strong>an</strong><br />
Mutige Frauen im Parlament<br />
Von den im September abgehaltenen Parlamentswahlen in Afgh<strong>an</strong>ist<strong>an</strong><br />
liegt endlich ein Ergebnis vor, das zumindest teilweise hoffen<br />
lässt: Im Gegensatz zu m<strong>an</strong>chen Befürchtungen, dass Frauen <strong>an</strong>gesichts<br />
der konservativen Grundstimmung im L<strong>an</strong>d nur über Quotenregelung<br />
ins Parlament kommen könnten, haben es viele von ihnen<br />
doch aus eigener Kraft geschafft. Von den insgesamt 249 Sitzen<br />
werden im neuen afgh<strong>an</strong>ischen Parlament 68 von Frauen besetzt<br />
sein. In der Provinz Herat etwa hat die 33-jährige Fauzia Gail<strong>an</strong>i die<br />
meisten Stimmen bekommen, noch vor einem favorisierten lokalen<br />
Warlord. Ihren Erfolg verd<strong>an</strong>kt sie wohl wichtigen Familienbeziehungen,<br />
aber auch einer energischen Wahlkampagne. Für Shukria<br />
Barakzai, ebenfalls gewählte Neo-Parlamentarierin und Herausgeberin<br />
eines Frauenmagazins in Kabul, ist das Wahlverhalten der<br />
Afgh<strong>an</strong>Innen völlig einsichtig: „Die Menschen, die diese Stadt zerstört<br />
hatten, hingen nun auf Wahlplakaten – <strong>an</strong> den Wänden der<br />
Ruinen.“ Barakzai möchte eine „kulturelle Revolution“ in Afgh<strong>an</strong>ist<strong>an</strong><br />
starten, weshalb sie sich nun auch als Parlamentssprecherin ins<br />
Spiel gebracht hat. GaH<br />
wyber.space<br />
www.butchsworld<br />
usa<br />
Rosa Parks gestorben<br />
<strong>an</strong>.rissinternational<br />
Sie war nicht die erste, die sich in Zeiten der Rassentrennung weigerte,<br />
ihren Sitzplatz im Bus einem Weißen zu überlassen. Aber Rosa Louise<br />
Parks passiver Protest am 1. <strong>Dezember</strong> 1955 führte zum Montgomery Bus<br />
Boycott, während dem ein Jahr l<strong>an</strong>g kein/e Schwarze/r mehr den Bus<br />
nahm, und in weiterer Folge zur Aufhebung der Rassentrennung in Bussen<br />
durch den Supreme Court. Vor genau fünfzig Jahren blieb die damals<br />
42-jährige Näherin und Bürgerrechtlerin aus Alabama demonstrativ sitzen<br />
und wurde so zur „Mutter der Bürgerrechtsbewegung“. Während des<br />
Busboykotts verlor sie wie viele <strong>an</strong>dere Schwarze ihre Arbeit und erhielt<br />
Droh<strong>an</strong>rufe, bis sie Ende der 1950er mit ihrem M<strong>an</strong>n nach Detroit zog,<br />
wo sie nun am 24. Oktober 92-jährig verstarb. Rosa Parks erhielt 1999 die<br />
höchste zivile Auszeichnung in den USA, die Goldene Ehrenmedaille des<br />
Kongresses; 2001 wurde das Rosa Parks Museum in Montgomery eröffnet.<br />
Vor ihrer Beisetzung am 2. November wurde sie im Kapitol öffentlich<br />
aufgebahrt – als erste Frau in der Geschichte der USA. GaH<br />
Welche es satt hat, von grauslichen „Matschomen“ aufgefordert zu<br />
werden:„Let’s make love baby!“, sollte sich abreagieren und „butchsworld<br />
fight back“ spielen. Zu finden ist der Ego-Shooter, bei dem auch<br />
die unsterblich ist, die sonst Computerspiele scheut wie der Papst den<br />
Feminismus auf www.butchsworld.de, einer Website von Heike Schader<br />
für die Ausstellung „Nette Homos“, die 2002 in Basel zu sehen<br />
war. Abgesehen von den Todesschreien, die sie bei den tumben Männlein,<br />
die sie beim Spielen abknallt, verursacht, wird die „Butch“ als<br />
recht sensibles Wesen dargestellt. So werden ihre Annäherungsversuche<br />
aufs Korn genommen: Diese „sind häufig so dezent, dass sie nur<br />
durch genaue Kenntnis der Verhaltensweisen erkennbar sind. (...) Also:<br />
Roll den roten Teppich aus und lob die Butch d<strong>an</strong>n für Ihren Mut, darauf<br />
zu treten.“ Diese Allgemeinplätze sollen eine aber nicht darüber<br />
hinweg täuschen, dass diese Site etwas enthält, was selten elektronisch<br />
daher kommt: Poesie. Eine zerbrechlich-schöne Bildsprache<br />
kennzeichnet sowohl die Butch-Ankleidepuppe, als auch den Ego-<br />
Shooter und vor allem den Trickfilm „Die tolle Komtess“. Prädikat:<br />
Klickenswert. k<strong>an</strong>a<br />
Fo t o : A rc h i v<br />
dezember jänner <strong>2005</strong> <strong>2006</strong><strong>an</strong>.<strong>schläge</strong> 13