September 2000 (PDF) - an.schläge
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kulturedita malovcic<br />
q<br />
Kommen und Gehen<br />
Mit der Schauspielerin Edita Malovcic sprach Kerstin Kellerm<strong>an</strong>n über<br />
die zweite Generation, die Liebe und ihre neuen Projekte.<br />
Ab Oktober ist „Nordr<strong>an</strong>d“ im<br />
Videoverleih „Polyfilm“ der<br />
VHS-Stöbergasse erhältlich.<br />
32 <strong>an</strong>.<strong>schläge</strong>september <strong>2000</strong><br />
„Ich bin schw<strong>an</strong>ger und des is<br />
sicher,“ teilt die Kr<strong>an</strong>kenschwester<br />
Tamara ihrem Freund mit,<br />
der als Bundesheerler <strong>an</strong> der<br />
Grenze Österreich vor dem Ansturm<br />
von Menschen aus <strong>an</strong>deren Ländern<br />
bewahren soll.„K<strong>an</strong>nst Du nicht wie<br />
alle <strong>an</strong>deren auch die Pille nehmen?“, ist<br />
die bissige Antwort. Später versteift sich<br />
Rom<strong>an</strong>, hoffnungsvoller Vater in spe auf<br />
die Fertigstellung des gezeugten Sprößlings.<br />
Tamara treibt ab und d<strong>an</strong>n ist<br />
Schluß mit dem feldgrünen Rom<strong>an</strong>.<br />
Das Leben kein Film. Nicht nur im Film<br />
„Nordr<strong>an</strong>d“ (Regie: Barbara Albert) –<br />
auch im wirklichen Leben versucht die<br />
Schauspielerin Edita Malovcic trotz<br />
Hindernisse ihren eigenen Weg zu<br />
gehen. „Ab dreizehn arbeitete ich als Fotomodell,<br />
bis 16. Sieben Jahre st<strong>an</strong>d ich<br />
als Sängerin im Studio und auf der Bühne.<br />
D<strong>an</strong>n kam Jahre später über die<br />
Agentur der Anruf für das Casting zum<br />
Film,“ erzählt sie. Die begabte Laiendarstellerin<br />
wurde engagiert. „Das war<br />
alles superneu für mich, aber ich habe<br />
es genossen. Am Anf<strong>an</strong>g war ich<br />
schüchtern und zurückhaltend, aber ab<br />
dem zweiten Drehtag brodelte es in<br />
mir. D<strong>an</strong>n platzte ich fast, in mir ist<br />
etwas aufgewacht“, strahlt sie noch<br />
heute, während im Wiener Café Westend<br />
Kellner und Chef des Lokals bewundernd<br />
um unseren Tisch schleichen.<br />
„Es gab schon einen kleinen Kon-<br />
kurrenzkampf zwischen mir und der<br />
österreichischen Profischauspielerin<br />
Nina Proll am Set, doch dadurch hat der<br />
Film gelebt, die Stimmung war emotional<br />
sehr geladen“, <strong>an</strong>alysiert Edita. Die<br />
acht Wochen Drehzeit waren ein ständiges<br />
Auf und Ab. Nina Proll spielte das<br />
Prolo-Mädchen Jasmin, das sich nach<br />
familiären sexuellen Gewalterfahrungen<br />
jedem Typen <strong>an</strong> den Hals wirft, sich<br />
aber einen liebenswerten, lebenslustigen<br />
fröhlichen Kern bewahrt hat. Ihre<br />
Rolle war d<strong>an</strong>kbarer – wobei im Drehbuch<br />
beide Rollen eigentlich noch<br />
gleichwertig waren. „Ich litt teilweise,<br />
daß ich mich so zurückhalten mußte.<br />
Ich spielte so das Mauerblümchen, eine<br />
Rolle, die ich nicht mag. Ich glaube,<br />
Fo t o s : p o l y f i l m