September 2000 (PDF) - an.schläge
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f eministische bildung und forschung<br />
Ins Netz geg<strong>an</strong>gen<br />
Das Projektzentrum Frauen- und Geschlechterforschung (ehemalige Interuniversitäre<br />
Koordinationsstelle für Frauenforschung) hat mit der kostenlosen<br />
Broschüre „Wien vernetzt – ohne Netz“ den Versuch unternommen,<br />
alle autonomen und außeruniversitären Wiener Frauenprojekte<br />
und -initiativen im Bereich der Bildung und Forschung zu erfassen.<br />
Daß der Versuch gelungen ist, davon k<strong>an</strong>n sich jede selbst überzeugen.<br />
Auf 130 Seiten präsentieren sich 47 Projekte und Einrichtungen einem<br />
Publikum, das Kontaktadressen sucht, aber auch einem Publikum, das<br />
gar nicht gesucht hat und plötzlich Tolles findet. Das Register vervollständigt<br />
das Bild mit weiteren Kontaktadressen. Der initiativen Frauen<br />
gibt es viele und der fortschrittlichen Ideen noch mehr. Und daß diese<br />
Ideen auch oft genug umgesetzt werden, dafür ist die reichhaltige Broschüre<br />
Beweis genug. GaH<br />
Kostenlos abzuholen im Sekretariat des Projektzentrums Frauen- und Geschlechterforschung, 9., Spitalgasse 2, Uni Campus,<br />
Hof 7, T. 01/4277 18351<br />
forschungsbericht<br />
Studentinnen mit Kind<br />
Christine Urb<strong>an</strong>, Renate Egger, und Regina Reimer vom Wissenschaftsladen<br />
Wien haben eine „Evaluierung der Situation studierender Mütter <strong>an</strong><br />
den Wiener Universitäten“ durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf<br />
der Auswertung von 19 qualitativen Interviews, die mit studierenden<br />
Müttern geführt wurden. Die Interviews gliedern sich in die Themenbereiche:<br />
universitäres Umfeld, Vereinbarkeit von Studium und Mutterschaft,<br />
Kinderbetreuung, materielle Situation, soziale Beziehungen, Zukunftspl<strong>an</strong>ung<br />
und Berufsaussichten sowie mögliche Verbesserungen<br />
und Empfehlungen seitens der Befragten. An der Universität gibt es<br />
kaum Orte für Kinder. Mutterschaft erweist sich oft als Hemmnis und<br />
k<strong>an</strong>n schließlich zu einem Studienabbruch führen. Die Gründe dafür liegen<br />
unter <strong>an</strong>derem in den universitären Strukturen und in einem Fehlen<br />
von fin<strong>an</strong>zieller Absicherung. Im Anh<strong>an</strong>g findet frau eine Auflistung der<br />
universitären Kinderbetreuungseinrichtungen in Wien. Den Bericht gibt<br />
es auf der Homepage des Wissenschaftsladen unter der Rubrik<br />
„Aus der Praxis“. is<br />
http://fgidec1.tuwien.ac.at/wila-pages/home.html, Wissenschaftsladen Wien, Aspernbrückeng. 4/4, 1020 Wien, T. 2185466<br />
internationale frauenuniversität<br />
Virtueller Versuch<br />
<strong>an</strong>.risswissenschaft<br />
Die erste virtuelle Internationale Frauenuniversität (ifu) ist am 15.7.<br />
online geg<strong>an</strong>gen. Es h<strong>an</strong>delt sich um eine Uni, die abwechselnd in<br />
Präsenz- und in virtuellen Phasen arbeitet und mit diesem Konzept<br />
Frauen in der g<strong>an</strong>zen Welt <strong>an</strong>sprechen will. Die Frauenuniversität bietet<br />
ein Studien<strong>an</strong>gebot für bereits graduierte Frauen, das im 1. Präsenz-<br />
Semester (15.7.–15.10.00) unter dem Motto „Technik und Kultur“ steht.<br />
Die Ver<strong>an</strong>staltungen finden in englischer Sprache statt. An dem Projekt<br />
nehmen rund 900 Studentinnen aus 115 Ländern und 200 Dozentinnen<br />
aus 60 Ländern teil. Drängende gesellschaftliche Fragen sollen auf<br />
wissenschaftlichem Niveau aus Sicht der Frauen bearbeitet werden.<br />
Leitlinien sind die Interdependenz und Interaktion von Wissenschaft<br />
und Gesellschaft, Interdisziplinarität, die Integration <strong>an</strong>derer sozialer<br />
Praxen inklusive der Kunst, die Berücksichtigung der zahlreichen Theorien<br />
im Bereich der gender studies sowie die Schaffung eines internationalen<br />
und interkulturellen Raumes. „Mit der ersten virtuellen Frauenuniversität<br />
geht ein Signal von Deutschl<strong>an</strong>d aus, Forschung von Frauen<br />
international zu vernetzen. Innovative Ideen und neue Forschungs<strong>an</strong>sätze<br />
von Wissenschaftlerinnen und Studentinnen schaffen so eine<br />
neue Wissenschaftskultur. Durch ein beispielhaftes Zusammenwirken<br />
von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik machen wir das Projekt jetzt<br />
möglich“, sagte Bundesministerin Edelgard Bulmahn (SPD) bei der Eröffnung<br />
des Projekts in H<strong>an</strong>nover. Der Präsenzphase im Sommer, die in verschiedenen<br />
deutschen Städten stattfindet, schließt sich im Herbst eine<br />
virtuelle Phase <strong>an</strong>. Nach dem ersten Semester wird bereits ein Zertifikat<br />
ausgestellt und das Semester somit in <strong>an</strong>deren universitären Einrichtungen<br />
nach dem europäischen Kreditpunktesystem (ECTS) <strong>an</strong>rechenbar.<br />
Die ifu-Studienplätze werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst<br />
(DAAD) weltweit öffentlich ausgeschrieben. is<br />
link: http://www.vifu.de<br />
september <strong>2000</strong><strong>an</strong>.<strong>schläge</strong> 21