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Deutsche Altertumskunde

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40 I. Prähistorische Zeit. A. Urzeit.<br />

und Forelle, 1) Hering^) und Dorsch, 3) Aal^) und Scholle^) und Barsch^)<br />

Hervorhebung verdienen; an den Küsten der Meere wurden Walfisch^)<br />

und Seehund*) bemerkt, an den Flüssen des Binnenlandes waren Otter^)<br />

und Biber 10) verbreitet.<br />

Die Vögel, die wilden Arten gefiederter Tiere, ^0 nisteten sich eben-<br />

falls in unseren Wäldern ein: die stattlicheren Erscheinungen unter ihren<br />

Sängern wurden als Hühner,i2) Raubvögel als Aare^^) bezeichnet. Uralt<br />

in unserer Heimat, aber wie es scheint dem Namen nach nicht gesondert,<br />

sind Birkhuhn!*) und Auerhuhn,!^) sodann Haselhuhn,!^) Feldhuhn,i^)<br />

Rebhuhn (Schneehuhn), is) Wasserhuhn und Rohrhuhn (Bläßhuhn). ^9) Als<br />

Raubvögel machten sich der Adler (Adelaar, Fischaar, Mäuseaar), 20)<br />

Habicht«!) und Sperber,»^) Uhu und Eule^s) gefürchtet. An den Meeres-<br />

') .Die bunte* ; mhd.forhe, forhen, ahd.<br />

forhana, and. forna, furnia, ags. forn<br />

(anord. aurripi) : ir. erc, griech. .-reoxt/ (Barsch),<br />

vgl. :Tegy.vä;, aind. prfni (bunt).<br />

2) Der verbreitetste Name scheint *skada<br />

gewesen zu sein, doch haftete an ihm nicht<br />

die spezifische Bedeutung .Hering", vielmehr<br />

deckte das Wort mehrere verwandte<br />

Fischarten: nd. schade, engl, shad, ags.<br />

sceadd (Maifisch), norw. skadd : ir. scatan<br />

(Hering); möglicherweise ist danach Scatinaiiia<br />

> Skandinavien benannt (Schrader,<br />

Reallexikon S. 332 ff.); hier hieß der Hering<br />

anord. sild; die Westgermanen nannten ihn<br />

ags. hceriri'i, ahd. harinc.<br />

') mnd. dorsch, anord.porskr (zu dörren,<br />

trocknen?).<br />

*) mhd. ahd. äl, ags. cel (engl, eef), anord.<br />

d//; das Wort gehört vielleicht etymologisch mit<br />

dem zweiten Glied von lat. anguilla, griech.<br />

lyx^^-^'i zusammen; doch vgl. ZsfdA. 42, 63.<br />

') mnd. schulte, schölle.<br />

•) mhd. bars, ags. bears (engl, bass),<br />

dän. borre; vgl. Anm. 1.<br />

'') anord. hwalr, ags. hwtsl, ahd. wal<br />

(Hoops, Engl. Studien 28, 92. Osthoff,<br />

Etymol. Parerga I, 321 : griech. (pükh], (pak-<br />

).atva7); der größte der Flußfische (Plinius,<br />

Nat. hist. 9, 45) scheint denselben Namen zu<br />

führen: ahd. walir, mhd. weis (nhd. weis,<br />

weller) : apreuß. kalis. — Der Walfisch heißt<br />

auch ags. hron.<br />

Vgl. oben S. 38 Anm. 13.<br />

2<br />

^ anord. otr, ags. otor, ahd. ottar : aind<br />

udräs, avcst. udra, 11t. udra; der Name bc<br />

sagt so viel als , Wasserticr* ; vgl. griech. viina<br />

'•) .Der rotbraune* &\n6.babhrui, asiav<br />

bebru, llt. bebrus; \al. fiber, brct. befer {Bi<br />

bracte) : anord. björr, ags. beofor, ahd. bibar<br />

( > span. btbaro, ital. bevero, franz. bii'vre)<br />

in der Gegenwart haust der Bicber nur noch<br />

in der Wittenberger Gegend an der Hlbc.<br />

"j ijot- f^ßl^' anord. ftigl, ags. /uiol<br />

(engl, fowf), and. /uß(al, alid. /ogal.<br />

'*) ahd. huon, and. /tön, anord. htpns<br />

(pl.tantum) ; clymolocisch (Ugt dieses Neutrum<br />

(j{cn. coininiiiiis) sicli als uralte Abl.-iiitsforrn<br />

zu lat. cano; vgl. denselben d-VokaHsmus bei<br />

swana : swön, krana : krön (AnzfdA. 34, 6).<br />

!') got. ara, anord. are, grn, ags. earn,<br />

ahd. aro, arno, mhd. ar, arn : griech. ÖQvig,<br />

bret. er, lit. erelis, aslav. orilii (anord. are :<br />

grn verhalten sich wie bero : bj'grn Bär).<br />

^*) ahd. birchuon; anord.orre „dasMännchen"<br />

(auch = Auerhuhn).<br />

!*) anord. orre (auch = Birkhuhn), dän.<br />

aarfugl : aind. vr! finn./zflt;//^^fl);<br />

vgl. SCHRADKH, Spriichvcrgl. 2', 144 f. Über<br />

die Weihe vgl.Suoi.AHTi, VogclnamenS.356.<br />

*') ags. spearhafoc (Anm. 21; \g\. ags.<br />

wealhhafoc, aiid. walhapuch [anord. valr]<br />

Falke); ahd. sparwari (zu spcrling}). — Vielleicht<br />

wäre hier auch der S c h m c r 1 zu nennen<br />

(anord. smyrill, ahd. smirl, mnd. smrrlc).<br />

*') ahd. üvo, ags. ///, anord. lifr (Uhu);<br />

;

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