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Deutsche Altertumskunde

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34 I. Prähistorische Zeit. A. ürzeit.<br />

Wacholder!) vergesellschaftet. Neben ihnen hatten Erle 2) und Rüster (Ulme) 3),<br />

Esche^) und Ahorn ^) günstige Lebensbedingungen. Auch Mistel ß) und<br />

Efeu') wurzelten sich fest. Unter den lichten Kronen der Eichen») wuchs<br />

mannigfaltiges Unterholz herauf. Es ist davor zu warnen, die alten deutschen<br />

Wälder des Westens sich als reine Eichenwälder vorzustellen, wie man sich<br />

die des Ostens auch nicht bloß als Föhrenwälder denken darf. Der Hochwald<br />

der Eichenzeit war ein Mischwald mit der Eiche als Charakterbaum. 0)<br />

Am besten wird dieses Zeitalter durch die Funde bei Ellerbek an der<br />

Kieler Föhrde veranschaulicht, ^o) Aus den jetzt unter Wasser gesetzten Land-<br />

schichten wurden Pflanzen heraufgeholt, die auf Erlenbruchwald im Verein<br />

mit Eichen hinweisen (der Ortsname Ellerbek bekundet die lange Dauer<br />

jenes Zustandes). Eine ähnliche Physiognomie bieten noch in der Gegenwart<br />

die Täler der norddeutschen Ströme. Erlen und Eichen sind das<br />

Tur. 2, 9; jetzt dem Aussterben nahe (Con-<br />

WENT2, Die Eibe in Westpreußen, 1892).<br />

Das Wort eibe ist idg.: anord. yr, ags. iw,<br />

iow (engl, yew), and. iga, ahd. iwa, mhd.<br />

iwe (Schweiz, ige, iche) ;<br />

ir. eo, apreuB. iuwis,<br />

aslav. iwa (Weide). Wie griech. tö^ov ( : lat.<br />

taxus), so bedeutet auch anord. _vr so viel<br />

als Bogen; vgl. nhd. eibenschütz; denn das<br />

Holz der Eibe wurde zu allerlei Schnitzwerk<br />

verwendet (Bogen, Pfeile, Lanzenschäfte).<br />

Die Eibe ist der einzige Nadelholzbaum, der<br />

in der altgermanischen Poesie erwähnt ist<br />

(Hoops S. 125. 239).<br />

') Etymologisch gehört zu lat. juniperus<br />

der anord. Name des Wacholder einir (Idg.<br />

Forsch. 18, 507), schwed. en, mnd. internböm.<br />

Im östlichen Deutschland ist er das<br />

charakteristische Unterholz in Kiefernbeständen;<br />

im Westen Ist er stark zurückgegangen<br />

(Heering S.37). Seiner immergrünen Nadeln<br />

wegen heißt er ags. cwicbeam, ahd. qiiecholder<br />

(Lebensbaum); wie verhalten sich dazu<br />

ahd.a'^/i/ifl//flr(mhd. wecheltürre), reckalter<br />

(mh^.reckolter) ; mnd.wachandel, machandelböm?<br />

(Zeitschr. f. d. Wortf. 2. 216 ff.). Ahd.<br />

chranawitu steckt in nhd, .Krammetsvogel"<br />

(DWB. 5, 2004. 2042).<br />

') lat. alnus (aus *alsnus) gehört zu lit.<br />

elksnis, asli\.jelicha', insbesondere zu ahd.<br />

eis : elira (erila), mnd. eise (nl. eis. nd. eis,<br />

eiler),<br />

Anm.<br />

ags. aier, anord. i^ir; vgl. die folgende<br />

hin anderer Name ist nd. wrtt.<br />

') Die späteren einheimischen Bezeichnungen<br />

(nhd. Ulme ist lat. Lehnwort) sind<br />

ahd. rust {iilmus Ahd. Gl. 3, 4 1 1 1, nhd. rOster<br />

und ahd. wih (Zeitschr. f. d. Wortf. 2, 213. 220;<br />

3, 304), ags. wice, engl, witch, nd. wtke (Nd.<br />

Korrespondcnzbt. 12.67; 13, 59 f. 92); dazu<br />

ru«». vjazu. Auch nd. tpc, Iprr, ahd. i//e,<br />

ijjenhoiz gehören hierher (vgl. Ortsnamen !).<br />

Bemerkenswert ist nun at)cr, daß der Küster<br />

auch den gleichen, nur durch das Suffix<br />

differenzierten Namen führt wie die Erle,<br />

und der Ist urverwandt mit rum.itrmu, ir.<br />

tem, lat. ulmus; vgl. anord. olmr, :\\

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