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Deutsche Altertumskunde

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496 II. Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

von Mannheim. 1) Dies besteht aus einem halbkugeligen Buckel römischer<br />

Form*) mit sechs halbkugeligen Nietköpfen, aus dem spangenförmigen<br />

Griff') an der Rückseite mit sechs Stiften, aus dem scheideartigen Beschlag<br />

des Schildrandes mit Ansätzen für die Nietnägel (nach römischer Art). Die<br />

Größenverhältnisse der Bruchstücke ergeben ein etwa 5 Zentimeter dickes,<br />

aus Holz bestehendes, mit Leder zu überziehendes Oval von 56 x 42<br />

Zentimeter.*)<br />

Ins altererbte aus Lanze und Schild bestehende Heergewäte drang neuerdings<br />

mehr und mehr nach gallisch-römischer Mode das wuchtige Eisenschwert<br />

und wurde Volkstracht des deutschen Wehrmannes.^) Das Langschwert<br />

der römischen Epoche ist am Griffansatz zu erkennen: das Latenemodell<br />

hatte an der Klinge einen bogenförmigen Ausschnitt, der allmählich<br />

verschwand (S. 302 f.), bis die 4—6 Zentimeter breite, 70—80 Zentimeter<br />

lange Klinge an flachem Griffansatz mit horizontalen scharfen Kanten ab-<br />

geschnitten wurde (Taf. 34, 4).«) Das in der Regel kürzere, einschneidige,<br />

säbelartige Schwert der Ostgermanen {scramasax S. 303)^) treffen wir auch,<br />

vielleicht durch Vermittlung der Langobarden, «) bei den Sweben 9) an; die<br />

Klinge ist ziemlich schwer und durchschnittlich 50—60 Zentimeter lang<br />

(Taf. 34, 3).<br />

Die bereits erwähnte Streitaxt (Schlachtbeil) ist weniger häufig (Taf.<br />

35, 1).'") „Die Stempelmarken lassen keinen Zweifel daran, daß sie guten-<br />

teils aus römischen Fabriken am Rhein hervorging, wenn sie auch ebensowohl<br />

von germanischen Schmieden hergestellt sein mag."i»)<br />

Der Sporn tritt in zwei Mustern auf (S. 493; Taf. 35, 2. 3);i2) das ältere<br />

') Dazu stimmt der swebische Reiter<br />

von Heidelberg, auf dessen Grabstein wir<br />

den Rundschiid erkennen (Mainzer Zeitsciir. 4<br />

Taf. 2, 12. Schumacher, Germanen-Darstellungen<br />

S. 76).<br />

*) 5 Zentimeter hoch, 20 Zentimeter breit<br />

der Durchmesser der inneren Aushöhlung<br />

beträgt 11 Zentimeter; vgl.denl

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