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Deutsche Altertumskunde

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488 II. Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

Grab; die Mehrzahl ist aus Bronze, aber auch Silber-^) und namentlich<br />

Eisenfibeln 2) sind an der Tagesordnung. Dieselben Sorten kehren auf den<br />

benachbarten lüneburgischen Friedhöfen wieder, 3) die sich über Lauenburg<br />

bis nach Mecklenburg hinein erstrecken*) und mit analogen Fundreihen<br />

ins östliche Schleswig-Holstein sich fortsetzen. 5)<br />

An der Westküste Schleswig-Holsteins sieht es mit den Fibeln ganz<br />

anders aus; dies praktische Schmuckstück ist weit spärlicher bezeugt,<br />

vielleicht hat sich die altmodische Nadel oder der primitive Dorn länger<br />

bei der nordwestdeutschen Volkstracht erhalten. ß) Denn ähnlich ver-<br />

hält es sich bei den Chauchen: Augenfibel, Wendenspange, Kniefibel treten<br />

nur vereinzelt auf,^) es ziehen sich jedoch diese frühen römischen Fibelformen<br />

bis nach Holland hinein, ») sind das eine oder andere Mal auch bei<br />

den Istwaien des Niederrheins gefunden worden. »)<br />

Gleich wie die Irminen haben die Wandilier und Lugier ganz<br />

allgemein die neuen Fibeln getragen und den Verstorbenen in das Urnengrab<br />

gelegt. '0) Es gibt Fibeln, die diese Ostgermanen mit jenen Westgermanen<br />

gemein haben, i^) aber besondere ostgermanische Typen bestätigen<br />

') Hostmann S. 54; die Bügel wurden<br />

auch nach römischer Art mit Siiberdraht garniert<br />

(Almgren S. 42. 52).<br />

») Hostmann S. 55; mit Silber inkrustiert<br />

S.56.<br />

') Urnenfriedhof von Lüchow (Kreis<br />

Dannenberg) im Mark. Museum zu Berlin;<br />

Reben st orff:Zeitschr.f.Niedersachsen 1873,<br />

309. Almgren S. 133 f. 136 f. 141. 146. 158.<br />

164. 169. 170. 178. 183. 200. Bahrendorf:<br />

Lüneburger Museumsblätter 1906, 29. Amelinghausen,<br />

Wustrow u. a.: Hostmann<br />

S. ew. 65. 70 ff. Almgren S. 137 u. ö.<br />

) Hostmann S. 62. 63. 66. 67. 70. 72.<br />

Undset, Eisen S.266. BELTZ.Vorgesch. Altert.<br />

S. 322 ff. Taf. 56—57; die Funde aus der Gegend<br />

von Wittenburg (z. B. Körchow) und<br />

irevesmühlen (z. B. Wotenitz und Jamel)<br />

stehen vollkommen mit den iinkselbischen<br />

im Einklang (Almgren S. 134. 135. 136. 138.<br />

141. 147. 158 f. 165. 170. 175. 179. 184. 185).<br />

•) Vgl. die Massenfunde aus Fuhlsbüttel<br />

a. d. Alstcr; ferner Basthorst (Lauenburg) im<br />

Hamburger Museum, Schwarzenbeck (Lauenburg)<br />

im Mus. f. Völkerk. zu Berhn; Trittau,<br />

Sterlcy (bei Mölln), Quttau, Marxdorf, Eichede,<br />

Jersbck (bei Oldesloe), Eutin, Malente, Segeberg<br />

(zahlreiche Wendenspangen aus lironze<br />

una Silber im Kieler Museum); Pommcrby,<br />

Ekcbcrg, Norby (bei Ricseby), Nottfeld (bei<br />

SUdcrbrarup), Smedeby (südlich von Flensburg:<br />

Augcnfibcin), Schlcrsberg (östlich von<br />

Plensburg), Obcrjersdal (Kreis Hadcrslcbcn)<br />

MeSTORP, Urncnfrlcdhöfc S. 11. 37. 41. 85.<br />

Tif. 7—8. Alicriümcr Nr. 558—560. Vierzigster<br />

Bericht des Kieler Museums S. 12 ff.<br />

Hostmann, Darzau S. M. 6(). Almgren S. 136.<br />

137. 141. 158. 175. 178. 181 209; für diese<br />

Sweben am O.strand der cimbrischcn Halbinsel<br />

Ist namentlich eine frührömlschc Fibel<br />

mit durchbrochenem Nadelhalter charakteristisch,<br />

die Almgren S. 12 bespricht und<br />

Taf. 2, 24. 25 abbildet.<br />

*) Unsicher sind die Kopffibeln von<br />

Itzehoe und Rendsburg (Mestorf, Urnenfriedhöfe<br />

S. 18. 6 Anm.); Augenfibeln und<br />

Scheibenfibeln sind bei Tondern (Mestorf<br />

S. 36) und auf den nordfriesischen Inseln gefunden<br />

(z. B. Amrum, Undset, Eisen S. 438.<br />

Almgren S. 218; ein altertümliches Exemplar<br />

einer Augenfibel aus Nebel im Kieler Mus.).<br />

') In Hemmoor (S.469) ist überhaupt keine<br />

Fibel gefunden, in Westersode eine von Willers,<br />

Bronzeeimer S. 14 f. genau beschriebene<br />

Wendenspange; in Quelkhorn (Kreis Achim)<br />

ist die Augenfibel zweimal vertreten (Almgren<br />

S. 146), sie ist auch zweimal in Oldenburg<br />

belcgbar (Hostmann, Darzau S. 61.<br />

Almgren S. 146), die Kniefibel tritt vereinzelt<br />

im Kreis Celle und im Kreis Lingen<br />

(Osnabrück) hervor (Willers, Bronzeeimer<br />

S. 75. Almgren S. 178).<br />

») Undset, Eisen S. 297.<br />

") Kiekebusch S. 52. 64; auch an der<br />

Lippe (z. B. im Dortmunder Museum) sind<br />

sie eine Seltenheit (Korrespondenzbl. f. Antropol.<br />

1901,33. 1902,93).<br />

»») Mertins, Wegweiser S. 104 f. Schumann,<br />

Balt. Stud. 46, 173 f. Taf. 4. Anger,<br />

Rondsen S. 59 f. Taf. 11 ff. Almgren S.219.<br />

218. 228. Dorr, Progr. Elbing 1894, 50 ff.<br />

Zeitschr. f. Ethnolog. 1902, 137 ff. Taf. 6.<br />

") Bah. Stud. N.F. 8, 124. Pomm. Mo-<br />

natsblättcr 19, 83. Almgren S. 138. 144 ff.<br />

(Augcnfibcin aus Pommern und Westpreußen<br />

S. 25. 148). Zcitsciir. f. Ethnolog. 1902, 137;<br />

Wendenspangen aus Benz (Usedom), üeig-<br />

lltz, Sinzlow im Slcttincr Museum, vgl.<br />

Mannus-Bibliothek 8, 158. 161 f. 173 ff. 185 f.<br />

191 f.

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