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Deutsche Altertumskunde

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476 U- Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

A. BuDiNSKY, Die Ausbreitung der lateinischen Sprache über Italien und die Provinzen,<br />

Berlin 1881 (Germanien: S. 143 ff.). W.Franz, Die lateinisch-romanischen Elemente im<br />

Althochdeutschen, Straßburg 1883. A.Pogatscher, Zur Lautlehre der griechischen, lateinischen<br />

und romanischen Lehnworte im Altenglischen, Straßburg 1888; vgl. Prager Studien 8, 71. 81 ff.<br />

F. Kluge in Pauls Grundr. P, 327 ff., 3. Aufl. 2, 9 ff. K. Later, De latijnsche woorden in het<br />

oud- en middelnederduitsch, Utrecht 1903. Fr. Seiler, Die Entwicklung der deutschen Kultur<br />

im Spiegel des deutschen Lehnworts, 2. Aufl., Halle 1905—7. Varges, Der deutsche Handel<br />

von der Urzeit bis zur Entstehung des Frankenreichs, Progr. Ruhrort 1903. Kopietz,<br />

Handelsbeziehungen der Römer zum östlichen Germanien, Histor. Jahrb. 13(1892), 425 ff.<br />

§ 81. Keramik. So unverkennbar das deutsche Leben um die Wende<br />

des 1. und 2. Jahrhunderts von römischen Elementen durchsetzt worden ist,<br />

es bleibt der Gesamteindruck bestehen, den wir von der Germania des Tacitus<br />

empfangen: der Hauptsache nach war in Deutschland alles anders, als es<br />

der Italiener zu sehen gewohnt war (S. 423 f.).<br />

Am deutlichsten spricht in diesem Sinne der Nachlaß der Toten, der<br />

uns das Dasein der Lebenden veranschaulicht und uns für Mittel- und Norddeutschland<br />

bezeugt, daß hier in den ersten Jahrhunderten n. Chr. Geb. eine<br />

im großen und ganzen einheitliche Kultur herrschte, die zwar von römischem<br />

Einfluß äußerlich berührt ist, aber doch gegen die provinzialrömische Kultur,<br />

wie wir sie z. B. aus Köln und Mainz oder aus den Limeskastellen kennen<br />

lernen, in den wichtigsten Verhältnissen scharf absticht, i) Es sind schroffe<br />

Gegensätze, die sich vor uns auftun, wenn wir ein Römergrab der römischen<br />

Provinz oder der Limeskastelle mit einer gleichzeitigen Begräbnisstätte der<br />

Kolonial- oder Mutterlandsgermanen vergleichen. In Cannstatt (bei Stuttgart)<br />

z. B. liegt der römische, durch Grabdenkmale und Inschriften ausgezeichnete<br />

Begräbnisplatz 2) etwa 600 Meter vom Kastell entfernt an der aus dem Dekumantor<br />

führenden Straße; neben Brandgräbern findet man hier um die<br />

Wende des 1. und 2. Jahrhunderts schon Skelettgräber; im allgemeinen scheint<br />

es üblich gewesen zu sein, die Überreste in kleine Holzsärge zu betten,<br />

deren Nägel in großer Zahl angetroffen werden; die Beisetzung der Aschen-<br />

reste in Urnen kommt selbstverständlich immer noch vor, ganz vereinzelt<br />

war zum Schutz der Beigaben eine kleine Kammer aus Werksteinen zusammengefügt.<br />

Grabbeigaben sind außer Münzen und Schmucksachen, die<br />

fast regelmäßig wiederkehrende römische Tonlampe und ein aus hart-<br />

gebrannten Krügen und Flaschen zusammengesetztes irdenes Service.<br />

Einen ärmlicheren Eindruck hinterläßt die im 2. Jahrhundert belegte<br />

Gräberstraße des Kastells Jagsthausen, hier wurden nur Brandbestattungen angetroffen,<br />

die Knochenreste liegen mit Asche vermengt meist in der bloßen<br />

Erde mit einem irdenen Teller oder einer Scherbe zugedeckt oder in einer<br />

Urne oder in einem Holzsarg gesammelt; unter den Beigaben herrschen die<br />

zinkige FIcischgabel (Taf. 35, 4; Zcitschr. f. sala, mnd.dissel {Ui\ckcm\i\;g\. A\\V. 5,40 U.<br />

Elhnolog. 19(X).2ll. Götze. Altertümer Thll- 93ff. 262. Götze. Altertümer Thüringens Taf.<br />

ringens Taf. 16, 233) und alid. le/fi/, mnd. lepel 1 6, 227. 228) ; and. wimcl, mnd. wemel (engl.<br />

(Löffel; Zcitschr. f. Hthnolog. I9(X). 2Ü9. 213. wimble) Nagclbohrer vgl. AhV. 5. 261 f. (WiL-<br />

GÖTZE, Altertümer Thüringens Taf. 19.284 vgl. MANNS, <strong>Deutsche</strong> Grammatik 2, 263 ff.).<br />

unten S. 501); eventuell auch senkel (Gtiricl-<br />

Khnalle S.489 f.). An den Typus lat. facula ><br />

•)<br />

»)<br />

Almgren, Fibelformcn S. 1.<br />

ORL. V Nr. 59, 20 ff. ; tmtcr den Moags.<br />

fxecele gemahnen ahd. hähala (Kessel- numenten sind die Löwen als Grabw.'lchtcr<br />

haken, ZeiUchr. f. Ethnolog. 19(X), 206. 212 (S. 22) und die figürliche Darstellung des<br />

Flg. 32. 33); fthala (ags. fiot) Feile (Götze, Totenmahles (S. 22) S. 39 ff. besonders be-<br />

AltertUmer Thüringens Taf. 16, 243) ; zM.deh- merkenswert.

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