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Deutsche Altertumskunde

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462 II. Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

S. 59) oder nach seiner Einfriedigung gart genannt, i) Auf dieser Hofstätte<br />

befand sich z. B. eine Badestube für Dampfbäder, 2) außerdem hatte man<br />

für die Hausweberei unterirdische Räumlichkeiten zur Verfügung 3) und<br />

schUeßHch gab es hier mit Strohmist überdeckte unterirdische Keller, die<br />

im Sommer als kühle Vorratsräume, in hartem Winter als warmer Unterschlupf<br />

und im Kriegsfall als Versteck und Zuflucht dienen konnten.*) Welche<br />

Wirtschaftsgebäude {gadetiY) sonst noch auf dem Hofraum sich fanden, ist<br />

schwer zu sagen, ß) Es mögen Dienstleute auf dem Herrenhof in primitiven<br />

Katen gesessen haben.") Jedenfalls wird man aber annehmen müssen, daß<br />

die Nobilität strenger auf Trennung der Wirtschaft von den Wohnräumen<br />

gehalten haben wird als die weniger vornehmen und weniger begüterten<br />

DorfInsassen. 8)<br />

Für die principes mit ihrer Gefolgschaft, Vielweiberei und ritterlichen<br />

Lebensführung (S. 444 ff.) sind auch geräumigere Hofstätten vorauszusetzen.<br />

Ihre Hofhaltung erforderte, um ihr Gefolge unterzubringen und zu be-<br />

köstigen, einen besonderen Saalbau, die altgermanische Halle, 9) die wir<br />

wohl in ihrer ursprünglichsten Einrichtung durch das skäli (oder hirpstofa)<br />

der Skandinavier kennen lernen. i«) Es war nicht bloß der Raum für die<br />

festlichen Männergelage und Opferfeiern, i^) sondern überhaupt Speise- und<br />

Schlafraum der fürstlichen Hausgenossen. 12) Hinter dem Herrenhaus lag ein-<br />

dat Germ. c. 16 mit Bäumen bestanden wie<br />

in Gallien? (Caesar 6, 30). Vgl. HOOPS<br />

S. 527f. Brunner 1», 85. Über den Hofzaun<br />

( — etterl Flechtzaun von aufrechten<br />

Pfählen mit quer durchgeflochtenen Gerten)<br />

vgl. Rhamm, Beitr, 2, 1,781.<br />

') Haff, Dan. Gemeinderechte 2, 1 ff - . Im<br />

Got bezeichnet gards nicht bloß den Hof<br />

{avkt'i), sondern auch die Wohnung (o

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