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Deutsche Altertumskunde

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412 II- Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

Sweben: Zeuss S. 141 ff. 130 ff. 109 ff.; vgl. S. 55 ff. 94. Mommsen, Römische Geschichte<br />

5, 133. MOllenhoff, Nordalbing. Studien 1, 111 ff.; vgl.Zeitschr.f. d.Altert.7,383.<br />

39,46. Möller, Altenglisches Volksepos S. 26 ff. Anz. f. d. Altert. 22, 129 ff. Holz, Beitr.<br />

1, 23 ff. Pauls Grundr. 3*, 842 ff. 918 ff. K. Gädcke, Die ältesten geschichtlich nachweisbaren<br />

Einwohner der Altmark, Progr. Salzwedel 1909.<br />

Semnonen: Arch. d. Brandenburgia 3, 94ff. Seel.mann, Nd. Jahrb. 1886, 1 ff. 33 ff. 39 ff.<br />

Langobarden: L. Schmidt, Geschichte der Langobarden, Leipzig 1885. Geschichte<br />

der deutschen Stämme 1, 427 ff. AUgem. Geschichte d. german. Völker S.77ff. W. Brückner,<br />

Die Sprache der Langobarden, QF. 75. Straßburg 1895. Blasel, Die Wanderzüge der Langobarden,<br />

Breslau 1909; vgl. Gott. gel. Anz. 1909, 844 ff.<br />

Angeln: Seelmann, Nd. Jahrb. 1886, 7 ff. Weiland, Die Angeln, Tübingen 1889.<br />

Erdmann, Über die Heimat und den Namen der Angeln, Upsala 1890—91. N. J. Krom,<br />

De populis Germanis (Diss. Leiden 1908) S. 115 ff. L. Schmidt, Allgem. Geschichte S. 148.<br />

Geschichte der deutschen Stämme 2, 22 fL A. Sach, Das Herzogtum Schleswig, Halle<br />

1896—1907.<br />

§69. Cherusken. Von der Elbe her sind zahlreiche Kolonistenschwärme<br />

ins Ausland entlassen worden und die daran beteiligten Völkerschaften, die<br />

denn auch mit den Auswanderern in Verbindung geblieben sind, wurden<br />

mit dem Swebennamen bedacht. Den Grundstock der Sweben bilden die<br />

im alten Mutterland seßhaften Semnonen, die, soweit sie nicht an der aus-<br />

ländischen Kolonisation sich beteiligt haben, den Namen Sweben nicht ge-<br />

führt zu haben scheinen. Dies gilt namentlich auch für die den west-<br />

elbischen Sweben (S.411) benachbarten irminonischen Cherusken^) und für<br />

die kleineren zu ihnen gehörenden Kantone (wie z. B. Fosi S. 407). Ihnen<br />

scheint aus Kolonien kein frischer Saft zugeführt worden zu sein, ihre ge-<br />

ringe Expansionskraft deutet auf zunehmende Altersschwäche; wie eine<br />

Pflanze, die, um tragfähig zu bleiben, auf Neuland versetzt werden muß,<br />

auf ihrem eigenen Mutterboden allmählich degeneriert, so ist es den an<br />

der Scholle klebenden Cheruskern widerfahren. Sie sind im Lauf des 1. Jahrh.<br />

zugrunde gegangen. Nach Tacitus wird nicht einmal ihr Name mehr ge-<br />

nannt. Im Jahr 84 ist der Cheruskenkönig Chariomer von den Chatten ver-<br />

trieben und kurz danach ist das Cheruskenland die Beute der Chatten<br />

und Chauchen geworden (S. 356 f.),^) denn der Hoheitsbereich der den<br />

Angriwariern aufsässig gewordenen Chauchen hat sich fortan mit dem der<br />

Chatten auf altcheruskischem Boden berührt. 3)<br />

Das alte Cheruskenland*) begann beim ehemaligen Angnwarierwall<br />

(S. 353),*) schloß Braunschweig, Lippe-Schaumburg und Lippe-Detmold ein<br />

•) CherusciCaesatß, 10; Xmm-, Xt)omi-,<br />

Xainoraxfu (Dio 54. 33. Ptolcmaios 2, 1 r, 10)<br />

ist Überliefert; der Name wird entweder von<br />

heru (ßol. hairus Schwert) oder von and.<br />

herut (Hlrscli) abgeleitet, MOllenhoff, DA.<br />

4, 164.440. Bcilr. 17. 60 f.<br />

Es liegt bei Pliniiis 4, 99 vielleicht<br />

ein Irrtum vor, daB er sie zu den Irminen.<br />

statt zu den ingwaicn rechnete ; der Cherusltcnname<br />

Inguiomer (S. 350) .klingt recht inflwaeonisch-<br />

(J. Grimm. üDS * S. 428 f.).<br />

Cherusel werden streng von den Sweben<br />

unterschieden Dio 55, 1. Ann. 2, 44. 45.<br />

) \g\. conterminl populi Ann. II. 16.<br />

Et bestand alte Feindschaft ^Ann. I. 60. 2, 17;<br />

2, 88. 12, 28; nur auHnahmswclse einmal<br />

haben sich die Cherusken mit den Chatten<br />

gegen einen ({cnicinsamcn I-clnd vereinigt |<br />

i der<br />

Ann. 1, 56), vgl.Florus 2, 30. Dio 64, 5. Germ,<br />

c. 36 {Chatti uictores). Um so bemerkenswerter<br />

sind die Belege für conubium zwischen<br />

chattisclien und cheruskischen Fürstenfamilien<br />

Strabo7, 1,4. Ann. 11, 16.<br />

') S. 407. üerm. c. 35. 36. — Es haben<br />

sich übrigens auch Langobarden eingemischt<br />

(Ann. 11, 17).<br />

*) Fs empfiehlt sich auch, den Namen<br />

Cherusken nicht als den Namen einer<br />

Völkerschaft, sondern als den einer Konföderation<br />

zu betrachten {oi Xiioovnxm xui o!<br />

tnvrnic vjn'ixool Strabo 7, 1, 4. Chrriisci sociique<br />

eorum Ann. 2, 45; vgl. Fosi als minores<br />

(jerm. c. 36; ferner kn).nvx«)vt

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