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Deutsche Altertumskunde

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3. Germania. A. Die Völkerschaften. § 66. Chauchen. § 67. Chimbrische Völker. 409<br />

Beiträge zur deutschen <strong>Altertumskunde</strong> 1, 19. Pauls Grundr. 1,1165.3,857. Pauly, Realenzykl.<br />

3, 2201. Hoops, Reallexikon 1, 372 f. L. Schmidt, Allgemeine Geschichte der germanischen<br />

Völker S. 151 ff. Geschichte der deutschen Stämme 2, 33 ff.<br />

§ 67. Chimbrische Völker. Die an der holsteinischen, schleswigschen<br />

und jütischen Nordseeküste auf die Chauchen folgenden Ingwaien wurden<br />

in römischer Zeit gern unter dem Sammelbegriff Cimbri vereinigt i) und<br />

dieser Name hat dem ganzen meerumschlungenen Land das Epitheton<br />

„cimbrisch" eingetragen.*) Die nächsten Nachbarn der Chauchen waren die<br />

holsteinischen Sachsen. Es war dies wohl schon eine aus mehreren<br />

sehr kleinen Kantonen gebildete und von dem Kanton der Sachsen 3) geführte<br />

westholsteinische Eidgenossenschaft,^) die sich an der Wasserkante und auf<br />

dem Mittelrücken des Landes bis zu den Haien (am Flusse Haiusa) erstreckte<br />

und außerdem die Sigulonen, Sabalingier und Cobanden um-<br />

faßt haben könnte.^)<br />

Nördlich der Eider stoßen wir im westlichen Schleswig auf die Fundusier^)<br />

und ihnen zur Seite siedeln auf dem Rande der Geest, auf den<br />

Werften der Marsch, auf den Halligen und auf den Geestinseln die unter<br />

der Bezeichnung Ambronen (Amrum) bekannten Nordfriesen.'') InWest-<br />

jütland sitzen die Reste der Theutonen und der Chimbern,*) auch die äußerste<br />

Nordküste von Jütland hieß Cimbrorum promuntiiniim^) und hier blieben<br />

die Namen dieser westgermanischen Völkerschaften bis in die Neuzeit<br />

herein nachweisbar. i")<br />

L. Schmidt, Geschichte der deutschen Stämme 2, 1 ff. 37 ff.<br />

§ 68. Sweben und Langobarden. Von den Nordseevölkern sondert<br />

Tacitus die Anwohner der Ostsee und die Ostelbier als Sweben.»') Zu ihnen<br />

gehören im Norden der cimbrischen Halbinsel die schon aus der Heerfahrt<br />

des Ariowist bekannten Hariides (S. 240), die in späten Zeiten nur noch in<br />

Westjütland (und am Harz?) nachgewiesen werden können.»*) Im östHchen<br />

») Strabo 7, 1, 3; vgl. Anz. f. d. Altert. vgl. Müllenhoff, DA. 4, 53. Beitr. 17,205f.<br />

22, 132 ff. 21, 149. Anz. f. d. Altert. 22, 139. 140. Holz,<br />

2.7. j<br />

*) Kmßgixrj xegaövtjooe Ptolcmaios 2, 11,<br />

'•<br />

Beitr. 1, 29. 55.<br />

Vgl.S.234.321. ^Aoxmt Ptolemaios2,<br />

')<br />

*) l'ä^ovEg Ptolemaios 2, 11, 7 (fjri tdv 11, 16.<br />

avysva Tfjc: KifißQixf}? x^Q^^ovrioov); vgl. HOLZ,<br />

j<br />

*) O'/wAr/, 7"^u/o«/Plinius, nat. hist. 4,99<br />

Beitr. 1, 30. Cimbri et Teutoni Mela 3, 31. Teiitoni 54.<br />

ftsra^v Za^6vo)v xal Svrjßuiv Ptole-<br />

maios 2, 11, 9. vijaoi t»)c FsQuaviag xaxa '<br />

'<br />

C/m^r/ Res gestae diui Augusti o.S. 316. /?ro-<br />

ximioceano Cimbri. parua nunc ciuitasQtxm.<br />

\<br />

Elia Koßavöoi, \<br />

fisv lag lov ^AXßio? sxßoXag ai xakovfievai C. 37. Tsvzovsg — Tevrovoagot {xal Ovioovvoi)<br />

^a^övoiv 16. Vgl. oben S. 321. ... jraVrcov 6' dexnxwicßot ATiju^ßot Ptolemaios<br />

•'')<br />

öva(i&v,<br />

v:!r'fQ Tovg<br />

Zaßahyyioi,<br />

Zä^ovag<br />

eha<br />

Ziyovkfovsg ano<br />

vnsQ<br />

2, 11,9.<br />

^) Plinius, nat. hist. 2, 167. 4, 96. 97.<br />

^'<br />

;<br />

ovg XaXoi Ptolemaios 2, 11, 7. XnXvoog 2;<br />

dieser Fluß ist vielleicht die in die Eider<br />

mündende Haaler Au oder die Schwale oder<br />

|<br />

1<br />

i*) Vgl. S. 234 (Himbersyssel [Aalborg],<br />

Thythaesyssel); über Wendlen am Limfjord<br />

Beitr. 17, 210.<br />

die in der Slavenzeit umgetaufte Schwentine?<br />

Dazu die ags. /y^/5//Z3a5 Pauls Grundr.3-,718;<br />

die Ostgrenze der Sachsen ist vermutlich<br />

") Germ. c. 38. 41 ; sie sind auch bei<br />

Mela 3, 32 gemeint: Cimbri et Teutoni, ultra<br />

Ultimi Germaniae Herminones (S. 250.<br />

schon im Altertum dieselbe gewesen wie im Anz. f. d. Altert. 22, 134 f.); deutlich kündigt<br />

j<br />

Mittelalter {limes saxonicus Anz. f. d. Altert. sich namentlich in Ostholstein ein anders<br />

j<br />

\<br />

i<br />

22, 154 f.), vgl. Beitr. 17, 198 ff. Hermes 46, 309. als in Westholstein gearteter Kulturkreis<br />

*) övonixMTsnoi (povvdovaioi Ptolemaios<br />

2, 11, 7; darf man den Namen von Filnen<br />

durch archäologische Besonderheiten<br />

anderurnen S. 280) an.<br />

(Mävergleichen?<br />

Die Sedusii, Eudusii des Ariowist(S.240)<br />

scheinen weit davon abzuliegen;<br />

'») Res gestae diui Augusti 5, 17, Ptole-<br />

maios 2, 11, 7 > Harthesyssel (Beitr. 17, 203)

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