29.06.2013 Aufrufe

Deutsche Altertumskunde

Deutsche Altertumskunde

Deutsche Altertumskunde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22<br />

Einleitung.<br />

Ebenso notwendig ist es, daß mit Hilfe der Volksüberlieferungen<br />

(Folklore) die Literaturgeschichte, die philologische Arbeit im Ganzen, daß<br />

namentlich die Altertumswissenschaft neu organisiert werde, damit sie nicht<br />

über den Büchern und Handschriften vertrockne und zerfalle (S. 3), sondern<br />

durch Berührung mit dem konkreten Leben Saft und Kraft gewinne.<br />

An Vorarbeiten fehlt es noch immer, i) doch sind folgende Werke als<br />

Materialsammlungen und Wegweiser willkommen:<br />

A. WuTTKE, Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart (1860), 4. Aufl. Berlin 1900.<br />

H. Meyer, Das deutsche Volkstum, 2. Aufl., Leipzig 1903. E. H. Meyer, <strong>Deutsche</strong> Volkskunde,<br />

Straßburg 1898; Ders., Badisches Volksleben, Straßburg 1900. K. Reiser, Volkskunde<br />

des Allgäus, Kempten 1895— 1902. Bavaria, Landes- und Volkskunde des Königreichs<br />

Bayern, München 1863— 67. C. HESSLER, Hessische Landes- und Volkskunde, Marburg<br />

1904—7. R. WuTTKE, Sächsische Volkskunde, 2. Aufl., Leipzig 1903. Beiträge zur deutschböhmischen<br />

Volkskunde, herausgegeben von A. Hauffen, Prag 1896 ff. Schlesiens volkstümliche<br />

Überlieferungen, Breslau 1901 ff. R. Andree, Braunschweiger Volkskunde, 2. Aufl.,<br />

Braunschweig 1901. F. JosTES, Westfälisches Trachtenbuch, Berlin 1904. W. Lüpkes, Ostfriesische<br />

Volkskunde, Emden 1907. J.Bröring, Das Saterland, Oldenburg 1897. E.KüCK, Das<br />

alte Bauernleben der Lüneburger Heide, Leipzig 1906. R. Wossidlo, Meklenburgische Volksüberlieferungen,<br />

Wismar 1897 ff. E. KüCK und H. Sohnrey, Feste und Spiele des deutschen<br />

Landvolks, Berlin 1909. R.Köhler, Kleinere Schriften, 3Bde, Weimar 1898—1900. R.Hilde-<br />

BRAND, Gesammelte Aufsätze und Vorträge, Leipzig 1890; Tagebuchblätter eines Sonntagsphilosophen,<br />

Leipzig 1896. K.Reuschel, Volkskundliche Streifzüge, Leipzigl903. A.Dieterich,<br />

Kleine Schriften, Leipzig 1911. Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde,<br />

Göttingen 1853—59. Mitteilungen und Umfragen zur bayerischen Volkskunde, 1895 ff.<br />

Alemannia, Zeitschr. für Sprache, Literatur und Volkskunde des Elsasses und Oberrheins,<br />

Bonn 1873 ff. Mitteilungen über volkstümliche Überiieferungen in Württemberg 1904 ff.<br />

Hessische Blätter für Volkskunde 1902 ff. Mitteilungen des Vereins für sächsische Volkskunde<br />

1897 ff. Mitteilungen der schlesischen Gesellschaft für Volkskunde 1894 ff. Zeitschrift<br />

des Vereins für rheinische und westfälische Volkskunde 1904 ff. Zeitschrift des Vereins für<br />

Volkskunde, herausgegeben von K.Weinhold-J.Bolte u.a., Beriin 1891 ff. Archiv für schweizerische<br />

Volkskunde 1897 ff. Zeitschrift für österreichische Volkskunde 1894 ff. Driemaandelijksche<br />

bladen uitg. door de vereenigung tot onderzoek van taal en volksleven in het<br />

oosten van Nederiand 1902 ff. Dania, tidsskrift f. dansk sprog og litteratur samt folkeminder,<br />

Kebenh. 1893 ff. Danske Studier 1904 ff.<br />

Im achtzehnten Jahrhundert wurde die Völkerkunde in den Dienst<br />

der deutschen Altertumsforschung gerückt (S. 9f.); im neunzehnten Jahr-<br />

hundert hat man die stammverwandten Indogermanen einseitig bevor-<br />

zugt; gegen Ende dieses Zeitraums ist diese unhaltbare Beschränkung erkannt<br />

und durchbrochen worden. Der Blick erweiterte sich wieder zu einer<br />

Universalgeschichte bezw. zu einer allgemeinen Völkerkunde. Neben den<br />

Sprachen errangen alle Daseinsformen der primitiven Völker steigende Bedeutung<br />

und namentlich die neue Prinzipienwissenschaft, die Völkerpsychologie<br />

und (prähistorische) Soziologie ließ den Naturvölkern<br />

ihr Recht neben den Kulturvölkern widerfahren. Theoretisch baut sie sich<br />

auf dem Axiom auf, daß die Entwicklungsphasen, welche die Menschheit<br />

allmählich durchlaufen hat, unter den heutigen Völkern der Erde noch<br />

lebende Vertreter haben. Ihre Beobachtung liefert uns also wertvolle Hilfsmittel,<br />

um die früheren Kulturstufen nicht bloß zu erkennen, sondern auch<br />

psychologisch zu begreifen und die deutsche Vergangenheit durch die Verwertung<br />

ethnographischer Parallelen zum Leben zu erwecken.<br />

W. v. Humboldt, Gesammelte Schriften, Beriin 1903 ff.; vgl. O.Kittel. W.v. Humboldts<br />

geschichtliche Weltanschauung, Leipzig 1901. Zeitschr. für Völkerpsychologie, herausgegeben<br />

i<br />

|<br />

n LItcraturübersIcht In Pauls Grundr.<br />

3*. 505 fr. Hessische Blätter f. Volkskunde<br />

1902<br />

schritte<br />

ff. Krit. Jahresbericht über die Fort-<br />

der roman. Phil. 10, 1 ff.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!