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Deutsche Altertumskunde

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2. Die Römer in Deutschland, § 58. Römische Verwaltung und der Limes. 377<br />

Köschingi) (bei Ingolstadt) nach Pföring^) an der Donau fortgesetzt. 3) Dadurch<br />

war eine kürzere Verbindung mit der Donau gewonnen.<br />

Als Tacitus seine Germania schrieb, war seit kurzem diese Aufstellung<br />

der Besatzungstruppen vollzogen, der neue Limes eingerichtet, die Reichsgrenze<br />

vorgeschoben*) und die Provinzialverwaltung in Südwestdeutschland<br />

organisiert. ö)<br />

Erst hatte man durch Ansiedlung von gallischen Kleinpächtern<br />

auf kaiserlichen Domänen die Kolonisation und Okkupation vorbereitet<br />

(S. 369), dann hat man durch Versetzung der Truppen in die Randgebiete<br />

der Domänen von dem Vorterrain Besitz ergriffen und schließlich eine erheb-<br />

liche Ausbuchtung der Provinz erreicht. ß)<br />

Der Grenzschutz des Domitian und Trajan bestand aus Vorposten<br />

{uexillationes) in den Feldwachen am Saum des Auslandes; weiter landeinwärts<br />

lagen an großen Straßenzügen die mit Auxiliartruppen (Kohorten<br />

und Alen) belegten Festungen.<br />

Dieses System wurde unter Hadrian geändert. Die Kastelle wurden unmittelbar<br />

an die Reichsgrenze hinaus verlegt und diese Grenzlinie wurde<br />

von Hienheim an der Donau bis Hönningen am Rhein in einer Ausdehnung<br />

von mehr als 550 Kilometer durch Holzpalisaden den Ausländern ein-<br />

dringlich zum Bewußtsein gebracht. Da das Verhältnis zu den Germanen sich<br />

durchaus friedlich gestaltet hatte, konnte aber von Hadrian das Grenzheer<br />

zugleich in eine Grenzpolizei umgewandelt werden. Es tat nur not, gegen<br />

die Raubwirtschaft der Germanen Vorsorge zu treffen; militärisch wagten<br />

diese vorerst nichts gegen die Legionen zu unternehmen. Darum hat der<br />

Kaiser in der ersten Hälfte des 2. Jahrh. die älteren Kastelle aufgelassen<br />

und die Kohorten hinter einer mechanischen Grenzsperre möglichst weit<br />

draußen untergebracht. Aus den früheren Festungskasernen des Hinterlandes<br />

wurden bürgerliche uicl und wo ehemals die Feldwachen und Vorposten<br />

sich befanden, wurden jetzt große und massive Wachtürme ^) und Kastelle<br />

gebaut und als Garnisonen der aus den aufgelassenen Festungen herausgenommenen<br />

Kohorten eingerichtet.<br />

Im Jahr 121 hat Hadrian (117— 138) in Obergermanien sich umgesehen.<br />

1) Wichtige Inschrift aus der ersten Hälfte 1<br />

des Jahres 80 n. Chr. Westd. Korrespondenzbl. \<br />

liegende<br />

Legionsterritorium (Ann. 13, 54. 55).<br />

protulit magnitudo populi Romani<br />

1907, 65 f. (ältestes Denl

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