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Deutsche Altertumskunde

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372 n. Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

Brenztal bei Heidenheim ;i) der äußerste Grenzposten wurde nach Faimingen<br />

an die Donau gelegt.*)<br />

Der Verkehr nach Mainz bewegte sich ehemals auf dieser Militärstraße,<br />

die bei Cannstatt über Stettfeld 3) nach Norden abzweigte, in der Richtung<br />

auf die Neckarbrücke bei Heidelberg—Neuenheim. Hier befand sich ein<br />

römisches Kastell des l.Jahrh. und im Anschluß daran hat sich ein durch<br />

zahlreiche römische Funde ausgezeichneter uicus entwickelt, der zur ciuitas<br />

Sueborum Nicretum gehörte.*) Die nächste Etappenstation in nördlicher<br />

Richtung war Ladenburg, der Vorort dieser clvitas,^) und fernerhin Gerns-<br />

heim^) und Großgerau.^) In südlicher Richtung gelangte man von Heidelberg<br />

über Karlsruhe durch die ciuitas Aquensis zu dem Hauptort Aquae<br />

(Baden-Baden);*) nach Osten zu hat Trajan eine ciuitas Alisinensis, viel-<br />

leicht mit dem Vorort Wimpfen (am mittleren Neckar) eingerichtet; 9) in der<br />

Gegend von Neckarburken sind Elantienses (Elz), am Odenwald Tripu-<br />

tienses^^) bezeugt.<br />

Den Maßnahmen, die im Donau-Neckarland getroffen wurden, gleichen<br />

die Operationen an der Rhein- und Mainlinie.<br />

Nordwärts führte nicht bloß auf dem Rhein, sondern auch seinem Ufer<br />

entlang die durch die römische Marine geschützte Reichsverkehrsstraße.<br />

Sie ist wahrscheinlich unter Augustus von Drusus angelegt, aber erst unter<br />

Claudius ausgebaut worden, ^i) Dieser Kaiser hatte befohlen, die römischen<br />

Truppen als Rheinwacht am linken Stromufer aufzustellen. Im Gegensatz<br />

hierzu beanspruchten die Flavier rechtsrheinisches Gebiet, um vor den unversöhnlichen<br />

Chatten Ruhe zu bekommen.^*)<br />

Auf die rechte Seite des Rheins gelangte man von den Ausfalltoren<br />

des Mainzer Hauptquartiers über die von Augustus erbaute Brücke. i^) Der<br />

Brückenkopf auf dem jenseitigen (germanischen) Ufer war Castellum Mattiacorum<br />

(Kastei), 1*) dessen Befestigung schon von Drusus angeordnet war<br />

(S. 339). In Fortsetzung der Brücke baute man jetzt eine 5—6 Meter breite<br />

Heerstraße mitten durchs Kastell bis nach Wiesbaden {Aquae Mattia-<br />

aufgegeben worden ; Urspring ist ein Straßendorf<br />

geworden, das längs der am Lonetopf vorüberführenden<br />

Römerstraße gebaut ist (ORL.<br />

VI Nr. 66»).<br />

') ORL. VI Nr. 66 »> (größere Niederlassung<br />

durch ein ausgedehntes Gräberfeld bezeugt).<br />

») Limcsblatt Sp.918f. Jahrbuch d. histor.<br />

Ver. zu Dillingen 11, 205. ORL VI Nr. 66c.<br />

») Bcr. über die Fortschritte 1 906/07 S. 21 f.<br />

CIL. XIII, 2. 206.<br />

«)CIL.Xin,2.224ff.<br />

*) Oben S. 368 Anm. 6.<br />

5 RhcinUbcrgang (CIL. XIII. 2, 234).<br />

') Kastell und bürgerliche Niederlassung<br />

(Limcsblatt Sp. 848 ff.).<br />

•) Badeort. Mllitärstation CIL. XIII, 2, 197.<br />

We$ld.Korrcspondcnzbl.l907.5ff.;Röm.germ. Berlin 1902<br />

6315. uicani Senot{enses) 6329.<br />

ö) CIL. XIII, 2, 238. 251; die ciuitas führt<br />

ihren Namen nach der Elsenz (einem Zufluß<br />

des Necl) Mainzer Zeitschr. \ 3(1887), 553 ff. CIL<br />

Aquens. CIL XIII Nr. 6339. Zu dieser ciuitas XIII, 2. 302.<br />

(tra)anisch 6298; gehörte vermutlich auch die '*) Der Genetiv zeigt die geographische<br />

Gegend Karlsruhe— Rastatt (CIL XIII. 2. 203) Lage an (CIL XIII, 2, 406); das Kastell mißt<br />

und Durlach-Pforzhclm (CIL XIII, 2,205 Nr. nur 71 - 98 m.<br />

6339; portua = Zollstation); uicani Hibienses \

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