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Deutsche Altertumskunde

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368 IL Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

als exercitus superior und exercitus inferior unterschieden. i)<br />

Diese Bezeich-<br />

nungen sind während der Regierungszeit des Domitian und Trajan durch<br />

Germania superior und Germania inferior ersetzt worden. 2) Die Grenze<br />

zwischen dem „Oberland" und dem „Unterland" blieb dieselbe wie zuvor»)<br />

zwischen dem obergermanischen und dem niedergermanischen Heeres-<br />

teil; sie wurde unterhalb Andernach bei Brohl durch den Vinxtbach ge-<br />

bildet.O<br />

Im Oberland wurde das linksrheinische Gebiet mit dem rechtsrheinischen<br />

vereinigt und gleichzeitig, wahrscheinlich von Trajan, die römische Verfassung<br />

eingeführt.^) Er hat im Jahr 89 eine der obern Legionen kommandiert,<br />

welche die Empörung des Saturninus niederschlugen; im Jahr 96<br />

ist er an die Spitze des exercitus superior gestellt worden; bald danach<br />

hat er die Militärverwaltung in bürgerliche Provinzialverwaltung umgewandelt.<br />

Diese grundlegende Tätigkeit war es, die ihn, nachdem er schon Kaiser<br />

geworden war, in Germanien bis zum Herbst des Jahres 98 zurückgehalten<br />

hat. 6) Die ciuitates (Gemeinden) im Bezirk des exercitus superior wurden<br />

von der Provinz Belgien, zu der sie bisher gehört hatten, als provincia<br />

Germania superior abgetrennt und ebenso wurde der Militärbezirk des<br />

unteren Heeres als Germania inferior selbständig. Nur die Finanzverwaltung<br />

blieb für Belgien, Nieder- und Obergermanien m Trier zentralisiert.<br />

Im übrigen erhielten die rheinischen Provinzen ihre Gemeindeordnungen<br />

nach gallischem Muster. Wie Augustus einst in Gallien, so hat<br />

jetzt Trajan germanische Provinzen mit Gaugemeinden {pagi, ciuitates) gegründet,<br />

deren Bevölkerung zum Teil gallischer, zum Teil germanischer<br />

Nationalität war. Mittelpunkt für Germania inferior blieb die ara Ubiorum<br />

(Köln); Metropole für das Oberland wurden jetzt die arae Flauiae {KmsQxknW.<br />

bei Rottweil am Neckar). Der Name (S. 370) ist durch die Maßnahmen ge-<br />

') Tadtus, Ann. 1, 31: duo apud ripam<br />

Rheni exercitus erant: . . superior . inferior<br />

(vgl.Westd.Korrespondenzbl. 1895, 153 f. 1902,<br />

111. CIL. Xlll, 2. 298).<br />

') In den ältesten auf Germanien sich<br />

beziehenden Militärdiplomen heißt es a. 74. 78.<br />

82: in Germania (CIL. III, 852. AhV. 5, 181 H.<br />

Westd.Korrespondenzbl. 1906,20«.); vgl. Germaniae<br />

Plinius, nat. hist. 31, 82. in Germania<br />

prouincia 34, 2. Am 26. Oktober 90 Ist zuerst<br />

von Germania superior die Rede (CIL. XIiI,2<br />

Nr. 6821 p. 345 f.), Germania inferior 1. c.<br />

Nr. 8201 u 0., prouincia Germaniae superioris<br />

bezw. inferioris CIL. III Nr. 9960. 151 ?

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