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Deutsche Altertumskunde

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Geschichte der Forschung. 13<br />

In anderer Richtung kam solchem Verlangen die Gründung von<br />

Altertumsmuseen 1) und die Sammelarbeit der landschaftlichen Geschichts-<br />

und Altertumsvereine^) zugut. Um das Verständnis des<br />

deutschen Altertums zu fördern, bezog man sich fortan nicht so sehr auf<br />

die Nachrichten der griechisch-römischen Autoren, sondern dem Beispiel<br />

Justus Mosers folgend auf die heimischen Überlieferungen und auf die<br />

dem vaterländischen Boden abgewonnenen konkreten Altertumsfunde, ohne<br />

deren Studium die deutsche <strong>Altertumskunde</strong> nicht leisten wird, was sie<br />

leisten kann und soll. Das wichtigste Arbeitsfeld wurde aber die historische<br />

Ergründung der deutschen Volkssprache und insgesamt ist „Erforschung<br />

deutscher Volkstümlichkeit" durch die Meisterwerke der Brüder<br />

Grimm zum Mittelpunkt der deutschen Philologie geworden. 3)<br />

Als Altertumswissenschaft brachte diese junge vaterländische Disziplin,<br />

einer philologisch-historischen Methode huldigend, glänzende Forschungs-<br />

ergebnisse zutage, die in grundlegenden, unsere Vorzeit wundersam er-<br />

hellenden Arbeiten niedergelegt sind, von denen die wichtigsten und meist<br />

noch heute unentbehrlichen kurz aufgeführt werden sollen. Vorweg einige<br />

der älteren Geschichtswerke:<br />

Ch. K. Barth, Teutschlands Urgeschichte, 2. Aufl., Baireuth 1818 — Erlangen 1840.<br />

K. Zeuss, Die <strong>Deutsche</strong>n und ihre Nachbarstämme, München 1837 (Neudr. Qöttingen 1904).<br />

J. W. LOEBELL, Gregor von Tours und seine Zeit, Leipzig 1839 (2. Aufl. 1869). E. WiLDA,<br />

Das Strafrecht der Germanen, Halle 1842. H. v. Sybel, Entstehung des deutschen Königtums,<br />

Frankfurt a. M. 1844 (2. Aufl. 1881). Th. Gaupp, Die germanischen Ansiedlungen<br />

und Landteilungen in den Provinzen des römischen Westreichs, Breslau 1844. G. Waitz,<br />

<strong>Deutsche</strong> Verfassungsgeschichte, Kiel 1844 ff. (2. bezw. 3. Aufl. 1880 ff.). A. v. Bethmann-<br />

HOLLWEG, Über die Germanen vor der Völkerwanderung, Bonn 1850. K. Weinhold, Die<br />

deutschen Frauen im Mittelalter. Ein Beitrag zu den Hausaltertümern der Germanen. Wien<br />

1851 (3 Aufl. 1897). W. Wackernagel, Gewerbe, Handel und Schiffahrt der Germanen,<br />

1853; vgl. Kleinere Schriften I, Leipzig 1872 (Abhandlungen zur deutschen <strong>Altertumskunde</strong>).<br />

H. RüCKERT, Culturgeschichte des deutschen Volkes in der Zeit des Übergangs aus dem<br />

Heidentum in das Christentum, Leipzig 1853—54. K. Weinhold, Altnordisches Leben, Berlin<br />

1856. O. Schade, Über Jünglingsweihen, Weim. Jahrb. 1857. G. Freytag, Bilder aus der<br />

deutschen Vergangenheit, Leipzig 1859. E. v. Wietersheim, Geschichte der Völkerwanderung,<br />

Leipzig 1859 (2. Aufl. 1880—81). A. v. Daniels, Handbuch der deutschen Reichsund<br />

Staatenrechtsgeschichte, Tübingen 1859. v. Peucker, Das deutsche Kriegswesen der<br />

Urzeiten, Berlin 1860—64. F. Dahn, Die Könige der Germanen, München 1861 — Leipzig<br />

1909. R. Pallmann, Die Geschichte der Völkerwanderung, Gotha 1863—64. H. Richter,<br />

^) Vgl. z.B. das Verzeichnis bei B. Salin,<br />

Altgermanische Tierornamentik S. VI ff.<br />

Mitteilungen des Germanischen National-<br />

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museums erscheinend. Für Mainz vgl.<br />

Germanisches Nationalmuseum zu Nürnberg<br />

und zu Mainz (1852—53); vgl.<br />

|<br />

(L. Lindenschmit) Die Ahertümer unserer<br />

heidnischen Vorzeit, Mainz 1858 ff., Mainzer<br />

Th. Hampe, Das germanische Nationalmuseum,<br />

Leipzig 1902. Das römisch-germanische<br />

Zentralmuseum zu Mainz wurde<br />

Zeitschr. Zeitschr. des römisch-germanischen<br />

Zentralmuseums, Mainz 1906 ff.<br />

^) Korrespondenzblatt des Gesamtvereins<br />

vornehmlich zur Pflege des germanischen deutscher Altertumsvereine, Dresden 1853 ff.<br />

Altertums bestimmt, während das Nürnberger<br />

Museum das Mittelalter und das<br />

} Die Vereine wurden 1820—30 allerorten<br />

gegründet und haben mit großem, nicht ge-<br />

Volksleben der Gegenwart als Arbeitsgebiet nügend anerkanntem Erfolg sich bemüht, das<br />

zugewiesen bekam; vgl. den von dem Freiherrn<br />

von Aufsess, dem Gründer des Nürn-<br />

Quellenmaterial zu vermehren<br />

arbeiten; vgl. J. Müller, Die<br />

und zu verwissenschaft-<br />

liehen Vereine und Gesellschaften Deutsch-<br />

berger Museums, herausgegebenen Anzeiger !<br />

für Kunde des deutschen Mittelalters (1832 ff.), lands im 19. Jahrh. Bibliographie. Berlin<br />

seit 1835 unter dem Titel Anzeiger für Kunde 1883—87.<br />

derteutschen Vorzeit; eine neue Folge (Organ ') W. Scherer, Jakob Grimm, 2. Aufl.,<br />

des german. Museums) begann 1854—81, Berlin 1885.<br />

neuerdings unter dem Titel Anzeiger und

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