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Deutsche Altertumskunde

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268 II. Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

Bei aller Originalität der Ausdrucksformen ist unbestreitbar, daß das<br />

deutsche Leben unter keltischem Einfluß jetzt komplizierter und reicher<br />

geworden ist. Dem Goldschmuck der altgermanischen Bronzezeit hat frei-<br />

lich die Lateneperiode nichts Ebenbürtiges zu bieten Das Gold ist aus<br />

den verarmten Gräbern verschwunden und das Silber ist dem Volke noch<br />

nicht vertraut genug; leuchtende Glas- und Emailperlen bleiben (im Austausch<br />

gegen den ins Ausland verhandelten Bernstein) in Mode;i) auch<br />

die Bronze bewahrt bei Schmucksachen noch einen festen Platz, Jedoch<br />

seine besondere Note erhält das Zeitalter durch eisernen Schmuck und<br />

eiserne Waffen. Die hochentwickelte Schmiedekunst der Kelten ist also mit<br />

ihren Erzeugnissen von Süden her zu den Germanen vorgedrungen. Sie<br />

kam einerseits von Südosten, von Noricum über Mähren und Böhmen,<br />

andererseits von Südwesten von der Schweiz (Latene) auf den durch die<br />

deutschen Kolonistenfahrten (S. 236) vorgezeichneten Verkehrsstraßen. 2) Die<br />

Vermittlung nach Norden hin übernahm der sog. Lausitzer Kulturkreis<br />

Mitteldeutschlands (S. 183).<br />

Im Westen und im Süden herrscht anfänglich bei den Kelten insgesamt<br />

der Grabhügel und die Sitte der Skelettbestattung; 3) als Beigaben der Früh-<br />

latenegräber sind Eisenschwerter in geringerer Zahl, weit häufiger eiserne<br />

Messer angetroffen worden; auch an Pferdegeschirr ist bei den Kelten seit<br />

ihrer Hallstattperiode kein Mangel. 4) Unter den Schmucksachen fallen die<br />

bunten Glasperlen, die Fibeln und die Gürtel auf, daneben erhalten sich<br />

die Fußringe, Armringe und Halsringe; der Hausrat ist durch eine neustilisierte<br />

Keramik vertreten und läßt an Bronzeschüsseln und Bronzekannen<br />

griechischen Einfluß erkennen. 0)<br />

Im Südosten (d. h. in Mähren und in Böhmen bei den Bojern), bald<br />

danach auch in Süwestdeutschland bei den Helvetiern werden um 400<br />

v. Chr. Geb. die Grabhügel durch große (brandlose) Flachgräberfelder ab-<br />

gelöst.«) Sie sind in der Mittellatenezeit in der Keltenzone nordwärts der<br />

Alpen die herrschenden Nekropolen.^) Hier liefern die Männergräber ein<br />

eisernes Schwert (mit eiserner Scheide), Lanzenspitze nebst eisernem Lanzen-<br />

schuh, vom großen keltischen Ovalschild den eisernen Buckel und die<br />

Fessel, dann etwas Schmuck, Ringe, Fibeln u. dgl. Aus den Frauengräbern<br />

ist kaum mehr als der Schmuck bekannt: Perlenhalsketten (Glas, Bernstein),<br />

Halsringe, Armringe (aus Metall, Glas und Lignit), Fußringe, dann neben<br />

vereinzelten Gliederketten aus Eisen die großen fast stets aus Bronzeplatten<br />

zusammengefügten Gürtel mit reich (z. B. durch Emaileinlage) dekoriertem<br />

lanäi slnu . . . at alla daupa menn skyldi<br />

brenna ok bera ä biil meb fieim eign bcira<br />

tagf}i bann svä, at nie/) jwitikum aiipa'fiim<br />

skyläi hverr koma iil Valballar, scm bann<br />

hafpi ä bäl: pess skyldi bann ok njöla, er<br />

bann sjätfr bafpi i J

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