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Deutsche Altertumskunde

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3. Das Zeitalter der Leichenverbrennung. § 30. Schmuck. 205<br />

tierte,!) kräftig gerrippte (Taf. 21, 3)2) oder korallenförmig eingekerbte (Taf.<br />

21, 4) Armringe, 3) wobei zu erwähnen ist, daß es bereits Sitte war, die<br />

leichteren und schmäleren Reifen reihenweise am Handgelenk zu tragen.*)<br />

Die Fingerringe (S. 153) wurden weniger von der Mode berührt. s)<br />

Um die Hüften wurde seit alters ein Gürtel gebunden. Von Hall-<br />

statt her kennen wir einen reich mit Bronzeblech verzierten Ledergürtel oder<br />

einen ganz aus Bronzeblech bestehenden Metallgürtel (S. 174).6) Den Hallstätter<br />

Mustern ähnlich ist ein Bronzeblechgürtel, der in der Uckermark<br />

mit vielem anderen Bronzegerät zusammen gefunden wurde ;^) schöne<br />

Exemplare aus getriebenem Bronzeblech kommen auch sonst in Nord- und<br />

Mitteldeutschland vor, ^) sind aber nicht immer eindeutig zu bestimmen und<br />

wohl erst in einer jüngeren Stilperiode in größere Aufnahme gekommen<br />

(Taf. 21, 5). 9)<br />

Stilgerecht dekorierte kleine Zierplatten (S. 156) oder Zierknöpfe i°)<br />

sind in der jüngeren Bronzezeit sehr begehrt gewesen und in neueren<br />

Mustern vom Händler ins Land gebracht (Mäanderornament). i^) Das Besondere<br />

daran ist, daß die ebenen Flächen des älteren Knopfs jetzt konisch<br />

(buckeiförmig) gewölbt wurden (Taf. 21, 6).^^) Das genau entsprechende<br />

Mäander: Kunstdenkm. 1,2, 58. 60), Mecklenburg,<br />

Holstein vor; die Mehrzahl der Exemplare<br />

stammt aber aus dem Kolonialboden<br />

zwischen Oder und Weichsel (Schlemm<br />

S. 249f. AhV. 4, 43. Undset S. 44. 115. 194.<br />

220 ff. 260. 263. 278. 371 ff. Verhandl. 1892,<br />

361. 472. GÖTZE, Altertümer Thüringens<br />

S. XXXI. 375. Neumark S. 53. Schlesiens<br />

Vorzeit 7, 525. N. F. 4, 38. Mertins S. 84).<br />

Vier schwere, dick angeschwollene Armwulstringe<br />

brachte der im Landesmuseum zu<br />

Münster i. W. aufbewahrte Depotfund von<br />

der Hornheide (Ems), mit denen die Wulstringe<br />

von Anderbeck (Museum Wernigerode),<br />

aus dem zweiten Depotfund von der<br />

Pfaueninsel bei Potsdam und die entsprechenden<br />

Stücke von Blumental [Mark. Museum],<br />

Trieplatz, Zarnowitz (Kreis Neustadt) im<br />

Mus. f. Völkerk. zu Berlin oder die ganz gewaltigen<br />

Exemplare aus Peest und anderen<br />

Fundorten im Stettiner Museum (Balt. Stud.<br />

46, 147 Taf. 3, 27) verglichen werden mögen.<br />

1) Beitr. zur Gesch. d. Altmark 3, 79.<br />

^) Conwentz Taf. 47 ; man könnte die<br />

Kannelüren der Keramik (S. 185) vergleichen;<br />

6 breite und 6 schmale, gerippte Armbänder<br />

von Droschkau (Kreis Grünberg), 8 entsprechende<br />

Stücke von Tangendorf (unter einem<br />

großen Stein gefunden) im Mus. f. Völkerk.<br />

zu Berlin; weitere Belege z. B. aus Trotha<br />

(bei Halle) im Museum Wernigerode.<br />

ä) Schlemm S. 166 (elf Stück enthält<br />

der Depotfund von Wildeshausen im Hamburger<br />

Museum).<br />

*) Vgl. oben S. 154 f. Nachr. über d.<br />

Altertumsf. 1904, 46 (Kreis Sorau). Götze,<br />

Altertümer Thüringens S. 54. 96. 158. 185.<br />

188. Jahresschr. 3, 43 ff.: die Arme eines<br />

etwa 17jährigen Mädchens trugen je 8 gekerbte<br />

Armreifen; 6 -}- 7 Armreifen am Unterarmknochen<br />

aus Tarthun (bei Staßfurt) im<br />

Prov.Mus. zu Halle.<br />

6) Jahresschr. 7, 81. Schlemm S. 147;<br />

vgl. etwa den Fund von Wolfshagen (Westpriegnitz)<br />

im Mark. Museum (Plattenfibel<br />

nebst Hals-, Arm- und Fingerring) oder auch<br />

die Urne mit Steinpackung aus Rehberg<br />

(Kreis Jerichow II) im Mus. f. Völkerk. zu<br />

Berlin (Plattenfibel, Armring und Goldspirale<br />

für den Finger).<br />

«) Undset S. 14 f. Schlemm S. 197 ff.<br />

') Undset S. 193 Taf. 20, 13 (Museum<br />

Stettin). Mannus-Bibliothek 9, 41.<br />

*) Undset S. 239. Balt. Stud. 46, 146.<br />

Götze, Altertümer Thüringens S. 218.<br />

») Undset S. 285f.; vgl. 221. Götze,<br />

Altertümer Thüringens S. 51 (Kreis Merseburg).<br />

"*) In den nördlichen Landschaften Jütlands<br />

waren platte, seesternförmige Zierknöpfe,<br />

die aus Bein hergestellt waren, sehr<br />

beliebt (Mus. zu Viborg und Kopenhagen).<br />

") Gußformen: Nachr. über d. Altertumsf.<br />

1903, 7.<br />

*") Massenhaft kommen ganz schlichte<br />

Bronzeknöpfe (tutuli)voT: bei Landsberg a/W.<br />

fand man ein Depot von 326 Stück (Mus. f.<br />

Völkerk. zu Berlin, vgl. Götze, Neumark<br />

S. 54. 55); im Bernburger Museum liegt ein<br />

Fund von 172 Stück (in eine Urne vom<br />

Lausitzer Typus verpackt [um die Urne waren<br />

außerdem fünf Bronzeringe herumgelegt],<br />

Jahresschr. 3, 88 f.); Massenfunde aus Pommern:<br />

Balt. Stud. 46, 145, vgl. Schlemm<br />

S. 178 f.

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