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Deutsche Altertumskunde

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204 I. Prähistorische Zeit. B. Die Germanen.<br />

hängen 1) oder auch durch angegossene Metallstäbchen (Stege) zu Halsbergen<br />

oder -kragen (S. 155) vereinigt^) und noch dazu mit klappernden Anhängern<br />

versehen ;3) als Hängezieraten wurden die älteren mit Perlen und Bronze-<br />

spiralröllchen besetzten Halsketten^) sowie die bekannten Brillenspiralen<br />

(S. 191) weiter getragen. 5)<br />

Goldreifen kommen im Mutterlande mit denselben Stilmustern wie<br />

die Bronzeringe allerorten vor, sind aber nicht sehr häufig, ß)<br />

Auf den Armen haben sich die alten Spiralbänder (Taf. 20, 2), Manschettenbänder<br />

(S. 155) und Armreife (Taf. 20, 3— 5) gehalten;^) in großen<br />

Prachtexemplaren kehren die Armbergen (S. 154, Taf. 20, 6) wieder ;8) sonst<br />

legte man außer nieren- oder steigbügelartigen schweren Armreifen und<br />

Armbändern (Taf. 21, 1)^) ringförmig gegossene, mit Ornamenten (z. B.<br />

Mäander) verzierte Hohlwülste in riesigen Dimensionen an den Arm- und<br />

Fußgelenken an (Taf. 21, 2.)io) Dazu kommen als neueste Mode fasset-<br />

und aus Fehrmoor bei Lehe im Hamburg.<br />

Mus. gestatten das Fundgebiet nach der<br />

Nordsee hin zu erweitern.<br />

^) Fünf flache Halsringe bilden ein Gehänge<br />

z. B. in dem Bronzefund von Conraden<br />

(Kreis Arnswalde) Mark. Mus. zu Berlin. Fünf<br />

Ringe sind aneinandergesetzt und bilden<br />

einen großen Halsschmuck: Bevensen (Lüneburg)<br />

Mus. f. Völkerk. zu Berlin.<br />

») Schlemm S. 470 f., vgl. AhV. 5, 148.<br />

Balt. Stud. 46, 143 Taf. 3, 7; nebst Klappern,<br />

Zierbuckeln, Plattenfibeln in dem reichen<br />

Bronzefund von Schwachenwalde Kreis Arnswalde<br />

(Voss-Bastian, Bronzeschwerter Taf.3)<br />

Halsringe mit Klappern aus Babow (Kreis<br />

Kottbus), Halsringe mit Halsketten (blaue<br />

Perlen) und Hängeketten hat der Depotfund<br />

von Zilmsdorf (Kreis Sorau) erbracht (Mus. f.<br />

Völkerk. Berlin); Halskette (aus ganz kleinen<br />

Ringen), Halsringe mit Anhängern liegen<br />

im Stendaler Museum. Wendelring mit einem<br />

über die Brust fallenden Behang von 30 Kettchen<br />

aus Blumental (Ostpriegnitz) Brandenburgia<br />

12, 125. Armringe zu einer Kette vereinigt<br />

(Reichenau, Kreis Freistadt, Mark. Mus.<br />

zu Berlin).<br />

») Schlemm S. 469 f. Vgl. Balt. Stud. 46,<br />

146 Taf. 3, 8. Sehr. d. Vcr. f. Gesch. d. Neumark<br />

5, 53. 54. Sechs große Halskragen (aus<br />

breiten abgeplatteten Ringen mit Buckelverzierung)<br />

brachte der Moorfund von Wurchow<br />

(Kreis Neustettin) Mus. f. Völkerk. zu<br />

Berlin. Das Oldenburger Museum besitzt<br />

einen aus dem Leyenmoor gehobenen, mit<br />

dicker Bcrnstelnperle besetzten Halsring,<br />

GÖTZE, Altertümer Thüringens S. 185: 4 Bcrnstcinpcrlen<br />

auf einen dünnen Eisenreif gezogen.<br />

*) Das sog. Königsgrab von Seddln<br />

(Fcstschr. 1901 Taf, 19); dazu Halsring, Armring,<br />

F-lngcrrlngc S. 37 Taf. 20.<br />

') Scmi.hmmS. 65f., vgl. GÖTZE, Altertümer<br />

Tliüringcns S. 112 Taf. 14,205.206.<br />

•) Vcrhandl. 1890,294. S. MOLLER, Nord.<br />

;<br />

Bronzezeit S. 55. Mestorf322. Kunstdenkm.<br />

d. Prov. Brandenburg 1, 2, 60. 62 Taf. 1, 6<br />

(sog. .Eidring"). Balt. Stud. 46, 147. Pommerisciie<br />

Monatsblätter 9, 44. Besonders reich<br />

ist der Loruper Goldfund (Kreis Hümmling):<br />

Goldspirälchen, Goldarmringe, goldene Halskette<br />

mit Spiralen als Anhänger im Osnabrücker<br />

Mus.; vgl. Mitteil. d. histor. Ver. 17,<br />

416. Einen prachtvollen goldenen Halsring<br />

aus dem Kreis Stargard besitzt das Mus. f.<br />

Völkerk. zu Berlin.<br />

') Verhandl. 1886,433. Jahrb. d. Hamburg.<br />

Anstalten 21, CL. Götze, Neumark S. 55f.<br />

Jahresschr. 9, 68. Mannus 4, 224f. u. a. Armspiralen<br />

aus dem reichen Fund von Bobbin<br />

und anderen pommerschen Orten, Balt. Stud.<br />

46, 146; sie kommen jetzt in sehr großen und<br />

breitenMassen vor z. B. in Brandenburg (Torgau:<br />

Mus. f. Völkerk.; Osthavelland: Mark.<br />

Mus.) und in der Provinz Sachsen (z. B. Schafstädt,<br />

Kreis Merseburg: Prov.-Mus. zu Halle).<br />

Die Modeware der Manschettenarmbänder ergab<br />

z. B. der große Depotfund von Ahausen<br />

(Mus. zu Stade).<br />

•*) Reiche Funde aus den Kreisen Osterburg,<br />

Salzwedel, Köthcn, Zauch-Bclzig, Demmin,<br />

Westpriegnitz u. a. im Mus. f. Völkerk.<br />

zu Berlin.<br />

») CONWENTZ Taf. 49, 1. Götze, Altertümer<br />

Thüringens S. XXXI. Voges, Prähistor.<br />

Zeitschr. 2, 188 ff. (z. B. Usenborn, Museum<br />

Wernigerode). Schlemm S. 372. 574 f. ; Armringe<br />

mit Torsion, Schlesiens Vorzeit N. F.<br />

4,23.28, desgl. in Brandgräbern von Muschten<br />

(Kreis Züllichau) und in Depotfunden von der<br />

Wuhlheide (Kreis Treptow) und von Sclilalach<br />

(Kreis Zauch-Belzig) im Mark. Mus. zu<br />

Berlin.<br />

"») Es bleibt zweifelhaft (vgl. S. 155), wie<br />

die l-undstücke auf die obern und untern<br />

Extremitäten zu verteilen sind (Scmi.kmm<br />

S. 158, vgl. AhV. 5, 148). Die dicken Bronzcwülstc<br />

kommen in Thüringen und Sachsen,<br />

Westfalen und I lannover, Braiuicnburg (mit

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