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Deutsche Altertumskunde

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198 I- Prähistorische Zeit. B. Die Germanen.<br />

plare sind bis nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Pommern, Dänemark<br />

und Schweden gewandert (Taf. 18, 4).i) Im Gebiet unserer Hausurnen sind<br />

sie etwas zahlreicher. Bei Kehmstedt wurden außer vier Schwertern vom<br />

Möriger Typus auch zwei Antennenschwerter gehoben, das eine ist 76 Zentimeter<br />

lang und 1 Kilogramm schwer, das andere 62 Zentimeter lang und<br />

0,6 Kilogramm schwer, 12— 13 Zentimeter entfallen auf den Griff, der Griffdorn<br />

ragt 1,8 Zentimeter über den Knauf hervor. Die zweischneidige Klinge<br />

mißt an der Stelle der größten Breite 3,5 Zentimeter und ist mit kräftiger<br />

Mittelrippe versehen. 2) Weiterhin wird dieselbe Waffe auf dem deutschen<br />

Neuland angetroffen. Ein Bronzedepotfund aus dem Münchenrodaer Grund<br />

bei Jena hat ein ausgezeichnetes Exemplar gebracht: die zweischneidige<br />

Klinge hatte in einer Holz- oder Lederscheide gesessen, von der das Bronze-<br />

band, mit dem sie in zweiundvierzig enganliegenden Touren umwickelt war,<br />

erhalten geblieben ist; die Spitze der 54,6 Zentimeter langen, 0,7 Kilogramm<br />

schweren Waffe steckte in einem massiven Ortband mit plattem Knopf. 2)<br />

Zu dem Fundgebiet gehört auch das Königreich Sachsen, Neumark,<br />

Schlesien; in Pomerellen begleitet das Antennenschwert die Gesichtsurnen.*)<br />

In früher Hallstattzeit war in Süddeutschland auch schon das Eisen<br />

für Schwertklingen verwendet, die Bronzeklinge von dieser Konkurrenz bedroht<br />

worden. Wann das breite und wuchtige Eisenschwert^) nach dem<br />

Norden gekommen ist, vermögen wir nicht genauer zu bestimmen, denn<br />

eiserne Hallstattschwerter sind nur ganz vereinzelt nachweisbar;«^) von größerer<br />

Bedeutung ist der Hallstatt-Typus des einschneidigen, säbelförmigen Eisen-<br />

schwertes geworden; eine ganz moderne Hiebwaffe, die sich insbesondere<br />

bei den Germanen Nordostdeutschlands einbürgerte,^) aber gleich dem zweischneidigen<br />

Eisenschwert erst nach Ablauf der Hallstattperiode in den Funden<br />

besser hervortritt.<br />

Als typische Wurfwaffe der jüngeren Bronzezeit gilt neben der älteren<br />

mittelständigen eine oberständige Lappenaxt, die aus dem Wurfbeil (S. 145)<br />

abgeleitet werden muß.«) Die italienische und schweizerische Form ladet<br />

in Höhe der Lappen aus und wird dadurch etwas geschweift; sie ist als<br />

Fremdling nach Hessen, Thüringen, Provinz Sachsen, Braunschweig, Han-<br />

nover, Mecklenburg, Pommern bis nach Dänemark verbreitet worden. 9) In<br />

Österreich-Ungarn greifen die Schmalseiten der Klinge noch kräftiger aus<br />

schr.7,67f.UNDSETS.275. Brandenb.Landesk. ]<br />

STaf.lII. Brandenburgia 13, 355 ff., zusammen |<br />

mit der Hausurnc von Seddin, Globus 66, 143. wentz Taf. 50 u. a.<br />

Vorzeit<br />

Lissauer,<br />

N. F. 5, 10 f. AhV. 1, 1, 2, 1. 3, 3, 9.<br />

Prähistor. Dcnkm. Taf. 3, 21. CON-<br />

'<br />

|<br />

'; SmETH 173. Beltz. Vorgesch. Altert.<br />

") AhV. 5, 315. 320.<br />

S.24üf. Balt.Stud.46, 139Taf.2,6. S.MÜLLER, «) UndsetS.275.301. Korrcspondcnzbl.<br />

Ordnlng 392. 393. Nord. Bronzezeit S. 15 f. d. Gcsamtvcr. 1896, 131 (Uelzen). Knorr,<br />

Friedhöfe S. 7 (LUbccl

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