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Deutsche Altertumskunde

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3. Das Zeitalter der Leichenverbrennung. § 28, Keramik. 189<br />

gebürgert. 1) Hier wurde unter den Tieren der Vogel entschieden bevorzugt<br />

(Taf.l6, 1 1. 12), 2) Vierfüßler 3) und leblose Objekte (Tonne) waren weniger<br />

beliebt.*) Mit dem Ende der Hallstattzeit scheinen diese Tierstatuetten<br />

wieder aus der Mode gekommen zu sein. Für die<br />

funde sind sie uns darum besonders willkommen. —<br />

Datierung der Grab-<br />

Auf einen selbständigen Kreis altgermanischer Keramik ist man in Nordostdeutschland<br />

gestoßen, wo am Unterlauf der Weichsel, in Pomerellen und<br />

Hinterpommern, in Posen und Schlesien ein Außengebiet der Hallstatt-<br />

kultur von ausgeprägt germanischem Typus sich entfaltet. Es ist nicht un-<br />

wahrscheinlich, daß damals der Wert des ostbaltischen Bernsteins ent-<br />

deckt und gesteigert worden war und daß mit dem ostbaltischen Bernstein-<br />

handel (S. 225) der überraschende Aufschwung jener Landesteile in der<br />

frühesten Eisenperiode zusammenhängt. 0)<br />

Die Funde gehören einem etwas jüngeren Abschnitt der Hallstattzeit<br />

an als die echte Lausitzer Keramik. <br />

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!<br />

Arme hervorgehoben worden.<br />

2) Er kommt vereinzelt auch in der Ucker- Es handelt sich also nicht um Gesichtsurnen<br />

mark vor (Schumann-Mieck, Gräberfeld von (im eigentlichen Sinne des Wortes) gleich<br />

Oderberg-Bralitz S. 13. 69. 89 Taf. 14,<br />

Undset S. 184 f. Taf. 19, 13 (Lausitz).<br />

70).<br />

214<br />

den römischen (AhV. 5, 347 Taf. 59), die als<br />

Votivköpfe (gegen Kopfschmerzen) in den<br />

(Sachsen). 226 (Prov. Sachsen). S. 187. 188 bairischen und österreichischen Alpenländern<br />

(Neumark). Schlesiens Vorzeit 6, 462 ff. Mer-<br />

TINS S. 81. — Das Vogelmotiv ist von den<br />

Bronzen her bekannt (S. 174. 184 Anm. 2).<br />

^) Vereinzelt im nördlichen Thüringen<br />

unter dem Landvolk bis auf die Gegenwart<br />

sich vererbten (schöne Sammlung im Berliner<br />

Museum für Volkskunde).<br />

*) Im Kreis Liebenwerda kommt auf<br />

(Götze, Altertümer Thüringens S. 115).<br />

*) Undset S. 214 (Taf. 18,7.8). Kunsteinem<br />

Tongefäß eine linear gezeichnete<br />

menschliche Figur vor (Zeitschr. f. Ethnolog.<br />

denkm. d. Prov. Brandenburg 1, 2, 44 (Ost- ;<br />

priegnitz). Niederlausitzer Mitteil. 1,537 ff.<br />

1909,<br />

726).<br />

^'') Analog wie mit den sog. Gesichts-<br />

j<br />

i<br />

2, 266 f.<br />

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urnen verhält es sich mit den gleich zu er-<br />

^) Während der Hallstatt -Villanovazeit wähnenden .Hausurnen"; seitdem man den<br />

ist der Bernstein in Italien stark in Aufnahme Toten in seinem Grabhaus beerdigte, war<br />

gekommen, es braucht nur an die mit riesigen<br />

Bernsteinperlen besetzten altitalienischen<br />

geraume Zeit verflossen, aber die alte Anschauung<br />

vom Grabhaus wollte nicht weichen<br />

Bogenfibeln erinnert zu werden (Schlemm und so gestaltete man wenigstens die irdene<br />

S. 48).<br />

Graburne, in der die verbrannten Gebeine<br />

8) Die Metallbeigaben fordern denselben beigesetzt wurden, nach der Form eines<br />

Ansatz (Korrespondenzbl. f. Anthropol. 1904, Wohnhauses.

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