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Deutsche Altertumskunde

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2. Das Zeitalter der Leichenbestattung. § 20. Waffen. 141<br />

geschehen, daß der Schaft dieser Dolchstäbe aus Bronze gegossen wurde. i)<br />

Diese Waffe (oder dieses Zierstück?) kam nach Norddeutschland aus der<br />

Saalegegend, 2) hat hier die Elbe passiert und auf der rechten Seite des<br />

Stroms Aufnahme gefunden. »)<br />

Die wichtigste Errungenschaft der Germanen ist aber das Bronzeschwert,<br />

eine herrliche, scharfspitzige und zweischneidige Stichwaffe. Als<br />

ein langer Dolch tritt das Schwert uns zuerst in Mykenae und so auch im<br />

Norden entgegen (S. 140), dann erhielt es in Italien seine maßgebende<br />

Form, die sich in Europa einbürgerte*) und im Norden nur leicht modifiziert<br />

wurde. ö) Gleich dem Dolch behielt die wuchtige, eherne Schwertklinge<br />

eine energische Mittelrippe und eine Schweifung ihrer Schneiden ; auch der<br />

Griffansatz ist erst bogenförmig wie beim Dolch, dann aber schließen sich<br />

die Bogenlinien zu einem Kreisrund zusammen, während sie sich beim<br />

Dolch zu einer Geraden streckten. Die Klingen sind 50—70 Zentimeter,<br />

die auffallend kurzen Griffe nur etwa 8 Zentimeter lang; sie haben keine<br />

Parierstangen, denn in der Frühzeit bestanden die Griffe (wie bei den<br />

Dolchen) aus Hörn oder Holz und sind darum bis auf die ehernen Nieten,<br />

mit denen die Griffe an den Klingen befestigt waren, verloren gegangen. «)<br />

Eherne Schwertgriffe wurden entweder nach mykenischer Art als breite an<br />

Urgeschichte S. 85 f. Aarb0gerl9O9,4. Mon-<br />

TELIUS, Arch. f. Anthropol. 25, 469. 26, 991<br />

Fig. 69—73. 216. 534-35. Zeitschr. f. Ethnolog.<br />

1902, 194. 1909, 125. Schlemm S. 545.<br />

AhV. 3, 6, 1. Splieth, Inventar S. 12. Beltz,<br />

Vorgesch. Altert. S. 155 f. Taf. 20, 12. Amtl.<br />

Berichte der Kgl. Kunstsammlungen 30, 179.<br />

181 = Prähistor. Zeitschr. 1, 113 ff.<br />

') Götze, Altertümer Thüringens S. 55.<br />

168 Taf. 10, 151.<br />

2) Jahresschr. 5, 18. 90. Im Jahr 1908<br />

wurde vom Berliner Museum ein bei Canena<br />

(Halle a/S.) gefundener Dolchstab erworben<br />

(Prähistor. Zeitschr. 1, 1 13. Zeitschr. f. Ethnolog.<br />

1909, 125. Amtl. Berichte der Kgl. Kunstsammlungen<br />

30, 179); er hat röhrenförmigen<br />

Bronzeschaft und ist in diesem Fund von<br />

einem italienischen Dolch (mit festem Griff)<br />

begleitet. Die Zeitstellung kann also nicht<br />

strittig sein. Im Jahr 1904 waren bei Diesl

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