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Deutsche Altertumskunde

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1. Grundlagen. § 19. Leichenbestattung und Leichenverbrennung. 133<br />

Die unteren Begräbnisse enthalten Steinsachen, unter den höher gelegenen<br />

(d, h. also jüngeren) Grabbeigaben finden sich Bronzen, erst in der aller-<br />

obersten Schicht des Hügels stehen Graburnen mit verbranntem Gebein, i)<br />

Der Grabhügel ist also nicht Einzelgrab, sondern Friedhof wie die älteren<br />

Hünenbetten, aber von ihnen durch seine äußere Stilform durchaus ver-<br />

schieden. Anfänglich wurde, wenn eine unverbrannte Leiche^) im Steinoder<br />

Holzsarg mit angezogenen Beinen=*) oder auch ausgestreckt der Erde<br />

übergeben war,^) eine dichte Lage Rollsteine darüber gebreitet^) — starke<br />

Steinpackungen bedecken kegelförmig die Grabstätte, um durch einen<br />

sicheren, undurchdringlichen Steinschutz die Lebenden von dem Toten<br />

abzusondern und seine gespenstische Rückkehr zu hindern (Taf.6, 1—2). Ein<br />

Rasenhügel wurde darüber gesetzt*^) und nach alter Sitte ein Steinkranz als<br />

Mauer um die Grenze des Hügels herumgelegt. ^)<br />

Der Steinsarg verschwand allmählich. Wurde der Tote nur noch im<br />

Holzsarg bestattet — und das ist die Regel — , so war das Holz der Vermoderung<br />

ausgesetzt und die übliche Steinlast mußte über der Leiche<br />

zusammenbrechen; sie ist nur noch als ungeordneter Steinhaufen nachweisbar,<br />

in dem sich jedoch die Kanten des Holzsarges mit vollkommener<br />

DeutUchkeit abheben (Taf. 6, 2).^) Der anfänglich etwa 1,50 Meter hohe<br />

Grabhügel erreichte schließlich eine stattlichere Höhe;^) es kommt vor, daß<br />

er im Innern kegelförmig ganz aus Steinen gebildet ist, aber die Regel<br />

bildet eine über die schwer auf der Leiche lastenden Steine gebreitete dichte<br />

Rasendecke (Taf. 6, l).i«)<br />

1) Montelius, Überdie Benutzung steinzeitlicher<br />

Gräber wäiirend der Bronzezeit.<br />

Präliistor. Zeitschr. 1, 78. ZiNCK, Aarb0ger<br />

1871, 27. Nord. Arkaeologi 3, 20. Götze,<br />

Altertümer Thüringens S. 12f. Jahresschr. 6,<br />

69 ff. 44. Bericht des Kieler Museums S. 13.<br />

Bei Schleswig liegt ein 6 Meter hoher Grabhügel<br />

mit einem Durchmesser von 30 Meter;<br />

im Zentrum befindet sich auf dem Urboden<br />

eine Grabl

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