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Deutsche Altertumskunde

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88 I. Prähistorische Zeit. A. Urzeit.<br />

Gebiet von Lübeck^) hinweg ziehen sich die Grabkammern nach Mecklenburg,<br />

2) Rügen und Pommern. 3) Typisch ist aber für die Lande zwischen<br />

Elbe und Oder das Steinkistengrab. Jedoch schon in den Grenzdistrikten<br />

der untern Oder kommen unsere neolithischen Gräber nicht mehr vor,<br />

während für sie die Uckermark noch recht ergiebig ist.*) In der Provinz<br />

Brandenburg werden die Megalithgräber, je mehr wir uns der Oder oder<br />

der hochdeutsch-niederdeutschen Sprachgrenze nähern, um so spärhcheri^)<br />

in den südlichen Teilen der Mark konnten sie überhaupt nicht mehr nachgewiesen<br />

werden, 6) während aus dem nördlichen Abschnitt der Provinz<br />

Sachsen und aus der Altmark ungefähr zweihundert Steinzeitgräber bekannt<br />

sind.') Auch Braunschweig hat noch Grabkammern und Kistengräber auf-<br />

zuweisen,*) die mit den hannoverschen zusammengestellt werden müssen.<br />

Ihnen reihen sich die Megalithgräber von Anhalt und die Kistengräber des<br />

südlichen Westfalen (Warburg S. 87), nördlichen Kurhessen») und Thüringen!»)<br />

an, womit die südlichsten Posten dieser urgermanischen Grabform erreicht<br />

sind. Denn Mitteldeutschland weist, mit Norddeutschlands Grabkammern<br />

Gesellsch. Nr. 29, Kiel 1869. AhV. 5, 25.<br />

Dem bekannten ,Denghoog" auf Sylt (vgl.<br />

z. B. Ottsen, Die Nordseeinsel Sylt S. 138 ff.)<br />

gleicht das Ganggrab auf Ual Höw (Alter<br />

Kirchhof) bei Stenodde (Amrum). Über<br />

Helgoland vgl. Verhandl. 1893, 500 ff.<br />

') Beitr. z. nord. Altertumsk. 1844, 1.<br />

Zeitschr. d. Ver. f. Lübeck. Gesch. 1855, 397.<br />

Freund, Die vorgeschichtl. Altert, im Lübecker<br />

Gebiete, Progr. Lübeck 1898 S. 12 ff.<br />

') Die Fundorte liegen besonders dicht<br />

auf den Hochflächen des westlichen Landes;<br />

R. Beltz, Vorgeschichtl. Altert. S. 18. 92 ff.;<br />

Jahrb. 64, 78. 66, 115; Zinck 3, 35. Über<br />

Ganggräber vgl. Vorgeschichtl. Altert. S. 93;<br />

eigenartig sind Hünenbetten ohne Steinkammern<br />

(Jahrb. 64, 86. Vorgeschichtl. Altert.<br />

5. 95 f.).<br />

») Beltz, Vorgeschichtl. Altert. S. 96 f.<br />

Zinck 3, 43; vgl. Aarbeger 1882, 367; VII.<br />

Jahresber. d. geograph. Gesellsch. zu Greifswald<br />

1900 S.65; VL Jahresber. 1898 S. 74, 89;<br />

Pomm. Monatsbl. 12, 8 ff.; Mannus 3, 145 f.,<br />

Ergbd. 2, 30. Nur die hochgelegenen nördlichen<br />

und östlichen Teile der Insel Rügen<br />

sind besiedelt. An submarine Megalithgräber<br />

heftete sich die Sage von der untcrfegangcnen<br />

Stadt (Schmarsel, Diss. Kiel<br />

912).<br />

) H. Schumann, Die Steinzeitgräber<br />

der Uckermark, Prcnzlau 1904 Taf. 1—9;<br />

Verhandl. 1886. 607.<br />

*) Landeskunde der Prov. Brandenburg<br />

3 (1912), 358. Die Neumark liefert, mit Ausnahme<br />

der nördlichen Kreise, so geringe l'undc,<br />

daB sie nicht als Anzeichen einer ansässigen<br />

Bevölkerung gelten können; nur im nördlichen<br />

Teil darf auf eine Iksledelung geschlossen<br />

werden, die aber so dürftig sich<br />

ausnimmt, daß wohl nur mit Grenzern zu<br />

rechnen ist, die von der andern Seite der<br />

Oder Kultureinflüsse erfahren zu haben<br />

scheinen (Götze, Schriften d. Ver. f. Gesch.<br />

d. Neumark 5 [1897], 18 ff). — Brandenburgische<br />

Megalithgräber — Brandenburgia 2, 1 65 —<br />

zeigt das Märkische Museum in Berlin (z. B.<br />

Meilen, Kr.Westpriegnitz, Berlinchen, Kr. Ostpriegnitz,<br />

Schönwerder, Kr. Prenzlau, Liepc,<br />

Kr. Angermünde; beachte das Hockergrab<br />

[Flachgrab] von Reiherwerder bei Tegel, Kr.<br />

Niederbarnim, Prähistor. Zeitschr. 2, 66 ff.).<br />

*) Ein versprengtes nordisches Grab ist<br />

noch bei Breslau angetroffen worden (Arch.<br />

f. Anthropol. N. F. 5 [1906], 129 ff.).<br />

'') FöRSTEMANN, Neue Mitteilungen 2<br />

(1836), 550 ff. Danneil, Jahresber. d. altmärk.<br />

Ver. f. Vaterland. Gesch. 1 (1838). 6 (1843).<br />

13 (1863). Verhandl. 1881, 220. Zeitschr. f.<br />

Ethnolog. 1893, 105; vgl. Taf. VI- -IX (z. B.<br />

Schadewohl, Kr. Salzwedel). Jahresber. d.<br />

altmärk. Ver. 31, 2 (1904), 95. 33 (1906). 127.<br />

Beitr. zur Gesch., Landes- u. Volksk. d. Altmark<br />

2, 3 16 ff.<br />

") W. Blasius, Jahresber. d. Ver. f. Naturwissensch.<br />

zu Braunschweig 1897. Beitr. zur<br />

Anthropol.Braunschweigs 1898 S.39. Andrke,<br />

Volkskunde« S. 4. Jahrcsschr. 7, 25. Jahrb.<br />

d. Geschichtsver. d. Herz. Braunschweig 7, 1 ff.<br />

") Zusehen nördlich von Fritzlar: Ncolithische<br />

Denkmäler aus Hessen herausgegeben<br />

von J. Bohhi.au und F. v. Gilsa, Kassel<br />

1898; vgl. Korrespondenzbl. f. Anthropol.<br />

1899, 34.<br />

'") Jahres.schr. 1, 16. 154. 3, 134. 4, 33<br />

(Ganggrab). 63. 87. 93. 96 u. ö. 8, 1 13 ff. Vorgeschichtl.<br />

Altert, d. Provinz Sadiscn IX, 11<br />

Taf. 1 —2. Über die Mukicngrilber von Poserna<br />

(Kr. Wciüenfels) vgl. Götz::, Altertümer Thüringens<br />

S.359; Zeitschr. f. Htlinolog. 41, 120;<br />

Prähistor. Zeitschr. 1, 188 ff. Taf. 19 20.

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