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Jürgen Dick - Lehrstuhl Algorithmen & Datenstrukturen, Institut für ...

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34 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN DER SPRACHANALYSE<br />

FIR £¨£ ¥¨§ £ £¦¥¨§ IIR<br />

0 1 2 . . . . M<br />

0 1 2 . . . .<br />

. . .<br />

¥ ¥<br />

Abbildung 2.9: Impulsantworten eines FIR- und eines IIR-Filters<br />

Die zweite Klasse besitzt eine Impulsantwort mit unendlicher Dauer (infinite impulse<br />

response, IIR). Die Ausgabe eines kausalen IIR-Systems ist<br />

<br />

¤¡ ¤<br />

<br />

¤ ¢ ¤ IIR Filter Gleichung <br />

(2.20)<br />

Die Systemausgabe ist eine gewichtete Linearkombination der Samples des Eingangs-<br />

<br />

<br />

¤ <br />

¦ <br />

signals . Da die gewichtete Summe sowohl die gegenwärtigen<br />

¤<br />

als auch alle zurückliegenden Samples verrechnet, hat das System einen unendlichen<br />

Speicher. Hier stellt sich die Frage, ob solche Systeme überhaupt realisierbar sind, da dies<br />

unendlich viele Additionen, Multiplikationen und unendlichen Speicher benötigen würde.<br />

Glücklicherweise gibt es eine praktikable und berechenbare Möglichkeit der Realisierung,<br />

wenn man sich auf eine Subklasse der IIR-Systeme beschränkt. Bei dieser<br />

¡<br />

Subklasse werden<br />

die ¨ ¤ ¤<br />

§¤ ©<br />

¤<br />

unendlich vielen Filterkoeffizienten nicht beliebig gewählt, sondern<br />

durch lineare Differenzengleichungen mit konstanten Koeffizienten miteinander verkoppelt.<br />

Für diese Subklasse kann die Gleichung (2.20) so zu einer Differenzengleichung<br />

umgestellt werden, daß hiermit eine effiziente rekursive<br />

<br />

Berechnung der Ausgabe<br />

ermöglicht wird.<br />

Beiden Systemen gemeinsam ist die Tatsache, daß ihre Anwendung zu einer Verzögerung des<br />

Signals führen. FIR-Filter können so konstruiert werden, daß diese Verzögerung <strong>für</strong> alle<br />

Frequenzen konstant bleibt, <strong>für</strong> IIR-Filter gilt dies nicht. Die unterschiedliche Verzögerung <strong>für</strong><br />

verschiedene Frequenzen kann zu hörbaren Beeinträchtigungen führen. FIR-Systeme haben<br />

gegenüber den IIR-Systemen einen weiteren Vorteil, daß sie immer stabile Systeme sind. Dies<br />

folgt aus ihrer Definition. IIR-Systeme müssen sehr sorgfältig entworfen werden, damit das Stabilitätskriterium<br />

erfüllt wird. Ihr Vorteil ist, daß hiermit sehr effiziente, rekursive Berechnungen<br />

möglich sind. FIR-Systeme lassen sich bei direkter Implementierung über die Faltungssummen<br />

nicht effizient implementieren. Ab einer bestimmten Filterlänge bietet es sich deshalb an, Eingangssignal<br />

und Impulsantwort mittels der diskreten Fourier-Transformation (DFT) in den<br />

Frequenzbereich zu transformieren, dort zu multiplizieren, und dann wieder mittels inverser DFT<br />

in den Zeitbereich zurückzutransformieren. Dies ist aufgrund der Faltungseigenschaft der DFT<br />

möglich. Das folgende Kapitel erklärt diese und verwandte Transformationen und deren Zusammenhänge.

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