Jürgen Dick - Lehrstuhl Algorithmen & Datenstrukturen, Institut für ...
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2.2. ERZEUGUNG DER MENSCHLICHEN SPRACHE 23<br />
Lunge<br />
Vokaltrakt<br />
Nasenraum<br />
Rachenraum Mundraum<br />
Kehlkopf<br />
Stimmbänder<br />
Luftröhre<br />
Nasenabstrahlung<br />
Mundabstrahlung<br />
Abbildung 2.3: Schemadarstellung des menschlichen Sprachapparates (nach Flanagan) [12]<br />
periodisch geschlossen und wieder geöffnet wird. Der daraus resultiernde Luftstrom der ausgeatmeten<br />
Luft wird als Schallschwingung wirksam. Dieser Vorgang wird mit Phonation bezeichnet.<br />
Die Frequenz der Schwingungen, die Sprachgrundfrequenz, auch Grundfrequenz,<br />
Fundamentalfrequenz oder Pitch genannt 1 , kann vom Sprecher willkürlich verändert werden.<br />
Der Hörer nimmt den Verlauf der Pitch als Sprechmelodie wahr. Die Pitch liegt im Bereich<br />
von 80 Hz bis 350 Hz. Die Grenzen des Schwankungsbereichs kennzeichnen die Stimmlage des<br />
Sprechers und stellen ein wichtiges individuelles Sprechermerkmal dar. Kinder haben im<br />
Mittel eine höhere Stimmlage als Frauen und diese wiederum eine höhere als Männer. Die Lautstärke<br />
hängt von der Amplitude der Stimmbandschwingungen ab. Stimmhafte Laute,<br />
Vokale genannt, werden auf die oben beschriebene Weise gebildet. Abbildung 2.4 zeigt ein<br />
Beispiel <strong>für</strong> das Anregungssignal bei stimmhaften Lauten.<br />
Anregungssignal<br />
10ms<br />
Abbildung 2.4: Periodisches Anregungssignal bei stimmhaften Lauten<br />
Anders sieht die Lautbildung bei stimmlosen Lauten, Konsonanten genannt, aus. Die Stimmbänder<br />
sind weit auseinander und der Luftstrom fließt kontinuierlich. Dieser Luftstrom wird von<br />
den Stimmbändern zu Schwingungen und Turbulenzen angeregt, wodurch ein unregelmäßiges<br />
Signal entsteht, dessen Frequenzspektrum sich relativ gleichmäßig über den hörbaren Bereich erstreckt.<br />
Dieses rauschförmige Signal dient als Anregungsfunktion <strong>für</strong> stimmlose Laute. Das Anregungssignal<br />
durchläuft nun den Vokaltrakt. Dieser Hohlraumresonator ist zur Erzeugung unter-<br />
1 im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird <strong>für</strong> die Sprachgrundfrequenz der englische Begriff Pitch verwendet.<br />
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