Liebe Unterwasser- Redaktion, Euer Testbericht ... - Taucher.Net
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Olympia Verlag<br />
<strong>Redaktion</strong> <strong>Unterwasser</strong><br />
Badstraße 4 - 6<br />
90402 Nürnberg<br />
<strong>Liebe</strong> <strong>Unterwasser</strong>- <strong>Redaktion</strong>,<br />
<strong>Euer</strong> <strong>Testbericht</strong>, insbesondere der Abschnitt „Aus für Schreiber“ hat<br />
mehrere meiner Kunden dazu veranlasst, mir mitzuteilen, wie zufrieden<br />
sie mit dem GNT seien.<br />
Ich habe mir daraufhin natürlich die „<strong>Unterwasser</strong>“ geholt.<br />
Zu dem <strong>Testbericht</strong> ist von meiner Seite folgendes zu sagen:<br />
Der GNT ist tatsächlich NICHT für einen Test im „Verleihbetrieb“ geeignet.<br />
Ganz einfach deshalb, weil Hals- und Handgelenkmanschetten individuell<br />
„stimmen“ müssen.<br />
Der GNT ist also ein absolut „individueller Anzug“.<br />
Als ich seinerzeit die Anzüge nach Traunsee geschickt habe, da habe ich<br />
gedacht, dass die Tauchlehrer jeweils den passenden Anzug eine zeitlang<br />
tauchen und ausprobieren würden: jeder seinen „eigenen“.<br />
Das war offensichtlich nicht der Fall, sondern die Anzüge wurden weiter<br />
gereicht, ohne Einweisung, bzw. ohne sorgfältige Beachtung der Anleitung.<br />
Dass dementsprechend Probleme vorprogrammiert sind, ist kein Wunder.<br />
Insofern also keine „Widerrede“ meinerseits zu Eurem Bericht.<br />
Aber es gibt auch Kritik von mir:<br />
Das Foto auf Seite 123 oben zeigt deutlich, dass der <strong>Taucher</strong> zu viel<br />
„Luft in der Birne“ hat. Hier fehlt das „Schädelventil“ (ist beim GNT<br />
mittlerweile Standart).<br />
Interessant ist der Untertitel des Bildes, welcher nicht etwa dieses fehlende<br />
Ventil bemängelt, sondern stereotyp behauptet, das Glattmaterial halte<br />
dem Testbetrieb mit wechselnden <strong>Taucher</strong>n nicht stand.<br />
Ähhhmmm, das ist – mit Verlaub – Unsinn!<br />
02.12.2004<br />
Die glatte Oberfläche ist gerade das, womit keiner der wechselnden<br />
<strong>Taucher</strong> auch nur das geringste Problem hat.<br />
An anderer Stelle ist von Blessuren die Rede.<br />
Also - auf den Oberflächen der zurückgegebenen Anzüge fand ich<br />
keine Blessuren !<br />
“Blessuren“ gab’s an den Hauben, und zwar zerfetzte Manschetten.
Da wurde schlicht und ergreifend die Anleitung nicht befolgt.<br />
Nun könnte natürlich ein Ganz-Kluger fragen:<br />
Ja warum eigentlich verwendet der Uli Schreiber an den Mützen für Hals<br />
und Gesicht dieses hochempfindliche, beidseitig unkaschierte Material ?<br />
Weil’s BEQUEM ist !<br />
Allerdings muss man das machen, was ich auch in der Anleitung klar<br />
formuliere.<br />
Ein weiterer Beweis für die „Nichteinhaltung meiner Vorschrift“ ist das<br />
beinahe verlorene Ventil, auch darüber steht klar und deutlich in der<br />
Anleitung: Ventile müssen kontrolliert und nachgezogen werden.<br />
Dass unkomprimiertes Neopren lange Zeit stark nachgibt, also immer<br />
wieder nachgezogen werden muss, ist absolut logisch, besteht es doch zu<br />
einem großen Anteil aus Luft.<br />
Die Hals- und Handgelenkmanschetten aus Neopren sind nicht zu<br />
„nachgiebig“.<br />
Dass viele Hälse und Handgelenke von der Konfektionsgröße abweichen,<br />
ist eine Binsenweisheit.<br />
Beim GNT wird die entsprechende Änderung innerhalb von ein bis zwei<br />
Tagen ausgeführt und kostet 18 Euro.<br />
Ich hab’ Euch ein Foto, von zwei wirklich gebrauchten Anzügen<br />
( wohlbemerkt in der gewerblichen <strong>Taucher</strong>ei ! ) gemacht:
Der untere: stark gebraucht, dauernd für jede Art der Arbeit in Benutzung.<br />
Er hat wenig Blessuren, aber deutliche Abnutzungserscheinungen.<br />
Es ist mein Lieblingsanzug – natürlich absolut dicht !<br />
Man beachte auch die „Reparaturstelle“ am linken Ende des RVs.<br />
Die hellen Flecke sind Farbkleckse von den zahlreichen <strong>Unterwasser</strong>-<br />
Flüssig-Kunststoff-Arbeiten.<br />
Der obere Anzug: noch ziemlich neu, mit deutlichen Blessuren am linken<br />
Unterarm:<br />
Da musste ich an der Ruderanlage eines Schiffes einen schadhaften<br />
sogenannten Spoiler abschneiden.<br />
Wegen der engen Bauweise war der Brennschnitt nur in absolut<br />
ungünstiger Körperhaltung ÜBER dem linken Unterarm möglich. Deshalb<br />
tropfte die glühende Schlacke munter auf meinen linken Ärmel.<br />
Dort war am Ende dieses beengten Tauchgangs alles noch dicht ! ! !<br />
Nur die ganz tiefen „Krater“ habe ich mit Flicken zugeklatscht.<br />
So viel zur „Empfindlichkeit“ des Glatt-Materials.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Uli Schreiber<br />
Diese, meine Stellungnahme wurde in der Folge-Ausgabe der „<strong>Unterwasser</strong>“ leider nicht<br />
abgedruckt. Hmmm – wäre eigentlich ein Gebot der Fairness gewesen, oder ?