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dophy1979<br />
Untersuchung mit Myonen, die in großer Höhe in <strong>de</strong>r Atmosphäre entstehen<br />
In ca. 10 km Höhe entstehen Myonen durch <strong>de</strong>n Aufprall <strong>de</strong>r kosmischen Strahlung auf die Moleküle<br />
in <strong>de</strong>n oberen Luftschichten <strong>de</strong>r Erdatmosphäre.<br />
Myonen sind negativ gela<strong>de</strong>ne Elementarteilchen, <strong>de</strong>ren Masse 207 Elektronenmassen entspricht.<br />
Dieses Elementarteilchen ist nicht stabil und zerfällt mit einer Halbwertszeit von T ½ = 1,52 s. Dieser<br />
Halbwertszeit entspricht einer mittleren Lebensdauer von ca. 2,2 s.<br />
Anmerkung: Die Lebensdauer gibt die Zeit an, in <strong>de</strong>r die Anzahl <strong>de</strong>r Teilchen auf <strong>de</strong>n e-ten Teil <strong>de</strong>r<br />
Ausgangsanzahl zerfallen ist. ( := Zerfallskonstante)<br />
Zwischen <strong>de</strong>r Halbwertszeit und <strong>de</strong>r mittleren Lebensdauer besteht <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong><br />
Zusammenhang:<br />
Auf ihrem Weg zur Erdoberfläche bewegen sich die Myonen mit annähernd Lichtgeschwindigkeit und<br />
zerfallen zum Teil bereits in <strong>de</strong>r Atmosphäre. Von einer Ausgangsmenge N in 10 km Höhe sollte daher<br />
nur ein geringerer Teil die Erdoberfläche erreichen.<br />
Betrachtung für einen Beobachter<br />
<strong>de</strong>r sich (ruhend) auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t! <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Myon sitzt und für <strong>de</strong>n sich die Er<strong>de</strong><br />
auf das Myon zubewegt!<br />
Fall 1: Fall 2:<br />
Myonenexperiment - Seite - 1-
A.<br />
Für <strong>de</strong>n Beobachter auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> bewegt sich<br />
das Myon mit einer Geschwindigkeit von v =<br />
299833 km/s zur Er<strong>de</strong>.<br />
Für die Strecke von 10.000 m benötigt dann<br />
ein Myon die Zeit t:<br />
B.<br />
Bei einer Halbwertszeitzeit (HW) von 1,52 s<br />
vergehen somit etwa 22 HW-Zeiten.<br />
C.<br />
Beträgt die Menge <strong>de</strong>r in 10 km Höhe<br />
entstehen<strong>de</strong>n Myonen 100%, dann sollten nach<br />
etwa 22 HW-Zeiten nur noch etwa 2,410 %<br />
-5<br />
<strong>de</strong>r Myonen beim Erreichen <strong>de</strong>r Erdoberfläche<br />
nicht zerfallen sein, d.h:<br />
von z.B. 10.000.000 Myonen sollten nur etwa<br />
2 - 3 Myonen die Erdoberfläche erreichen.<br />
D.<br />
Der Beobachter auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> wird also sagen:<br />
“An <strong>de</strong>r Erdoberfläche wer<strong>de</strong>n kaum Myonen<br />
zu messen sein!”<br />
dophy1979<br />
A<br />
Ein Beobachter “auf <strong>de</strong>m Myon” sieht <strong>de</strong>n<br />
Sachverhalt jedoch wie folgt:”Nicht ich bewege<br />
mich mit <strong>de</strong>r Geschwindigkeit v zur Er<strong>de</strong>, nein,<br />
die Er<strong>de</strong> bewegt sich mit v auf mich und das<br />
Myon zu!”<br />
B.<br />
Der Beobachter sagt:”In einer HW-Zeit hat die<br />
Er<strong>de</strong> eine Strecke von s = v t,<br />
zurückgelegt. Für die Strecke von 10 km sollte<br />
die Er<strong>de</strong> damit eine Zeit von etwa 22 HW-<br />
Zeiten benötigen, <strong>de</strong>nn:<br />
C.<br />
Nach etwa 22 HW-Zeiten sollten praktisch alle<br />
Myonen zerfallen sein. Von z.B. 10.000.000<br />
Myonen sollten nur etwa 2 - 3 Myonen noch<br />
nicht zerfallen sein, wenn die entgegen<br />
kommen<strong>de</strong> Er<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Beobachter erreicht.<br />
D.<br />
Der Beobachter wird also sagen:”Wenn die<br />
Er<strong>de</strong> mich erreicht sind fast alle Myonen bereits<br />
zerfallen!”<br />
Myonenexperiment - Seite - 2-
E.<br />
Doch die Messung zeigt, dass viel weniger<br />
Myonen zerfallen sind als erwartet. Etwas<br />
mehr als 50% <strong>de</strong>r gebil<strong>de</strong>ten Myonen erreichen<br />
die Erdoberfläche!<br />
F.<br />
Erklärung mit Hilfe <strong>de</strong>r Zeitdilatation! Die<br />
Halbwertszeit <strong>de</strong>r ruhen<strong>de</strong>n Myonen wird<br />
ge<strong>de</strong>hnt!<br />
Aussage: Im bewegten System ist die Zeit im<br />
Vergleich zum ruhen<strong>de</strong>n System ge<strong>de</strong>hnt. Da<br />
im bewegten System erst 1,114 s vergangen<br />
sind, sind bei einer Halbwertszeit von T =<br />
1,52 s mehr als 50% <strong>de</strong>r Myonen noch nicht<br />
zerfallen.<br />
G.<br />
Erkenntnis: Die Messung, dass ausreichend<br />
viele Myonen aus großer Höhe die<br />
Erdoberfläche erreichen bestätigt die<br />
Vorhersage <strong>de</strong>r Zeitdilatation!<br />
Weitere Messungen!<br />
dophy1979<br />
½<br />
E.<br />
Da aber in allen Inertialsystem die gleichen<br />
Naturgesetze gelten (gleiche HW-Zeit), die<br />
Er<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Beobachter erreicht, wenn noch viele<br />
Myonen vorhan<strong>de</strong>n sind, kann dass nur<br />
be<strong>de</strong>uten, dass die Strecke von 10 km für die<br />
mit fast Lichtgeschwindigkeit bewegte Er<strong>de</strong><br />
verkürzt sein muss!”<br />
F.<br />
Erklärung mit Hilfe <strong>de</strong>r Längenkontraktion<br />
(Lorentz-Kontraktion)<br />
Probe mit t bew = 1,114 s:<br />
“Im Jahre 1941 untersuchten B. Rossi und D. Hall <strong>de</strong>n Zerfall von Myonen”, die in <strong>de</strong>r oberen<br />
Erdatmosphäre durch <strong>de</strong>n Aufprall kosmischer Strahlung auf die Moleküle in <strong>de</strong>n Luftschichten in etwa<br />
10 km Höhe entstehen. “Sie bestimmten zunächst die Anzahl <strong>de</strong>r Myonen, die stündlich in 3.000 Meter<br />
Höhe ankommen, zu 570 [Myonen]. Die Wie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>s Experiments in Seehöhe ergibt, dass dort<br />
etwa 400 Teilchen in einer Stun<strong>de</strong> ankommen.” (R.Sexl, H.K. Schmidt: Relativitätsheorie, S. 36)<br />
Eine weitere Messung wur<strong>de</strong> 1963 von David H. Frisch und James H. Smith durchgeführt. Sie<br />
bestimmten experimentell die Anzahl <strong>de</strong>r Myonen auf <strong>de</strong>m Mount Washington und in <strong>de</strong>r 1907 m tiefer<br />
gelegenen Stadt Cambridge (Massachusetts). Über mehrere Messungen fan<strong>de</strong>n sie folgen<strong>de</strong><br />
Mittelwerte: 563 ± 10 Myonen (Mount Washington); 408 ± 9 Myonen (Cambridge).<br />
Auch dieses Ergebnis war zunächst unerwartet, wenn man die Halbwertszeit ruhen<strong>de</strong>r Myonen be<strong>de</strong>nkt.<br />
Müssten nicht viel mehr Myonen auf einer Strecke von 1907m zerfallen sein? Betrachten wir dazu die<br />
folgen<strong>de</strong> Rechnung!<br />
Myonenexperiment - Seite - 3-
A.<br />
Ein Beobachter im Labor in Massachusetts kennt die Geschwindigkeit, mit <strong>de</strong>r sich die Myonen im<br />
Mittel zur Er<strong>de</strong> bewegen. Er kann von v = 0,994 c ausgehen.<br />
Für die Strecke von 1.907 m benötigt dann ein Myon die Zeit t:<br />
B.<br />
Bei einer Halbwertszeitzeit (HW) von 1,52 s vergehen somit etwa 4,2 HW-Zeiten.<br />
C. D.<br />
Nach etwa 4 - 5 HW-Zeiten sollten aber nur noch etwa 6% - 3% <strong>de</strong>r in 1907 m Höhe gemessenen<br />
Myonen nicht zerfallen sein, wenn sie das Labor in Massachusetts erreichen.<br />
E.<br />
Doch die Messung zeigt, dass viel weniger Myonen zerfallen sind als erwartet.<br />
dophy1979<br />
erwartet gemessen<br />
1907 m 563<br />
0 m 34 - 17 408<br />
F.<br />
Erklärung mit Hilfe <strong>de</strong>r Zeitdilatation! Die Halbwertszeit <strong>de</strong>r ruhen<strong>de</strong>n Myonen wird ge<strong>de</strong>hnt!<br />
Vorhersage:<br />
-tbew<br />
Probe: Für <strong>de</strong>n Zerfall gilt die Exponentialgleichung: N = N 0 - e .<br />
Innerhalb <strong>de</strong>r Fehlergrenzen kann die Zeitdilation bestätigt wer<strong>de</strong>n!<br />
Myonenexperiment - Seite - 4-
Anhang: Mechanismus <strong>de</strong>r Entstehung <strong>de</strong>r Myonen<br />
dophy1979<br />
-8<br />
Pion (auch Meson): Zerfallszeit: 2,6 10 s<br />
- -6<br />
Meson: mittlere Lebensdauer: 2,2 10 s<br />
Myonenexperiment - Seite - 5-