Schulprogramm - Alexander-von-Humboldt-Schule - in Neumünster
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0 Vorwort 2<br />
1 Zum Schulprofil<br />
1.1 Die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> 3<br />
1.2 Allgeme<strong>in</strong>e pädagogische Ziele 4<br />
2 Schwerpunkte<br />
2.1 Gelebte Kommunikation 7<br />
2.2 Zusammenarbeit mit den Eltern 8<br />
2.3 Prävention 9<br />
2.4 Medienkompetenz 11<br />
2.5 Büchereien 12<br />
2.5.1 Büchola 12<br />
2.5.2 Lehrer- und Oberstufenbücherei 13<br />
2.6 Methodenkompetenz 14<br />
3 Fachliche Konkretionen 15<br />
3.1 Deutsch 16<br />
3.2 Sprachen 17<br />
3.2.1 Englisch und bil<strong>in</strong>gualer Unterricht 17<br />
3.2.2 Französisch 19<br />
3.2.3 Late<strong>in</strong> 22<br />
3.2.4 Spanisch 23<br />
3.3 Mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer 24<br />
3.3.1 Mathematik 24<br />
3.3.2 Physik 25<br />
3.3.3 Chemie 27<br />
3.3.4 Biologie 28<br />
3.3.5 Informatik 29<br />
3.4 Gesellschaftswissenschaften 30<br />
3.4.1 Erdkunde, Geschichte, Wirtschaft / Politik 30<br />
3.4.2 Ev. Religion 31<br />
3.4.3 Philosophie 33<br />
3.5 Musisch-ästhetischer Bereich 34<br />
3.5.1 Musik 34<br />
3.5.2 Kunst 35<br />
3.5.3 Darstellendes Spiel 36<br />
3.6 Sport 36<br />
4 Berufs- und Studienwahl<br />
4.1 Das Betriebspraktikum <strong>in</strong> der 9. Klasse 39<br />
4.2 Das Wirtschaftspraktikum im 12. Jahrgang 40<br />
4.3. Weitere Informationen und Veranstaltungen 40<br />
5 VdF 42<br />
6 Ausblick 43<br />
7 Anhang: Ausbildungskonzept 44<br />
1
Nach jahrelangen <strong>in</strong>tensiven Überlegungen, Planungen und ergiebigen<br />
Diskussionen <strong>von</strong> Lernenden, Eltern und Lehrenden lag<br />
2002 das erste <strong>Schulprogramm</strong> der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> <strong>in</strong> Schriftform vor.<br />
Versteht man unter e<strong>in</strong>em <strong>Schulprogramm</strong> e<strong>in</strong> Instrument zur<br />
Verbesserung und Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit<br />
auf der Basis des schuleigenen Profils, so wird deutlich, dass dar<strong>in</strong><br />
Entwicklungsschwerpunkte für die nächste und mittelfristige<br />
Zukunft gesetzt s<strong>in</strong>d, die der ständigen Bearbeitung, Überprüfung<br />
und Erweiterung bedürfen.<br />
Die Qualität e<strong>in</strong>es <strong>Schulprogramm</strong>s bemisst sich entsprechend an<br />
der täglichen Umsetzung. Somit endet die Arbeit am <strong>Schulprogramm</strong><br />
nie.<br />
Entsprechend liegt nun nach der zweiten Evaluation <strong>in</strong> den Schuljahren<br />
2007 – 2009 die überarbeitete Fassung des <strong>Schulprogramm</strong>s<br />
vor.<br />
Sommer 2009<br />
gez. Doris Weege gez. Annegret Namgalies<br />
(Schulleiter<strong>in</strong>) (Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> <strong>Schulprogramm</strong>)<br />
gez. Gerl<strong>in</strong>de Rutsch gez. Sarah Buttenschön<br />
(1. Vors. <strong>Schule</strong>lternbeirat) (Schülersprecher<strong>in</strong>)<br />
2
1.1 Die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> liegt an der nördlichen<br />
Peripherie der kreisfreien Stadt <strong>Neumünster</strong> im Schulzentrum<br />
des Stadtteils E<strong>in</strong>feld. Dort bef<strong>in</strong>den sich Grund- und Regionalschule<br />
sowie Gymnasium geme<strong>in</strong>sam auf e<strong>in</strong>em weiträumigen<br />
Schulgrundstück, nur wenige hundert Meter entfernt<br />
vom E<strong>in</strong>felder See. Die damit gegebenen pädagogischen Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit wurden im Laufe der letzten Jahre weiterh<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>tensiviert, nicht nur auf der Ebene der Schulleitungen und<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Fachschaft Sport, sondern vor allem durch die geme<strong>in</strong>same<br />
Arbeit im Bereich der Prävention (s. 2.3).<br />
Die <strong>Schule</strong>, 1974 als viertes Gymnasium der Stadt gegründet,<br />
ist mittlerweile durchgängig vierzügig, z. T. auch fünfzügig<br />
mit zurzeit ca. 920 Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern aus überwiegend<br />
ländlichem E<strong>in</strong>zugsbereich. Etwa zwei Drittel kommen vorwiegend<br />
aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, aber auch aus<br />
dem Kreis Plön mit dem Schulbus zum Unterricht, e<strong>in</strong> Drittel<br />
aus dem nördlichen Stadtgebiet, wobei der sich dynamisch<br />
entwickelnde Stadtteil E<strong>in</strong>feld <strong>in</strong> den nächsten Jahren weiterh<strong>in</strong><br />
für e<strong>in</strong>en besonderen Zuwachs sorgen wird. Die mit den kont<strong>in</strong>uierlich<br />
steigenden Schülerzahlen e<strong>in</strong>hergehenden Raumprobleme<br />
konnten mit Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres 2005/2006 durch die<br />
Zuweisung e<strong>in</strong>es benachbarten Traktes an der Grund- und Regionalschule<br />
E<strong>in</strong>feld deutlich gem<strong>in</strong>dert werden. Für die Untersekunden<br />
und die Oberstufe, die vor allem diese Räumlichkeiten<br />
nutzen, stehen damit sechs neue große Klassenräume zur Verfügung.<br />
Unter- und Mittelstufe werden weiterh<strong>in</strong> im Hauptgebäude<br />
der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> unterrichtet. Weitere<br />
erforderliche Klassenräume s<strong>in</strong>d vom Schulträger <strong>in</strong> Zusammenhang<br />
mit dem Bau der Mensa für 2011 zugesagt.<br />
Die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> war über lange Jahre e<strong>in</strong><br />
beh<strong>in</strong>dertengerecht ausgebautes Gymnasium; diesbezüglich ist<br />
zurzeit e<strong>in</strong>e Optimierung der baulichen Gegebenheiten durch<br />
den Schulträger dr<strong>in</strong>gend erforderlich. Weiterh<strong>in</strong> bestehen<br />
Kontakte zur Staatlichen Internatsschule für Hörgeschädigte<br />
<strong>in</strong> Schleswig mit entsprechender Förderung und Beratung.<br />
Seit ihrer Gründung ist die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Ausbildungsschule für das IQSH (Institut für Qualitätssicherung<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong>). Zusammen mit dem Stammkollegium, das<br />
sich <strong>in</strong> besonderem Maße für die Lehrerausbildung engagiert,<br />
gestalten also auch noch Studienleiter und Lehrkräfte<br />
<strong>in</strong> Ausbildung als Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer das Schulgeschehen,<br />
3
sodass ständige Anregungen durch <strong>in</strong>haltlich und methodisch<br />
aktuelle Konzepte gegeben s<strong>in</strong>d (s. schulisches Ausbildungskonzept<br />
im Anhang).<br />
Schulpartnerschaften bestehen mit dem Dobó-István-<br />
Gymnasium <strong>in</strong> Eger / Ungarn, dem Colegio Alemán <strong>Alexander</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Humboldt</strong> <strong>in</strong> Mexiko Stadt und dem Collège Les Deux P<strong>in</strong>s<br />
<strong>in</strong> Frontignan (Südfrankreich). E<strong>in</strong>zelaustausch erfolgt <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Programmen, z. B. mit Frankreich (Pays de la<br />
Loire, La Rochelle, mit der französischen Schweiz) und mit<br />
Mexiko. Die Fachschaft Englisch setzt weiter ihre Bemühungen<br />
fort, Austauschpartner zu f<strong>in</strong>den.<br />
Nach dem Vorbild des humanistisch gebildeten Naturwissenschaftlers<br />
<strong>Alexander</strong> <strong>von</strong> <strong>Humboldt</strong> ist das Wirken an unserem<br />
Gymnasium <strong>von</strong> dem Bestreben nach Weltoffenheit,<br />
Menschlichkeit und tätigem Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong><br />
bestimmt. Es ist ausgerichtet auf wissenschafts- und praxisorientierte<br />
Bildung, Engagement und Leistungsvermögen. Diese<br />
allgeme<strong>in</strong> gültigen Erziehungsziele bestimmen nicht nur die<br />
pädagogische Arbeit <strong>in</strong> den traditionellen G 9-Klassen (Abitur<br />
nach 9 Jahren gymnasialer Schulzeit), sondern behalten ihre<br />
Gültigkeit auch im neuen G 8-System (Abitur nach 8 Jahren).<br />
Die notwendigen Veränderungen s<strong>in</strong>d seit längerer Zeit Gegenstand<br />
der schul<strong>in</strong>ternen Fachschaftsarbeit. Sie haben <strong>in</strong>zwischen<br />
ihren ersten Niederschlag <strong>in</strong> fach<strong>in</strong>ternen Curricula für<br />
die Unter- und Mittelstufe, <strong>in</strong> der schulischen Kont<strong>in</strong>gentstundentafel<br />
und <strong>in</strong> den Profilen der Oberstufe gefunden.<br />
1.2 Allgeme<strong>in</strong>e pädagogische Ziele der <strong>Schule</strong><br />
Unsere Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sollen <strong>in</strong> die Lage versetzt werden,<br />
während ihrer Schulzeit den eigenen Erfahrungshorizont und<br />
ihr Verhaltensrepertoire s<strong>in</strong>nvoll und produktiv zu erweitern.<br />
Dazu gehören:<br />
• der Erwerb <strong>von</strong> fundierten Sachkenntnissen als wesentliche<br />
Grundlage für die Ausbildung <strong>von</strong> Lern- und Lebenskompetenz,<br />
• die Entfaltung der kommunikativen Fähigkeiten <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Fach- und Lebensbereichen,<br />
• das Sich-Zurechtf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der k<strong>in</strong>dlichen, jugendlichen und<br />
erwachsenen Lebenswelt <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb der <strong>Schule</strong>;<br />
dazu tragen besonders auch bei unsere schulischen Orientierungshilfen<br />
bei ausgeprägten Begabungen (auch bei Aufsteigern<br />
aus der Realschule bzw. Regional- oder Geme<strong>in</strong>schafts-<br />
4
schule) und unsere unterstützenden Maßnahmen bei <strong>in</strong>dividuellen<br />
Lernschwächen (z. B. schulisches Nachhilfekonzept,<br />
Förderstunden, Hausaufgabenbetreuung, differenzierte Aufgabenstellungen,<br />
besonders bei Lernplänen),<br />
• die Erweiterung und Festigung e<strong>in</strong>es Wertesystems, das <strong>in</strong>dividuelle<br />
Entfaltung ermöglicht und Teamfähigkeit fördert.<br />
Unsere Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler erhalten e<strong>in</strong> breit gefächertes,<br />
an der <strong>in</strong>haltlichen Qualität der Abschlüsse orientiertes, gymnasiales<br />
Bildungsangebot und erwerben Sachkompetenz, Methodenkompetenz,<br />
Selbstkompetenz sowie Sozialkompetenz, <strong>in</strong>sbesondere<br />
durch<br />
• e<strong>in</strong>e ausgeprägte mathematisch-naturwissenschaftliche Ausbildung<br />
(s. 3.3),<br />
• die besondere Förderung und Pflege der deutschen Sprache,<br />
deren differenzierte Beherrschung <strong>in</strong> Wort und Schrift e<strong>in</strong>e<br />
Basisqualifikation darstellt (s. 3.1),<br />
• e<strong>in</strong>en anwendungsorientierten fremdsprachlichen Unterricht<br />
(z. T. bil<strong>in</strong>gual) mit landeskundlichen und literarischen<br />
Schwerpunkten (s. 3.2),<br />
• die Nutzung <strong>von</strong> Lernorten außerhalb der <strong>Schule</strong> (Wandertage,<br />
Exkursionen, Klassen- und Kursfahrten) → entsprechendes<br />
Lernen, soziales Mite<strong>in</strong>ander,<br />
• e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche sportliche Ausbildung und Betätigung (s.<br />
3.6).<br />
Zur Umsetzung dieser Ziele gehört es weiterh<strong>in</strong>, über die <strong>Schule</strong><br />
h<strong>in</strong>aus außerunterrichtliche Lernorte – je nach Förderung bestimmter<br />
Kompetenzen – e<strong>in</strong>zubeziehen. Die soziale Kompetenz,<br />
das Mite<strong>in</strong>ander im Klassenverband, steht im Zentrum der<br />
Klassenfahrten <strong>in</strong> der 5. und 8. Klasse. E<strong>in</strong>tägige Wandertage<br />
mit meist sportlichem Charakter unterstützen diese Prozesse.<br />
Bei fachlichen Exkursionen, die auf allen Jahrgangsstufen e<strong>in</strong>-<br />
oder mehrtägig stattf<strong>in</strong>den, geht es primär um das entdeckende<br />
Lernen, die Stärkung der Methoden- und Sachkompetenz. Das<br />
Spektrum reicht <strong>von</strong> Museumsbesuchen, z. B. <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong>,<br />
Kiel, Schleswig, Lübeck, Hamburg usw., bis zum Besuch <strong>von</strong><br />
naturwissenschaftlichen Laboren an der Universität Gött<strong>in</strong>gen,<br />
stadtkundlichen Themenstellungen bei e<strong>in</strong>em Berl<strong>in</strong>-Besuch <strong>in</strong><br />
der 11. Klasse und biologischen Beobachtungen im Wattenmeer.<br />
Im 13. Jahrgang f<strong>in</strong>den regelmäßig Kursfahrten mit attraktiven<br />
Unternehmungen <strong>in</strong> Deutschland oder im europäischen<br />
Ausland statt. Detailliertere Übersichten f<strong>in</strong>den sich auf der<br />
schulischen Homepage und <strong>in</strong> den Darstellungen der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Fächer.<br />
5
Besonders im Bereich <strong>von</strong> Projekten und besonderen Veranstaltungen<br />
profitieren unsere Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>von</strong> der zumeist<br />
langjährigen engen Zusammenarbeit unserer <strong>Schule</strong> mit<br />
außerschulischen Partnern wie der Agentur für Arbeit, der Christian-Albrechts-Universität,<br />
der Sparkassenstiftung Südholste<strong>in</strong>,<br />
Betrieben <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong> und Umgebung, der Polizei usw.<br />
Die Verwirklichung der o. a. allgeme<strong>in</strong>en pädagogischen Ziele ist<br />
<strong>von</strong> den aktuell gültigen materiellen und personellen Voraussetzungen<br />
abhängig und wird gefördert durch das Bemühen, wenn<br />
irgend möglich die <strong>von</strong> der Stundentafel vorgesehenen Unterrichtsstunden<br />
zu erteilen bzw. den Unterrichtsausfall weitestgehend<br />
zu m<strong>in</strong>imieren. Dies geschieht auf schulischer Seite durch<br />
s<strong>in</strong>nvollen Vertretungsunterricht bzw. durch Aufgabenstellung<br />
der jeweils unterrichtenden Lehrkraft; <strong>von</strong> m<strong>in</strong>isterieller Seite<br />
werden Mittel bei längerfristiger Krankheit <strong>von</strong> Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />
Lehrern zur Verfügung gestellt, so dass der dadurch entstandene<br />
Unterrichtsausfall kurzfristig kompensiert werden kann. Die kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Erteilung <strong>von</strong> Unterricht, dessen Organisation sowie<br />
die Auswahl der Methoden s<strong>in</strong>d wesentliche Voraussetzungen,<br />
um e<strong>in</strong>erseits die Erfüllung der Lehrpläne und die Vermittlung<br />
der fachlichen Inhalte zu sichern und andererseits pädagogische<br />
Schwerpunkte zu setzen. Besonders die außerunterrichtlichen<br />
Maßnahmen und Aktivitäten s<strong>in</strong>d abhängig <strong>von</strong> entsprechenden<br />
Ressourcen.<br />
6
2.1 Gelebte Kommunikation – e<strong>in</strong> Grundbauste<strong>in</strong><br />
unserer Schulkultur<br />
E<strong>in</strong>ige Gedanken zum Thema „Gelebte Kommunikation“ als<br />
Grundbauste<strong>in</strong> unserer Schulkultur:<br />
Die <strong>in</strong> den letzten Jahren entwickelten Rückmeldeverfahren <strong>von</strong><br />
Vera (landesweite Vergleichsarbeiten <strong>in</strong> Klassenstufe 6 und 8) bis<br />
h<strong>in</strong> zu Evit (schul<strong>in</strong>terne Evaluation) kommen übere<strong>in</strong>stimmend<br />
zu dem Ergebnis, dass an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
e<strong>in</strong>e qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit geleistet wird.<br />
Betrachtet man diese guten Ergebnisse und auch das vorliegende<br />
<strong>Schulprogramm</strong> genauer, dann zeigt sich, dass dies, um nur e<strong>in</strong>ige<br />
Faktoren zu nennen, durch fachkompetente Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />
Lehrer, entwicklungsfreudige Fachschaften, anstrengungsbereite,<br />
motivierte Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sowie durch e<strong>in</strong>e engagierte<br />
Elternschaft bed<strong>in</strong>gt ist.<br />
Da aber im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er positiven Weiterentwicklung der <strong>Schule</strong><br />
die Fokussierung nicht nur auf allgeme<strong>in</strong>e Qualitätsfragen (Wie<br />
ist die <strong>Schule</strong>? Woran wird das deutlich?) ausgerichtet se<strong>in</strong> darf,<br />
müssen wir uns bewusst machen, was den Entwicklungsprozess<br />
bisher positiv bee<strong>in</strong>flusst hat und wie wir dies auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
nutzen können.<br />
Kommunikation als Medium <strong>von</strong> gedeihlicher Zusammenarbeit<br />
<strong>in</strong> <strong>Schule</strong> erfordert Zeit und Kompetenz. Soll sie gel<strong>in</strong>gen, ist viel<br />
mehr erforderlich als „mite<strong>in</strong>ander zu reden“.<br />
E<strong>in</strong> ständiger Stolperste<strong>in</strong> auf diesem Wege s<strong>in</strong>d z. B. Missverständnisse,<br />
die das effiziente Arbeiten <strong>in</strong> der <strong>Schule</strong> erheblich beh<strong>in</strong>dern.<br />
Sie müssen ständig bewusst gemacht und behoben werden,<br />
auch wenn dies viel Zeit erfordert.<br />
Selbstverständlich sollen auch Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an<br />
<strong>Schule</strong>ntwicklung qualifiziert mitwirken können. E<strong>in</strong>e diesbezügliche<br />
Ausbildung bietet z. B. das Format „Jugend debattiert“, das<br />
viel mehr ist als nur e<strong>in</strong> Wettbewerb. Die Jugendlichen tra<strong>in</strong>ieren<br />
kluges Nachfragen, faires Argumentieren und empathisches Zuhören<br />
und s<strong>in</strong>d so auch für Erwachsene Gesprächspartner „auf<br />
Augenhöhe“, u. a. <strong>in</strong> der Schulkonferenz, im Schülerparlament<br />
und <strong>in</strong> der SV-Arbeit.<br />
7
Entscheidend ist im H<strong>in</strong>blick auf gel<strong>in</strong>gende Kommunikationsprozesse,<br />
dass an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> Ideen<br />
nicht h<strong>in</strong>ter verschlossenen Türen entstehen und dort, vor der<br />
Präsentation <strong>in</strong> der Schulöffentlichkeit, ausgearbeitet und entschieden<br />
werden. Vielmehr werden Ideen zunächst <strong>in</strong> ganz unterschiedlichen<br />
Zusammensetzungen <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Schule</strong> besprochen<br />
und gew<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> diesen Gesprächen Konturen. Es ist uns<br />
wichtig, frühzeitig mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen, um alle<br />
an <strong>Schule</strong> Beteiligten <strong>in</strong> Ideenf<strong>in</strong>dungs-, Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse<br />
e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, denn nur Wege, die wir im geme<strong>in</strong>samen<br />
R<strong>in</strong>gen festgelegt haben, können wir auch geme<strong>in</strong>sam<br />
beschreiten, h<strong>in</strong> zu Zielen, die wir im Mite<strong>in</strong>ander erkannt haben<br />
und im ständigen Diskurs präzisieren.<br />
Genau dies verstehen wir unter gelebter Kommunikation, die für<br />
die erfolgreiche pädagogische Weiterentwicklung unserer <strong>Schule</strong><br />
e<strong>in</strong>e Grundvoraussetzung darstellt und gerade <strong>in</strong> der <strong>von</strong> großen<br />
bildungspolitischen Umbrüchen gekennzeichneten Schulwirklichkeit<br />
e<strong>in</strong> Garant für effektives Arbeiten ist.<br />
2.2 Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
Die Zusammenarbeit zwischen <strong>Schule</strong> und Elternschaft bildet e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Voraussetzung für e<strong>in</strong>e fundierte Bildung und e<strong>in</strong>e<br />
effektive Erziehung unserer Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zu verantwortungsvollem<br />
Handeln und Selbstbewusstse<strong>in</strong>.<br />
Um diese Zusammenarbeit weiterh<strong>in</strong> zu fördern und zu stärken,<br />
ist e<strong>in</strong>e ständige Kommunikation zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Gremien<br />
der <strong>Schule</strong> und der Elternschaft sowie Transparenz <strong>in</strong> den Entscheidungen<br />
<strong>von</strong> beiden Seiten als auch gegenseitiges Vertrauen<br />
unerlässlich. Der häufige Gedankenaustausch zwischen Schulleitung,<br />
Lehrkräften sowie Eltern hat sich bewährt und wird <strong>von</strong> daher<br />
<strong>von</strong> allen drei Gruppen <strong>in</strong> besonderer Weise gepflegt. So<br />
kann e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt positive Grundhaltung gefördert und darüber<br />
h<strong>in</strong>aus das Lernklima für die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler produktiv<br />
bee<strong>in</strong>flusst werden. Diese gelungene Vernetzung wurde <strong>in</strong> der<br />
EVIT-Umfrage 2006 besonders hervorgehoben.<br />
Die Verwirklichung dieses Zieles spiegelt sich beispielhaft <strong>in</strong> den<br />
folgenden Medien und Projekten wider:<br />
• Seit dem Schuljahr 2004/05 erhält jede Schüler<strong>in</strong> und jeder<br />
Schüler der fünften Klassen e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>schulungsheft mit allen<br />
die <strong>Schule</strong> betreffenden Informationen, um die Orientierung<br />
und E<strong>in</strong>gewöhnung zu erleichtern.<br />
8
• Außerdem gibt es regelmäßig umfangreiche aktuelle Informationen<br />
für alle Eltern und Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler (AHS-<br />
Aktuell, Mitteilungen der Schulleiter<strong>in</strong>, aktuelle Neuigkeiten<br />
auf der Homepage).<br />
• Auch geme<strong>in</strong>same Aktionen wie zum Beispiel das am Ende<br />
jedes Schuljahres stattf<strong>in</strong>dende Sommerfest, das <strong>von</strong> Eltern,<br />
Lehrkräften sowie Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern geme<strong>in</strong>sam organisiert<br />
wird, dienen dem Ziel, die Kommunikation zwischen<br />
allen an <strong>Schule</strong> Beteiligten zu gestalten und auszubauen.<br />
Als Fest der Begegnung hat es außerdem die Funktion der<br />
Repräsentation der <strong>Schule</strong> nach außen.<br />
• Durch die vom <strong>Schule</strong>lternvorstand geförderte <strong>in</strong>tensive<br />
Kommunikation <strong>in</strong>nerhalb der Elternschaft und die sich dadurch<br />
ergebenden Kontakte gel<strong>in</strong>gt es auch, die Ausstattung<br />
unserer <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> wichtigen Bereichen zu verbessern.<br />
• Um e<strong>in</strong>en möglichst großen Teil der Elternschaft für das<br />
Schulleben <strong>in</strong> den unterschiedlichsten Bereichen zu engagieren,<br />
s<strong>in</strong>d jeweils frühzeitige Informationen seitens der <strong>Schule</strong><br />
und der Elternvertretung nötig. E<strong>in</strong> Beispiel dafür stellt die<br />
Informationsveranstaltung für die Eltern der Fünftklässler dar,<br />
die im Anschluss an die offizielle E<strong>in</strong>schulungsfeier parallel<br />
zu den Kennlernstunden ihrer K<strong>in</strong>der stattf<strong>in</strong>det.<br />
• Die <strong>in</strong>dividuelle Kommunikation zwischen Eltern, Lehrkräften<br />
sowie Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern ist durch verschiedene<br />
<strong>in</strong>stitutionalisierte Möglichkeiten wie Elternabende, Elternsprechtage<br />
für Unter- und Mittelstufe, Lernplangespräche sowie<br />
E<strong>in</strong>zelberatungsgespräche gesichert; daneben gibt es kont<strong>in</strong>uierlich<br />
die Möglichkeit e<strong>in</strong>es kurzfristig vere<strong>in</strong>barten Gedankenaustausches<br />
zu <strong>in</strong>dividuellen Fragen oder Problemen.<br />
2.3 Prävention<br />
Das Gesamtkonzept „Prävention“ an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> soll Persönlichkeitsstärkung und soziales Lernen<br />
kont<strong>in</strong>uierlich über die gesamte Schulzeit entwickeln. Zu diesem<br />
Programm gehört auch die Gewalt- und Drogenprävention.<br />
Wir wollen das soziale Lernen unserer Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
über den normalen Unterricht h<strong>in</strong>aus durch besondere Akzente<br />
fördern und <strong>in</strong> der Folge auch positives soziales Verhalten im<br />
Umgang mite<strong>in</strong>ander fordern.<br />
Im Rahmen dieser pädagogischen Zielsetzung ersche<strong>in</strong>t die <strong>in</strong>tensive<br />
Zusammenarbeit <strong>von</strong> Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern mit Eltern,<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern und außerschulischen Fachkräften<br />
notwendig.<br />
9
Die Programme werden <strong>in</strong> Abstimmung mit allen Beteiligten erarbeitet.<br />
Alle Maßnahmen müssen zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres <strong>in</strong><br />
die Gesamtplanung der <strong>Schule</strong> e<strong>in</strong>gebunden werden, sodass der<br />
kont<strong>in</strong>uierliche Fachunterricht möglichst wenig bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
wird. Für das jeweils folgende Schuljahr werden diese Aktivitäten<br />
ausgewertet und weiterentwickelt, um den Prozess-Charakter<br />
des Gesamtkonzeptes zu unterstützen.<br />
Für die Gestaltung der Fachtage liegen Konzepte vor, die den<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen die Vorbereitung erleichtern. Die Entscheidung<br />
für e<strong>in</strong> Thema sollte im Team besprochen werden; sie<br />
bleibt <strong>in</strong> der Verantwortung der durchführenden Lehrkraft. Die<br />
<strong>in</strong>dividuellen Vorbereitungen werden gesammelt und ebenfalls<br />
zugänglich gemacht.<br />
Im Folgenden werden Teile des Programmes vorgestellt:<br />
• In der 5. Klasse wird im 1. Halbjahr kont<strong>in</strong>uierlich e<strong>in</strong>e Stunde<br />
pro Woche <strong>von</strong> speziell dafür fortgebildeten Lehrkräften<br />
nach dem Lions-Quest-Programm gearbeitet (TOP-Stunde);<br />
weiterh<strong>in</strong> f<strong>in</strong>det im 2. Halbjahr e<strong>in</strong> Fachtag statt, für den e<strong>in</strong><br />
ausgearbeiteter Themenvorschlag (Teamentwicklung) vorliegt;<br />
die Klassenlehrer<strong>in</strong>nen und Klassenlehrer s<strong>in</strong>d aber<br />
grundsätzlich bei der Themenauswahl frei.<br />
• In der 6. Klasse f<strong>in</strong>det im 1. Halbjahr e<strong>in</strong> mehrtägiges Präventionsprojekt<br />
statt. Nach Vorstellung des Konzeptes auf e<strong>in</strong>em<br />
Elternabend arbeitet e<strong>in</strong> außerschulischer Tra<strong>in</strong>er mit den<br />
K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>tensiv zu dem Thema Gewaltprävention zusammen.<br />
• Die 7. Klassen fahren regelmäßig im 1. Halbjahr <strong>in</strong>s Sportforum<br />
der Universität Kiel und werden im gegenseitigen Helfen<br />
und Sichern an e<strong>in</strong>er Kletterwand ausgebildet. Im 2. Halbjahr<br />
f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Fachtag statt, wiederum mit e<strong>in</strong>em vom Klassenlehrer<br />
ausgewählten Thema zum Umgang mit Gewalt und unter<br />
Mithilfe <strong>von</strong> Sportfachkollegen. Hier liegen Konzepte vor.<br />
• In den 8. Klassen f<strong>in</strong>den Fachtage zum Thema Prävention und<br />
Sexualität statt.<br />
• Die 9. Klassen besuchen seit e<strong>in</strong>igen Jahren im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Unterrichtse<strong>in</strong>heit zum Thema „Sucht“ e<strong>in</strong>e Fachkl<strong>in</strong>ik für<br />
Suchtrehabilitation.<br />
• Die <strong>in</strong>tensive Kooperation mit der Polizei ermöglicht außerdem<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Stufen Präventionsveranstaltungen im<br />
Klassenverband zu den Themenbereichen „Verkehr“ und<br />
„Gewalt“, z. B. Aggressionen im Straßenverkehr, Drogen und<br />
Alkohol im Straßenverkehr, Gewalt / häusliche Gewalt.<br />
• Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Mittelstufe werden bereits seit<br />
mehreren Jahren als Mediatoren ausgebildet und s<strong>in</strong>d entsprechend<br />
als „Streitschlichter“ tätig. Im Schuljahr 2002/2003 er-<br />
10
folgte die geme<strong>in</strong>same Ausbildung <strong>von</strong> „Streitschlichtern“<br />
durch Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer aller weiterführenden <strong>Schule</strong>n<br />
des Schulzentrums; entsprechend haben die ausgebildeten<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an allen <strong>Schule</strong>n Schlichtungen<br />
übernommen; so halfen bei Bedarf auch Streitschlichter der<br />
<strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> an der Grund- und Regionalschule<br />
aus. E<strong>in</strong>e entsprechende Vernetzung wäre auch für<br />
die Zukunft wünschenswert. An unserem Gymnasium werden<br />
außerdem kont<strong>in</strong>uierlich weitere Lehrkräfte als Betreuungslehrkräfte<br />
ausgebildet; die Teilnahme an entsprechenden<br />
Fortbildungen wird weiterh<strong>in</strong> <strong>von</strong> der <strong>Schule</strong> gefördert.<br />
• Ausgebildete Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler leisten <strong>in</strong> vorbildlicher<br />
Weise im Schulalltag Erste Hilfe und übernehmen die<br />
Ausbildung des Nachwuchses im Rahmen e<strong>in</strong>er AG.<br />
2.4 Medienkompetenz<br />
Die Selbstverständlichkeit, mit der der Computer mittlerweile die<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendzimmer erobert hat, führt auch zu e<strong>in</strong>er Erweiterung<br />
dieser Aufgabenfelder <strong>in</strong> der <strong>Schule</strong>. G<strong>in</strong>g es vor e<strong>in</strong>igen<br />
Jahren noch <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie darum, bei Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern aller Altersstufen Medienkompetenz zu entwickeln, <strong>in</strong>dem<br />
schrittweise der kreative Umgang mit den modernen Medien<br />
vermittelt wurde, so rückt nunmehr auch der reflektierende Umgang<br />
vor allem mit dem Internet verstärkt <strong>in</strong> den Mittelpunkt.<br />
Den Computer als Arbeits<strong>in</strong>strument zur Erstellung <strong>von</strong> Texten,<br />
zur Informationsbeschaffung und Präsentation <strong>in</strong> strukturierter,<br />
den fachlichen Anforderungen entsprechender Form zunehmend<br />
selbstständig e<strong>in</strong>zusetzen, ist für unsere Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
im Verlauf der Unter- und Mittelstufe weiterh<strong>in</strong> erklärtes Ziel.<br />
Dazu s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Klassenstufen 6, 8 und 10 folgende Bauste<strong>in</strong>e<br />
etabliert:<br />
Computer-Führersche<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Klasse 6, erste Schritte mit<br />
• Word<br />
• PowerPo<strong>in</strong>t<br />
• dem Internet<br />
Mathematische Anwendungen am PC <strong>in</strong> Klasse 8<br />
• Tabellen und Formelberechnungen<br />
Präsentationen mit PC <strong>in</strong> Klasse 10/11<br />
• Regeln für das Präsentieren mit PowerPo<strong>in</strong>t<br />
Vertieft werden diese Bauste<strong>in</strong>e durch e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Arbeit<br />
im Unterricht, die durch e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit der Fachschaften<br />
ermöglicht wird.<br />
11
Der reflektierende Umgang mit dem Internet ist im Computerführersche<strong>in</strong><br />
über die Sensibilisierung zum Thema Veröffentlichung<br />
persönlicher Daten angelegt und wird <strong>in</strong> der Mittelstufe durch die<br />
kritische Internetrecherche fortgeführt. Dennoch ist gerade <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich e<strong>in</strong>e weitere Systematisierung notwendig, die uns –<br />
gerade auch im Mite<strong>in</strong>ander mit den Eltern – <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />
beschäftigen wird. Dabei ist es hilfreich, für die jeweiligen<br />
Klassen der Orientierungsstufe e<strong>in</strong>en Erfahrungsaustausch mit<br />
Oberstufenschüler<strong>in</strong>nen und -schülern zu diesem Thema zu etablieren.<br />
Der Erfolg des Konzeptes wird am sach- und methodenkompetenten<br />
Umgang mit den neuen Medien seitens der Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler <strong>in</strong> der Oberstufe zu messen se<strong>in</strong>.<br />
Auch <strong>in</strong> Zukunft setzt das Erreichen dieser Ziele voraus, dass die<br />
Fortbildungsmöglichkeiten der Lehrkräfte den Erfordernissen angepasst<br />
werden, damit e<strong>in</strong>e umfassende Grundlage für den vermehrten<br />
E<strong>in</strong>satz moderner Medien im Unterricht gegeben ist.<br />
Gleichzeitig ist die technische Ausstattung <strong>in</strong> diesem Bereich <strong>von</strong><br />
wesentlicher Bedeutung: Moderne Geräte, stabile Netzwerke und<br />
schnelle Internetzugänge müssen durch den Schulträger gewährleistet<br />
se<strong>in</strong>, um trotz der rasanten Entwicklung <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
adäquat arbeiten zu können.<br />
2.5 Büchereien<br />
2.5.1 Die Büchola, e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> zur Leseförderung <strong>in</strong> der<br />
Unter- und Mittelstufe<br />
Es steht nicht erst seit PISA außer Frage, dass Lesen auch und gerade<br />
im Zeitalter der elektronischen Medien e<strong>in</strong>e der wichtigsten<br />
Basiskompetenzen ist. Dementsprechend spielt die Leseförderung<br />
auch <strong>in</strong> verschiedenen Punkten unseres <strong>Schulprogramm</strong>s e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle. Das Angebot der Unter- und Mittelstufenbücherei<br />
(Büchola) soll dazu beitragen, Interesse und Freude am Lesen zu<br />
wecken und zu zeigen, dass Lesen nicht nur durch Wissens- und<br />
Informationsvermittlung den Horizont erweitert, sondern auch<br />
unterhaltsam und entspannend se<strong>in</strong> kann.<br />
In der Büchola können die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an fünf Tagen<br />
<strong>in</strong> der Woche <strong>in</strong> den großen Pausen stöbern, sich austauschen<br />
und natürlich Bücher ausleihen. Dank der zuverlässigen und<br />
großzügigen Unterstützung vor allem durch den Vere<strong>in</strong> der<br />
Freunde ist der Bestand <strong>in</strong>zwischen auf ungefähr 1800 Bücher<br />
angewachsen und wird laufend aktualisiert und erweitert. Der Bestand<br />
wird <strong>in</strong> bewährter Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei<br />
12
<strong>Neumünster</strong> aufgebaut und <strong>in</strong>ventarisiert. In der Büchola f<strong>in</strong>den<br />
sich Nachschlagewerke, Sachbücher, Romane und Unterhaltungsliteratur<br />
sowie e<strong>in</strong>ige fremdsprachliche Lektüren. Bei der Anschaffung<br />
neuer Bücher werden immer auch Anschaffungswünsche<br />
und Anregungen der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aufgegriffen,<br />
was ganz offensichtlich deren Interesse an allen Neuerungen des<br />
Bestandes fördert.<br />
Die Büchola ist <strong>in</strong> den Pausen e<strong>in</strong>e beliebte Anlaufstelle, die<br />
nicht nur e<strong>in</strong>gefleischte Leseratten anzieht. Die relativ großzügige<br />
Öffnungszeitenregelung ist vor allem den engagierten Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schülern des Büchola-Teams zu verdanken, die für e<strong>in</strong>en<br />
reibungslosen Ablauf des Ausleihverkehrs sorgen und auch sonst<br />
mit ihrem E<strong>in</strong>satz und ihren Ideen das Ersche<strong>in</strong>ungsbild der Büchola<br />
mitprägen.<br />
Seit Januar 2009 unterstützt die Büchola die Teilnahme unserer<br />
<strong>Schule</strong> an dem Projekt „Antol<strong>in</strong>“. „www.Antol<strong>in</strong>.de“ ist e<strong>in</strong>e Internetplattform<br />
zur Förderung der Lesekompetenz und der Lesemotivation.<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sammeln dort über Quizfragen<br />
zu gelesenen Büchern Punkte, die dann mit Urkunden, die<br />
die betreuenden Deutschlehrkräfte ausstellen, belohnt werden.<br />
Bücher, zu denen es bei Antol<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Quiz gibt, erkennt man <strong>in</strong><br />
den Regalen der Büchola auf e<strong>in</strong>en Blick, da sie mit e<strong>in</strong>em Aufkleber<br />
gekennzeichnet s<strong>in</strong>d.<br />
2.5.2 Lehrer- und Oberstufenbücherei<br />
Die Oberstufenbücherei der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
bietet Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern der Oberstufe nicht nur e<strong>in</strong>en<br />
Buchbestand <strong>von</strong> über 5000 Titeln, der jährlich aktualisiert wird,<br />
sondern auch e<strong>in</strong>en ruhigen und angenehmen Arbeitsbereich. Als<br />
Service stehen e<strong>in</strong> Recherchetool zum Auff<strong>in</strong>den <strong>von</strong> Buchtiteln,<br />
zwei moderne Computer mit Internetanb<strong>in</strong>dung und Drucker sowie<br />
e<strong>in</strong> Kopierer zur Verfügung. Die Aufsicht garantiert e<strong>in</strong>en<br />
geordneten Rahmen und Hilfestellungen. In Zukunft ist geplant,<br />
die Bücherei für nachmittägliche Präsentationen und Fortbildungen<br />
zu optimieren. Zu diesem Zweck ist die Anschaffung e<strong>in</strong>es<br />
Beamers / Bildschirms und e<strong>in</strong>es Flipcharts geplant.<br />
13
2.6 Methodenkompetenz<br />
Im Bereich des Methodentra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, gerade auch im H<strong>in</strong>blick auf<br />
selbstständiges und differenziertes Arbeiten, ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />
Kont<strong>in</strong>uität und Vertiefung für die e<strong>in</strong>zelnen Jahrgangsstufen<br />
wünschenswert. E<strong>in</strong>e gute Arbeitsgrundlage bietet hier der <strong>von</strong><br />
der Lehrerkonferenz im Schuljahr 2004/2005 beschlossene Methodik-Fahrplan.<br />
In diesem Zusammenhang kommt den Fachkonferenzen<br />
e<strong>in</strong>e besondere Rolle zu, da diese die Ergebnisse <strong>von</strong><br />
entsprechenden Aus- und Fortbildungen für die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> umsetzen.<br />
In den vergangenen Schuljahren wurden folgende Strategien erprobt<br />
bzw. werden zur Zeit weiterentwickelt:<br />
• In der Orientierungsstufe wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Klassen spezielle<br />
Fachtage zu dem Themenbereich „Das Lernen lernen“ durchgeführt.<br />
Über e<strong>in</strong>e verpflichtende Durchführung <strong>in</strong> der Klassenstufe<br />
5 wird die Lehrerkonferenz im Schuljahr 2009/2010<br />
entscheiden.<br />
• Im Schuljahr 2004/2005 fand e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung der Konzeption<br />
des vertiefenden Unterrichts im 11. Jahrgang statt.<br />
Dieses mehrfach erprobte Modell wurde für die neue Profiloberstufe<br />
modifiziert und im 1. Durchlauf erfolgreich durchgeführt.<br />
Zur Zeit erarbeitet e<strong>in</strong>e Projektgruppe auf der Grundlage<br />
dieses Konzeptes Bauste<strong>in</strong>e zum Methodenunterricht, die<br />
bereits verb<strong>in</strong>dlich <strong>in</strong> der Mittelstufe durchgeführt werden sollen.<br />
14
Allgeme<strong>in</strong>e Grundsätze<br />
Die Fachschaften der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> unterrichten<br />
nach e<strong>in</strong>em schul<strong>in</strong>ternen Stoffverteilungsplan, der dem Lehrplan<br />
des jeweiligen Fachs, den Standards für den mittleren Bildungsabschluss<br />
(bei Deutsch, Mathematik und Englisch) sowie<br />
den Fachanforderungen für das mündliche und schriftliche Abitur<br />
verpflichtet ist. In ihm s<strong>in</strong>d fachliche sowie soziale Kompetenzfelder<br />
mit dem fächerübergreifenden „Methodenfahrplan“ unserer<br />
<strong>Schule</strong> curricular vernetzt. E<strong>in</strong>e altersgemäße Methodenvielfalt<br />
im Unterricht der verschiedenen Klassenstufen unterstützt den<br />
schul<strong>in</strong>ternen Methodenfahrplan und begleitet differenzierende<br />
Maßnahmen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er schülerorientierten Gestaltung des<br />
Unterrichts.<br />
Bezüglich der Qualitätssicherung des Fachunterrichts bezieht jede<br />
Lehrkraft regelmäßig ihre Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> Rückmeldeprozesse<br />
e<strong>in</strong>, die als Grundlage e<strong>in</strong>er selbstkritischen pädagogischen,<br />
methodischen und didaktischen Weiterentwicklung dienen.<br />
Die Schülerrückmeldungen <strong>in</strong>nerhalb der Lerngruppen können,<br />
je nach Präferenz der Lehrkraft bzw. der Lerngruppe, <strong>in</strong><br />
mündlicher und / oder standardisierter schriftlicher Form erfolgen.<br />
Die Auswertung des Unterrichts erfolgt mittels Lerngruppen<br />
übergreifender Leistungsmessungen. Vergleichsarbeiten (VERA)<br />
<strong>in</strong> Deutsch, Englisch und Mathematik <strong>in</strong> den Klassenstufen 6 und<br />
8 sowie <strong>in</strong>terne Parallelarbeiten <strong>in</strong> verschiedenen Fächern bzw.<br />
Klassenstufen werden <strong>in</strong> enger Kooperation <strong>in</strong>nerhalb des jeweiligen<br />
Fachkollegiums vorbereitet und evaluiert. Diese Arbeiten<br />
bedeuten nicht nur e<strong>in</strong>e Rückmeldung über den relativen Leistungsstand<br />
der K<strong>in</strong>der und über die erreichten Lernerfolge, sondern<br />
sichern langfristig e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität der Leistungsstandards,<br />
die auch durch den <strong>in</strong>tensiven kollegialen Erfahrungsaustausch<br />
im Rahmen <strong>von</strong> fachschafts<strong>in</strong>ternen Fortbildungen unterstützt<br />
wird. Dies gilt <strong>in</strong> besonderem Maße für die Abiturprüfungen,<br />
nicht nur bei den zentralen Abschlussprüfungen, sondern auch bei<br />
den dezentralen schriftlichen und mündlichen Prüfungen. Auch<br />
die zur Zeit bei entsprechendem Bedarf durchgeführten schriftlichen<br />
und mündlichen Prüfungen zum mittleren Bildungsabschluss<br />
können als entsprechendes Diagnose<strong>in</strong>strument genutzt<br />
werden.<br />
Weitere Möglichkeiten der mittelfristigen Evaluation <strong>von</strong> schulischen<br />
Effekten ergeben sich aus den regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden<br />
Befragungen im Rahmen <strong>von</strong> EVIT (Fragebögen für Eltern,<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sowie Lehrkräfte; Unterrichtsbesuche<br />
15
und Gespräche mit allen an <strong>Schule</strong> beteiligten Personengruppen)<br />
und dem daraus resultierenden EVIT-Bericht des Evaluationsteams.<br />
3.1 Deutsch<br />
Schwerpunkte <strong>in</strong> der Stoffabfolge<br />
In der Unterstufe steht vor allem e<strong>in</strong>e Wiederholung, Vertiefung<br />
und Festigung der <strong>in</strong> der Grundschule erworbenen Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten im Vordergrund, damit die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler bei der Versetzung <strong>in</strong> die 7. Klasse möglichst gleiche<br />
Voraussetzungen aufweisen - sowohl im Elementarbereich<br />
(Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung) als auch im H<strong>in</strong>blick<br />
auf Leseverständnis und Textproduktion. Während zunächst<br />
vorrangig erlebnishafte Erzählungen behandelt werden (z. B. Bildergeschichte,<br />
Märchen) und das anschauliche, lebendige Schreiben<br />
gefördert wird, steigt später das Abstraktions- und Anspruchsniveau.<br />
Die Textproduktion verlagert sich stärker auf den<br />
Bereich der <strong>in</strong>formativen Texte (z. B. Inhaltsangabe, journalistische<br />
Textformen). Außerdem werden schrittweise Techniken zur<br />
Erschließung und Deutung literarischer Texte vermittelt. Mit zunehmendem<br />
Alter der K<strong>in</strong>der verlagert sich der Rechtschreib-<br />
und Grammatikunterricht stärker auf die Arbeit an <strong>in</strong>dividuellen<br />
Fehlerschwerpunkten sowie auf die Vermittlung der Kenntnisse,<br />
die zur Erschließung, Beschreibung, Wiedergabe und Deutung <strong>in</strong>tentionaler<br />
Texte (z. B. Lyrik, Kurzgeschichten) und appellativer<br />
Texte (Erörterung, Werbung) notwendig s<strong>in</strong>d. Während <strong>in</strong> der<br />
Unterstufe vor allem Formen des mündlichen Argumentierens<br />
geübt werden, gehören Erörterungsformen steigender Komplexität<br />
(e<strong>in</strong>strängige und zweisträngige Erörterung bzw. Erörterung<br />
anhand e<strong>in</strong>es Sachtextes) zu den Inhalten der Mittel- und Oberstufe.<br />
Die Themen- und Projektorientierung des Unter- und Mittelstufenunterrichts<br />
setzt sich im Deutschunterricht der Oberstufe <strong>in</strong>soweit<br />
fort, als die vom Lehrplan vorgegebenen Themen halbjahresweise<br />
sowohl mit epochengeschichtlichen als auch gattungstheoretischen<br />
Schwerpunkten verknüpft werden.<br />
Regelmäßig wiederkehrende Aktivitäten<br />
Seit vielen Jahren f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Leseförderung zur Stärkung<br />
der muttersprachlichen Kompetenz an unserer <strong>Schule</strong> statt.<br />
Hierzu trägt zum e<strong>in</strong>en unsere Schülerbücherei für die Unter- und<br />
Mittelstufe bei, die mit ihrer attraktiven Ausstattung <strong>in</strong>tensiv genutzt<br />
wird (s. 2.5.1) und die Teilnahme an dem Projekt „Antol<strong>in</strong>“<br />
16
fördert. Zum anderen gehören <strong>in</strong> diesen Zusammenhang unterrichtliche<br />
Projekte wie Lesetagebücher zu unterschiedlichsten literarischen<br />
Werken sowie die Teilnahme am Projekt „ZISCH"<br />
(Zeitung <strong>in</strong> der <strong>Schule</strong>) und an Schreibwettbewerben.<br />
Lese- und rechtschreibschwache Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler werden<br />
<strong>in</strong> der 5. und 6. Klasse mit je e<strong>in</strong>er zusätzlichen Deutschstunde<br />
gefördert. In der Zusammenarbeit zwischen <strong>Schule</strong> und Elternhaus<br />
ergeben sich auf diesem Gebiet neue Ansätze zur differenzierten<br />
Leistungsförderung durch die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>dividueller<br />
Lernpläne.<br />
In allen Jahrgangsstufen bieten Aktivitäten des Faches Deutsch<br />
regelmäßig Gelegenheiten zur Öffnung des Unterrichts: Für die 5.<br />
Klassen wird <strong>in</strong> jedem Jahr im Rahmen der „Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong>ischen K<strong>in</strong>der- und Jugendbuchwochen“ e<strong>in</strong>e Autorenlesung<br />
veranstaltet. Jeweils im Dezember f<strong>in</strong>det der Vorlesewettbewerb<br />
für die 6. Klassen statt. E<strong>in</strong>e wichtige unterstützende<br />
Funktion kommt dem Fach Deutsch bei der Vorbereitung, Begleitung<br />
und Auswertung des Berufspraktikums im 9. Jahrgang zu.<br />
Für die Mittel- und Oberstufe wurde m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro<br />
Schuljahr e<strong>in</strong>e Aufführung e<strong>in</strong>es Tourneetheaters oder e<strong>in</strong>e Lesung<br />
etabliert. Das regionale Kultur- und Bildungsangebot wird<br />
<strong>von</strong> den Deutsch- und Klassenlehrern v. a. <strong>in</strong> fächerübergreifender<br />
Kooperation genutzt, z. B. <strong>in</strong> Form abendlicher Theaterbesuche<br />
oder Museumsführungen im Rahmen <strong>von</strong> Wander- und Fachtagen.<br />
Projektangebote im Bereich des szenischen Spiels und die Teilnahme<br />
am Wettbewerb „Jugend debattiert“ bereichern nicht nur<br />
nachhaltig den Deutschunterricht, sondern tragen <strong>in</strong> besonderer<br />
Weise zur Entwicklung der Selbstkompetenz unserer Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler bei.<br />
3.2 Sprachen<br />
3.2.1 Englisch und bil<strong>in</strong>gualer Unterricht<br />
Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler werden <strong>in</strong> ihrem Leben <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />
Weise und Ausprägung mit Mehrsprachigkeit konfrontiert.<br />
Im Unterricht der ersten Fremdsprache an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
entwickeln sie Kompetenzen, mit deren<br />
Hilfe sie kommunikativ erfolgreich handeln können. Hierzu<br />
gehören spezifische Fertigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen ebenso wie<br />
grundlegendes Wissen. Das Ziel ist der aktive E<strong>in</strong>satz der Sprache<br />
(hörend, lesend, sprechend, schreibend) zur s<strong>in</strong>nvollen Rezeption<br />
<strong>von</strong> Gesprochenem und Geschriebenem und zum produk-<br />
17
tiven Sprachhandeln <strong>in</strong> mündlicher und schriftlicher Form, wie es<br />
<strong>in</strong> den Richtl<strong>in</strong>ien des „Geme<strong>in</strong>samen europäischen Referenzrahmens“<br />
(GeR) gefordert wird. Wichtige Elemente dieses kompetenzorientierten<br />
Englischunterrichts s<strong>in</strong>d u.a. handlungsorientierte<br />
Aufgaben, szenische Interpretation im Unterricht sowie<br />
Projekte, <strong>in</strong> denen vielfältige methodische Kompetenzen e<strong>in</strong>geübt<br />
werden.<br />
Die Mitglieder der Fachschaft Englisch tauschen sich regelmäßig<br />
über Unterrichts<strong>in</strong>halte, -e<strong>in</strong>heiten und -methoden aus. H<strong>in</strong>zu<br />
kommen Anregungen durch e<strong>in</strong>e rege Teilnahme an Fortbildungen.<br />
Dies betrifft schul<strong>in</strong>terne Angebote im Rahmen <strong>von</strong><br />
SCHILF-Tagen (schul<strong>in</strong>terne Lehrer-Fortbildung) und Fachsitzungen<br />
(z. B. zum Thema B<strong>in</strong>nendifferenzierung, Portfolio der<br />
Sprachen, Methodenvielfalt) sowie die Teilnahme an Veranstaltungen<br />
des IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung). Durch den<br />
engen Kontakt zu Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen des Faches Englisch,<br />
die am IQSH arbeiten, besteht zudem e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Vernetzung,<br />
die sich positiv auf die Unterrichtsentwicklung auswirkt.<br />
Insbesondere betrifft dies die Gestaltung des Anfängerunterrichts<br />
im Übergang <strong>von</strong> der Grundschule zur Orientierungsstufe.<br />
Diesbezüglich nimmt zurzeit die Portfolio-Arbeit e<strong>in</strong>en großen<br />
Stellenwert e<strong>in</strong>. Mit dem E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die fünfte Klassenstufe führt<br />
jede Schüler<strong>in</strong> und jeder Schüler e<strong>in</strong> Sprachen-Portfolio, welches<br />
über die gesamte Schulzeit an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> <strong>von</strong> den Lehrkräften begleitet wird. Das Sprachenportfolio<br />
besteht aus e<strong>in</strong>em Sprachenpass, aus der <strong>in</strong>dividuellen Sprachenbiografie<br />
und e<strong>in</strong>em Dossier, d. h. e<strong>in</strong>er Sammlung <strong>von</strong> selbst erstellten<br />
Arbeiten. Die Portfolio-Arbeit dient der <strong>in</strong>dividuellen<br />
Dokumentation <strong>von</strong> Lernfortschritten und der Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />
der sprachlichen Stärken und Schwächen, mit deren Hilfe die<br />
Lernenden, unterstützt <strong>von</strong> Lehrerseite, ihren Lernprozess reflektieren<br />
und steuern können. Das Sprachenportfolio wird mit Französisch<br />
als zweiter moderner Fremdsprache fortgeführt.<br />
Der regelmäßige E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Fremdsprachenassistenten (vorbehaltlich<br />
m<strong>in</strong>isterieller Zuweisung) bereichert den Unterricht <strong>in</strong> allen<br />
Klassenstufen. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler treten <strong>in</strong> authentischen<br />
Sprachkontakt und erweitern ihr landeskundliches Wissen<br />
aus erster Hand. Außerdem bietet der E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Fremdsprachenassistenten<br />
als zweiter Lehrkraft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Lerngruppe s<strong>in</strong>nvolle<br />
Möglichkeiten der Differenzierung.<br />
Neben dem E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> oben genannten szenischen Interpretationen<br />
im Unterricht erhalten die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler durch<br />
regelmäßige Aufführungen <strong>von</strong> englischsprachigen Theatergruppen<br />
(White Horse Theatre) Anregungen und authentischen Kon-<br />
18
takt mit der Fremdsprache. Dies motiviert die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler immer wieder zu eigenen Theaterprojekten auf Englisch,<br />
z. B. im Rahmen <strong>von</strong> Projektkursen <strong>in</strong> der Oberstufe.<br />
Die Bemühungen, e<strong>in</strong>e englische Partnerschule für e<strong>in</strong>en Schüleraustausch<br />
zu f<strong>in</strong>den, haben leider noch nicht zum Erfolg geführt.<br />
Die <strong>Schule</strong> unterstützt deshalb umso mehr beratend unterschiedliche<br />
Möglichkeiten des Austausches im Rahmen <strong>von</strong><br />
Sprachkursen oder Auslandsaufenthalten.<br />
„Enrichment“-Programme bieten e<strong>in</strong> weiteres Feld, <strong>in</strong> dem sich<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auf erhöhtem Anforderungsniveau<br />
mit der Fremdsprache ause<strong>in</strong>andersetzen. Die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> ist Stützpunktschule der Hochbegabtenförderung<br />
und bietet als solche englischsprachige Kurse an. Außerdem<br />
wird schul<strong>in</strong>tern <strong>in</strong> regelmäßiger Wiederkehr e<strong>in</strong> Kurs „Liv<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />
Ghana“ angeboten, der <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em „native speaker“ gestaltet wird<br />
und E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> Leben und Kultur ermöglicht.<br />
Bil<strong>in</strong>gualer Unterricht<br />
Der Englischunterricht bereitet im Rahmen <strong>von</strong> G 9 <strong>in</strong>teressierte<br />
und begabte Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Unterstufe auf den ab<br />
Klassenstufe 7 angebotenen bil<strong>in</strong>gualen Erdkundeunterricht vor.<br />
Dies geschieht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> der 5. und 6. Klasse e<strong>in</strong>stündigen<br />
Vorkurs zusätzlich zum normalen Englischunterricht.<br />
Im Rahmen <strong>von</strong> G 8 ist vorgesehen, dass bil<strong>in</strong>guale Module für<br />
besonders sprach<strong>in</strong>teressierte Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler ab der<br />
Mittelstufe kont<strong>in</strong>uierlich ergänzend zum normalen Sprachunterricht<br />
angeboten werden. So kann der Unterricht themenorientiert<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Sachfächern s<strong>in</strong>nvoll <strong>in</strong> englischer oder französischer<br />
Sprache gehalten werden. Die Durchführung solcher Module,<br />
die sich über den Zeitraum e<strong>in</strong>zelner Unterrichtse<strong>in</strong>heiten<br />
erstrecken, hängt hierbei <strong>von</strong> der personellen Zusammensetzung<br />
der Fachkollegien ab. E<strong>in</strong> entsprechendes Konzept der Fachschaften<br />
wird den schulischen Gremien im Laufe des Schuljahres<br />
2009/2010 zur Abstimmung vorgelegt.<br />
3.2.2 Französisch (als 2. bzw. 3. Fremdsprache)<br />
Im Fach Französisch erwerben die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong><br />
allen Stufen Fähigkeiten <strong>in</strong> den Bereichen Sprache, Umgang mit<br />
Texten und Medien und Interkulturelles Lernen.<br />
Diese Fähigkeiten werden <strong>in</strong> der Lehrbuchphase durch vielfältige<br />
Materialien, die das gewählte Lehrwerk bietet, tra<strong>in</strong>iert und durch<br />
19
authentische visuelle und auditive Beiträge ergänzt, sodass die<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zu situations- und adressatengemäßem<br />
Handeln angeleitet werden, wie es <strong>in</strong> den Richtl<strong>in</strong>ien des Geme<strong>in</strong>samen<br />
europäischen Referenzrahmens (GeR) gefordert wird.<br />
Dabei werden ergänzend Angebote für Veranstaltungen <strong>in</strong> der<br />
<strong>Schule</strong>, z. B. Theateraufführungen der französischen Gruppe<br />
„Théâtre Anima“ oder Präsentationen des France Mobil, wahrgenommen.<br />
Außerdem werden regionale kulturelle Angebote, z. B.<br />
die des Centre Culturel Kiel, besonders <strong>in</strong> der Oberstufe e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Die langjährigen Bemühungen der Fachschaft, e<strong>in</strong>e französische<br />
Partnerschule für e<strong>in</strong>en Schüleraustausch zu f<strong>in</strong>den, haben jetzt<br />
dazu geführt, e<strong>in</strong>e längerfristige Partnerschaft zu <strong>in</strong>stallieren,<br />
nämlich mit dem Collège „Les Deux P<strong>in</strong>s“ <strong>in</strong> Frontignan (Südfrankreich)<br />
für die Klassenstufen 8 und 9. Ergänzend werden regelmäßig<br />
mehrere <strong>in</strong>dividuelle Angebote vorgestellt und genutzt:<br />
• <strong>in</strong>dividueller Schüleraustausch mit e<strong>in</strong>er französischen <strong>Schule</strong><br />
<strong>in</strong> der Partnerregion Pays de la Loire oder mit dem Lycée<br />
Dautet (La Rochelle) für drei Monate (Klassenstufe 10 und<br />
11)<br />
• Teilnahme am Voltaire-Programm (<strong>in</strong>dividueller Austausch<br />
über je 6 Monate)<br />
• Möglichkeit e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen Austausches je zwei Wochen<br />
mit der französischen Schweiz <strong>in</strong> den Sommerferien.<br />
Der E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> französischen Fremdsprachenassistenten, die <strong>von</strong><br />
der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> regelmäßig angefordert und<br />
<strong>in</strong> der Regel vom Bildungsm<strong>in</strong>isterium im 2-Jahresrhythmus zugewiesen<br />
werden, bietet nicht nur die Möglichkeit zur authentischen<br />
Kommunikation, sondern auch die Chance zu stärkerer<br />
Differenzierung im Unterricht, besonders <strong>in</strong> der Mittelstufe.<br />
E<strong>in</strong>en wichtigen Schritt der H<strong>in</strong>führung zu reflektiertem Sprachhandeln<br />
bildet die Förderung der Teilnahme an den Sprachdiplomen<br />
DELF und DALF - es s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zigen Diplome mit <strong>in</strong>ternationalem<br />
Wert, die für Französisch als Fremdsprache vom<br />
französischen Bildungsm<strong>in</strong>isterium ausgestellt werden. Zugleich<br />
stellen diese Prüfungen e<strong>in</strong>e Möglichkeit der Evaluation dar, da<br />
sprachliche Lernfortschritte auf verschiedenen Stufen festgelegt<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Die Beteiligung an Wettbewerben stellt e<strong>in</strong>en weiteren besonderen<br />
Aspekt der Arbeit und der Motivation sowie der <strong>in</strong>dividuellen<br />
Förderung im Französischunterricht dar. Regelmäßig nehmen<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler am Französisch-Vorlesewettbewerb<br />
der Deutsch-Französischen Gesellschaft Schleswig-Holste<strong>in</strong>s so-<br />
20
wie am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teil. In diesem Wettbewerb<br />
werden – je nach Jahrgangsstufe – sowohl E<strong>in</strong>zelleistungen<br />
als auch Gruppenleistungen bewertet, sodass hier neben den<br />
sprachlichen Fähigkeiten die erworbenen Selbst- und Sozialkompetenzen<br />
zum Tragen kommen.<br />
In der Profiloberstufe ist Französisch 3- bzw. 4-stündiges Kern-<br />
oder Profilfach im sprachlichen Profil, <strong>in</strong> den anderen Profilen<br />
wird es zurzeit 2-stündig unterrichtet.<br />
In der Oberstufe zielt der Französischunterricht auf die Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit Sprache, Literatur und landeskundlich bedeutsamen<br />
Themenstellungen ab. Hierbei wird der Aktualitätsbezug<br />
verstärkt durch den E<strong>in</strong>satz moderner Medien (Filme, Software<br />
und Internet) hergestellt. E<strong>in</strong> besonderes Projekt h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit aktueller französischer Literatur ist der<br />
„Prix des Lycéens“, an dem die Leistungskurse im Jahr 2006 und<br />
2008 teilnahmen. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bilden e<strong>in</strong>e Jury<br />
und ermitteln <strong>in</strong> unterschiedlichen Diskussionsrunden bundesweit<br />
unter fünf vorgeschlagenen Jugendbüchern den Sieger, der jeweils<br />
auf der Leipziger Buchmesse verkündet wird. Die Arbeit an<br />
diesem Projekt fördert die <strong>in</strong>haltliche Ause<strong>in</strong>andersetzung mit unterschiedlichen<br />
Jugendproblemen <strong>in</strong> frankophonen Räumen, ermöglicht<br />
den <strong>in</strong>terkulturellen Vergleich, bietet die Chance, den<br />
e<strong>in</strong>en oder anderen Jugendbuchautor persönlich kennen zu lernen,<br />
und steigert <strong>in</strong> hohem Maße die Lesekompetenz und die Fähigkeit,<br />
<strong>in</strong> der Fremdsprache zu diskutieren und argumentativ zu<br />
überzeugen.<br />
Das Bewusstse<strong>in</strong> der Schülerschaft für die Bedeutung der französischen<br />
Sprache wird jeweils durch kle<strong>in</strong>e Aktionen, z. B. zum<br />
deutsch-französischen Tag, sowie durch die Präsentationen der<br />
Projektarbeit des 12. Jahrgangs geschärft.<br />
Die aufgeführten Maßnahmen und Aktionen, die neben den <strong>in</strong><br />
den Rahmenrichtl<strong>in</strong>ien ausgewiesenen Forderungen an den Französischunterricht<br />
die Motivation, die Sprachkompetenz und das<br />
Kulturwissen fördern, werden an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> weitergeführt und die Bemühungen um möglichst zahlreiche<br />
authentische Kontakte fortgesetzt.<br />
Die Evaluation des Unterrichts, die jeweils nach Abschluss e<strong>in</strong>er<br />
Unterrichtse<strong>in</strong>heit meist im Unterrichtsgespräch erfolgt, zeigt,<br />
dass gerade diese orig<strong>in</strong>ären Begegnungen den Sprachlernprozess<br />
fördern.<br />
Das Sprachenportfolio, das im Englischunterricht <strong>in</strong> der 5. Klasse<br />
e<strong>in</strong>geführt wurde, wird <strong>in</strong> Zukunft im Französischunterricht wei-<br />
21
tergeführt. Dieses Instrument dient nicht nur der Evaluation der<br />
eigenen Lernfortschritte, sondern <strong>in</strong>sbesondere auch der Stärkung<br />
der Selbstkompetenz.<br />
3.2.3 Late<strong>in</strong> (als 2. bzw. 3. Fremdsprache)<br />
„Humanitas, litterae, fruges“ – so steht es auf dem Ste<strong>in</strong> an der<br />
Auffahrt zu unserer <strong>Schule</strong>. „Menschlichkeit, Wissenschaft, Nutzen“<br />
– diesen Pr<strong>in</strong>zipien fühlte sich <strong>Alexander</strong> <strong>von</strong> <strong>Humboldt</strong><br />
verpflichtet; dabei nutzte er auch die Wissenschaftssprache se<strong>in</strong>er<br />
Zeit – Late<strong>in</strong>.<br />
Late<strong>in</strong> zählt heute zu den Alten Sprachen, weil es nicht mehr gesprochen<br />
wird. Wer sich aber mit Late<strong>in</strong> beschäftigt, bemerkt,<br />
wie lebendig vergangene Zeiten durch die Vermittlung dieser<br />
Sprache werden. In der late<strong>in</strong>ischen Sprache und Literatur spiegelt<br />
sich nicht nur die Welt der Römer, sondern auch das, was die<br />
Griechen als ältestes Kulturvolk Europas geschaffen und womit<br />
sich bereits die Römer ause<strong>in</strong>andergesetzt haben. Late<strong>in</strong> führt also<br />
an die Grundlagen unserer europäischen Kultur heran und<br />
weckt das Verständnis für ihre Geme<strong>in</strong>samkeiten <strong>von</strong> der Antike<br />
über das Mittelalter und die Renaissance bis <strong>in</strong> unsere Zeit. Viele<br />
late<strong>in</strong>ische Wörter leben als Fremd- und Lehnwörter auch <strong>in</strong> unserer<br />
Sprache fort. Außerdem ist Late<strong>in</strong> die Mutter der romanischen<br />
Sprachen, d. h. die Basis, aus der sich diese romanischen<br />
Sprachen entwickelt haben. E<strong>in</strong> vorausgegangener late<strong>in</strong>ischer<br />
Sprachunterricht erleichtert entsprechend die Aneignung moderner<br />
Fremdsprachen.<br />
An der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> können die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler Late<strong>in</strong> als 2. oder als 3. Fremdsprache lernen.<br />
Von Beg<strong>in</strong>n an erwerben sie dabei Fähigkeiten <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Sprache, Umgang mit Texten und antike Kultur. Dazu bieten die<br />
Lehrbücher dem jeweiligen Alter angemessene, motivierende<br />
Texte und abwechslungsreiche Materialien. Medien werden –<br />
nach Möglichkeit – vielfältig e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Phase der Übergangslektüre, die mittels verschiedener<br />
e<strong>in</strong>facher Texte e<strong>in</strong>en ersten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Welt der late<strong>in</strong>ischen<br />
Literatur ermöglicht, steht die Orig<strong>in</strong>allektüre antiker Autoren mit<br />
ihren literarischen Grundformen als Basis im Zentrum des Oberstufenunterrichts.<br />
Historische, philosophische, religiöse und rhetorische<br />
Texte, Briefe, Reden, Gedichte sowie Auszüge aus Mono-<br />
und Biographien zeigen den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern die<br />
Welt der Antike <strong>in</strong> ihrer ganzen Vielfalt.<br />
22
Naturgemäß nimmt das Übersetzen im Late<strong>in</strong>unterricht e<strong>in</strong>en<br />
breiten Raum e<strong>in</strong>. Es erfordert Geduld und Diszipl<strong>in</strong> und schult<br />
daher textanalytische Kompetenzen, die sich gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend für<br />
das Lernverhalten <strong>in</strong>sgesamt auswirken. Die andersartige Struktur<br />
des Late<strong>in</strong>ischen verlangt, dass Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sich<br />
mit ihrer Muttersprache ause<strong>in</strong>andersetzen und im R<strong>in</strong>gen um die<br />
beste Übersetzung stets nach neuen Möglichkeiten im Deutschen<br />
suchen. Die Erweiterung des Wortschatzes und die Differenzierung<br />
des eigenen Stils s<strong>in</strong>d zwangsläufige positive Wirkungen der<br />
Beschäftigung mit Late<strong>in</strong>.<br />
In der Profiloberstufe ist Late<strong>in</strong> 3- bzw. 4-stündiges Kern- oder<br />
Profilfach im sprachlichen Profil; <strong>in</strong> den anderen Profilen wird es<br />
zurzeit 2-stündig unterrichtet. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler erwerben<br />
im Laufe der Oberstufe Qualifikationen, die für verschiedene<br />
Studiengänge weiterh<strong>in</strong> vorausgesetzt und e<strong>in</strong>gefordert werden.<br />
Die Lehrkräfte der Fachschaft Late<strong>in</strong> tauschen sich - nicht nur im<br />
Rahmen <strong>von</strong> Fachsitzungen - regelmäßig aus über die Inhalte und<br />
Methoden des Unterrichts sowie über Differenzierung und Evaluation.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt e<strong>in</strong>e rege Teilnahme am vielfältigen Fortbildungsangebot<br />
des IQSH.<br />
Um den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern die Bedeutung und das Fortwirken<br />
der late<strong>in</strong>ischen Sprache deutlich zu machen, sollen neben<br />
Projekten im laufenden Unterricht weitere Aktionen etabliert<br />
werden, z. B. der „Geburtstag Roms“, der Besuch der Antikensammlung<br />
<strong>in</strong> der Kieler Kunsthalle und Klassenfahrten nach Xanten.<br />
Die Teilnahme an Wettbewerben wie dem „Certamen Cimbricum“<br />
und dem Bundeswettbewerb Fremdsprachen motiviert<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zusätzlich und fördert ihre Selbstkompetenz.<br />
3.2.4. Spanisch<br />
Spanisch wird an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> ab dem<br />
Schuljahr 2009/10 als neu beg<strong>in</strong>nende Fremdsprache zunächst<br />
e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der Oberstufe e<strong>in</strong>geführt. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
können Spanisch ab der 11. Klasse als neu beg<strong>in</strong>nende Sprache<br />
bis h<strong>in</strong> zum Abitur <strong>in</strong>tensiv (vierstündig) erlernen. Das Fach soll<br />
anfangs vorrangig e<strong>in</strong>e Komponente des Sprachprofils darstellen.<br />
Bereits <strong>in</strong> der Mittelstufe wird seit mehreren Jahren als außerunterrichtliche<br />
Alternative e<strong>in</strong>e Spanisch-AG angeboten. Für die<br />
nächsten Schuljahre ist – vorbehaltlich e<strong>in</strong>er entsprechenden Leh-<br />
23
erversorgung – e<strong>in</strong>e Ausweitung dieser Sprache <strong>in</strong> der Mittelstufe<br />
(als 3. Fremdsprache) vorgesehen.<br />
Das Lernen baut auf Vorkenntnissen aus Englisch, besonders<br />
aber aus den romanischen Sprachen Französisch und Late<strong>in</strong> auf.<br />
Der anfängliche Spracherwerb konzentriert sich auf die kommunikativen<br />
Grundfertigkeiten (Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben).<br />
Sie ermöglichen es zunehmend, <strong>in</strong> die spanischsprachige<br />
Welt e<strong>in</strong>zutauchen und Kulturen selbstständig zu erkunden. Der<br />
Unterricht <strong>in</strong> der Qualifikationsphase orientiert sich gleichermaßen<br />
an spanischen und late<strong>in</strong>amerikanischen Themen. Die Lernenden<br />
sollen ferner im Fach Spanisch ihre Methoden- und Medienkompetenz<br />
ausbauen.<br />
Der Mexiko-Austausch liefert zusätzlich lebendige E<strong>in</strong>drücke:<br />
Drei Wochen lang (im Herbst jedes zweiten Jahres) haben Jugendliche<br />
aus den Klassenstufen 9 und 10 die Möglichkeit, die<br />
deutsche <strong>Schule</strong> „Colegio Alemán <strong>Alexander</strong> <strong>von</strong> <strong>Humboldt</strong>“ <strong>in</strong><br />
der mexikanischen Hauptstadt zu besuchen. Dort lernen sie sowohl<br />
das Alltagsleben ihrer Gastgeber als auch kulturelle und<br />
landschaftliche Schätze des Landes kennen. E<strong>in</strong> Gegenbesuch der<br />
mexikanischen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bereichert das Schulleben<br />
und den Spanischunterricht an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<br />
<strong>Schule</strong>. Bei Interesse ist auch e<strong>in</strong> längerer <strong>in</strong>dividueller Aufenthalt<br />
<strong>in</strong> Mexiko möglich.<br />
3.3 Mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer<br />
3.3.1 Mathematik<br />
Mathematik ist e<strong>in</strong> Kulturgut und als Schlüsselfach <strong>von</strong> immer<br />
größerer Bedeutung für die Allgeme<strong>in</strong>bildung, für andere Wissenschaften<br />
und für praktische Anwendungen. Fast alle Wissenschaften<br />
greifen heutzutage auf mathematische Modelle zurück.<br />
Und <strong>in</strong> vielen Berufen, vom Ingenieur bis zum Psychologen,<br />
kommt man nicht ohne Mathematik aus.<br />
Neben dem Erlernen <strong>von</strong> relevanten Fähigkeiten gibt es kaum e<strong>in</strong>e<br />
so gute Denkschulung wie durch Mathematik – aber nur, wenn<br />
Argumentieren e<strong>in</strong>e große Rolle spielt und nicht die schematischen<br />
Anwendungen <strong>von</strong> Formeln. Dies hat den Nebeneffekt,<br />
dass die Mathematik zu e<strong>in</strong>em lebendigen und spannenden Fach<br />
wird. Dabei hat die fachliche Dimension erste Priorität.<br />
Den Schwerpunkt im Unterricht legen wir unter Orientierung an<br />
den Bildungsstandards auf das Anwenden und mathematische<br />
Modellieren <strong>von</strong> Wirklichkeitsbezügen. Dabei wird – wo immer<br />
24
möglich – Wert gelegt auf das Vernetzen <strong>von</strong> „neuem“ und „altem“<br />
Wissen.<br />
Als wichtige Ansatzpunkte zum Erreichen dieser Ziele seien hier<br />
genannt:<br />
• Offene Aufgaben wirken <strong>in</strong>dividualisierend und ermöglichen<br />
allen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern, sich ihren Fähigkeiten gemäß<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
• Die bisher vielfach übliche Kalkülorientierung kann reduziert<br />
werden zugunsten e<strong>in</strong>er verstärkten Sprachorientierung: Wir<br />
möchten die Kommunikation über Entdeckungen, Beschreibung<br />
<strong>von</strong> Sachverhalten, Ideensuche und Begründungen fördern.<br />
• Das Zulassen verschiedener Lösungswege stellt den Prozess<br />
der Problemlösung <strong>in</strong> den Vordergrund.<br />
• Durch Wochenpläne, Stationenarbeit, EDV-E<strong>in</strong>satz und andere<br />
Maßnahmen wird zur Eigenaktivität angeregt.<br />
Neben dem Unterricht bietet die Fachschaft e<strong>in</strong>e Mathe-AG an;<br />
die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> beteiligt sich regelmäßig an<br />
den jährlichen „Weihnachtsaufgaben“ und der Mathematikolympiade.<br />
Speziell <strong>in</strong> der Orientierungsstufe ist alle vier Wochen<br />
wieder das „Problem des Monats“ zu lösen. Besonders großer Beliebtheit<br />
erfreut sich die „Lange Nacht der Mathematik“: Alljährlich<br />
im November lösen mehr als dreihundert Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler aller Jahrgangsstufen mit großem Eifer knifflige Aufgaben.<br />
Im Rahmen des CIMS-Projektes (Computere<strong>in</strong>satz im Mathematikunterricht<br />
der Sekundarstufe II <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong>) können<br />
Oberstufenschüler<strong>in</strong>nen und -schüler (vormals <strong>in</strong> den Leistungskursen,<br />
aktuell besonders im Mathematikunterricht des naturwissenschaftlichen<br />
Profils) <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Computer-Algebra-System e<strong>in</strong>gearbeitet<br />
werden. Die sich daraus ergebenden neuen didaktischen<br />
und methodischen Möglichkeiten werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pilotprojekt<br />
des Landes begleitet.<br />
3.3.2 Physik<br />
Aufgrund e<strong>in</strong>er vorausschauenden Personalpolitik verfügt die<br />
Fachschaft Physik trotz des landesweiten Lehrermangels <strong>in</strong> diesem<br />
Fach über genügend Lehrkräfte, um die vorgesehene Stundentafel<br />
erfüllen zu können. Darüber h<strong>in</strong>aus konnten aufgrund<br />
des Schüler<strong>in</strong>teresses im Rahmen der alten Oberstufe <strong>in</strong> allen<br />
Oberstufenjahrgängen e<strong>in</strong> Leistungskurs und mehrere Grundkurse<br />
e<strong>in</strong>gerichtet werden. Im Rahmen der neuen Profiloberstufe bieten<br />
wir Physik als Profil gebendes Fach an und s<strong>in</strong>d damit auf ei-<br />
25
ne positive Resonanz bei den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern gestoßen.<br />
Neben der zufrieden stellenden personellen Besetzung kann die<br />
Physik auch auf e<strong>in</strong>e ausgesprochen gute Sachausstattung zurückgreifen.<br />
Sowohl die Sammlung <strong>von</strong> Demonstrationsexperimenten<br />
als auch die Materialien zu den Schülerübungen ermöglichen<br />
e<strong>in</strong>en anschaulichen Unterricht mit schülerzentrierten Experimenten.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt die vor Ort <strong>in</strong>stallierte Physiksammlung<br />
der Zentralstelle des IQSH. Zusätzlich zu dieser experimentellen<br />
Ergänzung unterstützt uns der Fachleiter Physik des IQSH, Dr.<br />
He<strong>in</strong>er Schwarze, der seit vielen Jahren zum Stammkollegium<br />
gehört, bei der Weiterentwicklung des didaktischen Konzeptes.<br />
Im Rahmen der Umstellung auf G 8 bieten wir <strong>in</strong> der Klassenstufe<br />
5 e<strong>in</strong>en physikalischen Vorkurs an. In diesem wird den Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schülern das naturwissenschaftliche Arbeiten an konkreten<br />
Phänomenen nahe gebracht. In der Mittelstufe (Klassenstufen<br />
7 – 9 bzw. 10) s<strong>in</strong>d die Grundlagen <strong>in</strong> den Bereichen Mechanik,<br />
Wärmelehre, Optik, Elektrizitätslehre und Radioaktivität<br />
Inhalt des Lernprogramms.<br />
Die Fachschaft Physik organisiert und fördert auch das Lernen<br />
am anderen Ort. Dazu gehören unter anderem folgende Exkursionen<br />
und Veranstaltungen:<br />
• Besuch des KKW Brunsbüttel und des W<strong>in</strong>dparks Kaiser-<br />
Wilhelm-Koog<br />
• Mehrtägige Fahrt nach Gött<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>s Schülerlabor und zum<br />
Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR)<br />
• Besichtigung des Deutsches Elektronen-Synchroton (DESY) <strong>in</strong><br />
Hamburg<br />
• Teilnahme an den Saturday Morn<strong>in</strong>g Physics <strong>in</strong> Kiel<br />
• Vorträge der Universitätsgesellschaft<br />
• Besuch der TecToYou Veranstaltung im Rahmen der Hannovermesse.<br />
Im Umgang mit heterogenen Lerngruppen setzt die Fachschaft<br />
auf folgende fachspezifische Methoden:<br />
• Schülerübungsexperimente<br />
• Lernstraßen (z. B. Magnetismus, Induktion)<br />
• Projektartiges Lernen (z. B. Bau e<strong>in</strong>es Elektromotors, Lochkamera,<br />
Projekte im Leistungskurs bzw. <strong>in</strong> der Profilklasse)<br />
• Schülervortragsreihen (z. B. zur Radioaktivität)<br />
• Foren zur Präsentation <strong>von</strong> Spezialwissen der Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler zu physiknahen Themen (z. B. „Blick über den<br />
Tellerrand“).<br />
26
Die zukünftige Arbeit erstreckt sich unter anderem auf folgende<br />
Themenfelder:<br />
• Weiterentwicklung der Lernstraßen<br />
• Sammlung und Kategorisierung <strong>von</strong> Aufgaben im S<strong>in</strong>ne der<br />
Bildungsstandards<br />
• Schaffung der technischen Voraussetzungen zur Durchführung<br />
des Unterrichts <strong>in</strong> der Profiloberstufe<br />
• Aufbau e<strong>in</strong>er Sammlung altersgemäßer Experimente für die<br />
fünfte Klassenstufe.<br />
3.3.3 Chemie<br />
Die Fachschaft Chemie kann sich auf e<strong>in</strong>e sehr gut ausgestattete<br />
Geräte- und Chemikaliensammlung stützen. Ihre Arbeit orientiert<br />
sich auch künftig an der Weiterentwicklung experimentell gestützter<br />
Unterrichtsgänge. E<strong>in</strong>en besonders hohen Stellenwert<br />
messen wir dabei den Schülerexperimenten zu. Sie s<strong>in</strong>d außerordentlich<br />
geeignet, verschiedenste Standards zu erfüllen und etliche<br />
Kompetenzen zu vermitteln.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte s<strong>in</strong>d dabei:<br />
• S<strong>in</strong>nvolle Nutzung <strong>von</strong> Rohstoffen<br />
• Gesicherte und gesunde Ernährung<br />
• Effektive Nutzung <strong>von</strong> Energie<br />
Folgende regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen werden<br />
<strong>von</strong> der Fachschaft zur Zeit angeboten:<br />
• Mehrtägige Exkursion nach Gött<strong>in</strong>gen (Schülerlabor X-Lab;<br />
Deutsches Institut für Luft- und Raumfahrt)<br />
• Experimentelle Chemie-Show <strong>von</strong> Oberstufenkursen für Unterstufengruppen<br />
• Gewässeranalyen (13. Jahrgang)<br />
• Projekttage (z. B. Arzneimittelsynthesen und -analysen)<br />
Neuland betritt die Fachschaft mit dem Chemieunterricht im 5.<br />
Jahrgang. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass wir hier mit<br />
unserem Konzept auf ausgesprochen begeisterungsfähige Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler treffen.<br />
Für die Zukunft arbeiten wir an folgenden weiteren Arbeitszielen:<br />
• Gesunde Ernährung<br />
• Schärfung des Umweltbewusstse<strong>in</strong>s<br />
• Planung <strong>von</strong> Unterrichtsgängen mit B<strong>in</strong>nendifferenzierung<br />
• Verstärkte Kontakte zur Christian-Albrechts-Universität<br />
(CAU).<br />
27
3.3.4 Biologie<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Grundsätze und Zielsetzungen<br />
Die Biologie ist an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> e<strong>in</strong><br />
Fach, das bei den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern <strong>in</strong> allen Jahrgangsstufen<br />
regen Zuspruch f<strong>in</strong>det. Aufgrund se<strong>in</strong>er Lebensweltorientierung<br />
erhält es e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung für die K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendlichen aus unserem vorwiegend ländlichen E<strong>in</strong>zugsgebiet.<br />
Die schul<strong>in</strong>terne Umsetzung der Kont<strong>in</strong>gentstundentafel trägt<br />
diesem Interesse Rechnung, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong> Zukunft bei G 8 <strong>in</strong> allen<br />
Jahrgangsstufen durchgängig Biologieunterricht angeboten wird.<br />
Der Umgang mit Lebewesen als zentrales Thema der Biologie<br />
be<strong>in</strong>haltet <strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>e Schärfung der Naturwahrnehmung<br />
und damit e<strong>in</strong>e Förderung des Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong>s.<br />
Durch die Lebensweltorientierung ergeben sich Diskussionsansätze<br />
ethischer und moralischer Natur. Themen des Biologieunterrichts<br />
wie zum Beispiel Genetik, Evolutionslehre und Sexualkunde<br />
geben Anlass, über das Fach h<strong>in</strong>aus weltanschauliche Perspektiven<br />
zu bearbeiten. Besonders wichtig ist uns <strong>in</strong> diesem Zusammenhang,<br />
dass die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> die Lage versetzt<br />
werden, nach fachlicher und ethischer Abwägung verantwortungsbewusst<br />
zu entscheiden und zu handeln.<br />
H<strong>in</strong>weise zur Stoffanordnung sowie zur fachlichen und methodischen<br />
Schwerpunktsetzung<br />
Während <strong>in</strong> der fünften und sechsten Klasse vor allem das Kennenlernen<br />
der e<strong>in</strong>heimischen Wirbeltierklassen im Vordergrund<br />
steht, widmet sich die Mittelstufe schwerpunktmäßig wirbellosen<br />
Tieren und ökologischen Zusammenhängen. Altersgemäße Themen<br />
der Humanbiologie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dem Biologieunterricht aller<br />
Jahrgangsstufen präsent und reichen, um nur wenige Beispiele zu<br />
nennen, <strong>von</strong> „Atmung und Blutkreislauf“ <strong>in</strong> der Orientierungsstufe<br />
sowie „Genetik“ und „Immunbiologie“ <strong>in</strong> der Mittelstufe zu<br />
Aspekten der Neurobiologie <strong>in</strong> der Oberstufe. Unser schul<strong>in</strong>ternes<br />
Curriculum hat dabei besonderen Wert auf e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Berücksichtigung der Sucht- und Drogenprävention <strong>in</strong> allen<br />
Jahrgangsstufen gelegt.<br />
Im Biologieunterricht ist die Vermittlung und Entwicklung der<br />
Methodenkompetenz grundlegend. Dazu zählen das genaue Beobachten,<br />
Planen, Durchführen und Evaluieren <strong>von</strong> Experimenten<br />
sowie das Anfertigen <strong>von</strong> Protokollen und anderen Unterrichtsdokumentationen,<br />
wozu auch das biologische Zeichnen gehört.<br />
Auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund außerschulischer Anforderungen wer-<br />
28
den bei uns an der <strong>Schule</strong> vielfältige Möglichkeiten der Informationsbeschaffung,<br />
-bearbeitung und der medialen Ergebnispräsentation<br />
vermittelt. Selbstverständlich wird der Biologieunterricht<br />
bezogen auf die Sozialformen und den Mediene<strong>in</strong>satz funktional<br />
und abwechslungsreich gestaltet. Außerdem ist vorgesehen, den<br />
Biologieunterricht, wenn möglich, fächerübergreifend zu gestalten.<br />
Die Fachschaft setzt die Arbeit an methodischen Strategien<br />
zum Umgang mit der zunehmenden Heterogenität unserer Schülerschaft<br />
kont<strong>in</strong>uierlich fort.<br />
Kooperation mit außerschulischen Lernorten<br />
An unsere Unterrichtsräume grenzt e<strong>in</strong> zum Schulhof abgeschlossenes<br />
Biotop, das turnusmäßig <strong>von</strong> Unterstufenklassen betreut<br />
und <strong>von</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern aller Klassen für Beobachtungen<br />
an Tieren und Pflanzen genutzt wird. Außerschulische<br />
Lernorte werden <strong>von</strong> uns regelmäßig <strong>in</strong> die Unterrichtsgestaltung<br />
e<strong>in</strong>bezogen, sei es <strong>in</strong> Form ökologischer Exkursionen <strong>in</strong> die<br />
schulnahen Naturschutzgebiete oder <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Wandertagen<br />
zu zoologischen Gärten <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong> oder Hamburg.<br />
Um den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern e<strong>in</strong> möglichst reales Naturerleben<br />
anzubieten, besteht <strong>in</strong> der Unterstufe die Möglichkeit, den<br />
Hof Siek und se<strong>in</strong>en „Lehrpfad Kulturlandschaft“ mit unterschiedlicher<br />
Schwerpunktsetzung zu besuchen. Das großflächige,<br />
ökologisch bedeutsame Dosenmoor (Hochmoor) und der E<strong>in</strong>felder<br />
See stehen als weitere besondere Exkursionsziele zur Verfügung.<br />
Auch im Rahmen der Suchtprävention werden <strong>in</strong> der Unter- und<br />
Mittelstufe außerschulische Lernorte besucht (z. B. Fachkl<strong>in</strong>ik für<br />
Suchtrehabilitation <strong>in</strong> Bredstedt, Veranstaltung „Nichtrauchen ist<br />
cool“ der Universitätskl<strong>in</strong>ik Eppendorf). In der Oberstufe hat sich<br />
für die Leistungskurse e<strong>in</strong>e mehrtägige Exkursion mit ökologischer<br />
Themensetzung (z. B. nach Westerhever, Plön oder Kappeln)<br />
etabliert. Durch e<strong>in</strong>e Kooperation z. B. mit der Universität<br />
Kiel ermöglichen wir es den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern, E<strong>in</strong>blick<br />
<strong>in</strong> wissenschaftliche Forschungsgebiete zu nehmen und dadurch<br />
an aktuellen Diskussionen teilnehmen zu können.<br />
3.3.5 Informatik<br />
In der 8. Klassenstufe werden die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er acht- bis zehnstündigen E<strong>in</strong>heit mit e<strong>in</strong>igen zentralen<br />
Grundelementen des Programmierens bekannt gemacht. Dies erfolgt<br />
angelehnt an mathematische Inhalte.<br />
29
Im 11. Schuljahr (bei G 9) erfolgt e<strong>in</strong>e systematische E<strong>in</strong>führung<br />
<strong>in</strong> das Programmieren. Neben dem Ausbau des Verständnisses<br />
und der Übung <strong>von</strong> Grundelementen wie Sequenzen, Wiederholungsschleifen,<br />
Entscheidungen, lokalen und globalen Variablen,<br />
Prozeduren und Funktionen sollen dabei <strong>in</strong>sbesondere auch<br />
Grundsätze des objektorientierten Programmierens thematisiert<br />
werden.<br />
Im weiteren Verlauf der Oberstufe standen bisher grundlegende<br />
Algorithmen (z. B. Sortierungsalgorithmen, Backtrack<strong>in</strong>g, rekursive<br />
Programmierung) und Datenstrukturen im Vordergrund.<br />
Dies ermöglichte die freie Entfaltung <strong>von</strong> Kreativität und Modellierungswillen.<br />
In projektorientierten E<strong>in</strong>heiten wurden Datenbanken<br />
erstellt, Roboteranimationen erarbeitet sowie die Teilnahme<br />
an Wettbewerben (Bundeswettbewerb Informatik, Software-Challenge<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-<br />
Universität) gefördert.<br />
In der Profiloberstufe wird Informatik vor allem <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>führungsphase<br />
angeboten. Der E<strong>in</strong>satz als Profil begleitendes Fach<br />
ist für e<strong>in</strong>ige Profilthemen zukünftig auch für die beiden letzten<br />
Jahre <strong>in</strong> der Oberstufe denkbar und wird entsprechend <strong>in</strong> der Planung<br />
vorbereitet.<br />
3.4 Gesellschaftswissenschaften<br />
3.4.1 Erdkunde, Geschichte, Wirtschaft / Politik (WiPo)<br />
Das Ziel dieser drei Fächer ist es, die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
auf das Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalisierten Welt vorzubereiten und sie<br />
zu befähigen, kritisch und konstruktiv zu denken und demokratisch<br />
zu handeln:<br />
• Im Rahmen der Globalisierung kommt dem Fach Erdkunde <strong>in</strong><br />
Bezug auf die Darstellung räumlicher und wirtschaftlicher<br />
Unterschiede (Disparitäten) und ihrer wechselseitigen Bee<strong>in</strong>flussung<br />
e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung zu.<br />
• Das Fach Geschichte soll die historische Genese (Entwicklung)<br />
deutlich machen und auf dieser Basis Verständnis für<br />
die Gegenwart und Interesse an der Gestaltung der Zukunft<br />
wecken.<br />
• Das Fach Wirtschaft / Politik trägt der engen Verzahnung <strong>von</strong><br />
Gesellschaft, Politik und Wirtschaft besonders Rechnung.<br />
Im Rahmen der neuen Oberstufe wird immer e<strong>in</strong>es dieser drei Fächer<br />
das gesellschaftswissenschaftliche Profil bilden, sodass e<strong>in</strong>e<br />
enge Zusammenarbeit der Lehrkräfte selbstverständlich ist. E<strong>in</strong><br />
regelmäßiger Austausch auf methodischer und didaktischer Ebe-<br />
30
ne führt dazu, dass man sich gegenseitig neue Impulse geben<br />
kann.<br />
Folgende regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen werden<br />
<strong>von</strong> den Fachschaften zurzeit angeboten:<br />
• Im 11. Jahrgang (im 10. Jg. bei G 8) f<strong>in</strong>det gemäß dem Lehrplan<br />
e<strong>in</strong>e mehrtägige Exkursion (normalerweise nach Berl<strong>in</strong>)<br />
statt, bei der geographische, historische und politische Aspekte<br />
Berücksichtigung f<strong>in</strong>den.<br />
• Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ deckt Inhalte aller drei<br />
Fächer ab.<br />
• Im Rahmen des Faches Geschichte f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> jedem Jahr e<strong>in</strong>e<br />
Fahrt der 10. Klassen nach Neuengamme statt.<br />
• E<strong>in</strong> Überlebender des Holocaust und e<strong>in</strong> Opfer der Stasi stellen<br />
ihr Schicksal <strong>in</strong> Vorträgen dar.<br />
• Das Fach Erdkunde nimmt am Wettbewerb „Ecopolyciade“<br />
teil.<br />
• WiPo betreut die Teilnahme am Börsenspiel, am Europa-<br />
Sem<strong>in</strong>ar, bei Model United Nations Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
(MUN-SH) und an der Wirtschaft-Wochen-Aktien-<br />
Gesellschaft (WiWag).<br />
• Außerdem wird über die Bundeswehr <strong>in</strong>formiert.<br />
• In unregelmäßigen Abständen kehren ehemalige Schüler und<br />
Schüler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die <strong>Schule</strong> zurück, um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er umfassenden<br />
Berufs<strong>in</strong>formationsveranstaltung (~ alle 2 – 3 Jahre) über ihren<br />
beruflichen Werdegang Auskunft zu geben.<br />
• In allen drei Fächern kommen nach Möglichkeit Fachexkursionen<br />
im Rahmen <strong>von</strong> Wandertagen h<strong>in</strong>zu.<br />
Durch e<strong>in</strong>en hohen Anteil an schüleraktivierenden Unterrichtsformen<br />
und Projekten wird der Individualisierung und Differenzierung<br />
<strong>in</strong> allen Klassenstufen Rechnung getragen. Medien werden<br />
bereits vielfältig im Unterricht e<strong>in</strong>gesetzt und mit der fortschreitenden<br />
technischen Ausstattung der <strong>Schule</strong> wird es <strong>in</strong> Zukunft<br />
möglich se<strong>in</strong>, diesen E<strong>in</strong>satz auszuweiten, gerade auch, um<br />
e<strong>in</strong>en kritischen Umgang mit den Medien zu fördern. Im Fach<br />
Wirtschaft/Politik s<strong>in</strong>d Medien explizit Thema des Unterrichts im<br />
11. und 13. Jahrgang.<br />
3.4.2 Religion<br />
Der Religionsunterricht befasst sich sowohl mit der religiösen<br />
Dimension des Menschse<strong>in</strong>s als auch mit ethischen Fragestellungen<br />
unserer Gesellschaft. Er konzentriert sich auf fundamentale<br />
Themen menschlichen Lebens, z. B. Liebe, Tod, Angst, Vertrauen,<br />
Schuld, Rechtfertigung, Freiheit, Gerechtigkeit, Identität und<br />
S<strong>in</strong>nsuche.<br />
31
Heranwachsende lernen <strong>in</strong> Ause<strong>in</strong>andersetzung mit diesen Themen,<br />
Orientierung zu f<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>e eigene Sicht auf die Wirklichkeit<br />
zu entwickeln und für die Belange des Menschse<strong>in</strong>s mündig,<br />
d. h. sich selbst und anderen gegenüber verantwortlich zu werden.<br />
Das Lernziel besteht dabei nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er christlich-religiösen<br />
Identität der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler. Vielmehr bietet der Religionsunterricht<br />
den Heranwachsenden die Möglichkeit, selbstbestimmt<br />
die Tragfähigkeit religiöser Überlieferungen im Kontext<br />
eigener Wirklichkeitserfahrungen zu erproben. Im Religionsunterricht<br />
lernen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, die geschichtlichen<br />
Spuren unseres Denkens nachzuvollziehen, denn die Quelle der<br />
jüdisch-christlichen Religion prägt unser heutiges Bewusstse<strong>in</strong><br />
und Wertesystem. Gerade im H<strong>in</strong>blick auf kulturellgeschichtliches<br />
Grundwissen bietet der Religionsunterricht auf<br />
besondere Weise die Möglichkeit zum Transfer zu anderen Fächern<br />
(religiöse Motive <strong>in</strong> der Literatur, Kunst und Musik, Nahost-Konflikt,<br />
Armut <strong>in</strong> der Dritten Welt).<br />
Der Lehrplan für evangelische Religion sieht folgende Oberthemen<br />
verb<strong>in</strong>dlich vor: der E<strong>in</strong>zelne und die Geme<strong>in</strong>schaft; unsere<br />
Welt – unsere Umwelt; die Frage nach Gott; Lebensgestaltung<br />
und Kirche; anders leben – anders glauben; auf dem Weg <strong>in</strong> die<br />
Zukunft. Dennoch bleibt uns als Fachschaft <strong>in</strong>nerhalb dieses<br />
Rahmens e<strong>in</strong>e große Freiheit <strong>in</strong> der konkreten Themenwahl und<br />
-abfolge, sodass wir uns Zeit nehmen können, Klassengeme<strong>in</strong>schaften<br />
mitzugestalten und zu stärken (z. B. Wer b<strong>in</strong> ich, wer<br />
bist du?) oder auf klassenspezifische Interessen e<strong>in</strong>zugehen.<br />
Zum Angebot unserer außerschulischen Aktivitäten gehört im<br />
Verlauf der Orientierungsstufe e<strong>in</strong>e Exkursion nach Schleswig<br />
<strong>in</strong>s Bibelzentrum und <strong>in</strong> den Dom. In der unteren Mittelstufe wird<br />
e<strong>in</strong> <strong>von</strong> den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern selbst organisierter Gottesdienst<br />
<strong>in</strong> der örtlichen Geme<strong>in</strong>de angestrebt, um Kirche als<br />
Lernort e<strong>in</strong>zubeziehen. In der Oberstufe können verschiedene<br />
Exkursionen zur Vertiefung des Verständnisses für fremde Religionen<br />
unternommen werden (z. B. Jüdisches Museum <strong>in</strong> Rendsburg,<br />
Moscheebesuch <strong>in</strong> Kiel oder Hamburg, Besuch des Zen-<br />
Zentrums <strong>in</strong> Schönböken).<br />
Innerhalb des Religionsunterrichts nutzen wir die Möglichkeit,<br />
besonders auch die Sozial- und Selbstkompetenz der Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler durch verschiedene Methoden zu fördern. So haben<br />
z. B. Freiarbeitsphasen, Rollenspiele, Schreibgespräche, Meditationen,<br />
Traumreisen, Fishbowl-Diskussionen, bibliodramatische<br />
Elemente und kreative Heftgestaltung ihren Platz.<br />
32
3.4.3 Philosophie<br />
„Religion und Philosophie s<strong>in</strong>d Teile e<strong>in</strong>es Lernbereichs, der sich<br />
mit Grundlagen, Bed<strong>in</strong>gungen und Möglichkeiten menschlicher<br />
Existenz beschäftigt.“ (Lehrplan Sek I, Philosophie S-H, S. 17).<br />
Die Philosophie und der Philosophieunterricht begründen ihre<br />
„Aussagen alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> dem Prozess der Selbstvergewisserung des<br />
denkenden Menschen“. (ebd.) So sollen die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler befähigt werden, ihre Anlage zur Nachdenklichkeit <strong>in</strong> der<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit sich und anderen zu entfalten. Mündigkeit<br />
und Toleranz der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler werden dabei gefördert,<br />
<strong>in</strong>dem die Lernenden im S<strong>in</strong>ne des Philosophen Immanuel<br />
Kant angeleitet werden.<br />
Der Philosophieunterricht hilft den Heranwachsenden, sich im<br />
Leben zu orientieren, Konflikte diskursiv zu lösen und Verantwortung<br />
für sich und für andere anzuerkennen. Philosophische<br />
Grundfragen <strong>in</strong> der Sekundarstufe I beschäftigen sich mit Themen<br />
wie „Wirklichkeit als Gegenstand s<strong>in</strong>nlicher Wahrnehmung“<br />
(Klasse 5), „Familie als Ort unterschiedlicher Ansprüche und Erwartungen“<br />
(Klasse 6), „Der Mensch als denkendes Wesen“<br />
(Klasse 7) und „Gottesvorstellungen, Gottesbegriffe als Deutungen<br />
des menschlichen Lebens <strong>in</strong>sgesamt“ (Klasse8). Im S<strong>in</strong>ne des<br />
Spiralcurriculums werden diese Themen im Oberstufenunterricht<br />
wieder aufgenommen.<br />
Methodisch bedient sich der Philosophieunterricht e<strong>in</strong>er breiten<br />
Palette <strong>von</strong> Arbeitsformen, <strong>von</strong> analytischen Schreibaufgaben<br />
über kreative Aufgabenstellungen, verschiedenartige Gesprächsformen<br />
bis zu szenisch-darstellenden Aufgabenformaten.<br />
Ebenso reichhaltig s<strong>in</strong>d die fächerübergreifenden Bezüge des Philosophierens<br />
durch das breit gefächerte Themenspektrum. So<br />
werden z. B. im 11. Jahrgang anthropologische Fragestellungen<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Kieler Zentrum für Integrative Psychologie<br />
an biologischen und mediz<strong>in</strong>isch-psychologischen Perspektiven<br />
gespiegelt.<br />
Mit der Fachschaft Religion hält die Philosophie geme<strong>in</strong>same<br />
Fachsitzungen ab; das fächerübergreifende Arbeiten ist auf diesem<br />
Gebiet gewissermaßen <strong>in</strong>stitutionalisiert und konkretisiert<br />
sich <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen Planungen.<br />
33
3.5 Musisch-ästhetischer Bereich<br />
3.5.1 Musik<br />
Im Zentrum des Musikunterrichts stehen drei Aspekte der Musikvermittlung:<br />
Wir wollen Musik hören, wir wollen über Musik<br />
nachdenken und wir wollen Musik selber machen. So kann man<br />
sich überlegen, wie man die Jahreszeit „Frühl<strong>in</strong>g“ musikalisch<br />
umsetzten könnte, anschließend dann hören, welchen Weg der<br />
italienische Komponist Antonio Vivaldi gewählt hat, und drittens<br />
könnte man selbst e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Frühl<strong>in</strong>gskonzert e<strong>in</strong>studieren und<br />
<strong>in</strong> der Klasse musizieren. Hierzu stehen <strong>in</strong> unseren neu gestalteten<br />
Musikräumen verschiedene Instrumente bereit. Wir arbeiten<br />
mit Orff<strong>in</strong>strumenten, Glockenspielen, dem typischen Band<strong>in</strong>strumentarium<br />
(Gitarre, Schlagzeug, Bass), aber neuerd<strong>in</strong>gs auch<br />
mit Boomwhackern (Klangkörpern).<br />
Trotzdem bleibt das wichtigste Instrument immer noch die Stimme.<br />
Deshalb bieten wir allen <strong>in</strong>teressierten Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern schon <strong>in</strong> der Unterstufe an, im Chor mitzus<strong>in</strong>gen. Idealerweise<br />
wechseln die Sänger dann <strong>in</strong> den Mittelstufen- und später<br />
<strong>in</strong> den Oberstufenchor. Den Bereich des Mittelstufengesangs wollen<br />
wir <strong>in</strong> den nächsten Jahren ausbauen und stärker im Bewusstse<strong>in</strong><br />
der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler verankern, <strong>in</strong>dem wir zukünftig<br />
e<strong>in</strong> größeres Projekt <strong>in</strong> Angriff nehmen.<br />
Daneben gibt es an der <strong>Schule</strong> die Orchester-AG und verschiedene<br />
Band-Ensembles, die regelmäßig im schulischen Leben für<br />
„Paukenschläge“ sorgen.<br />
Musiziert wird, wenn die Fünftklässler zum ersten Mal die <strong>Schule</strong><br />
betreten, musiziert wird, wenn sie dann als Abiturienten die<br />
<strong>Schule</strong> verlassen. Musik erkl<strong>in</strong>gt zu Weihnachten bei e<strong>in</strong>em großen<br />
Konzert im Forum und <strong>in</strong> der Klosterkirche zu Bordesholm,<br />
Musik erkl<strong>in</strong>gt auf dem Sommerfest und Musik erkl<strong>in</strong>gt regelmäßig<br />
im großen Stil bei Musicalprojekten am Ende des 13. Jahrgangs.<br />
Bei „<strong>Neumünster</strong> s<strong>in</strong>gt und spielt“ ist der Unterstufenchor<br />
seit Jahren zu Gast, ebenso auf dem E<strong>in</strong>felder Seefest.<br />
Für die Zukunft ist daran gedacht, e<strong>in</strong>e Art Talentshow zu etablieren,<br />
um e<strong>in</strong>zelne Schülerleistungen <strong>in</strong> größerem Rahmen präsentieren<br />
zu können. Außerdem bemühen wir uns darum, auch<br />
bei anderen Gelegenheiten <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong> aufzutreten.<br />
Wie sich die grundlegenden Umstrukturierungen des Schulsystems<br />
auf das Fach Musik auswirken werden, ist noch nicht abschließend<br />
abzusehen. Die neue Gewichtung der Musik als e<strong>in</strong><br />
34
den anderen Fächern gleichberechtigtes und versetzungsrelevantes<br />
Fach wird dem Anspruch und den Inhalten h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
musikalischen Erziehung junger Menschen gerecht.<br />
3.5.2 Kunst<br />
!"!<br />
Der Kunstunterricht an der Alexaner-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> befähigt<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> der theoretischen und praktischen<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit kunsthistorischen Werken und<br />
Aspekten eigener Arbeiten, eigene gestalterische Konzepte zu<br />
entwickeln und zu realisieren. Die thematische Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit den Inhalten des Faches f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> folgenden Arbeitsbereichen<br />
statt:<br />
1. Werkbetrachtung / Kunstgeschichte / Kunsttheorie<br />
2. Zeichnung / Malerei / Collage<br />
3. Plastik / Objekt / Objektdesign<br />
4. Wohnung / Architektur / gebaute Umwelt<br />
5. Grafikdesign / Druck / Fotografie<br />
6. Bewegte Bilder: Film / Video / Computeranimation<br />
7. Bewegung / Spiel / Aktion.<br />
Der Fachschaft Kunst ist an der Vermittlung e<strong>in</strong>es breiten Spektrums<br />
an Themen und Techniken sowie verschiedener Methoden<br />
der Werkanalyse und -<strong>in</strong>terpretation gelegen. Zudem trägt der<br />
Kunstunterricht an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> e<strong>in</strong>er<br />
sich stark verändernden Lebenswelt der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
Rechnung, <strong>in</strong>dem er verstärkt die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />
neuen Medien <strong>in</strong> den Unterricht <strong>in</strong>tegriert.<br />
In e<strong>in</strong>er sich zunehmend öffnenden <strong>Schule</strong> ist es Aufgabe des Faches<br />
Kunst, außerschulische Lernorte <strong>in</strong> den Unterricht zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Ziel des Faches Kunst ist es auch, den Möglichkeiten des<br />
fächerübergreifenden und fächerverb<strong>in</strong>denden Arbeitens verstärkt<br />
Rechnung zu tragen.<br />
Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> werden im Fach Kunst dazu ermutigt, die <strong>Schule</strong> als Lernort<br />
aktiv zu gestalten, etwa durch die Ausstellung eigener Arbeiten<br />
<strong>in</strong> der Pausenhalle und <strong>in</strong> den Treppenaufgängen.<br />
Die Fachschaft Kunst engagiert sich <strong>in</strong> verschiedenen Wettbewerben,<br />
sofern sie den Zielen des Faches entsprechen. Im Rahmen<br />
des Orientierungsstufenunterrichts nehmen e<strong>in</strong>ige Klassen<br />
des sechsten Jahrgangs nach Möglichkeit am Europäischen Wettbewerb<br />
„Europa <strong>in</strong> der <strong>Schule</strong>“ teil.<br />
35
3.5.3 Darstellendes Spiel<br />
Seit dem Schuljahr 2006/07 wird im musikalisch-ästhetischen<br />
Bereich neben Kunst und Musik das Fach Darstellendes Spiel<br />
(DS) <strong>in</strong> der Oberstufe angeboten. DS setzt sich mit der Kunstform<br />
Theater ause<strong>in</strong>ander und führt die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
<strong>in</strong> das Zeichensystem theatraler Ausdrucksträger, verschiedene<br />
Theaterformen, Theaterorganisation und theaterwissenschaftliche<br />
Aspekte e<strong>in</strong>. Die Handlungsfelder des Unterrichts s<strong>in</strong>d Gestaltung,<br />
Rezeption und Reflexion, wobei die Umsetzung der Theorie<br />
<strong>in</strong> die Praxis e<strong>in</strong>en Schwerpunkt darstellt.<br />
Mit dem Unterricht <strong>in</strong> DS möchten wir den Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern die Fähigkeit vermitteln, die Elemente, die das Theater<br />
nutzt, zu erkennen und zu verstehen, sodass sie Theaterstücke mit<br />
anderen Augen sehen lernen und zu e<strong>in</strong>em neuen Verständnis für<br />
verschiedene Inszenierungsarten gelangen. Außerdem möchten<br />
wir erreichen, dass die Kursteilnehmer beim Experimentieren mit<br />
den verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten auf der Bühne<br />
Aspekte ihrer Persönlichkeit sowie eigene schauspielerische Fertigkeiten<br />
entdecken oder weiterentwickeln. Hierbei geht es vor allem<br />
darum, die Freude am Darstellen zu wecken. Die Kurse des<br />
11. und des 12. Jahrgangs stellen am Ende jedes Schuljahres die<br />
Ergebnisse ihrer Arbeit, z. B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Collage zu e<strong>in</strong>em<br />
übergreifenden Thema oder <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> entwickelten Szenen zu<br />
e<strong>in</strong>em Werk, den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern e<strong>in</strong>es Jahrgangs<br />
bzw. den Eltern vor.<br />
Für das Theaterspiel begeisterte Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler haben<br />
außerdem die Möglichkeit, im 13. Jahrgang ihre Motivation und<br />
die im Fach DS erworbenen Kenntnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Projektkurs<br />
„Theater“ oder „Musical“ e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
3.6 Sport<br />
Das Fach Sport nimmt an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
traditionell e<strong>in</strong>en besonderen Stellenwert e<strong>in</strong>. Neben zahlreichen<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften, diversen Turnieren oder Jugend-tra<strong>in</strong>iertfür-Olympia-Mannschaften<br />
bieten die Fachlehrkräfte seit dem<br />
Jahr 2000 e<strong>in</strong>en Sport-Leistungskurs bzw. <strong>in</strong> der Profiloberstufe<br />
e<strong>in</strong> Sportprofil an. Dies ist möglich durch e<strong>in</strong>e hervorragende<br />
Ausstattung des Schulzentrums E<strong>in</strong>feld mit entsprechenden<br />
Sportanlagen.<br />
So gehören zum Schulzentrum e<strong>in</strong>e Dreifeldsporthalle und großzügige<br />
Außenanlagen mit Basketball- und Handballfeldern sowie<br />
36
e<strong>in</strong> großer Fußballplatz. Zusammen mit Tennisanlagen und dem<br />
Leichtathletik-Stadion des Turn- und Sportvere<strong>in</strong>s E<strong>in</strong>feld bilden<br />
sie das Sportzentrum E<strong>in</strong>feld. Die Sporthalle ist auf e<strong>in</strong>em relativ<br />
guten Ausstattungsniveau, sodass Abiturprüfungen nicht nur im<br />
Themenbereich „An Geräten turnen“ auf e<strong>in</strong>em hohen Niveau<br />
möglich s<strong>in</strong>d.<br />
Der nahe gelegene E<strong>in</strong>felder See ergänzt das Sportangebot um<br />
hervorragende Wassersportmöglichkeiten. Neben eigenen Segelbooten,<br />
Surfbrettern und Kanus stehen auf dem Gelände des Kanu-<br />
und Ruderclubs weitere Anlagen und Geräte zur Verfügung.<br />
E<strong>in</strong> eigenes Bootshaus zur Unterbr<strong>in</strong>gung des wertvollen Materials<br />
ist weiterh<strong>in</strong> beim Schulträger beantragt. Diese besonderen<br />
Gegebenheiten ermöglichen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften für Kanu,<br />
Segeln und Surfen. Durch e<strong>in</strong>e enge Kooperation mit dem E<strong>in</strong>felder<br />
Ruderclub können entsprechende Kurse <strong>in</strong> der Oberstufe angeboten<br />
werden.<br />
Der acht Kilometer lange Rundweg um den See eignet sich <strong>in</strong> besonderer<br />
Weise für den Geländelauf. Hier werden <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Oberstufe zweimal pro Schuljahr<br />
an den Themenbereich „Sich fit halten – Fitness tra<strong>in</strong>ieren“<br />
herangeführt, <strong>in</strong>dem sie den so genannten „Seelauf“ entweder als<br />
Ausdauerwettkampf oder gesundheitsorientiert absolvieren. In<br />
den unteren Klassenstufen motiviert die Teilnahme am „Run and<br />
Fun“-Wettbewerb (Stundenlauf) Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, sich<br />
fit zu halten. Mit dem Gew<strong>in</strong>n aus den sehr guten Platzierungen<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren konnten weitere Materialien und Sportgeräte<br />
angeschafft werden.<br />
Im Rahmen des Projekts LEBEM (Lernen – Ernährung – Bewegung<br />
– Entspannung – Motivation) fand im Schuljahr 2007/08<br />
zum ersten Mal e<strong>in</strong>e Fahrrad-Rallye statt, die das Angebot im<br />
Fitnessbereich auch <strong>in</strong> Zukunft erweitern wird. Die E<strong>in</strong>künfte aus<br />
diversen weiteren LEBEM-Veranstaltungen sorgten dafür, dass<br />
an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> die bewegte Pause mit<br />
e<strong>in</strong>em großen Angebot an Spiel- und Sportgeräten realisiert wurde.<br />
In diesem Bereich wird – gerade auch angesichts der mit G 8<br />
verbundenen Veränderungen – zurzeit mit e<strong>in</strong>em außerschulischen<br />
Coach weitergearbeitet.<br />
Über die Infrastruktur h<strong>in</strong>aus wird das Angebot der umliegenden<br />
Vere<strong>in</strong>e eng an die Aufgabenbereiche des Schulsports geknüpft.<br />
So gibt es im Bereich Volleyball e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zwischen<br />
den schulischen AGs und dem TSV Wattenbek und im Bereich<br />
Leichtathletik immer wieder kurzzeitige Kooperationen mit dem<br />
TS E<strong>in</strong>feld. E<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit mit dem TSE im Bereich<br />
Basketball bef<strong>in</strong>det sich im Aufbau. Durch das breit gefächerte<br />
37
AG-Angebot kann die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> immer<br />
wieder Erfolge beim Wettbewerb „Jugend-tra<strong>in</strong>iert-für-Olympia“<br />
(Volleyball, Fußball, Handball) aufweisen. Zurzeit wird e<strong>in</strong>e<br />
Gruppe <strong>von</strong> <strong>in</strong>teressierten „Leichtathleten“ für den Wettbewerb<br />
aufgebaut. Auch die Lehrermannschaften im Fußball und Volleyball<br />
vertreten die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> mit Erfolg.<br />
Diverse Ballsportturniere (Basket-, Volley- und Fußball) werden<br />
<strong>von</strong> den Fachlehrkräften mit Hilfe engagierter Oberstufenschüler<strong>in</strong>nen<br />
und -schüler jedes Jahr durchgeführt. Darüber h<strong>in</strong>aus gestaltet<br />
der Sport Leistungskurs alter Form im Rahmen des Projektunterrichts<br />
im 12. Jahrgang jeweils e<strong>in</strong> Spiel- und Sportfest<br />
für die gesamte <strong>Schule</strong>. In Zukunft soll e<strong>in</strong> Turn- und Fitness-Tag<br />
(<strong>in</strong> Anlehnung an die Bundesjugendspiele) <strong>in</strong>stalliert werden.<br />
Diese Aktivitäten bieten neben den üblichen unterrichtlichen<br />
Themen und Methoden vielfältige Möglichkeiten zu Klassen<br />
übergreifenden Leistungsmessungen. Dem eng mit dem Sport<br />
verbunden Wettkampfgedanken wird hiermit Rechnung getragen.<br />
Der Leistungskurs Sport erfreute sich <strong>in</strong> den letzten Jahren aufgrund<br />
des vielfältigen und kompetenten Angebots der <strong>Alexander</strong><strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
stark gestiegener Anmeldezahlen. Diese<br />
Tatsache hat zum Angebot e<strong>in</strong>es Sportprofils im Rahmen der<br />
neuen Oberstufenverordnung geführt. Das hohe <strong>in</strong>haltliche Niveau<br />
<strong>in</strong> den Oberstufenkursen wird unterstützt durch e<strong>in</strong> breites<br />
Angebot an Fachexkursionen: Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstage im Sportzentrum der<br />
Christian-Albrecht-Universität (CAU) Kiel, sportmediz<strong>in</strong>ische<br />
Untersuchungen im Leistungsdiagnostik-Zentrum der Universität<br />
Hamburg oder Klettertage im Hochseilgarten s<strong>in</strong>d hier nur e<strong>in</strong>ige<br />
attraktive Beispiele. Neuerd<strong>in</strong>gs wird <strong>in</strong> den Sport-<br />
Leistungskursen zur besseren Evaluation des Unterrichts das Mittel<br />
der Videoanalyse e<strong>in</strong>gesetzt. So können Ist- und Sollzustände<br />
besser dokumentiert und ausgewertet werden. Dieses Mittel kann<br />
die Notengebung weiter objektivieren und gibt ebenso e<strong>in</strong>e<br />
Rückmeldung an die Lehrkräfte zur Qualität ihres Unterrichts.<br />
Für die unteren Klassenstufen ist die schrittweise E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />
Portfolios geplant. Hier<strong>in</strong> sollen differenzierte Selbste<strong>in</strong>schätzungsbögen<br />
zu e<strong>in</strong>em besseren Körpergefühl anleiten und<br />
damit stärker <strong>in</strong>dividualisierten Sportunterricht, der zu lebenslangem,<br />
gesundheitsorientiertem Sporttreiben erzieht, ermöglichen.<br />
Diese umfangreichen und fachkundigen Angebote an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
s<strong>in</strong>d u. a. auch möglich, weil die<br />
Fachlehrkräfte <strong>in</strong> den unterschiedlichsten Sportarten z. T. große<br />
eigene Erfolge aufweisen können und zumeist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er oder mehreren<br />
Sportarten selbst noch aktiv s<strong>in</strong>d.<br />
38
# $ %<br />
Mit E<strong>in</strong>führung der Schulzeitverkürzung im Rahmen G 8 werden<br />
immer früher richtungsweisende Entscheidungen <strong>von</strong> den Jugendlichen,<br />
die oftmals noch ke<strong>in</strong>e richtigen Vorstellungen über<br />
ihren beruflichen Werdegang haben, erwartet. Um hier mehr<br />
Handlungssicherheit zu geben, bietet die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> e<strong>in</strong> weit gefächertes Beratungsangebot für alle<br />
Jahrgangsstufen, beg<strong>in</strong>nend ab der 9. Klasse und mit Schwerpunkt<br />
ab dem 10. Jahrgang, an. Im Wesentlichen geht es hierbei<br />
um Beratung und Information – unter anderem durch den Berufskoord<strong>in</strong>ator<br />
der <strong>Schule</strong>, aber auch um Vermittlung konkreter Erfahrungen<br />
<strong>in</strong> bestimmten Berufsfeldern. Darüber h<strong>in</strong>aus soll den<br />
Jugendlichen e<strong>in</strong>e Orientierungshilfe geboten werden, um sich <strong>in</strong><br />
dem <strong>in</strong>zwischen unübersichtlichen Bereich <strong>von</strong> Ausbildung, Studiengängen,<br />
Bachelor- und Master-Abschlüssen oder der Möglichkeit,<br />
Ausbildung und Studium zu komb<strong>in</strong>ieren, zurechtzuf<strong>in</strong>den.<br />
Folgende schul<strong>in</strong>terne und –externe Vorhaben werden angeboten<br />
bzw. können genutzt werden:<br />
Berufspraktikum <strong>in</strong> der 9. Klasse (bei G 8 und G 9) (s. 4.1)<br />
Wirtschaftspraktikum im 11. Jahrgang (bei G 9 im 12. Jg.)<br />
(s. 4.2)<br />
Weitere Informationen und Veranstaltungen zur Berufsf<strong>in</strong>dung<br />
(s. 4.3)<br />
4.1 Das Betriebspraktikum <strong>in</strong> der 9. Klasse<br />
Das Betriebspraktikum soll unseren Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
erste E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Berufs- und Arbeitswelt ermöglichen. Als<br />
wichtiger Bestandteil e<strong>in</strong>er umfassenden Allgeme<strong>in</strong>bildung, auch<br />
im S<strong>in</strong>ne der Persönlichkeitsentwicklung, hat dieses Praktikum<br />
darüber h<strong>in</strong>aus die Funktion, e<strong>in</strong>en frühzeitigen Anstoß für den<br />
langfristig angelegten Prozess der Berufs- und Studienwahl zu<br />
geben.<br />
Die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Thematik erfolgt mit e<strong>in</strong>em Besuch im Berufs<strong>in</strong>formationszentrum<br />
(BIZ), der der Erkundung der <strong>in</strong>dividuellen<br />
Neigungen und Interessen dienen soll. Danach suchen sich<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler e<strong>in</strong>en Praktikumsplatz, um den sie<br />
sich selbstständig bewerben. Die unterrichtliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und<br />
Vorbereitung erfolgt vornehmlich durch die Fächer Deutsch (Erstellen<br />
<strong>von</strong> Sachtexten: Referate, Bewerbungen, Lebenslauf, Bericht)<br />
und Erdkunde (ansatzweise Vermittlung <strong>von</strong> wirtschafts-<br />
und betriebskundlichen Grundsätzen, ggf. im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
Fachtages). Während des e<strong>in</strong>wöchigen Praktikums werden die<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>von</strong> den Klassen- bzw. Fachlehrkräften<br />
39
# $ %<br />
aufgesucht und nach ihren Erfahrungen befragt. Diese Besuche<br />
dienen außerdem der Kontaktpflege mit den Betrieben. Die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler dokumentieren ihre Erfahrungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Berichtsheft, das <strong>von</strong> den o. g. Lehrkräften durchgesehen wird.<br />
Das Betriebspraktikum f<strong>in</strong>det im Normalfall vor oder nach den<br />
Osterferien statt, sodass e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Verlängerungsmöglichkeit<br />
für <strong>in</strong>tensivere Erfahrungen mit der Arbeitswelt besteht (gekoppelt<br />
mit den Osterferien).<br />
4.2 Das Wirtschaftspraktikum im 12. Jahrgang<br />
Das e<strong>in</strong>- bis zweiwöchige Wirtschaftspraktikum soll die Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen des Betriebspraktikums erweitern und vertiefen.<br />
Die unterrichtliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung erfolgt vornehmlich im<br />
Fach Wirtschaft / Politik. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bewerben<br />
sich eigenständig um e<strong>in</strong>en Praktikumsplatz, möglichst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
größeren Betrieb, damit sie E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> betriebliche Abläufe,<br />
Organisationsstrukturen und Kenntnisse über die Außenbeziehungen<br />
des Betriebes sowie branchenspezifische Probleme erlangen<br />
können. Die Praktikant<strong>in</strong>nen und Praktikanten werden an ihren<br />
Arbeitsplätzen <strong>von</strong> den betreuenden Lehrkräften aufgesucht<br />
und dokumentieren ihre Erfahrungen und Kenntnisse <strong>in</strong> schriftlicher<br />
Form.<br />
4.3 Weitere Informationen und Veranstaltungen zur<br />
Berufsf<strong>in</strong>dung<br />
Neben den beiden verpflichtenden Praktika bietet die <strong>Alexander</strong><strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl anderer fakultativer, z. T.<br />
auch <strong>in</strong>dividueller Angebote zur Berufs- und Studienwahl an, die<br />
schul<strong>in</strong>tern oder <strong>von</strong> externen Partnern, z. B. durch Kontakte zum<br />
Vere<strong>in</strong> der Ehemaligen, durchgeführt werden. Es geht uns <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich darum, e<strong>in</strong> anregendes Umfeld zu schaffen. Die vorgesehenen<br />
Maßnahmen zielen auf die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit<br />
unserer Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler ab. Angebote, die<br />
sich teilweise bereits langjährig bewährt haben, können se<strong>in</strong>:<br />
Berufsf<strong>in</strong>dungstag durch den Berufskoord<strong>in</strong>ator der <strong>Schule</strong> –<br />
unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>von</strong> ehemaligen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
(Erfahrungsaustausch mit Studierenden und Ehemaligen, die<br />
bereits länger erfolgreich <strong>in</strong> ihrem jeweiligen Beruf tätig s<strong>in</strong>d)<br />
Jahrgangsbezogene bzw. <strong>in</strong>dividuelle Berufsberatung durch<br />
die Agentur für Arbeit, bei Bedarf auch gekoppelt mit Elternabenden<br />
Besuch <strong>von</strong> Studien<strong>in</strong>formationstagen (u. a. Christian-<br />
Albrechts-Universität Kiel)<br />
40
# $ %<br />
Teilnahme am Planspiel „Wirtschaftswoche AG“ (WIWAG)<br />
Teilnahme am Planspiel Börse<br />
Teilnahme am Planspiel Model United Nation (MUN-SH)<br />
Teilnahme am Girls` Day (für Mädchen <strong>in</strong> <strong>von</strong> Männern dom<strong>in</strong>ierten<br />
Berufen)<br />
Teilnahme am Sozialen Tag<br />
Besuch des Berufsforums Kiel<br />
Besuch der Berufs- und Ausbildungsmesse Nordjob <strong>Neumünster</strong><br />
Handlungsorientierte Rollen- und Simulationsspiele im Rahmen<br />
des WiPo-Unterrichts (z. B. zur Unternehmensgründung)<br />
Zur konkreten Umsetzung und Ausgestaltung wurde e<strong>in</strong> eigenständiges,<br />
fächerübergreifendes Curriculum zur Berufsorientierung<br />
erarbeitet.<br />
41
"<br />
Der Vere<strong>in</strong> ist 1975 gegründet worden als „Vere<strong>in</strong> der Freunde<br />
der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> e.V.“. Er fördert das Gymnasium<br />
und se<strong>in</strong>e Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler und ist als geme<strong>in</strong>nützig<br />
anerkannt (Spendenbesche<strong>in</strong>igungen). Mitglieder s<strong>in</strong>d<br />
überwiegend Eltern, aber auch Lehrkräfte, ehemalige Lehrkräfte<br />
und Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sowie der <strong>Schule</strong> nahestehende<br />
Förderer.<br />
Die regelmäßigen Beiträge des Vere<strong>in</strong>s tragen <strong>in</strong> erheblichem<br />
Maße zur Verbesserung der Lern- und Ausbildungssituation der<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bei.<br />
42
&'<br />
&'<br />
Der hohe Anteil an Fahrschüler<strong>in</strong>nen und Fahrschülern, die spätestens<br />
nach der siebenten Unterrichtsstunde die Gelegenheit nutzen<br />
müssen, mit den Bussen nach Hause zu fahren, schränkt die<br />
Möglichkeit außerunterrichtlicher Aktivitäten an der <strong>Alexander</strong><strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
teilweise e<strong>in</strong>. Hier müssen zeitnah <strong>in</strong> enger<br />
Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, <strong>Schule</strong>lternbeirat und<br />
Vertretern der umliegenden Kreise (Rendsburg-Eckernförde und<br />
Plön) tragfähige Lösungen gefunden werden – auch im H<strong>in</strong>blick<br />
auf mögliche neue Strukturierungen des Schultages bei G 8 (z. B.<br />
Wechsel <strong>von</strong> Kurz- und Langtagen).<br />
E<strong>in</strong> gymnasiales Ganztagsangebot könnte pr<strong>in</strong>zipiell e<strong>in</strong>e geeignete<br />
Lösung darstellen, so dass im Rahmen nachmittäglicher Zusatzangebote<br />
weitere Maßnahmen zur Stärkung der Lernmotivation,<br />
des Sozialverhaltens und der Begabtenförderung möglich<br />
würden. Die konstruktiven Verhandlungen mit dem <strong>Neumünster</strong>aner<br />
Schulträger <strong>in</strong> den letzten Jahren lassen e<strong>in</strong>e entsprechende<br />
bauliche Förderung erwarten (Mensa zur Nutzung für das Schulzentrum<br />
für 2011 zugesagt). Die mit dem Schuljahr 2009 / 10 <strong>in</strong><br />
Betrieb genommene Cafeteria stellt e<strong>in</strong>e gute Übergangslösung<br />
für e<strong>in</strong>e angemessene Essensversorgung während der Mittagspause<br />
dar. Sie ist besonders wichtig bei e<strong>in</strong>em längeren Unterrichtstag<br />
mit 7 Stunden, der schon jetzt an e<strong>in</strong>igen Tagen <strong>in</strong> den<br />
G 8-Klassen und durchgängig <strong>in</strong> der Oberstufe zur schulischen<br />
Normalität gehört. Die damit verbundene neue Pausenregelung<br />
wird <strong>in</strong> den kommenden Schuljahren auf weitere s<strong>in</strong>nvolle Veränderungsmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> den schulischen Gremien zu diskutieren<br />
se<strong>in</strong>. Hierzu gehört auch e<strong>in</strong>e angemessene personelle bzw.<br />
f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung <strong>von</strong>seiten des Bildungsm<strong>in</strong>isteriums,<br />
die den Gegebenheiten vor Ort gerecht werden muss.<br />
In Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er Weiterentwicklung des Nachmittagsangebotes,<br />
besonders im AG-Bereich, s<strong>in</strong>d ferner Verhandlungen<br />
mit dem TS E<strong>in</strong>feld zu nennen, nämlich <strong>in</strong> Bezug auf Kooperationsmöglichkeiten,<br />
die allerd<strong>in</strong>gs bei laufendem schulischen<br />
Sportbetrieb (Nutzung durch alle <strong>Schule</strong>n der Sekundarstufe<br />
I und II im Schulzentrum) den Bau e<strong>in</strong>er 2. Sporthalle (27 x<br />
45m) erforderlich machen.<br />
E<strong>in</strong>e große Hilfe für das umfangreiche Schulleben der <strong>Alexander</strong><strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
wäre weiterh<strong>in</strong> die dauerhafte Schaffung<br />
<strong>von</strong> zusätzlichen Räumen und Abstellflächen (s. beantragtes<br />
Bootshaus).<br />
43
(' )<br />
Ausbildungskonzept für Lehrkräfte <strong>in</strong><br />
Ausbildung an der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong><br />
1. Vorbemerkung<br />
Die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> setzt <strong>in</strong> ihrer Funktion als<br />
anerkannte Ausbildungsschule gemäß den veränderten Ausbildungsbestimmungen<br />
1 die Qualifizierung der Lehrkräfte i. A. 2<br />
fort 3 . Dabei hat sich die <strong>Schule</strong> als zentrale Ausbildungs<strong>in</strong>stitution<br />
das Ziel gesetzt, die Ausbildungsstandards (s. Anhang) besonders<br />
unter dem Gesichtspunkt der Praxisnähe zu erfüllen. Notwendigerweise<br />
ist deshalb das gesamte Kollegium direkt und <strong>in</strong>direkt<br />
<strong>in</strong> den Ausbildungsprozess e<strong>in</strong>bezogen. Das heißt unserem<br />
Selbstverständnis nach, dass außer den offiziell mit der Ausbildung<br />
Beauftragten (Ausbildungskoord<strong>in</strong>ator, Ausbildungslehrkräfte,<br />
Schulleiter<strong>in</strong> sowie deren Stellvertreter) alle Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen die Lehrkräfte i. A. unterstützen und ihnen so die<br />
Integration <strong>in</strong>s Kollegium sowie e<strong>in</strong>e umfassende Teilnahme am<br />
schulischen Leben ermöglichen. Die Kommunikation zwischen<br />
Auszubildenden und Ausbildenden, die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />
Neuem und Bewährtem, mit Innovation und Tradition <strong>in</strong> methodisch-didaktischer<br />
H<strong>in</strong>sicht soll darüber h<strong>in</strong>aus allen Beteiligten<br />
nützen, damit im gegenseitigen Mite<strong>in</strong>ander sowohl die Aktualität<br />
als auch die Kont<strong>in</strong>uität der pädagogischen Diskussion gesichert<br />
wird.<br />
2. Ausbildung<br />
Bei Ausbildungsbeg<strong>in</strong>n werden die Lehrkräfte i. A. zunächst<br />
• durch den Koord<strong>in</strong>ator mit dem Ausbildungskonzept der <strong>Schule</strong><br />
und mit den Gegebenheiten des Schulalltags vor Ort vertraut<br />
gemacht. Dazu gehören u. a.:<br />
organisatorische Abläufe: Vertreterplan, Mitteilungsbuch,<br />
Aushänge<br />
Vorstellung der Ausbildungslehrkräfte und weiterer<br />
wichtiger Ansprechpartner<br />
Führung durch die <strong>Schule</strong><br />
1 s. Informationen zum Vorbereitungsdienst 3; OVP; S. 36ff.<br />
2 Die Formulierung Lehrkräfte i.A. umfasst für uns nicht nur die regulären Lehrkräfte<br />
<strong>in</strong> Ausbildung, die uns im ersten Semester zugewiesen werden, sondern auch<br />
die sog. Erstexam<strong>in</strong>ierten (Lehrkräfte mit dem 1. Staatsexamen) sowie die Seitene<strong>in</strong>steiger.<br />
3 Dabei gelten als Grundlage für das Ausbildungskonzept neben der gültigen OVP<br />
die aktuellen Lehrpläne und Bildungsstandards, die Ausbildungsstandards sowie<br />
das <strong>Schulprogramm</strong>.<br />
44
(' )<br />
• durch die Ausbildungslehrkräfte <strong>in</strong> die fach- und unterrichtsbezogenen<br />
Aufgabenbereiche e<strong>in</strong>geführt, wie z. B.:<br />
Lehr- und Stoffverteilungspläne<br />
Unterrichtsplanung<br />
Methodik <strong>in</strong> ihrer Vielfalt, besonders schüleraktivierende<br />
Formen<br />
Art und Zahl der Klassenarbeiten<br />
Leistungsbewertung<br />
Lehrerverhalten<br />
• mit e<strong>in</strong>er Informationsmappe ausgestattet, <strong>in</strong> der auf e<strong>in</strong>em<br />
Merkblatt die wesentlichen Anforderungen und Aufgaben der<br />
Lehrkräfte i. A. konkret formuliert s<strong>in</strong>d.<br />
2.1 Lehrkräfte i. A.<br />
Obwohl die Lehrkräfte i. A. jederzeit durch je zwei Ausbildungslehrkräfte,<br />
den Ausbildungskoord<strong>in</strong>ator und die Schulleitung sowie<br />
im Weiteren durch das Kollegium <strong>in</strong> allen Fragen des Schulalltags<br />
unterstützt und angeleitet werden, hängt e<strong>in</strong> Großteil des<br />
Erfolgs der Ausbildung <strong>von</strong> der eigenverantwortlichen und engagierten<br />
Arbeit der Lehrkräfte i. A. ab.<br />
2.1.1 Anforderungen an Lehrkräfte i. A.<br />
Lehrkräfte i. A. s<strong>in</strong>d vollwertige Mitglieder des Kollegiums und<br />
<strong>in</strong> diesem Zusammenhang verantwortlich für<br />
• e<strong>in</strong>e Unterrichtsplanung, die den Lehr- und Stoffverteilungsplänen<br />
der jeweiligen Klassenstufe entspricht,<br />
• e<strong>in</strong>e Vernetzung mit anderen Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, da<br />
für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler als Individuen e<strong>in</strong>e möglichst<br />
differenzierte Förderung gilt,<br />
• e<strong>in</strong>e objektivierte Leistungsbeurteilung,<br />
• e<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>von</strong> Rückmeldeverfahren <strong>in</strong> den Lerngruppen,<br />
• e<strong>in</strong>e stete Ause<strong>in</strong>andersetzung mit unterschiedlichsten Unterrichtskonzepten,<br />
• den Kontakt mit den Eltern, z. B.<br />
Elternabende<br />
Elternsprechtage<br />
bei Bedarf auch <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>zelgespräche,<br />
• e<strong>in</strong>e kritische Reflexion der eigenen Rolle als Lehrer<strong>in</strong> / Lehrer,<br />
• die Teilnahme an und Mitarbeit <strong>in</strong> den regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden<br />
Besprechungsrunden zwischen den Lehrkräften i. A.<br />
und dem Koord<strong>in</strong>ator.<br />
45
(' )<br />
2.1.2 Verlauf der Ausbildung<br />
Die Lehrkräfte i. A. unterrichten während des Vorbereitungsdienstes<br />
• unter Anleitung e<strong>in</strong>er Ausbildungslehrkraft<br />
• ca. 10 Stunden pro Semester im eigenverantwortlichen Unterricht<br />
• <strong>in</strong> allen drei Stufen entweder eigenverantwortlich oder unter<br />
Anleitung<br />
• möglichst gleichmäßig <strong>in</strong> ihren Fächern.<br />
Sowohl der Unterricht unter Anleitung als auch der eigenverantwortliche<br />
Unterricht werden <strong>von</strong> den Lehrkräften i. A. <strong>in</strong> enger<br />
Zusammenarbeit mit den Ausbildungslehrkräften vorbereitet,<br />
durchgeführt und nachbereitet. Dazu gehören u. a.:<br />
• schriftlich fixierte Unterrichtse<strong>in</strong>heiten und –stunden,<br />
• regelmäßige Hospitationen der Lehrkräfte <strong>in</strong> Ausbildung bei<br />
ihren Ausbildungslehrkräften und umgekehrt,<br />
• Auswertungsgespräche mit dem Ziel der Unterrichtsoptimierung.<br />
Die Lehrkräfte i. A. dokumentieren den Fortgang ihrer Arbeit<br />
selbstständig im Portfolio.<br />
2.1.3 Aufgaben im Kollegium<br />
Lehrkräfte i. A. s<strong>in</strong>d gefordert, das Schulleben und den Schulalltag<br />
aktiv mitzugestalten. Dafür ist jede Möglichkeit der Hospitation,<br />
der Übernahme <strong>von</strong> Aufgaben usw., die über die reguläre<br />
Unterrichtsverpflichtung h<strong>in</strong>ausgeht, wichtig und sollte <strong>von</strong> der<br />
Lehrkraft i. A. als Chance verstanden werden, sich selbst und<br />
neue Aufgabenfelder im System <strong>Schule</strong> kennen zu lernen und zu<br />
erproben.<br />
Dies geschieht u. a. durch<br />
• den kont<strong>in</strong>uierlichen Erfahrungsaustausch sowohl im Gesamt-<br />
als auch im Klassenkollegium,<br />
• Absprachen mit parallel arbeitenden Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />
• die regelmäßige Teilnahme an Klassen-, Lehrer- sowie Schulkonferenzen,<br />
• die konstruktive Mitarbeit <strong>in</strong> Fachschaften,<br />
• die Ausgestaltung bzw. Evaluation des <strong>Schulprogramm</strong>s oder<br />
des Ausbildungskonzeptes,<br />
• die Initiierung und Durchführung <strong>von</strong> fachspezifischen und<br />
fachübergreifenden Unterrichtsprojekten,<br />
46
(' )<br />
• die eigenverantwortliche Planung oder Teilnahme an Aktivitäten<br />
wie z. B.<br />
Klassenfahrten, Exkursionen, Wandertagen<br />
Klassen- und Schulfesten<br />
Theateraufführungen und Musikabenden<br />
Sportwettkämpfen<br />
fachbezogenen Wettbewerben<br />
Veranstaltungen im Bereich Prävention (z. B. Lions<br />
Quest).<br />
2.1.4 Vorbereitung auf Prüfungssituationen durch<br />
Unterrichtsbesuche<br />
2.1.4.1 Interne Lehrproben<br />
Die Lehrkräfte i. A. legen pro Semester und pro Fach e<strong>in</strong>e Lehrprobe<br />
ab. Dazu erstellen sie e<strong>in</strong>en Stundenentwurf mit<br />
• Angaben zu den Kompetenzbereichen und Lernzielebenen,<br />
• Erläuterungen zur Klasse,<br />
• Ausführungen zur Didaktik und Methodik,<br />
• e<strong>in</strong>em Stundenraster mit Hauptlernziel,<br />
• dem geplanten Tafelbild,<br />
• den Materialien.<br />
Auf der Grundlage der erteilten Unterrichtsstunde und des Stundenentwurfs<br />
wird die Lehrprobenstunde unter der Leitung der<br />
Schulleiter<strong>in</strong> bzw. des stellvertretenden Schulleiters besprochen<br />
und bewertet. Die Lehrkräfte i. A. absolvieren während ihrer<br />
Ausbildung <strong>in</strong> beiden Fächern Lehrproben sowohl <strong>in</strong> der Orientierungs-,<br />
<strong>in</strong> der Mittel- als auch <strong>in</strong> der Oberstufe.<br />
2.1.4.2 Externe Lehrproben<br />
Da die <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> als Gymnasium e<strong>in</strong>en<br />
Teil des Schulzentrums E<strong>in</strong>feld bildet, ist <strong>in</strong> Kooperation mit der<br />
Grund- und Regionalschule der Besuch dortiger Lehrproben<br />
möglich.<br />
Die Lehrkräfte i. A. s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus gehalten, mit Lehrkräften<br />
i. A. anderer Gymnasien Netzwerke zu bilden. In Absprache mit<br />
dem stellvertretenden Schulleiter (Stundenplaner) wird ihnen auf<br />
Wunsch der Besuch <strong>von</strong> Lehrproben an anderen <strong>Schule</strong>n ermöglicht.<br />
47
(' )<br />
2.2 Ausbildungslehrkräfte<br />
Die Ausbildungslehrkräfte s<strong>in</strong>d die wichtigsten Ansprechpartner<br />
der Lehrkräfte i. A.; diese haben sich für ihre Tätigkeit zusätzlich<br />
qualifiziert. Sie geben <strong>in</strong> Orientierungsgesprächen 4 mit der Lehrkraft<br />
i. A. Rückmeldungen über ihre Unterrichtsbeobachtungen,<br />
um zur Reflexion der <strong>in</strong>dividuellen Lehrerrolle anzuregen; sie<br />
orientieren sich an den allgeme<strong>in</strong>en Ausbildungsstandards 5 . Die<br />
Ausbildungslehrkräfte führen die Lehrkräfte i. A. <strong>in</strong> die Unterrichtsgestaltung<br />
e<strong>in</strong> und stehen <strong>in</strong> engem beratenden Kontakt zu<br />
ihnen. Dabei geht es u. a. um<br />
• die kritische Ause<strong>in</strong>andersetzung mit allgeme<strong>in</strong>didaktischen,<br />
fachdidaktischen und methodischen Aspekten des Unterrichts,<br />
• konkrete Unterrichts<strong>in</strong>halte,<br />
• die Jahresplanung,<br />
• die Planung <strong>von</strong> Unterrichtse<strong>in</strong>heiten,<br />
• die Vor- und Nachbereitung e<strong>in</strong>zelner Unterrichtsstunden,<br />
• allgeme<strong>in</strong>e pädagogische Probleme.<br />
2.3 Kollegium<br />
An der <strong>Alexander</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Humboldt</strong>-<strong>Schule</strong> bilden Lehrkräfte - vorbehaltlich<br />
der personellen und fachlichen Voraussetzungen - <strong>in</strong><br />
allen Fächern aus. Die unterschiedlichen Fachschaftsmitglieder<br />
s<strong>in</strong>d bestrebt, die Lehrkräfte i. A. geme<strong>in</strong>sam mit den jeweiligen<br />
Ausbildungslehrkräften zu unterstützen, <strong>in</strong>dem sie sich für Gespräche<br />
zur Verfügung stellen, Unterrichtsmaterialien weitergeben<br />
und Hospitationsmöglichkeiten anbieten.<br />
2.4 Ausbildungskoord<strong>in</strong>ator<br />
Der Ausbildungskoord<strong>in</strong>ator fungiert als B<strong>in</strong>deglied zwischen<br />
Schulleitung, Kollegium, Ausbildungslehrkräften, Lehrkräften<br />
i. A. und dem IQSH. Er berät und begleitet die Lehrkräfte i. A. <strong>in</strong><br />
allen Fragen der konkreten Ausbildung und Tätigkeit an der Ausbildungsschule.<br />
4 Das erste OG wird zu Beg<strong>in</strong>n der Ausbildung geführt und protokolliert, das<br />
nächste erfolgt nach sechs Monaten.<br />
5 s. Informationen zum Vorbereitungsdienst 5; Die Zweite Staatsprüfung; S.<br />
8f.<br />
48
(' )<br />
2.5 Schulleitung<br />
Die Schulleiter<strong>in</strong> und ihr Stellvertreter s<strong>in</strong>d ständige Ansprechpartner<br />
bei übergreifenden Fragestellungen und Problemen. Sie<br />
beraten und unterstützen die Lehrkraft i. A. bei schwierigen Problemen<br />
(z. B. Gesprächsführung bei komplexen Zusammenhängen;<br />
Anregungen zur Lösung schwerwiegender Konflikte). Sie<br />
verschaffen sich e<strong>in</strong>en fundierten Überblick über die Entwicklung<br />
der Lehrkraft i. A. Von Bedeutung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
Lehrprobenstunden und Hospitationen, ferner außerunterrichtliche<br />
Beobachtungen <strong>in</strong> den verschiedensten schulischen<br />
Konstellationen. Wichtige Informationen ergeben sich zudem aus<br />
dem Austausch mit den Ausbildungslehrkräften und dem Ausbildungskoord<strong>in</strong>ator.<br />
3. Evaluation des Ausbildungskonzeptes<br />
Die Evaluation erfolgt <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen unter Berücksichtigung<br />
der Vorgaben durch das IQSH und durch die Auswertung<br />
der Erfahrungen mit dem aktuellen Ausbildungskonzept <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe, bestehend aus der Schulleiter<strong>in</strong>, dem stellvertretenden<br />
Schulleiter, dem Ausbildungskoord<strong>in</strong>ator, den Ausbildungslehrkräften<br />
und den Lehrkräften i. A.<br />
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