Quantitative Proteinbestimmung Ziele: − Prinzip einer ...
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BT-Lehrer-Fortbildung „2. Kasseler Labortage“ 01./02.12.08 Versuche <strong>Proteinbestimmung</strong> Biuret<br />
Stand 29.11.08 ©HL Seite 4 von 6<br />
Biuret-Reaktion (Nachweis der Peptidbindung)<br />
<strong>Prinzip</strong>:<br />
Die Biuret-Reaktion ist spezifisch für alle Substanzen mit zwei oder mehr Peptidbindungen. Die<br />
Reaktion ist nach der Verbindung Biuret (H2N-CO-NH-CO-NH2) benannt, die sich leicht beim<br />
trockenen Erhitzen von Harnstoff bildet.<br />
In Proteinen wird mit dieser Reaktion somit die Konzentration an Peptidbindungen (geknüpft<br />
zwischen der -Carboxylgruppe und der -Aminogruppe zweier Aminosäuren) gemessen.<br />
Biuret-positive Substanzen ergeben mit Cu 2+ -Salzen (in alkalischer Lösung unter Zusatz von<br />
Tartrat- und Jodidionen zur Stabilisierung) einen rot- bis blauvioletten Farbkomplex, dessen<br />
Farbintensität bei 540 nm fotometrisch bestimmt werden kann.<br />
Aus der Struktur des Komplexes ergibt sich, dass bei Einsatz<br />
verschiedener Proteine gleicher Konzentration nur eine sehr<br />
geringe Variation in der Farbintensität auftreten kann.<br />
Allerdings ist die Empfindlichkeit der Reaktion gering.<br />
Für eine Bestimmung werden ca. 1 - 10 mg Protein benötigt.<br />
Günstig dagegen ist die hohe Spezifität der Reaktion. Neben<br />
Proteinen werden lediglich Peptide erfasst. Die Biuret-Methode<br />
ist in Anwesenheit von Ammonium-Ionen, die tiefblau gefärbte<br />
Cu-Tetramin-Komplexe bilden, nicht einsetzbar. <strong>Proteinbestimmung</strong>en<br />
in ammoniumsulfathaltigen Proteinfraktionen, die<br />
im Rahmen von Anreicherungsexperimenten anfallen, dürfen<br />
somit nicht direkt mit dieser Methode durchgeführt werden. Tris- und Good’s Puffersubstanzen<br />
stören den Test ebenfalls.<br />
In solchen Fällen ist zunächst eine Proteinfällung (s.u.) vorzunehmen. Im alkalischen Milieu des<br />
Biuret-Tests lösen sich Proteinniederschläge rasch auf, so dass nach <strong>einer</strong> Fällung und anschließendem<br />
Waschen des Präzipitats der Test direkt mit dem Pellet durchgeführt werden kann.<br />
Die Reproduzierbarkeit der Methode ist bei Einhaltung der Rahmenbedingungen sehr gut.<br />
Biuret-Reagenz:<br />
Das Biuret-Reagenz ist eine Mischung von Kaliumnatriumtartrat, Kupfersulfat und Kaliumjodid,<br />
die in der angegebene Reihenfolge in Natronlauge gelöst werden.<br />
Die molaren Konzentrationen der fertigen Lösung sind:<br />
32mM K-Na-Tartrat, 12mM CuSO4, 30mM KJ, 200mM NaOH.<br />
100ml herstellen und dunkel aufbewahren.<br />
Test-Durchführung: (i.d.R. in 2ml Reaktionsgefäßen)<br />
Zu 0,4ml <strong>einer</strong> Probe (0,5 - 5mg Protein enthaltend) 1,5ml Biuret-Reagens geben. Mischen.<br />
Proben und ein Leerwert/Blindprobe (statt Proteinlösung, 0,4ml Lösungsmittel einsetzen)<br />
in Halbmikroküvetten(d = 1cm) umfüllen und 30min bei Raumtemperatur stehen lassen.<br />
Extinktion (Absorption) gegen den Leerwert bei 540nm messen.<br />
Proteinfällung vor dem Biuret-Test: (i.d.R. in 2ml Reaktionsgefäßen)<br />
Benötigt wird 3M TCA-Lösung (24,5g Trichloressigsäure auf 50ml mit A.dest.).<br />
0,4ml Proteinlösung (0,5 - 5mg enthaltend) mit 0,1ml 3M TCA-Lösung versetzen, gut mischen,<br />
10min auf Eis stehen lassen, kurz vortexen, 5 min bei max. speed abzentrifugieren, den Zentrifugationsüberstand<br />
mit <strong>einer</strong> ausgezogenen Pasteurpipette möglichst vollständig abnehmen und<br />
verwerfen.<br />
Das Präzipitat in 0,4ml A.dest. resuspendieren und das Farbreagenz zugeben. Nach der vollständigen<br />
Auflösung des Präzipitats noch einmal gut mischen!<br />
Die Kalibrierkurve ist entsprechend zu erstellen!