Quantitative Proteinbestimmung Ziele: − Prinzip einer ...
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BT-Lehrer-Fortbildung „2. Kasseler Labortage“ 01./02.12.08 Versuche <strong>Proteinbestimmung</strong> Biuret<br />
Stand 29.11.08 ©HL Seite 1 von 6<br />
<strong>Quantitative</strong> <strong>Proteinbestimmung</strong><br />
<strong>Ziele</strong>:<br />
<strong>−</strong> <strong>Prinzip</strong> <strong>einer</strong> fotometrischen Konzentrationsbestimmung am Bsp. <strong>Proteinbestimmung</strong> Biuret:<br />
Stammlösung, Eichlösungen, Verdünnungsreihe, denaturierende Proteinfällung, Messbereich,<br />
Kalibriergerade, <strong>Proteinbestimmung</strong> <strong>einer</strong> unbekannten Probe<br />
<strong>−</strong> Sicherer Umgang mit einem Spektralfotometer<br />
Vorbemerkungen:<br />
Die quantitative Bestimmung von Proteinen ist eine der wichtigsten und am häufigsten durchgeführten<br />
Arbeitsoperationen in einem biochemischen Labor:<br />
• Die Wirksamkeit eines Zellaufschlusses ist nach Abtrennung der Zelltrümmer ausschließlich<br />
auf der Basis des Proteingehaltes im zellfreien Extrakt zu bewerten.<br />
• Die Beurteilung der Anreicherung von einzelnen Proteinen aus solchen Rohextrakten durch<br />
Fällung, Dialyse und Chromatographie ist ohne eine quantitative <strong>Proteinbestimmung</strong> nach<br />
jeder Operation nicht vorstellbar.<br />
• Die Proteinkonzentration ist die wichtigste Bezugsgröße für die enzymatische Aktivität. Bei<br />
Bezug der Reaktionsgeschwindigkeit (Enzymaktivität) auf den Proteingehalt in mg erhält<br />
man die spezifische Aktivität, bei Bezug auf die molare Protein(Enzym)-Konzentration, was<br />
saubere Präparate und die Kenntnis der Molmasse voraussetzt, die Wechselzahl des Enzyms.<br />
<strong>Quantitative</strong> <strong>Proteinbestimmung</strong>en werden seit mehr als 70 Jahren durchgeführt. Die hierfür<br />
entwickelten Methoden sind zahlreich. Sie wurden, dem biochemischen Erkenntnisstand und der<br />
aktuellen Gerätetechnik angepasst, im Laufe der Zeit empfindlicher und spezifischer. Die Methoden<br />
sind heute fast so vielgestaltig wie die Proteine selbst. Trotzdem ist keine Technik in der<br />
Lage, alle Aufgabenstellungen zu lösen. Welche Methode genutzt werden kann, hängt von der<br />
Spezifik des Einsatzgebietes, von der verfügbaren Proteinmenge und von der vorhandenen Gerätetechnik<br />
ab. Alle bisher bekannten Bestimmungsmethoden können auf die Nutzung von vier<br />
grundsätzlich verschiedenen Proteineigenschaften zurückgeführt werden:<br />
- Vorhandensein von Peptidbindungen<br />
- Reaktivität von Gruppen in Aminosäureseitenketten<br />
- Kolloidcharakter<br />
- Ligandbindungsvermögen.<br />
Viele Verfahren eignen sich gleichzeitig zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von<br />
Aminosäuren und Peptiden. Grundsätzlich lassen sich alle Methoden, die zur Bestimmung von<br />
Aminosäuren entwickelt wurden, auch zu <strong>Proteinbestimmung</strong>en einsetzen. In der Praxis am häufigsten<br />
für die quantitative <strong>Proteinbestimmung</strong> genutzt wurden bisher die Biuret- und die Lowry-<br />
Methode sowie die direkte spektrale Erfassung im Wellenlängenbereich um 280 nm. In den letzten<br />
Jahren werden die Bradford- und die BCA-Methode zunehmend häufiger angewandt.<br />
<strong>Quantitative</strong> <strong>Proteinbestimmung</strong>en ergeben, auch wenn sie ohne jeglichen subjektiven Fehler<br />
durchgeführt werden könnten, Resultate, die nie ganz exakt die wahre Proteinmenge repräsentieren.<br />
Dies liegt am Erfassungsprinzip selbst und wird besonders deutlich, wenn man Proteinlösungen<br />
gleicher Konzentration durch Einwaage verschiedener sauberer Proteine herstellt und<br />
dann den Proteingehalt mit verschiedenen Methoden ermittelt. Es ist daher gute Sitte, zum ermittelten<br />
Konzentrationswert auch den verwendeten Test und das Vergleichsprotein anzugeben.<br />
Vergleich verschiedener quantitativer <strong>Proteinbestimmung</strong>smethoden<br />
bei Einsatz gleicher Mengen verschiedener Proteine<br />
(Stammlösungen jeweils 10 mg/m1). Bei den Bestimmungen<br />
nach der Biuret-(weiß) und Lowry-(gestrichelt) Methode diente<br />
Rinderserumalbumin, bei der Messung bei 280 nm(schwarz)<br />
Hefe-ADH als Standard.
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Da in dieser Lehrerfortbildung nur die Biuret-Methode durchgeführt werden soll, hier zu den<br />
anderen o.g. Methoden noch einige Anmerkungen:<br />
Lowry-Test<br />
Cu + -Ionen aus der Biuret-Reaktion (siehe dort) bilden mit dem Folin-Ciocalteau Reagenz einen<br />
instabilen blauen Komplex, der als Maß der Proteinkonzentration dient.<br />
Vorteile: ein altehrwürdiges Verfahren.<br />
Nachteile: Der «Lowry» macht viel Pipettierarbeit und wird durch viele Pufferbestandteile gestört,<br />
so durch Mercaptoethanol, Hepes, Triton-X-100 und andere Seifen (fallen aus). Es empfiehlt<br />
sich daher, das Protein der Proben auszufällen und den Lowry mit dem Proteinpellet<br />
durchzuführen. Die Reagenzien müssen, außer dem Folin-Ciocalteau Reagenz (Merck), selbst<br />
hergestellt werden. Die Vergleichbarkeit zwischen den Lowry-Proteinwerten verschiedener Labors<br />
ist schlecht, denn jedes Labor führt den Test mit kleinen Änderungen durch.<br />
Bradford-Test<br />
Bei der Bindung des Farbstoffs Coomassie brilliant blue G-250 an Proteine verschiebt sich das<br />
Absorptionsmaximum von 465nm ohne Protein auf 595nm bis 620nm mit Protein in Abhängigkeit<br />
vom Farbstoffanteil der stabilen blauen Protein-Farbstoffkomplexe. I.d.R. wird bei 595nm<br />
gemessen, die Zunahme der Absorption ist ein Maß für die Proteinkonzentration der Probe.<br />
Vorteile: geringe Pipettierarbeit, rasch (die Farbentwicklung ist nach 2 min beendet.) und sensitiv<br />
(Empfindlichkeit ähnlich der Lowry-Methode, linearer Bereich 5 bis 50 µg Protein).<br />
Viele Substanzen, welche die Folin-Reaktion stören (vor allem Reduktionsmittel), zeigen k<strong>einer</strong>lei<br />
Einfluss.<br />
Nachteile: Die Reaktion läuft in saurem Milieu ab, in dem viele Proteine ausfallen. Spätestens<br />
nach 20min sollten alle Proben gemessen sein.<br />
Es stören Detergenzien, z. B. SDS oder Triton, aber auch Neutralsalze wie (NH4)2S04.<br />
Der größte Nachteil ist in den beträchtlichen Extinktionsdifferenzen zu sehen, die man erhält,<br />
wenn gleiche Mengen verschiedener Proteine eingesetzt werden.<br />
BCA-Test<br />
Protein bildet mit Cu 2+ -Ionen in alkalischer Lösung einen Komplex (Biuret-Reaktion). Die Cu 2+ -<br />
Ionen des Komplexes werden vermutlich zu Cu + -Ionen reduziert, die mit Bicinchonininsäure<br />
(BCA) einen violetten Farbkomplex bilden.<br />
Vorteile: Der Test ist schnell (dauert 10 min bei 65°C), empfindlich (Nachweisgrenze 0,5 g<br />
Protein) und resistent gegen Seifen wie Triton-X-100. Die Reaktion läuft im alkalischen Milieu<br />
ab, bei dem fast alle Proteine in Lösung bleiben. Die Reagenzien sind im Handel erhältlich und<br />
geben wunderschöne Farben.<br />
Nachteile: Es stören hohe Konzentrationen von komplexbildenden Reagenzien (z.B. EDTA);<br />
des weiteren Ammoniumsulfat, N-Acetylglucosamin, Glycin, reduzierende Stoffe wie Glucose,<br />
DTT oder Sorbitol und eine Reihe von Pharmaka wie Chlorpromazin, Penicillin und Vitamin C.<br />
Extinktionsmessungen bei 280nm<br />
Verbindungen, die aromatische Ringsysteme enthalten, absorbieren auf Grund der leichten Anregbarkeit<br />
von -Elektronensystemen Licht im Wellenlängenbereich zwischen 260 und 280nm<br />
Dies gilt somit auch für Proteine, bei denen die Absorption vornehmlich durch den Gehalt an<br />
Tyrosin und Tryptophan bestimmt wird.<br />
Vorteile: Schnell, ohne nennenswerten Arbeitsaufwand. Protein verbleibt nativ.<br />
Weit verbreitet sind Messungen bei 280nm zur kontinuierlichen Registrierung des Proteingehaltes<br />
(Durchflussfotometer) in den Eluaten nach säulenchromatographischen Trennungen.<br />
Nachteile: Da verschiedene Proteine sehr unterschiedlichen Gehalt an aromatischen Aminosäuren<br />
haben können, ist die Methode nur zur groben Abschätzung des Proteingehaltes geeignet.<br />
Alle niedermolekularen aromatischen Verbindungen verursachen Störungen. Bei Nutzung der
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Methode zur <strong>Proteinbestimmung</strong> in Rohextrakten muss berücksichtigt werden, dass diese in der<br />
Regel beträchtliche Mengen an Nucleinsäuren enthalten, die ebenfalls in diesem Spektralbereich<br />
absorbieren. (OD-Messung bei 260nm zur Konzentrationsbestimmung von Nucleinsäuren) .<br />
Annähernd gilt: Protein (mg/ml) =1,55 x E280 –0,76 x E260.<br />
Hinweis: Für fotometrische Messungen im UV-Bereich sind Quarzküvetten bzw. spezielle UV-<br />
Kunststoffküvetten zu verwenden!
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Biuret-Reaktion (Nachweis der Peptidbindung)<br />
<strong>Prinzip</strong>:<br />
Die Biuret-Reaktion ist spezifisch für alle Substanzen mit zwei oder mehr Peptidbindungen. Die<br />
Reaktion ist nach der Verbindung Biuret (H2N-CO-NH-CO-NH2) benannt, die sich leicht beim<br />
trockenen Erhitzen von Harnstoff bildet.<br />
In Proteinen wird mit dieser Reaktion somit die Konzentration an Peptidbindungen (geknüpft<br />
zwischen der -Carboxylgruppe und der -Aminogruppe zweier Aminosäuren) gemessen.<br />
Biuret-positive Substanzen ergeben mit Cu 2+ -Salzen (in alkalischer Lösung unter Zusatz von<br />
Tartrat- und Jodidionen zur Stabilisierung) einen rot- bis blauvioletten Farbkomplex, dessen<br />
Farbintensität bei 540 nm fotometrisch bestimmt werden kann.<br />
Aus der Struktur des Komplexes ergibt sich, dass bei Einsatz<br />
verschiedener Proteine gleicher Konzentration nur eine sehr<br />
geringe Variation in der Farbintensität auftreten kann.<br />
Allerdings ist die Empfindlichkeit der Reaktion gering.<br />
Für eine Bestimmung werden ca. 1 - 10 mg Protein benötigt.<br />
Günstig dagegen ist die hohe Spezifität der Reaktion. Neben<br />
Proteinen werden lediglich Peptide erfasst. Die Biuret-Methode<br />
ist in Anwesenheit von Ammonium-Ionen, die tiefblau gefärbte<br />
Cu-Tetramin-Komplexe bilden, nicht einsetzbar. <strong>Proteinbestimmung</strong>en<br />
in ammoniumsulfathaltigen Proteinfraktionen, die<br />
im Rahmen von Anreicherungsexperimenten anfallen, dürfen<br />
somit nicht direkt mit dieser Methode durchgeführt werden. Tris- und Good’s Puffersubstanzen<br />
stören den Test ebenfalls.<br />
In solchen Fällen ist zunächst eine Proteinfällung (s.u.) vorzunehmen. Im alkalischen Milieu des<br />
Biuret-Tests lösen sich Proteinniederschläge rasch auf, so dass nach <strong>einer</strong> Fällung und anschließendem<br />
Waschen des Präzipitats der Test direkt mit dem Pellet durchgeführt werden kann.<br />
Die Reproduzierbarkeit der Methode ist bei Einhaltung der Rahmenbedingungen sehr gut.<br />
Biuret-Reagenz:<br />
Das Biuret-Reagenz ist eine Mischung von Kaliumnatriumtartrat, Kupfersulfat und Kaliumjodid,<br />
die in der angegebene Reihenfolge in Natronlauge gelöst werden.<br />
Die molaren Konzentrationen der fertigen Lösung sind:<br />
32mM K-Na-Tartrat, 12mM CuSO4, 30mM KJ, 200mM NaOH.<br />
100ml herstellen und dunkel aufbewahren.<br />
Test-Durchführung: (i.d.R. in 2ml Reaktionsgefäßen)<br />
Zu 0,4ml <strong>einer</strong> Probe (0,5 - 5mg Protein enthaltend) 1,5ml Biuret-Reagens geben. Mischen.<br />
Proben und ein Leerwert/Blindprobe (statt Proteinlösung, 0,4ml Lösungsmittel einsetzen)<br />
in Halbmikroküvetten(d = 1cm) umfüllen und 30min bei Raumtemperatur stehen lassen.<br />
Extinktion (Absorption) gegen den Leerwert bei 540nm messen.<br />
Proteinfällung vor dem Biuret-Test: (i.d.R. in 2ml Reaktionsgefäßen)<br />
Benötigt wird 3M TCA-Lösung (24,5g Trichloressigsäure auf 50ml mit A.dest.).<br />
0,4ml Proteinlösung (0,5 - 5mg enthaltend) mit 0,1ml 3M TCA-Lösung versetzen, gut mischen,<br />
10min auf Eis stehen lassen, kurz vortexen, 5 min bei max. speed abzentrifugieren, den Zentrifugationsüberstand<br />
mit <strong>einer</strong> ausgezogenen Pasteurpipette möglichst vollständig abnehmen und<br />
verwerfen.<br />
Das Präzipitat in 0,4ml A.dest. resuspendieren und das Farbreagenz zugeben. Nach der vollständigen<br />
Auflösung des Präzipitats noch einmal gut mischen!<br />
Die Kalibrierkurve ist entsprechend zu erstellen!
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Durchführung:<br />
Es soll die Konzentration <strong>einer</strong> Rinderserumalbumin (BSA, Albumin-Fraktion V) –Lösung<br />
bestimmt werden, deren Konzentration im Messbereich des Biuret-Tests liegt.<br />
Hinweis: Eine „Unbekannte“ wird immer mindestens in Doppelbestimmung gemessen.<br />
Es sollen zwei Messreihen durchgeführt werden:<br />
Messreihe 1, ohne Fällung: 10 Standards, gleichmäßig über den Messbereich verteilt.<br />
Die erforderlichen Teilvolumina aus der Stammlösung entnehmen und auf 0,4ml mit A.dest.<br />
ergänzen.<br />
Messreihe 2, mit Fällung: 5 von den in Messreihe 1 festgelegten Verdünnungen auswählen,<br />
je zweimal (Doppelbestimmung) herstellen und vor dem Biuret-Test die oben beschriebene<br />
Fällung durchführen.<br />
• Biuret-Reagenz herstellen (Angaben s.o.).<br />
• Pipettiertabelle für die Herstellung der Standards erstellen:<br />
Aus der Testdurchführung Messbereich in mg/ml definieren.<br />
ß (Stammlösung) entspricht oberer Messbereichsgrenze<br />
RG-Nr. ß (mg/0,4ml) ß (mg/ml) VStamml. (µl) VA.dest (µl) Reihe 2<br />
1 5<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
----------------<br />
-<br />
----------------<br />
-<br />
----------------<br />
-<br />
----------------<br />
-<br />
----------------<br />
-<br />
• Für die o.a. zwei Messreihen den Bedarf an Protein (BSA V) kalkulieren und<br />
ausreichendes Volumen Stammlösung herstellen.<br />
Hinweis: generelle Mindesteinwaage 50mg, ß-Konz. sind normalerweise in Messkolben herzustellen,<br />
hier ohne große Fehler Zugabe des Endvolumens mit Pipette möglich.<br />
Benötigtes Protein direkt in Falcon-Tubes, 15ml, einwiegen.<br />
Schaumbildung beim Lösen kann durch Zentrifugieren entfernt werden.<br />
• Standards herstellen (s.o. Pipettiertabelle)<br />
d.h. z.B. für Messreihe 2: fällen usw..<br />
• Proben („Unbekannte“) in Doppelbestimmung für Messreihe 1 und 2 herstellen,<br />
d.h. z.B. für Messreihe 2: fällen usw..<br />
• Blindprobe nicht vergessen
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Fotometer anstellen<br />
An jedem der drei Spektralfotometer liegt eine Kurz-Bedienungsanleitung.<br />
Machen Sie sich mit dem Fotometer vertraut und gehen Sie nach der Bedienungsanleitung(Konfigurationseinstellungen,<br />
Bestimmungsmethode) vor.<br />
• Jeweils eine Kalibrierkurve aus den zwei Messreihen erstellen und den Proteingehalt der<br />
Proben („Unbekannten“) ermitteln.<br />
• Die Ergebnisse mit der tatsächlich hergestellten Konzentration und die beiden Messreihen<br />
untereinander vergleichen.<br />
weitere Hinweise:<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Standards herzustellen, so z.B.<br />
<strong>−</strong> Arbeiten mit größeren Volumina, aus denen das Probenvolumen entnommen wird<br />
<strong>−</strong> die einzelnen Stufen durch Unterverdünnung herstellen, usw..<br />
Mit Schülergruppen empfiehlt sich, das Arbeiten mit Fotometern, die Herstellung von Verdünnungsreihen<br />
usw. mit einem Farbstoff zu üben, bevor eine <strong>Proteinbestimmung</strong> durchgeführt<br />
wird. (vgl. VA Einführung in die Fotometrie)<br />
Da meist mehr als ein Praktikum für obige VA zu veranschlagen ist:<br />
<strong>−</strong> Stammlösung und Standards aus BSA können zur Verhinderung eines mikrobiellen<br />
Abbaus eingefroren werden. Beim Auftauen gründliches Mischen nicht vergessen.<br />
<strong>−</strong> Im Kühlschrank und in verschlossenen Reaktionsgefäßen halten sich mit Biuret versetzte<br />
Proben mindestens eine Woche.<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Anwendungsbeispiele:<br />
soll nur die Analytik an sich geübt werden, empfehlen sich Lebensmittelproben, z.B.<br />
Proteinextraktion aus eiweißreichen Pflanzensamen mit geeigneten Puffern, Vergleich mit<br />
Literaturwerten, Diskussion der Unterschiede (z.B. lösliche/nicht lösliche Speicherproteine)<br />
Proteinextraktion aus Fleisch<br />
Werden verschiedene Fischsorten als Ausgangsmaterial verwendet, kann die <strong>Proteinbestimmung</strong><br />
genutzt werden, um die Proben auf sinnvolle Konzentration in <strong>einer</strong> PAGE verdünnen<br />
zu können.<br />
soll eine <strong>Proteinbestimmung</strong> im Rahmen von Stoffwechseluntersuchungen oder/ und Biomasseproduktion<br />
eingesetzt werden, bietet sich folgendes an:<br />
im Sinne von Projekt- bzw. Lernsituation-orientiertem Unterricht bzw. selbstorganisiertem<br />
Lernen kein fertiges Versuchsprotokoll ausgeben, sondern<br />
Formulierung <strong>einer</strong> Aufgabenstellung, z.B.<br />
1. Es soll ein (oder mehrere) Aufschlussverfahren für Hefezellen optimiert/verglichen werden<br />
(Ziel könnte eine ADH-Isolierung sein)<br />
2. Die Biomasseproduktion von Hefe unter verschiedenen Bedingungen soll verfolgt werden<br />
(hier könnten aerobe und anaerobe Bedingungen verglichen und untersucht werden, ob die<br />
Trockenmassebestimmung mit der <strong>Proteinbestimmung</strong> korreliert)<br />
Informationsbeschaffung, z.B. Internet<br />
Entwicklung <strong>einer</strong> Versuchsanleitung z.B. zu 1.:<br />
Variation und Vergleich verschiedener Parameter<br />
verschiedene Aufschlusspuffer (ohne und mit Detergenz, wegen cytosolischen / membrangebundenen<br />
Proteinen, ohne/mit verschiedenen Osmolytika, ohne/mit EDTA)<br />
verschiedene Materialien (Sand – Aluminiumoxid – Glasperlen),<br />
Glassbeads unterschiedlicher Größe, Vortex-Dauer, Anteile Hefe-Puffer-Beads usw. usw.<br />
Durchführung, Messwertaufnahme<br />
Auswertung und Präsentation der Ergebnisse (Berechnungen, Schaubilder, Grafiken)