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Prof.Dr. Peter Euler - Standardisierung und Kommodifizierung der ...

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Naturwissenschaftsdidaktik<br />

im beruflichen Schulwesen<br />

im Kontext<br />

von <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> <strong>der</strong><br />

Bildung<br />

Landesweite Fortbildung für die Assistenten (BTA <strong>und</strong> CTA)<br />

an <strong>der</strong> OSO Di., 27.04.2010 von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

Arbeitsbereich Allgemeine Pädagogik<br />

mit dem Schwerpunkt Pädagogik <strong>der</strong> Natur- <strong>und</strong> Umweltwissenschaften<br />

Technische Universität Darmstadt Institut für Allgemeine Pädagogik <strong>und</strong> Berufspädagogik


Martin Buber<br />

Schlimmer als das Verhängnis ist<br />

<strong>der</strong> Glaube an das Verhängnis, denn<br />

dieser hält die Bewegung zur Umkehr<br />

nie<strong>der</strong>.<br />

(Martin Buber)<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

Institut für Allgemeine Pädagogik <strong>und</strong> Berufspädagogik / Arbeitsbereich Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Pädagogik <strong>der</strong> Natur- <strong>und</strong> Umweltwissenschaften


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen;<br />

- auch in <strong>der</strong> Berufsbildung?<br />

2. Zauberwort Kompetenz:<br />

Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

3. Kompetenz <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Verstehen:<br />

Unhintergehbarkeit <strong>der</strong> pädagogischen Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

4. Historische Zugänge zum Verstehen wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

5. Sachhaltiges Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimensionen <strong>der</strong><br />

Naturwissenschaften<br />

6. „Pädagogische Sachkompetenz“: Eine vernachlässigte Kategorie in <strong>der</strong><br />

Lehrerbildung<br />

7. Erwartbare Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong> Kompetenzorientierung im beruflichen<br />

Bildungswesen<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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Wissen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Bildung?<br />

„Wir manöverieren uns in eine Einbahnstrasse.<br />

Wir reden über die Wissensgesellschaft,<br />

nicht über die Bildungsgesellschaft.<br />

Das sind zwei verschiedene Dinge.“<br />

(Rita Süssmuth, 1997)<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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Bildung im Industriefaschismus<br />

„Das progressive Vokabular (mo<strong>der</strong>ner Bildungstheorie, -politik<br />

P.E.) ist das Vokabular des Industriefaschismus, <strong>der</strong> Blut <strong>und</strong><br />

Boden hinter sich hat, das Vokabular einer empirischen<br />

Sozialwissenschaft, die sich zu Recht als Naturwissenschaft<br />

versteht, weil sie Ausdruck des Rückfalls aus einer menschlichen<br />

Geschichte in die Naturgeschichte des Menschen ist.“<br />

(Heinz Joachim Heydorn: Über den Wi<strong>der</strong>spruch von Bildung <strong>und</strong> Herrschaft<br />

1970, Studienausgabe 2004)<br />

„Der Moralbegriff des Industriefaschismus ist <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong><br />

Fußballtrainer: Kampfmoral.“<br />

(Alfred Schirlbauer in: Bünger/<strong>Euler</strong>/Gruschka/Pongratz: Heydorn lesen! 2009)<br />

Die <strong>Standardisierung</strong> <strong>der</strong> Bildung ersetzt die in Bildung<br />

begründeten Pädagogik durch Effizienzsteigerung mittels<br />

Lehr/Lern-psychologie.<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> Komodifizierung im<br />

Bildungswesen;<br />

- auch in <strong>der</strong> Berufsbildung?<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Zuständigkeiten für die Bildung<br />

Warum<br />

die OECD<br />

(Organisation for Economic Co-operation and Development)<br />

Warum nicht<br />

die UNESCO<br />

(United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization)<br />

INCP (International Network on Cultural Policy) Abkommen „zum Schutz <strong>und</strong> zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

<strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong><br />

Merkmale <strong>der</strong><br />

internationaler Umsteuerung<br />

im Bildungswesen<br />

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Die Botschaft <strong>der</strong> herrschen<strong>der</strong> Bildungspolitik<br />

nach Schirlbauer aus einer Rede im Grazer Rathaus:<br />

„Habe kein Wissen, dessen Halbwertzeit die Dauer deiner Nützlichkeit in einem <strong>der</strong><br />

McJobs, in denen du dich verdingen wirst, übersteigt!<br />

Sehne dich nicht nach Wissen, welches gewisser sein könnte als deine Anstellung!<br />

Sei vielmehr selbst-, sozial- <strong>und</strong> methodenkompetent!<br />

Begnüge dich mit Informationen! …<br />

Hüte dich vor tieferen Erkenntnissen! Denn diese machen dich ungleich <strong>und</strong><br />

gefährden deine soziale Integration!<br />

Strebe nicht nach Bildung!<br />

1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Sei vielmehr kommunikativ, teamfähig, lernfähig, flexibel <strong>und</strong> mobil!“<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Transformationen im OECD-Label von Bildung:<br />

Bescheidwissen ersetzt gründliches Verstehen,<br />

Lernen ersetzt Reflexion,<br />

Gewitztheit ersetzt Mündigkeit,<br />

Cleverness ersetzt Kritik.<br />

Inszenierungskompetenz ersetzt Tiefsinn<br />

Selbstbestimmte Fremdbestimmung ersetzt Autonomie<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Die NEUE Generallosung lautet:<br />

Von <strong>der</strong> INPUT-Orientierung<br />

Zur OUTCOME-Orientierung<br />

Soll heißen:<br />

Vom LEHRPLAN - Gegenstände <strong>und</strong> konkrete Inhalte<br />

Zur KOMPETENZ - Fähigkeiten, Fertigkeiten, Bereitschaften<br />

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Verän<strong>der</strong>ter Sachbezug!!!<br />

1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Also lautet ein Beschluß:<br />

Daß <strong>der</strong> Mensch was lernen muß. -<br />

Nicht allein das Abc<br />

Bringt den Menschen in die Höh';<br />

Nicht allein in Schreiben, Lesen<br />

Übt sich ein vernünftig Wesen;<br />

Nicht allein in Rechnungssachen<br />

Soll <strong>der</strong> Mensch sich Mühe machen,<br />

Son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Weisheit Lehren<br />

Muß man mit Vergnügen hören.<br />

aus: Max <strong>und</strong> Moritz (1865) - Vierter Streich<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

GATS-Abkommen 1. Jan. 1995<br />

engl. General Agreement on Trade in Services;<br />

Ein internationales, multilaterales Vertragswerk <strong>der</strong><br />

Welthandelsorganisation (WTO), das den grenzüberschreitenden Handel mit<br />

Dienstleistungen regelt <strong>und</strong> dessen fortschreitende Liberalisierung zum Ziel hat.<br />

Das GATS (1995) ist <strong>der</strong> Motor <strong>der</strong> Verbetriebswirtschaftlichung <strong>und</strong><br />

Vermarktförmigung dieser Dienstleistungen;<br />

nicht nur <strong>der</strong> Handel mit ihnen wird unter die Kriterien kapitalistischer<br />

ökonomischer Rationalität gebracht, sprich: dem <strong>Prof</strong>itabilitätsgesichtspunkten<br />

unterworfen,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Warenförmigkeit <strong>der</strong> Sache selbst – <strong>der</strong> Tauschwert anstelle<br />

des Gebrauchswerts – wird zum inhaltlich bestimmenden Wesensmerkmal<br />

aller Prozesse <strong>und</strong> Tätigkeiten, die sich als Dienstleistungen definieren lassen.<br />

(Ingrid Lohmann)<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Bildung als Ware<br />

Bildung wird immer umfassen<strong>der</strong> <strong>und</strong> tiefgreifen<strong>der</strong> zur „Ware“, wobei ihre<br />

Freiheitsmomente zum Mittel <strong>der</strong> Selbstfunktionalisierung/Selbstkapitalisierung<br />

<strong>der</strong> Menschen werden.<br />

Das ist das Resultat eines total werdenden Kapitalismus, <strong>der</strong> im Gewand des<br />

Neoliberalismus Milton Friedmanscher Prägung ab den 80er Jahren weithin<br />

propagandistisch verbreitet zur Steuerungsselbstverständlichkeit werden<br />

sollte/geworden ist.<br />

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Weißbuch zur allgemeinen <strong>und</strong> beruflichen Bildung - Lehren <strong>und</strong> Lernen –<br />

Auf dem Weg zur kognitiven Gesellschaft<br />

(Europ. Kommission 1995)<br />

Gefeiert wird das:<br />

„Ende <strong>der</strong> großen doktrinären Bildungsdiskussion“<br />

„Annäherung von Schule <strong>und</strong> Unternehmen“<br />

„um Europas wichtigstes Kapital – das Humankapital – optimal zu nutzen“<br />

LLL „Wiege bis zur Bahre“<br />

1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Ziel: employability mit Beschäftigungsfähigkeit übersetzt, obwohl Beschäftigbarkeit<br />

gemeint ist<br />

Das Gerede von <strong>der</strong> „Halbwertszeit des Wissens“<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Von <strong>der</strong> europäischen Bildungsidee zur<br />

Ideenlosigkeit <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

„Heute gilt es dagegen, die wahllose Vermarktung<br />

seiner selbst für selbstverständlich zu halten <strong>und</strong><br />

wi<strong>der</strong>sinnigerweise, trotz<br />

des immer schnelleren Veraltens <strong>der</strong> Qualifikationen,<br />

alles daranzusetzen, qualifikatorisch ‚am Ball zu<br />

bleiben‘“ <strong>und</strong> „sich permanent um ihre weitere <strong>und</strong><br />

bessere Vermarktbarkeit bemühen.“ (Ribolits: Die<br />

Arbeit hoch? Berufspädagogische Streitschrift wi<strong>der</strong><br />

die Totalverzweckung des Menschen im Post-<br />

Fordismus )<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Qualitätssicherung<br />

Frage nach <strong>der</strong> „guten Schule“ abgelöst durch betriebswirtschaftliches Qualitätsmanagement;<br />

Frage nach <strong>der</strong> „Güte“ ersetzt durch „effective schools“.<br />

OECD-Bericht von 1991 „Schulen <strong>und</strong> Qualität“.<br />

Qualität: Eignung für festgesetzte (standardisierte)<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen/Produkte<br />

Effektivität: Verhältnis zwischen Ziel <strong>und</strong> Zielerreichung<br />

Effizienz: Verhältnis von Aufwand <strong>und</strong> Ertrag<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Hegemonie managerialen Denkens<br />

Ulrich Bröckling: „Hegemonie des managerialen Denkens in nahezu allen<br />

Lebensbereichen“ inzwischen werden „nicht nur Wirtschaftsunternehmen<br />

gemanagt, son<strong>der</strong>n auch die Karriere, <strong>der</strong> Familienalltag <strong>und</strong> Beziehungsprobleme,<br />

Behörden ebenso wie Bürgerinitiativen. Kein Krankenhaus ohne<br />

Pflegemanagement, keine Theatergruppe ohne Kultur-, keine Hochschule ohne<br />

Bildungs- <strong>und</strong> keine Volkshochschule ohne Weiterbildungsmanagement; selbst die<br />

militärische Fortsetzung <strong>der</strong> Außenpolitik firmiert nicht als Krieg, son<strong>der</strong>n als<br />

Krisen- o<strong>der</strong> Konfliktmanagement “<br />

Mit Management verbinden sich nach Bröckling „positiv besetzte Assoziationen<br />

wie Klarheit, Unkompliziertheit, Sachlichkeit, Kompetenz <strong>und</strong> Effizienz.“<br />

Management präsentiere sich „als Kategorie des kalkulierten Fortschritts [...]“.<br />

(Lutz Koch)<br />

Lutz Kochs Vermutung: „daß die Betriebswirtschaftslehre mit ihren Management-<br />

Theorien die kulturelle Leitwissenschaft <strong>und</strong> daß <strong>der</strong> Manager die Leitfigur<br />

unserer Zeit ist, die den Heiligen, den Helden, den Künstler o<strong>der</strong> den Weisen<br />

ersetzt hat.“<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Christian Morrisson OECD: The Political Feasibility of Adjustment. Policy Brief No. 13, OECD 1996,<br />

Stabilisierende Maßnahmen mit geringem Risiko !!!<br />

Im Anschluss an diese Darstellung riskanter Maßnahmen lassen sich nun viele Maßnahmen<br />

empfehlen, die keinerlei politische Schwierigkeit bereiten.<br />

Um das Haushaltsdefizit zu reduzieren, sind sehr substanzielle Einschnitte im Bereich <strong>der</strong><br />

öffentlichen Investitionen o<strong>der</strong> die Kürzung <strong>der</strong> Mittel für laufende Kosten ohne jedes<br />

politische Risiko. Wenn Mittel für laufende Kosten gekürzt werden, dann sollte die<br />

Quantität <strong>der</strong> Dienstleistung nicht reduziert werden, auch wenn die Qualität darunter<br />

leidet.<br />

Beispielsweise lassen sich Haushaltsmittel für Schulen <strong>und</strong> Universitäten kürzen, aber es wäre<br />

gefährlich, die Zahl <strong>der</strong> Studierenden zu beschränken. Familien reagieren gewalttätig, wenn<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zugang verweigert wird, aber nicht auf eine allmähliche Absenkung <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> dargebotenen Bildung, <strong>und</strong> so kann die Schule immer mehr dazu übergehen, für<br />

bestimmte Zwecke von den Familien Eigenbeiträge zu verlangen, o<strong>der</strong> bestimmte<br />

Tätigkeiten ganz einstellen.<br />

Dabei sollte nur nach <strong>und</strong> nach so vorgegangen werden, z.B. in einer Schule, aber nicht in <strong>der</strong><br />

benachbarten Einrichtung, um jede allgemeine Unzufriedenheit <strong>der</strong> Bevölkerung zu<br />

vermeiden.<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Propaganda für die OECD-Wende <strong>der</strong> Bildungspolitik<br />

„Bildung ist heute bis ins Einzelne messbar geworden“<br />

Nicht mehr „gesellschaftspolitische Ideale <strong>und</strong> Werte dominieren“ …, was ein Segen ist“.<br />

(Vereinigung hessischer Unternehmerverbände(VhU) (2004): Selbständige Schule 2015<br />

Die Messbarkeit des Outputs entspricht <strong>der</strong> Preisbildung<br />

Empirische Bildungsforschung schafft marktanaloge Wettbewerbe<br />

Betriebswirtschaftliche Modellierung des Schulwesens ist die Methode <strong>der</strong> Umgestaltung<br />

Nicht mehr Lehrpläne, Unterrichtsmaterialien <strong>und</strong> fachlich-didaktische Intelligenz <strong>der</strong> Lehrkraft<br />

schaffen als Input den Ermöglichungsraum von Bildungsprozessen,<br />

son<strong>der</strong>n Standards <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Überprüfung (Vergleichsarbeiten, Abschlussprüfungen, Evaluationen),<br />

Output, steuern den Arbeitsprozess <strong>der</strong> Schulen. Vgl. Gerd Steffens: Pädagogik aus ökonomischer<br />

Perspektive. In: Bierbaum, <strong>Euler</strong> u.a. (2007): Nachdenken in Wi<strong>der</strong>sprüchen. Wetzlar<br />

Die Lehrkräfte würden daher von Zwängen <strong>und</strong> Reflexionen befreit (VhU)<br />

vs<br />

Trennung von Ziel <strong>und</strong> Umsetzung in <strong>der</strong> Lehrarbeit (Steffens)<br />

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1. <strong>Standardisierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommodifizierung</strong> im Bildungswesen<br />

Differenzen im Berufsbildungswesen<br />

Duale Berufsschule – weiter weg von <strong>der</strong> Kompetenzorientierung?<br />

Ganztagsschule – näher dran an <strong>der</strong> Kompetenzorientierung?<br />

Und wie verhält sich die Lernfeldorientierung zur großen Umsteuerung?<br />

Ist sie nicht schon ein Teil dieser Kompetenzorientierung?<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“:<br />

Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Der Scharnierbegriff<br />

<strong>der</strong> Umsteuerungspolitik in die Sphäre des praktischen Pädagogik<br />

ist <strong>der</strong> Kompetenzbegriff<br />

Die Karriere (Bedeutungswandel) des KOMPETENZ-Begriffs<br />

amtliche Zuständigkeit, also nicht Fähigkeit, son<strong>der</strong>n Zuständigkeit<br />

(Kompetenzüberschreitung)<br />

Motivationspsychologische Ableitung aus <strong>der</strong> Biologie<br />

Fähigkeit eines Organismus auf einen Impuls zu reagieren<br />

Heute: Fähigkeit zur selbstmotivierten Entwicklung<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Die Karriere (Bedeutungswandel) des KOMPETENZ-Begriffs<br />

Kompetenz umfasst die ganze Person, nicht nur die Qualifikation,<br />

hier scheint sie anlog <strong>der</strong> Bildung?!<br />

Ziel ist aber nach OECD:<br />

„für ein erfolgreiches Leben in einer gut funktionierenden Gesellschaft“<br />

Mündigkeit <strong>und</strong> sapere aude: habe Mut Dich Deines eigenen Verstands zu bedienen<br />

ist etwas ganz an<strong>der</strong>es.<br />

Psychologischer Fachbegriff für die innere Ökonomisierung <strong>der</strong> Bildung<br />

(Jochen Krautz: Ware Bildung)<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Nach Weinert bedeuten Kompetenzen .<br />

die bei Individuen verfügbaren o<strong>der</strong> von ihnen erlernbaren kognitiven<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, bestimmte Probleme zu lösen,<br />

sowie die damit verb<strong>und</strong>enen motivationalen, volitionalen <strong>und</strong> sozialen<br />

Bereitschaften <strong>und</strong> Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen<br />

erfolgreich <strong>und</strong> verantwortungsvoll nutzen zu können.<br />

Kompetenz ist nach diesem Verständnis eine Disposition, die Personen befähigt,<br />

bestimmte Arten von Problemen (Domän) erfolgreich zu lösen, also konkrete<br />

Anfor<strong>der</strong>ungssituationen eines bestimmten Typs zu bewältigen.<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Weinerts „spätere“ Kritik an <strong>der</strong> Pädagogischen Psychologie:<br />

Falsche Erwartung, es gäbe universelle Gesetze menschlichen Lernens,<br />

die didaktische Optimierungen ergäben<br />

Scheitern <strong>der</strong> Nutzung gr<strong>und</strong>lagentheoretischer psychologischer Erkenntnisse<br />

Anspruchsvolle sozialwissenschaftliche Herkunft<br />

Chomsky <strong>und</strong> Piaget<br />

Charakteristikum:<br />

Fähigkeit zur Generierung von Neuem aus Bekanntem!<br />

Ein Lernen, das die Eigenschaft im Subjekt ausbilden hilft,<br />

in spezifischen Bereichen Nichtgelerntes erzeugen zu können!<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Die überschätzte empirische Forschung<br />

<strong>und</strong><br />

das Entschwinden handlungsorientieren<strong>der</strong> Allgemeiner Pädagogik<br />

(die zwei Kulturen <strong>der</strong> Erziehungswissenschaft (Giesecke)!<br />

Bildungsforschung hat sich von <strong>der</strong> pädagogischen Praxis entfernt!<br />

Was hat ein Lehrer von diesen Erträgen?<br />

„Aus Pisa lässt sich die Verbesserung nicht einer einzigen Unterrichtsst<strong>und</strong>e …ableiten“<br />

(Hansel: PISA – <strong>und</strong> die Folgen?)<br />

Pädagogische Praxis ist keine Anwendung wissenschaftlicher Forschung;<br />

Pädagogische <strong>Prof</strong>essionalität: wiss. Sehen lernen <strong>und</strong> Fallsensibilität entwickeln<br />

Politik setzt auf „diese“ empirische Wissenschaft;<br />

erhofft sich Entlastung von Entscheidungen.<br />

Lehrerbildung als UNBELEGTER Prügelknabe<br />

Um praktisch werden zu können, wurde die Kunstwelt: Kompetenz erf<strong>und</strong>en!<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Kompetenz als internationale Vergleichbarkeitsgröße<br />

Kompetenz als Heilmittel:<br />

Statt inhaltlich fixierter Lehrplan, lediglich eine Liste von Kompetenzen<br />

Kritik von Weinert<br />

Umsteuerung bewirkt Reform ohne Rücksicht auf die Bedingungen des Unterrichts.<br />

Ohne die volle Bedeutung des Lehrers<br />

(Weinerts Beispiel: Lehrerauswirkung auf die Lernleistung)<br />

Die Bildungsreform ist UNPÄDAGOGISCH!<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Kompetenzvorstellung im Pisa-Projekt<br />

„Naturwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>bildung (Scientific Literacy) ist die Fähigkeit,<br />

naturwissenschaftliches Wissen anzuwenden, naturwissenschaftliche Fragen zu<br />

erkennen <strong>und</strong> aus Belegen Schlussfolgerungen zu ziehen, um Entscheidungen zu<br />

verstehen <strong>und</strong> zu treffen, welche die natürliche Welt <strong>und</strong> die durch menschliches<br />

Handeln an ihr vorgenommenen Verän<strong>der</strong>ungen betreffen.“ (OECD, 1999,<br />

S.60).<br />

„Was sind Kompetenzstufen?<br />

In jedem Leistungsbereich werden fünf Kompetenzstufen unterschieden. Diese<br />

beschreiben die Fähigkeit, Aufgaben mit unterschiedlich anspruchsvollen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsmerkmalen zu lösen.“<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Kompetenzstufen „Naturwissenschaftlicher Gr<strong>und</strong>bildung“<br />

Stufe V: Konzeptuelles <strong>und</strong> prozedurales Verständnis auf hohem Niveau:<br />

Am oberen Ende <strong>der</strong> Skala naturwissenschaftlicher Gr<strong>und</strong>bildung findet man Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler, die in <strong>der</strong> Lage sind, Vorhersagen o<strong>der</strong> Erklärungen bereits auf <strong>der</strong> Basis konzeptueller<br />

Modelle zu geben <strong>und</strong> mit einem differenzierten Verständnis naturwissenschaftliche Untersuchungen<br />

o<strong>der</strong> Begründungen zu analysieren <strong>und</strong> präzise zu kommunizieren.<br />

Stufe IV: Konzeptuelles <strong>und</strong> prozedurales Verständnis: Im Sinne von Bybee verfügen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ab <strong>der</strong> PISA-Kompetenzstufe IV über eine konzeptuelle <strong>und</strong> prozedurale<br />

naturwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>bildung. Die Stufen IV <strong>und</strong> V unterscheiden sich jedoch hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Komplexität, <strong>der</strong> Systematik <strong>und</strong> <strong>der</strong> Präzision.<br />

Stufe III: Funktionales naturwissenschaftliches Wissen: Im mittleren Bereich <strong>der</strong> Skala sind die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler fähig, naturwissenschaftliche Konzepte für Vorhersagen o<strong>der</strong> Erklärungen<br />

zu nutzen. Sie analysieren naturwissenschaftliche Untersuchungen nach Details <strong>und</strong> erkennen,<br />

welche Fragen naturwissenschaftlich beantwortet werden können. Weiterhin sind sie in <strong>der</strong> Lage,<br />

beim Ziehen von Schlussfolgerungen zwischen relevanten <strong>und</strong> irrelevanten Daten zu unterscheiden.<br />

Stufe II: Funktionales naturwissenschaftliches Alltagswissen: Die Kompetenzstufe II wird ebenfalls<br />

als funktionale Gr<strong>und</strong>bildung eingeordnet, allerdings beruhen die Vorhersagen o<strong>der</strong> Erklärungen <strong>und</strong><br />

die Überlegungen zu Untersuchungen noch weitgehend auf einem naturwissenschaftlichen<br />

Alltagswissen.<br />

Stufe I: Nominelles naturwissenschaftliches Wissen: Am unteren Ende <strong>der</strong> Skala schliesslich sind die<br />

Jugendlichen in <strong>der</strong> Lage, einfaches Faktenwissen (Ausdrücke, einfache Regeln) wie<strong>der</strong>zugeben<br />

o<strong>der</strong> unter Verwendung von Alltagswissen Schlussfolgerungen zu ziehen <strong>und</strong> zu beurteilen<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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2. Zauberwort „Kompetenz“: Erwartungen, Unklarheiten, Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

Graduierung von Kompetenz, mehr als ein Nebenproblem!<br />

Das ungelöste Problem <strong>der</strong> Graduierung/Stufung von Kompetenz<br />

„Wie unterscheidet man Kompetenz von weniger Fähigkeit?“ (Gruschka)<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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3. Kompetenz <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Verstehen:<br />

Unhintergehbarkeit <strong>der</strong> pädagogischen Beziehung<br />

von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

Wie verhält sich Kompetenz zu Bildung?<br />

Anspruchsvoller Kompetenzbegriff unterstellt generativen Charakter mit<br />

regelgeleiteten Tiefenstrukturen des Könnens.<br />

Diese Kompetenzen zu entwickeln, verlangt günstige, gleichwohl von<br />

Lehrkräften zu arrangierende Bedingungen.<br />

In ihnen gilt es Problemlöseroutine zu provozieren <strong>und</strong> in eine<br />

„(Begründungs)Krise“ zu führen (z.B. Lehrerfrage!).<br />

Das ist die Bedingung zur Generierung neuer Lösungen,<br />

d.h. zur Verän<strong>der</strong>ung von bisherigen Vorstellungen durch die<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den identifizierten Problemen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Lösung.<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

Martin Wagenschein<br />

(1896-1988)<br />

Verstehen lehren.<br />

Genetisch - Sokratisch - Exemplarisch (1968)<br />

Wissenschafts-Verständigkeit<br />

statt<br />

Wissenschafts-Gläubigkeit <strong>und</strong> Wissenschafts-Feindlichkeit<br />

Orientierung an zwei Gr<strong>und</strong>sätzen:<br />

Objektiv: “Rettet die Phänomene“<br />

Subjektiv: „Verstehen ist Menschenrecht“<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

Prinzipien des genetischen Verstehens<br />

GENETISCH<br />

Exemplarisch Sokratisch<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> M.A., Ing. grad.<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

VERSTEHEN<br />

Ist nur im eigenen Nachvollzug des Zustandekommens <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Prinzipien, Begriffe <strong>und</strong> Theorien, also durch Wie<strong>der</strong>entdeckung möglich, wozu<br />

Ausprobieren <strong>und</strong> die Erfahrung von Sackgassen genauso gehört, wie die <strong>der</strong><br />

Bestätigung des Vermuteten.<br />

!!!Genetisch ist nicht gleich geschichtlich!!!<br />

…Nicht um die Geschichte handelt es sich, son<strong>der</strong>n um die Genesis… .<br />

Unerschöpflich kann man so aus <strong>der</strong> Historie für die didaktische Methode<br />

lernen.“<br />

O.TOEPLITZ (1881-1940)<br />

<strong>Prof</strong>. für Mathematik, Integralrechnung, u.a.:<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Infinitesimalrechnung - eine Einleitung in die Infinitesimalrechnung nach<br />

<strong>der</strong> genetischen Methode, Springer 1949, Herausgeber aus dem Nachlass Gotfried Köthe (auch<br />

engl. The calculus - a genetic approach 1963)<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

Verstehen bedeutet also nicht bloß etwas Wissen,<br />

vollzieht sich nicht bloß reproduktiv!<br />

Verstehen verlangt die „Ansteckung“<br />

des Subjekts von <strong>der</strong> Sache!<br />

Verstehen vollzieht sich über eigenständige Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

<strong>der</strong> Sache!<br />

Das Verstehen <strong>der</strong> Sache verlangt mehr <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />

als das bloße Wissenschaftsfach!<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

„Ein in Deutschland (zu) wenig umgesetztes Ziel von Unterricht ist die<br />

bewusste Diskussion <strong>und</strong> Reflexion <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Wege <strong>der</strong><br />

Erkenntnisgewinnung in den Naturwissenschaften; Aspekte, die unter den<br />

Begriffen ‚Naturwissenschaftliches Denken <strong>und</strong> Arbeiten’, ‚Nature of<br />

Science’, <strong>und</strong> ‚History of Science’ zusammengefasst werden.“<br />

(Ilka Parchmann Naturwissenschaft im Unterricht Chemie H 100/101, 8)<br />

„Alter“ Hinweis:<br />

Elisabeth STRÖKER:<br />

Denkwege <strong>der</strong> Chemie.<br />

Elemente ihrer Wissenschaftstheorie. Freiburg/München 1977<br />

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3. Verstehen: Genetische Beziehung von Sache <strong>und</strong> Subjekt<br />

Genetisch relevante<br />

inter/nationale pädagogisch/didaktische Entwicklungen<br />

- HISTOGEN-Ansatz<br />

- HPS: History and Philosophy of Science<br />

- Nature of Science<br />

- Wissen über die Natur <strong>der</strong> Naturwissenschaften<br />

- Conceptual Change: Entstehung <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ung von Schülervorstellungen<br />

- Bildungsgangdidaktik: Schülerinteressen <strong>und</strong> Bildungsangebote/Entwicklungsaufgaben<br />

- Naturwissenschaftliche Frühbildung „Kin<strong>der</strong> als Naturforscher“ (Donata Elschenbroich)<br />

(Mit Vorsicht!!!, trotz großer bildungspolitischer Unterstützung)<br />

- Naturwissenschaft im Kontext: i.S. innerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Schule,<br />

lernrelevante Kontexte <strong>der</strong> Naturwissenschaften, wie Alltag, Technik, Gesellschaft, aber auch<br />

i.S. von zu verbessernden Lernumgebungen, wie auch an<strong>der</strong>en Lernorten (Museen usw.).<br />

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4. Historische Zugänge zum Verstehen<br />

wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

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4. Zur vernachlässigten Dimension: Historische Zugänge zum Verstehen wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

Was sind historische Zugänge?<br />

Das „Wie“ (Verlauf des Werdens) <strong>und</strong> „Warum“ (treibende Kräfte) <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Naturwissenschaften!<br />

Pädagogisch geht es weniger um Faktengeschichte denn um den<br />

Entstehungs-, Begründungs- <strong>und</strong> Verwertungszusammenhang<br />

von Erkenntnis<br />

Wissenschaftsverstehen heißt Einsicht nehmen in die Konstitution des<br />

Wesentlichen (des Systematischen) von Wissenschaft.<br />

Auf welche Fragen sind die Wissenschaften die Antworten,<br />

auf welche nicht?<br />

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4. Zur vernachlässigten Dimension: Historische Zugänge zum Verstehen wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

Welche pädagogische Funktion haben historische Zugänge?<br />

Für die Lehrerbildung / Lehrerfortbildung; Erweiterte Haltung zum wissenschaftlichen<br />

Unterrichtsgegenstand,<br />

Für die Darstellung im Unterricht; Beispiele direkt o<strong>der</strong> im übertragenen Sinn<br />

Für die fachpädagogische / fachdidaktische Diagnostik, zur Analyse von Verständnisbzw.<br />

Vorstellungsproblemen von Schülern <strong>und</strong> Laien<br />

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4. Zur vernachlässigten Dimension: Historische Zugänge zum Verstehen wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Euler</strong> / Arne Luckhaupt<br />

Historische Zugänge zum Verstehen<br />

systematischer Gr<strong>und</strong>begriffe <strong>und</strong> Prinzipien <strong>der</strong><br />

Naturwissenschaften<br />

Materialien für die Unterrichtsentwicklung<br />

Zur pädagogischen Interpretation von „Basiskonzepten“<br />

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4. Zur vernachlässigten Dimension: Historische Zugänge zum Verstehen wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

Pädagogische Bedeutung historischer Zugänge<br />

Wissenschaftswissen allein ist ungenügend für die Vermittlung!<br />

Umorientierung von Stoff auf Erkenntnisgewinnung!<br />

Wissen über das Wissen, seine Entstehung, seine Folgen, seine Verwicklungen mit<br />

an<strong>der</strong>em sind entscheidend!<br />

Relativierung des Methodenzaubers ohne Sachbezug!<br />

Schwächen <strong>der</strong> Lehrerbildung <strong>und</strong> –fortbildung überwinden!<br />

Fachpädagogische/fachdidaktische Diagnostik;<br />

Vorstellungsentwicklung von naturwissenschaftlichen Sachverhalten <strong>und</strong> Aussagen!<br />

Interessenbildung, Lust auf Erkenntnis,<br />

gerade auch auf Seiten <strong>der</strong> Lehrenden!<br />

Stärkere pädagogische Beachtung <strong>der</strong> Aneignungsseite!<br />

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5 . Verstehen impliziert<br />

die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimensionen<br />

<strong>der</strong> Naturwissenschaften<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

Historisches Dokument<br />

Kritische Zeitschrift<br />

für<br />

Chemie, Physik <strong>und</strong> Mathematik<br />

Herausgegeben in Heidelberg<br />

von<br />

A. Kekulé, F. Eisenlohr<br />

G. Lewinstein, M. Cantor<br />

1858<br />

--------<br />

Erlangen Verlag von Ferdinand Enke<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

Entstehungs-<br />

Begründungs- ZUSAMMENHANG<br />

Verwertungs-<br />

<strong>der</strong> Naturwissenschaften<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

Prometheus:<br />

Mit Chemie beginnt die Zivilisationsgeschichte<br />

„Im hohlen Stengel trug ich fort des Feuers Quell“<br />

„Wen<strong>der</strong> aller Not“<br />

„Wie große Mittel, welche Künste ich erfand.<br />

Das größte war's, daß, wenn sie Krankheit nie<strong>der</strong>warf,<br />

Kein Mittel da war, keine Salbe, kein Gebräu,<br />

Kein Brot <strong>der</strong> Heilung, son<strong>der</strong>n, aller Arzenei<br />

Entraten, sie verkamen – bis sie dann von mir<br />

Gelernt die Mischung segensreicher Arzenei“ …<br />

„Der Flamme fort die Blindheit, die sie zuvor verbarg.<br />

Soweit von diesem, aber die im Erdenschoß<br />

Verborgenen Schätze, welche sein jetzt nennt <strong>der</strong> Mensch,<br />

So Eisen, Erz, Gold, Silber, wer mag sagen, daß<br />

Er diese vor mir aufgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> benutzt?<br />

Niemand, ich weiß es, wenn er sich lügend nicht berühmt.<br />

So ist, mit einem Worte, daß ihr kurz es hört,<br />

Den Menschen von Prometheus alle Kunst gelehrt.“<br />

(Aischylos: Der gefesselte Prometheus)<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

„Die Chemie ist nicht die Lehre von den Stoffen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Reaktionen,<br />

son<strong>der</strong>n sie ist die Lehre von <strong>der</strong> Gewinnung<br />

von Stoffen <strong>und</strong> von <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong><br />

Bedingungen, unter denen Reaktionen<br />

kontrollierbar ablaufen“<br />

(<strong>Peter</strong> Bulthaup)<br />

Damit ist die Theoriebildung <strong>der</strong> Chemie mit<br />

gesellschaftlicher Praxis konstitutiv verb<strong>und</strong>en,<br />

chemische Praxis selbst ist gesellschaftliche<br />

Arbeit.<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

„Protochemie“<br />

(Dahlmann/Janich/Hanekamp)<br />

Zur konstruktiven handlungstheoretischen<br />

Begründung <strong>der</strong> Chemie<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>begriffe (Stoff/Substanz, chemische<br />

Reaktion, Valenz) <strong>und</strong> Meßgrössen (Temperatur, Masse)<br />

entstehen aus <strong>der</strong> „vor-atomistischen“ Jahrtausende alten<br />

chemischen Praxis, wobei diese präzisiert werden.<br />

Chemie stützt (Herstellung <strong>und</strong> Verarbeitung) Lebenspraxis mit:<br />

Wirkstoffe: Nahrung-, Genuß-, Heilmittel<br />

Werkstoffe: Baumaterialien, neue Materialien für Geräte, Schmuck<br />

Brennstoffe: Wärmeerzeugung, Betrieb von Fahrzeugen/Anlagen<br />

(<strong>Peter</strong> Janich)<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

„Die Chemie, eine <strong>der</strong> ältesten Wissenschaften,<br />

verdankt ihre Entstehung dem Streben nach<br />

irdischer Glückseligkeit.“<br />

Justus von Liebig<br />

Chemische Briefe 6. Aufl. 1878 (1858)<br />

Mit Liebigs „Chemische Briefe“ beginnt<br />

popurlärwissenschaftliche Literatur.<br />

Verständlichkeit im öffentlichen Publikum<br />

war Liebig wichtig, gehört zur Arbeit <strong>der</strong><br />

Wissenschaft „Chemie“.<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

Chemische Kriegsführung<br />

Fritz Haber: Schlacht bei Ypern 22.4.1915<br />

180 Tonnen flüssiges Chlor abgeblasen, starben auf alliierter Seite r<strong>und</strong> 3.000 Soldaten,<br />

weitere 7.000 Gasgeschädigte waren zu beklagen<br />

Kampfstoffe u.a.<br />

Blaukreuz-Kampfstoffe Atemwegsgifte<br />

Beispiele sind: Diphenylarsinchlorid (Clark I, DA),<br />

Diphenylarsincyanid (Clark II, DC).<br />

Grünkreuz-Kampfstoffe Lungengifte: Phosgen (CG), Palite<br />

Gelbreuz-Kampfstoffe Haut- <strong>und</strong> die Schleimhautgiftte<br />

Senfgas (Lost, Yperit, HD), Lewisit<br />

„Buntschießen“ militärzynistischer Ausdruck<br />

Napalm Benzin/Petroleum + Verdickungsmittels, meist<br />

Aluminiumseifen (Al(OH)(OOCR)(OOCR')) <strong>der</strong><br />

Naphthensäure <strong>und</strong> Palmitinsäure<br />

Internationale Chemieabkommen<br />

Chemical Weapons Convention, (CWC)<br />

'Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons' (OPCW)<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

Unfälle<br />

Chemieunternehmen Garanten für negative Schlagzeilen. Lokalzeitungen berichteten über grüne Wolken<br />

<strong>und</strong> gelben Schnee aus den Anlagen nebenan, die Weltpresse über die Katastrophen von Seveso,<br />

Bhopal o<strong>der</strong> Basel.<br />

Alltagsgefahren<br />

Dioxin, PCB, DDT <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Abkürzungen wurden zu Synonymen des Schreckens.<br />

MCS Multiple Chemikalien-Unverträglichkeit<br />

Das Chemikaliensyndrom wird von Umweltmedizinern als "erworbene Umweltkrankheit" bezeichnet, die<br />

sich ganz klar von Allergien <strong>und</strong> akuten o<strong>der</strong> chronischen Vergiftungen unterscheidet. An<strong>der</strong>s als bei<br />

Allergien ist hier keine Sensibilisierung des Immunsystems beobachtbar.<br />

Altlasten<br />

z.B. Giftgas in <strong>der</strong> Ostsee<br />

Forschungsleitenden Interessen<br />

Krampfhafte Suche nach neuen Produkten für finanzstarke K<strong>und</strong>en z.B.: Brain-, Hirn-, Sexdoping.<br />

Welche Forschung fehlt in Ermangelung von Kaufkraft?<br />

„Was verträgt unsere Erde noch?“ (Jill Jäger)<br />

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5. Verstehen impliziert die kulturelle <strong>und</strong> politische Dimension<br />

„Green Chemistry“<br />

Selbstkritische Erneuerung!<br />

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6. „Pädagogische Sachkompetenz“<br />

Eine vernachlässigte Kategorie in <strong>der</strong><br />

Lehrer/innenbildung<br />

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6 „Pädagogische Sachkompetenz“- Eine vernachlässigte Kategorie in <strong>der</strong> Lehrerbildung<br />

Die Bedeutung des Lehrers für den Unterrichts-Erfolg/-Misserfolg<br />

Deutschland nimmt NICHT bei den von <strong>der</strong> OECD geplanten Lehrerstudien teil, setzt<br />

vielmehr auf die Bildungsstandards (Lehre) <strong>und</strong> Kompetenzdiagnose (Forschung).<br />

COACTIVA-Studie (Max Planck-Institut Berlin) „zeigt“ alarmierende Fachkenntnisse<br />

in <strong>der</strong> Lehrerschaft (Presseecho, FAZ Heike Schmoll 28.10. 2006)<br />

MARKUS-Studie geringe Bedeutung <strong>der</strong> Fachlichkeit, wenig Einfluss von fachfremd<br />

erteiltem Unterricht auf dessen Erfolg<br />

Neben <strong>der</strong> Fachlichkeit zeigt die empirische Forschung folgende wichtige Parameter<br />

des Lehrers:<br />

- Engagement als berufliche Motivierung/Ethos (negativ Udo Rauin Im Studium<br />

wenig engagiert, im Beruf schnell überfor<strong>der</strong>t (2007)<br />

- Identifikation mit den SchülerInnen, Interesse für <strong>der</strong>en Aneignungsweise<br />

- Klare Unterrichtsführung <strong>und</strong> didaktisches Geschick<br />

- allgemeinpädagogisches Wissen: soziale Dynamik <strong>der</strong> Klasse <strong>und</strong> virulente<br />

Erziehungsaufgaben<br />

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6 „Pädagogische Sachkompetenz“- Eine vernachlässigte Kategorie in <strong>der</strong> Lehrerbildung<br />

Die Forschung bestimmt „<strong>Prof</strong>essionelle Kompetenz“ wie folgt:<br />

Allgemeines pädagogisches Wissen,<br />

Fachliches Wissen,<br />

Curriculares Wissen, Philosophie des Schulfachs,<br />

fachspezifisches, fachdidaktisches Wissen.<br />

Es werden getrennt „rein Fachliches“ (Wissen was) von<br />

„fachlich Philosophischem“ (Wissen warum)!<br />

nach Lee S. Shulman: Wisdom of Practice 2008 /Rainer Bromme:<br />

Funktionen <strong>und</strong> unterrichtliches Handeln des Lehrers<br />

Aber wie wirken sie zusammen?<br />

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6 „Pädagogische Sachkompetenz“- Eine vernachlässigte Kategorie in <strong>der</strong> Lehrerbildung<br />

Unterrichtsnotwendige Explikationsbedürftigkeit<br />

naturwissenschaftlicher Kompetenz<br />

(Gruschka 2008)<br />

... entsteht, wenn man sich<br />

„für die im allgemeinbildenden elementaren Thema<br />

eingeb<strong>und</strong>ene Sachlogik<br />

als auch für <strong>der</strong>en Zugänglichkeit“ interessiert.<br />

Erschließung ist etwas an<strong>der</strong>es als Demonstration!<br />

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7. Erwartbare Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong><br />

Kompetenzorientierung im beruflichen<br />

Bildungswesen<br />

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7. Erwartbare Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong> Kompetenzorientierung im beruflichen Bildungswesen<br />

Employability<br />

subjektiv: Beschäftigungsfähigkeit<br />

objektiv: Verwertungsfähigkeit<br />

Top Ten Employability Skills<br />

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7. Erwartbare Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong> Kompetenzorientierung im beruflichen Bildungswesen<br />

wachsende „Verberuflichung“<br />

schulischer Bildung <strong>und</strong> des lebenslangen Lernens<br />

verlangt<br />

eine gr<strong>und</strong>sätzliche Verstärkung des<br />

ALLGEMEINEN<br />

in <strong>der</strong><br />

BERUFSBILDUNG<br />

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7. Erwartbare Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong> Kompetenzorientierung im beruflichen Bildungswesen<br />

Berufsbildungsqualität, die nicht bloß <strong>der</strong><br />

<strong>Kommodifizierung</strong> erliegt, verlangt:<br />

Reflektierte Praxis<br />

statt<br />

Praxisfetisch<br />

also<br />

Einsicht in Wissensgeltung <strong>und</strong><br />

Wissens- sowie Handlungs-Gründe<br />

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7. Erwartbare Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong> Kompetenzorientierung im beruflichen Bildungswesen<br />

Lernfeldansatz<br />

Ansatz zur inhaltlichen Um-Orientierung am<br />

Verstehen<br />

o<strong>der</strong><br />

„ganzheitliche“ Einvernahme<br />

durch bestehende Arbeitssituationen<br />

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7. Erwartbare Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong> Kompetenzorientierung im beruflichen Bildungswesen<br />

Berufs-Bildungs-Wi<strong>der</strong>spruch<br />

Welche Innovation wollen wir?<br />

Über den Zusammenhang von Berufsbildung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Transformation <strong>der</strong> Verwertungsökonomie in eine<br />

nachhaltige Globalökonomie<br />

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