Infoblatt - ADÜ Nord

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28.06.2013 Aufrufe

Infoblatt ADÜ Nord · 1/2000 · Seite 6 Dieses ist im Detail beschrieben im Rahmen der offiziellen Internet-Präsenz des französischen Justizministeriums: http://www.justice.gouv.fr/justicef/procinjo.htm Hier kann man auch das entsprechende Formular abrufen (PDF-Format). Bund der Steuerzahler (Per N. Döhler) Wie berichtet, erhalten unsere Mitglieder als Zusatzleistung im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im ADÜ Nord ab dieser Nummer mit dem Infoblatt die Publikationen des Bundes der Steuerzahler. Damit Hänschen Ihnen nicht zu viel aus der Tasche zieht! Änderung der AfA-Tabellen voraussichtlich noch 2000 Die obersten Finanzbehörden des Bundes und der Länder haben Anfang 1998 eine Arbeitsgruppe mit dem Auftrag eingesetzt, alle Abschreibungstabellen, in denen die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für verschiedene Wirtschaftsgüter festgelegt werden, zu überarbeiten. Derzeit haben die betroffenen Verbände Gelegenheit, zu einem ersten Entwurf Stellung zu nehmen. Sollte sich nach Auswertung der Verbandsstellungnahmen herausstellen, dass die von den Fachleuten der Finanzverwaltung ermittelten Nutzungsdauern einzelner Wirtschaftsgüter im Entwurf zu hoch angesetzt wurden, will das BMF diese Ansätze überprüfen. Erst danach sollen die endgültigen Tabellen veröffentlicht werden. Der vorgestellte Katalog verlängert bei den Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens die Abschreibungsdauer teilweise drastisch. Nach der Planung sollen Pkw statt in fünf in acht Jahren, PC in sechs statt in vier Jahren und Scanner und Drucker in sieben Jahren abgeschrieben werden können. Unter diesen Umständen gilt es zu prüfen, ob nicht die eine oder andere geplante Investition noch vor Gültigkeit der neuen AfA-Tabelle getätigt werden sollte. Die Wirtschaftsgüter können ab dem Zeitpunkt abgeschrieben werden, an dem sie geliefert bzw. hergestellt sind. Eine Bestellung vor und eine Lieferung nach Inkrafttreten bedeutet, dass bereits die neuen Tabellen anzuwenden sind. (Mitgeteilt von Ursula L. Stieglitz) Leserbriefe Trados-Seminar Ich möchte mich bei allen, die an der Organisation des Trados-Einführungsseminars beteiligt gewesen sind, auf diesem Weg ganz herzlich bedanken. Das Programm selbst kann zwar meiner Ansicht nach nur für EDV-Freaks ein Leckerbissen sein (ich finde es noch viel zu umständlich und benutzerfeindlich), doch vielleicht lösen sich ja noch die Knoten im Kopf. Die Schulung durch Karl-Heinz Freigang war wirklich sehr gut und praxisbezogen, und der Veranstaltungsort hell und freundlich. Und all dies zu wirklich günstigen Konditionen. Noch einmal: Muchas gracias! Ursula L. Stieglitz Zukunftswerkstatt Mit diesem Leserbrief möchte ich Euch sagen, dass ich die Idee einer Zukunftswerkstatt ganz klasse finde. Ich hätte gern daran teilgenommen, bin aber an diesem Wochenende nicht in Hamburg. Ich kenne das Konzept der Zukunftswerkstatt nur theoretisch, kenne aber Menschen und Organisationen, die regelmäßig damit arbeiten – gerade wenn es darum geht, »weg von ausgetretenen Wegen« und »mit einem freien Kopf« zu erarbeiten, wohin die Organisation soll beziehungsweise welche Schwerpunkte sie sich für die zukünftige Arbeit setzt und so weiter. Ich finde, das ist auch für den ADÜ Nord ein positiver Ansatz, da wir damit den Kreislauf »wir wählen den Vorstand, der Vorstand denkt für uns und legt uns Vorschläge vor, die wir annehmen oder nicht annehmen« durchbrechen würden. Und ich glaube auch nicht, dass jedes einzelne Mitglied ein Konzept für die Zukunft des ADÜ Nord in seinem/ihrem stillen Kämmerlein erarbeiten und als Beschlussvorlage einbringen kann und sollte. So etwas geht nur gemeinsam und es ist eine große Chance, mit dem Instrument Zukunftswerkstatt die Ausrichtung des ADÜ Nord aktiv mitgestalten zu können. Da ich davon ausgehe, dass Ihr an diesem Wochenende nicht die Zukunft des ADÜ Nord für das nächste Jahrzehnt/-hundert/-tausend fertig bearbeiten könnt, freue ich mich auf die nächste Zukunftswerkstatt. Euch wünsche ich viele TeilnehmerInnen, viel Spaß und Erfolg - ich bin gespannt auf die Ergebnisse! Josefina Rodríguez Vila

Seite 7 · 1/2000 · ADÜ Nord Infoblatt Armenien: Geschichte und Sprache Bericht vom Kollegentreffen am 10.02.2000 Auf dem Kollegentreffen im Februar hielt unser Kollege David Mikaelian einen landeskundlichen Vortrag über die Geschichte und Sprache Armeniens. Hier kurze Stichpunkte seiner Ausführungen. Geografie und Demografie: Armenien liegt zwischen dem Iran, der Türkei, Georgien und Aserbaidschan und bildet sowohl eine Brücke als auch eine Grenze zwischen Vorderasien und Europa. Die Gesamtfläche Armeniens beträgt heute 29 800 km², ein Zehntel des historischen Groß-Armeniens. Die Einwohnerzahl wird mit 3 793 200 beziffert. Diese Zahl berücksichtigt jedoch auch rund 700 000 Armenier, die das Land in letzten Jahren wegen wirtschaftlicher Probleme verlassen haben. Ethnisch gesehen ist Armenien zu 96 % von Armeniern bewohnt. Seit dem 21. September 1991 ist Armenien eine souveräne Republik. Religion: 301 n. Chr. hat Armenien das Christentum als Staatsreligion angenommen, und im Jahr 607 trennte sich Georgien von der armenischen Kirche. Heute residiert der armenische Katholikos aller Armenier in der Kathedrale von Etschmiadsin. Während der langen Jahre der Fremdherrschaft in Armenien hat die nationale armenische Kirche den armenischen Volksgeist am Leben erhalten. Armenier im Ausland: Aufgrund der Tatsache, dass wichtige Handelsrouten zwischen Asien und Europa durch Armenien geführt haben, ist neben der Opferdiaspora auch eine Handelsdiaspora entstanden. Die reichsten und international wichtigsten armenischen Diaspora-Gemeinden befinden sich in den USA und in Kanada. Bedeutende alte armenische Gemeinden gibt es auch in Frankreich, deren Entstehung bis auf die Kreuzzüge zurückgeht und in Großbritannien. In Italien wurde auf der Insel San Lazaro vor über 250 Jahren eine armenische Kirche gegründet, die für ihre wertvolle Bibliothek bekannt ist. Die armenische Diaspora in Griechenland hat heute den größten politischen Einfluss auf Armenien. Armenien und Deutschland: Die politischdiplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Armenien nahmen Ende des zwölften Jahrhunderts, als die Krönung des armenischen Königs mit der Zustimmung des deutschen Kaisers Heinrich VI. stattfand, ihren Anfang. Heute ist die armenische Gemeinde in Hamburg eine der ältesten in Deutschland. So wurde 1965 der »Armenische Kulturverein zu Hamburg e.V.« als einzige offizielle armenische Organisation in Hamburg gegründet. Daneben existiert seit etwa 1983 ein armenischer Frauen- und Kirchenverein. 1992 wurde die »Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland« mit Sitz in Köln geweiht. Sprache: Die Armenier sprechen Armenisch, eine eigenständige indoeuropäische Sprache. Das armenische Alphabet entstand 404 n. Chr. und hat heute 39 Buchstaben. Man unterscheidet heute zwischen Neu-Armenisch (»Aschkharabar«) mit den Unterformen Ost-Armenisch und West-Armenisch und Alt- Armenisch (»Grabar«, nur Schriftsprache). Hinzu kommen zahlreiche Dialekte. In der armenischen Sprache gibt es sieben Fälle, von denen vier mit den deutschen Fällen übereinstimmen, und alle im Deutschen üblichen Zeitformen existieren auch im Armenischen.

Seite 7 · 1/2000 · <strong>ADÜ</strong> <strong>Nord</strong> <strong>Infoblatt</strong><br />

Armenien: Geschichte und Sprache<br />

Bericht vom Kollegentreffen am 10.02.2000<br />

Auf dem Kollegentreffen im Februar hielt unser Kollege<br />

David Mikaelian einen landeskundlichen Vortrag<br />

über die Geschichte und Sprache Armeniens. Hier<br />

kurze Stichpunkte seiner Ausführungen.<br />

Geografie und Demografie: Armenien liegt<br />

zwischen dem Iran, der Türkei, Georgien und Aserbaidschan<br />

und bildet sowohl eine Brücke als auch<br />

eine Grenze zwischen Vorderasien und Europa. Die<br />

Gesamtfläche Armeniens beträgt heute 29 800 km²,<br />

ein Zehntel des historischen Groß-Armeniens. Die<br />

Einwohnerzahl wird mit 3 793 200 beziffert. Diese<br />

Zahl berücksichtigt jedoch auch rund<br />

700 000 Armenier, die das Land in letzten Jahren<br />

wegen wirtschaftlicher Probleme verlassen haben.<br />

Ethnisch gesehen ist Armenien zu 96 % von Armeniern<br />

bewohnt. Seit dem 21. September 1991 ist<br />

Armenien eine souveräne Republik.<br />

Religion: 301 n. Chr. hat Armenien das Christentum<br />

als Staatsreligion angenommen, und im Jahr<br />

607 trennte sich Georgien von der armenischen Kirche.<br />

Heute residiert der armenische Katholikos aller<br />

Armenier in der Kathedrale von Etschmiadsin. Während<br />

der langen Jahre der Fremdherrschaft in Armenien<br />

hat die nationale armenische Kirche den armenischen<br />

Volksgeist am Leben erhalten.<br />

Armenier im Ausland: Aufgrund der Tatsache,<br />

dass wichtige Handelsrouten zwischen Asien und Europa<br />

durch Armenien geführt haben, ist neben der<br />

Opferdiaspora auch eine Handelsdiaspora entstanden.<br />

Die reichsten und international wichtigsten armenischen<br />

Diaspora-Gemeinden befinden sich in<br />

den USA und in Kanada. Bedeutende alte armenische<br />

Gemeinden gibt es auch in Frankreich, deren<br />

Entstehung bis auf die Kreuzzüge zurückgeht und in<br />

Großbritannien. In Italien wurde auf der Insel San Lazaro<br />

vor über 250 Jahren eine armenische Kirche<br />

gegründet, die für ihre wertvolle Bibliothek bekannt<br />

ist. Die armenische Diaspora in Griechenland hat<br />

heute den größten politischen Einfluss auf Armenien.<br />

Armenien und Deutschland: Die politischdiplomatischen<br />

Beziehungen zwischen Deutschland<br />

und Armenien nahmen Ende des zwölften Jahrhunderts,<br />

als die Krönung des armenischen Königs mit<br />

der Zustimmung des deutschen Kaisers Heinrich VI.<br />

stattfand, ihren Anfang. Heute ist die armenische<br />

Gemeinde in Hamburg eine der ältesten in Deutschland.<br />

So wurde 1965 der »Armenische Kulturverein<br />

zu Hamburg e.V.« als einzige offizielle armenische<br />

Organisation in Hamburg gegründet. Daneben existiert<br />

seit etwa 1983 ein armenischer Frauen- und Kirchenverein.<br />

1992 wurde die »Diözese der Armenischen<br />

Kirche in Deutschland« mit Sitz in Köln geweiht.<br />

Sprache: Die Armenier sprechen Armenisch, eine<br />

eigenständige indoeuropäische Sprache. Das armenische<br />

Alphabet entstand 404 n. Chr. und hat heute<br />

39 Buchstaben. Man unterscheidet heute zwischen<br />

Neu-Armenisch (»Aschkharabar«) mit den Unterformen<br />

Ost-Armenisch und West-Armenisch und Alt-<br />

Armenisch (»Grabar«, nur Schriftsprache). Hinzu<br />

kommen zahlreiche Dialekte. In der armenischen<br />

Sprache gibt es sieben Fälle, von denen vier mit den<br />

deutschen Fällen übereinstimmen, und alle im Deutschen<br />

üblichen Zeitformen existieren auch im Armenischen.

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