Bulletin 01/2011 - Mercedes-Benz 300 SL Club - Mercedes-Benz

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54 25-JÄHRIGES JUBILÄUM VON ANDY WARHOLS „CARS“ - DAS AUTO, DER STAR UND DIE KUNST Vor 25 Jahren produzierte der New Yorker Pop-Art-Held Andy Warhol (1928-1987) für die Daim- ler-Benz AG die aus 35 Siebdrucken auf Leinwand sowie 12 großformatigen Zeichnungen beste- hende Serie „Cars“. Hier lesen Sie, wie 1986 alles begann. Am Anfang war ein Schock: „Die Idee für die „Cars“, erinnert sich der heute 73-jährige Hans J.
Baumgart, damals Leiter des Hauptsekretariats der Daimler- Benz AG, „wurde in einer der dunkelsten Stunden der Firmen- geschichte geboren“. Eine von Michael Phleghar realisierte Fernsehshow anlässlich des 1oo-Jahr-Jubiläums der Erfindung des Automobils hatte nicht etwa Glanz verbreitet, sondern war durch Pleiten, Pech und Pannen gekennzeichnet. „Am Tag nach diesem Fiasko, an dem ich nicht unbeteiligt war“, erzählte Baum- gart weiter, „rief der Galerist Hans Mayer aus Düsseldorf bei mir an und sagte, er habe eine Idee.“ Mayer, dessen Karriere in Ess- lingen begonnen hatte, verwies auf eine Anzeige zum Jubiläum, die Mercedes-Modelle und Autos anderer Hersteller zeigte, die allesamt Geschichte gemacht hatten. Mayers Vorschlag: Daim- ler solle Andy Warhol dafür gewinnen, diese Anzeige in Einzel- bilder umzusetzen. „Hans Mayer schwärmte“, sagt Baumgart, „Warhol könne das und wäre für einen derartigen Auftrag der richtige Mann. Noch besser: Wir kämen in den Genuss eines Bilderzyklus, der gleichsam die Ahnengallerie des Automobils darstelle. So etwas wäre einmalig in der Welt.“ Baumgart ist be- geistert. Klar ist aber: Wenn Warhol beauftragt wird, dann kann es nur um Mercedes-Modelle gehen. Schließlich „ist Mercedes Automobilgeschichte pur“, wie Baumgart noch immer stolz be- tont. Ein zweites Problem taucht auf: Die bloße Idee reicht nicht, um den Vorstand und dessen Vorsitzenden Werner Breitschwerdt zu überzeugen. Auch hier hat Hans Mayer eine Lösung: „Er bot an“, erinnert sich Baumgart, „Warhol zunächst von sich aus auf ein Bild eines Mercedes-Oldtimers anzusprechen, das er malen solle. Ginge Warhol darauf ein, hätten wir quasi ein Testbild. Warhol malte es tatsächlich“. Im Mai 1986 verließ das Mercedes-Coupé 300SL in vier Vari- ationen. Warhols längst legendäre Factory in New York. Die Wirkung? „Begeisterung.“ Daimler-Vorstandschef Breitschwerdt und der damalige Finanzvorstand Eduard Reuter geben grünes 55
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