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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

<strong>Kolkata</strong><br />

aus <strong>Wikipedia</strong>, der freien Enzyklopädie<br />

(Weitergeleitet von Kalkutta)<br />

<strong>Kolkata</strong> (Bengalisch:<br />

৺৺৺৺৺৺,<br />

Kalkātā; Englisch bis<br />

2001 Calcutta,<br />

eingedeutscht zu<br />

Kalkutta) ist die<br />

Hauptstadt des<br />

Bundesstaates<br />

Westbengalen in<br />

Indien. Mit 4.638.350<br />

Einwohnern in der<br />

eigentlichen Stadt und<br />

14.681.589 in der<br />

Agglomeration (Stand<br />

jeweils 1. Januar 2006)<br />

ist sie die viertgrößte<br />

Stadt des Landes.<br />

<strong>Kolkata</strong> ist<br />

Industriestadt,<br />

Verkehrsknoten und<br />

Kulturzentrum mit<br />

Universitäten, Theater,<br />

Kinos, Museen und<br />

Galerien sowie<br />

katholischer<br />

Bischofssitz und nicht<br />

zuletzt wichtiger hinduistischer Wallfahrtsort im<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

<strong>Kolkata</strong><br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Basisdaten<br />

Bundesstaat: Westbengalen<br />

Geografische Lage: 22° 34' N, 88° 22' O<br />

Höhe: 6 m ü. NN<br />

Fläche: 187,33 km²<br />

Einwohner: 4.638.350 (2006)<br />

Bevölkerungsdichte: 24.760 Einwohner/km²<br />

Postleitzahlen: 700xxx<br />

Telefonvorwahl: 033<br />

Kfz-Kennzeichen: WB-01 bis WB-04<br />

Stadtgliederung: 15 Bezirke, 141 Stadtteile<br />

Offizielle Website: www.kolkatamycity.com/ (http://www.kolkatamycity.com/)<br />

Politik<br />

Bürgermeister Bikash Bhattacharya<br />

Zusammenhang mit Kalighat, einem der bedeutendsten<br />

Tempel zu Ehren der Göttin Kali.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Der Name der Stadt<br />

2 Geografie<br />

2.1 Geografische Lage<br />

2.2 Ökologie<br />

2.3 Stadtgliederung<br />

2.4 Klima<br />

Koordinaten: 22° 34' N, 88° 22' O<br />

Seite 1 von 20


<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

3 Geschichte<br />

3.1 Ursprung<br />

3.2 Aufstieg und Blütezeit<br />

3.3 Niedergang<br />

3.4 Einwohnerentwicklung<br />

4 Politik<br />

4.1 Stadtregierung<br />

4.2 Städtepartnerschaften<br />

5 Kultur und Sehenswürdigkeiten<br />

5.1 Überblick<br />

5.2 Theater und Film<br />

5.3 Museen<br />

5.4 Bauwerke<br />

5.5 Parks<br />

5.6 Sport<br />

5.7 Regelmäßige Veranstaltungen<br />

5.8 Gastronomie<br />

5.9 Einkaufen<br />

6 Wirtschaft und Infrastruktur<br />

6.1 Wirtschaft<br />

6.2 Verkehr<br />

6.2.1 Fernverkehr<br />

6.2.2 Nahverkehr<br />

6.3 Medien<br />

6.3.1 Printmedien<br />

6.3.2 Rundfunk<br />

6.3.3 Fernsehen<br />

6.4 Bildung<br />

7 Persönlichkeiten<br />

7.1 Söhne und Töchter der Stadt<br />

7.2 Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt<br />

haben<br />

8 Literatur<br />

9 Weblinks<br />

Der Name der Stadt<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

Satellitenbild von <strong>Kolkata</strong><br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Der bengalische Name ৺৺৺৺৺৺ wurde von den britischen Kolonialherren aussprachenah zu<br />

Calcutta transkribiert, wobei das erste a offen und das u wegen des Doppel-t statt /ju/ als /a/ gesprochen<br />

wird. Der deutsche Name Kalkutta leitet sich von der englischen Form her, in der lediglich die Cs zu Ks<br />

wurden, was bis zum Ende des 19. Jahrhunderts analog auch bei vielen anderen, auch deutschen, Ortsnamen<br />

geschehen ist.<br />

Das deutsche Wort Kalkutta klingt also nicht wie die indische Aussprache, das englische Calcutta hingegen<br />

noch einigermaßen. Zum 1. Januar 2001 änderten die indischen Behörden die Schreibung Calcutta –<br />

Englisch ist eine Amtssprache in Indien – in <strong>Kolkata</strong>. Die deutsche Aussprache des Wortes <strong>Kolkata</strong><br />

entspricht nun eher auch der bengalischen Aussprache des Namens der Stadt. In Devanagari schreibt die<br />

Stadt sich कोलकाता. In westlichen Medien werden - wohl mangels Kenntnis dieses Sachverhalts - meist<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

weiterhin die herkömmlichen Schreibungen verwendet.<br />

Geografie<br />

Geografische Lage<br />

<strong>Kolkata</strong> liegt im Bundesstaat Westbengalen am Fluss Hugli, einem<br />

Mündungsarm im westlichen Gangesdelta, durchschnittlich sechs Meter<br />

über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 187,33<br />

Quadratkilometern. Das <strong>Kolkata</strong> Metropolitan Area (KMA) erstreckt sich<br />

über 1.854 Quadratkilometern.<br />

Die Stadt <strong>Kolkata</strong> hat sich zum größten Ballungsgebiet Westbengalens<br />

entwickelt. In ihr war fast die gesamte Juteverarbeitungsindustrie<br />

Vorderindiens konzentriert. Die Jute selbst wird seit Ende des 19.<br />

Jahrhunderts vor allem in dem außerordentlich dicht besiedelten<br />

Ostbengalen (heute Bangladesch) verstärkt angebaut und bildet heute eines<br />

der wichtigsten Erzeugnisse des Gebietes.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Da aber durch die Teilung die in Bangladesch liegenden Anbaugebiete von Lage von <strong>Kolkata</strong> in Indien<br />

den in Indien stehenden Verarbeitungswerken getrennt worden sind, hat<br />

Bangladesch eine eigene Juteindustrie aufgebaut. Dagegen hat <strong>Kolkata</strong> seine historische Rolle als<br />

bedeutender Handelshafen nach der Abtrennung der Anbaugebiete und der zunehmenden Verlandung des<br />

Hugli verloren.<br />

Ökologie<br />

Die Luftverschmutzung in <strong>Kolkata</strong> hat ein enormes Ausmaß angenommen. Der hohe Gehalt an Feinstaub<br />

stellt das größte Problem dar. Die Ursachen liegen sowohl in Fabrikanlagen, Kleinindustrie, Kraftwerken<br />

und Verkehr als auch in den privaten Haushalten. Der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid nimmt in Folge der<br />

fortschreitenden Industrialisierung und eines stetig wachsenden Verkehrsaufkommens und Energiebedarfs<br />

schnell zu. Die unzureichenden technischen Anlagen in den Fabriken führen immer wieder zu<br />

Beeinträchtigungen.<br />

Probleme bereiten auch die Verschmutzung des Grundwassers durch fehlende Kläranlagen, ungeregelte<br />

Abfalldeponien, die Schadstoffbelastung des Hugli und der Verkehrslärm. Nur circa die Hälfte der<br />

Einwohner in den Slums am Rande der Stadt ist an ein Wasserleitungsnetz angeschlossen, der andere Teil<br />

benutzt Hydranten auf der Straße oder verseuchte Kanäle und Rinnsale.<br />

Zu den Infektionserkrankungen wie Diarrhöe, Ruhr und Cholera, die durch unzureichende hygienische<br />

Bedingungen verbreitet werden, kommen Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen<br />

Emissionen der vielen Industriebetriebe und des Kraftfahrzeugverkehrs. Besondere Probleme ergeben sich<br />

aus der oft direkten Nachbarschaft ärmerer Wohngebiete und der Industrie. Die Luftverschmutzung und die<br />

Zersiedlung historisch bedeutender Areale zerstören viele Kulturdenkmäler <strong>Kolkata</strong>s.<br />

Stadtgliederung<br />

Die Stadt <strong>Kolkata</strong> (<strong>Kolkata</strong> Municipal Corporation) gliedert sich in 15<br />

Stadtbezirke (Boroughs) und diese in 141 Stadtteile (Wards). Die<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Stadtbezirke (Boroughs) und diese in 141 Stadtteile (Wards). Die<br />

Stadtbezirke sind:<br />

Klima<br />

Borough I<br />

Borough II<br />

Borough III<br />

Borough IV<br />

Borough V<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

Borough VI<br />

Borough VII<br />

Borough VIII<br />

Borough IX<br />

Borough X<br />

Borough XI<br />

Borough XII<br />

Borough XIII<br />

Borough XIV<br />

Borough XV<br />

In der kurzen Winterzeit herrscht das angenehmste Klima, wenn die<br />

tägliche Höchsttemperatur bei 27 Grad Celsius liegt und die Märkte mit<br />

Blumen und Gemüse beladen sind. Kurz vor Beginn der Monsunzeit lastet<br />

die Hitze bedrückend auf der Stadt.<br />

Die einsetzenden Regenfälle bescheren Ende Juni die ersehnte Linderung,<br />

doch die heftigen Fluten verwandeln gleichzeitig die Straßen in Morast.<br />

1978 starben bei Überschwemmungen durch heftige Monsunregenfälle in<br />

<strong>Kolkata</strong> 15.000 Menschen. Oktober und November sind nach einer kurzen<br />

Hitzeperiode nach dem Monsun recht angenehme Monate. Durga Puja, das<br />

größte Fest der Stadt wird dann gefeiert.<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 26,9 Grad Celsius, die Jahresniederschlagsmenge beträgt<br />

im Mittel 1.739 Millimeter. Der wärmste Monat ist der Mai mit durchschnittlich 30,8 Grad Celsius, der<br />

kälteste der Januar mit 20,1 Grad Celsius im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Juli mit<br />

durchschnittlich 385 Millimeter, der wenigste im Dezember mit 13 Millimeter im Mittel.<br />

Die Stadt ist auch durch immer wieder auftretende Zyklone gefährdet. Die Stürme brauen sich vor allem in<br />

den Sommermonaten über dem Indischen Ozean nördlich des Äquators zusammen und driften dann nach<br />

Norden in Richtung Indien. Die Hauptgefahr geht in den Küstenregionen von den mitunter mehr als zehn<br />

Meter hohen Flutwellen aus, die heftige Zyklone vor sich herschieben. Einer der schwersten Stürme<br />

forderte am 7. Oktober 1737 an der Mündung des Hugli rund 300.000 Todesopfer.<br />

Geschichte<br />

Ursprung<br />

Der Name der Stadt leitet sich von dem Fischerdorf Kalikata her, welches<br />

1495 vom bengalischen Dichter Bipradas Pipilai zum ersten Mal erwähnt<br />

wird. Der Name bedeutet „schwarzes Tor“ oder „Tor der Göttin Kali“.<br />

1596 berichtet der Historiker Abul Fazl (1551-1602) in seinem Werk<br />

„Ain-i-Akabari“ über den Ort.<br />

Als der Brite Job Charnock (1630-1692), Direktor der Britischen<br />

Ostindien-Kompanie, am 24. August 1690 das Hauptquartier der<br />

Gesellschaft in Sutanuti am Ostufer des Hugli gründete, war das Flussufer<br />

Zentrum von <strong>Kolkata</strong><br />

Klimadiagramm <strong>Kolkata</strong><br />

Government House im 18.<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Gesellschaft in Sutanuti am Ostufer des Hugli gründete, war das Flussufer<br />

bereits von den Handelsniederlassungen anderer europäischer Länder<br />

gesäumt. Neben den Briten, deren Basis zuvor in dem Ort Hugli am<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Westufer lag, hatten sich die Franzosen in Chandannagar, die Niederländer und Armenier in Chunchura, die<br />

Dänen in Serampore, die Portugiesen in Bandel, die Griechen in Rishra und die Deutschen in Bhadreswar<br />

eingerichtet.<br />

Mit finanzieller armenischer Unterstützung kaufte die Ostindien-Kompanie Land um Sutanuti und stellte im<br />

Jahre 1699 ihre erste Festung in der Region fertig, genannt Fort William, nach dem König von England und<br />

Schottland, William III. (1650-1702). Nur wenige Jahre später legte die Ostindien-Kompanie Sutanuti und<br />

zwei weitere Dörfer zur Stadt <strong>Kolkata</strong> zusammen. 1715 handelte eine Delegation am Mogulhof in Delhi<br />

weitere Handelsrechte und die Übernahme mehrerer Dörfer und Städte an beiden Ufern des Hugli aus.<br />

Aufstieg und Blütezeit<br />

Am 19. Juni 1756 eroberte der Nawab von Murshidabad, Siraj-ud-Daula<br />

(1733-1757) die Stadt und das Fort, welches erst ein Jahr später, am 23.<br />

Juni 1757, nach der Schlacht bei Plassey durch die Rückeroberung unter<br />

Robert Clive (1725-1774) wieder an die East India Company zurückging.<br />

Nachdem das Parlament in London im Jahre 1773 das Handelsmonopol der<br />

Gesellschaft anerkannt hatte, verlegte diese Bengalens Hauptstadt von<br />

Murshidabad nach <strong>Kolkata</strong>. 1781 wurde das heutige Fort William<br />

fertiggestellt, das nie verteidigt werden musste. <strong>Kolkata</strong> war fortan<br />

Umschlagplatz vieler Handelssparten, zu denen auch der lukrative<br />

Opiumexport nach China gehörte. Die Ostindienkompanie schaffte<br />

britische Junggesellen ins Land und machte sie zu Beamten. Die so<br />

genannten writers („Schreiber“) lebten unter spartanischen Umständen in<br />

einfachen Lehmhütten, bis sie das eigens für sie errichtete Writers Building<br />

beziehen konnten. Die jungen Männer passten sich den einheimischen<br />

Lebensgewohnheiten an und heirateten indische Frauen. So entstand eine<br />

neue euro-asiatische Gesellschaft.<br />

Government House im 18.<br />

Jahrhundert<br />

Kalkutta (heute <strong>Kolkata</strong>) um<br />

1888<br />

Als das Parlament das Monopol der Ostindien-Kompanie aufhob und die<br />

Türen des Handels öffnete, trafen zahlreiche Kaufleute und Abenteurer aus allen Teilen der Welt ein,<br />

darunter Parsen, Juden aus Bagdad, Afghanen und Inder aus anderen Landesteilen. Prächtige Bauwerke,<br />

wie Court House, Government House und St Paul's Cathedral trugen <strong>Kolkata</strong> im 19. Jahrhundert den<br />

Namen „Stadt der Paläste“ ein, doch das unangenehme feuchte Klima, die modrigen Salzsümpfe und die<br />

schäbigen Hütten, die rund um die Stadt errichtet wurden, sorgten für unhygienische Verhältnisse und<br />

waren eine Quelle der Armut und Krankheit.<br />

Die wohlhabende Elite der Stadt, zu der auch bengalische Kaufleute gehörten, erhielt das Etikett bhadra<br />

lok, die „guten Leute“. Rudyard Kipling, der Autor des Dschungelbuches, verzerrte diese Bezeichnung in<br />

seiner Darstellung der bandar lok („Affenmenschen“). Eben diese Schicht war für die kulturelle Blüte des<br />

19. Jahrhunderts verantwortlich, die man Bengalische Renaissance nennt.<br />

Bis 1911 war <strong>Kolkata</strong> Hauptstadt der Kolonie Britisch-Indien und Sitz des Generalgouverneurs der East<br />

India Company, der ab 1858 zugleich das neu geschaffene Amt des britischen Vizekönigs innehatte. 1813<br />

wurde auch ein Bischofssitz ins Leben gerufen.<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Niedergang<br />

<strong>Kolkata</strong>s Bedeutung als internationaler Hafen schwand mit der Eröffnung<br />

des Sueskanals 1869, mit dem Aufstieg Mumbais und mit dem Ende des<br />

Opiumhandels. 1911 fand die glorreiche Zeit ihr definitives Ende, als<br />

Indiens Hauptstadt nach Delhi verlegt wurde. Seit dem 15. August 1947,<br />

dem Tag der Unabhängigkeit Indiens, ist <strong>Kolkata</strong> Hauptstadt des<br />

Bundesstaates Westbengalen.<br />

Seitdem wurde die städtische Infrastruktur wiederholt nach inneren<br />

Unruhen und Aufständen durch Masseneinwanderung besitzloser<br />

Flüchtlinge bis an die Grenzen belastet. Die daraus resultierenden<br />

Missstände und auch die Arbeit von Mutter Teresa, die die weltweite<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Aufmerksamkeit auf die Opfer richtete, haben Kalkutta den Ruf eines Armenhauses beschert, den die<br />

Stadtbewohner selbst nicht für gerechtfertigt halten.<br />

Als 1984 Indiens erste U-Bahn eröffnet wurde, war von einem neuen wirtschaftlichen Beginn die Rede,<br />

aber im Laufe der Jahre hat die Stadt gegen neu entstandene Wirtschaftszentren in anderen Teilen des<br />

Landes beträchtlich an Boden verloren.<br />

Einwohnerentwicklung<br />

Von 12.000 Einwohnern im Jahre 1710 stieg die Einwohnerzahl <strong>Kolkata</strong>s<br />

bis 1831 auf 187.000 und erreichte um 1930 die Grenze von einer Million.<br />

Bis 1941 verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen, dann bis 1991<br />

noch einmal auf über vier Millionen. Im Jahre 2006 lebten in der Stadt 4,6<br />

Millionen Menschen.<br />

Durch die eng gezogenen Stadtgrenzen ist die Bevölkerungszunahme<br />

inzwischen deutlich abgeschwächt, diese findet vor allem in den<br />

unzähligen Vororten statt, die inzwischen 9,8 Millionen Einwohner<br />

aufweisen. In der Agglomeration <strong>Kolkata</strong> leben insgesamt 14,7 Millionen<br />

Menschen (2006).<br />

Ein erheblicher Teil des Bevölkerungswachstums im ehemaligen Kalkutta<br />

wird seit Beginn der kolonialen Entwicklung durch Zuwanderung<br />

verursacht. Die Zuwanderer kommen, entsprechend der internationalen und<br />

überregionalen Bedeutung der Stadt, nicht nur aus dem angrenzenden<br />

Hinterland, sondern aus ganz Indien und den benachbarten Staaten. Das<br />

Ergebnis ist ein Konglomerat von Menschen unterschiedlicher ethnischer<br />

und sprachlicher Abstammung.<br />

Luftaufnahme von <strong>Kolkata</strong><br />

1945<br />

Straßenverkehr<br />

VIP Road (Kazi Najrul Islam<br />

Sarani)<br />

Die überwiegende Anzahl der Bewohner sind Bengalen, dazu kommen<br />

Minderheiten von Bihari, Marwari, Chinesen, Tamilen, Engländern,<br />

Armeniern, Tibetern, Marathen und Parsen. Die meistgesprochenen Sprachen sind Bengali, Hindi, Englisch,<br />

Urdu und Bhojpuri. Die Religionszugehörigkeit verteilt sich laut Volkszählung von 2001 wie folgt: 77,68<br />

Prozent der Einwohner sind Hindus, 20,27 Prozent Muslime und 0,88 Prozent Christen. Der Rest verteilt<br />

sich auf Buddhisten, Juden und Zoroastrier.<br />

Seite 6 von 20


<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1839 handelt es<br />

sich um Schätzungen, von 1872 bis 2001 um Volkszählungsergebnisse und bei 2006 um eine Berechnung.<br />

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die eigentliche Stadt ohne den Vorortgürtel.<br />

Jahr Einwohner<br />

1710 12.000<br />

1737 20.000<br />

1757 45.000<br />

1831 187.000<br />

1839 229.000<br />

1872 633.009<br />

1881 612.307<br />

1891 682.305<br />

1901 847.796<br />

1911 896.667<br />

Politik<br />

Stadtregierung<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

Jahr Einwohner<br />

1921 907.851<br />

1931 1.163.771<br />

1941 2.108.891<br />

1. März 1951 2.548.677<br />

1. März 1961 2.927.280<br />

1. April 1971 3.148.746<br />

1. März 1981 3.305.006<br />

1. März 1991 4.399.819<br />

1. März 2001 4.580.544<br />

1. Januar 2006 4.638.350<br />

Seit 2005 ist Bikash Bhattacharya Bürgermeister von <strong>Kolkata</strong>. Er ist<br />

Mitglied der Communist Party of India (Marxist) und Vorsitzender des<br />

ständigen Ausschusses der <strong>Kolkata</strong> Municipal Corporation. Letztere ist für<br />

den Erhalt und Ausbau der städtischen Infrastruktur zuständig.<br />

Der CPI(M) und ihren Partnern ist es gelungen, die Agrarreform in<br />

Westbengalen deutlich voranzubringen und soziale Sicherungssysteme zu<br />

installieren. Die an den Bedürfnissen der breiten Volksmassen orientierte<br />

Politik hat der Partei ein dauerhaft hohes Unterstützerpotenzial beschert.<br />

Andere einflussreiche Parteien in <strong>Kolkata</strong> sind der Indian National<br />

Congress und der Trinamul Congress.<br />

Der Calcutta High Court in <strong>Kolkata</strong>, ist die höchste juristische Instanz für den Bundesstaat Westbengalen<br />

und das Unionsterritorium Andamanen und Nikobaren.<br />

Städtepartnerschaften<br />

<strong>Kolkata</strong> unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:<br />

Karatschi, Pakistan<br />

Kunming, VR China<br />

Kundgebung der Democratic<br />

Socialist Party<br />

Seite 7 von 20


<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Long Beach, USA<br />

Neapel, Italien<br />

Odessa, Ukraine<br />

Kultur und Sehenswürdigkeiten<br />

Überblick<br />

<strong>Kolkata</strong> ist das Zentrum der indischen Intellektuellen und der<br />

künstlerischen Avantgarde. Der Nobelpreisträger für Literatur des Jahres<br />

1913 Rabindranath Thakur (1861-1941) wirkte hier, ebenso Mutter Teresa<br />

(1910-1997), die im Westen wohl berühmteste Bürgerin der Stadt. Sie<br />

erhielt 1979 für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis.<br />

Die indische Nationalbibliothek, Museen und eine vitale Theater-, Musikund<br />

Filmszene (<strong>Kolkata</strong> Film Festival) sind weitere Beispiele für den<br />

Stellenwert von Kunst und Kultur in der Stadt. Es gibt mehrere<br />

Universitäten, an denen intensiv geforscht wird. Viele farbenfrohe Feste<br />

und ein reges religiöses Leben sind für <strong>Kolkata</strong> mit seinem bedeutenden<br />

Kali-Tempel Kalighat signifikant.<br />

Theater und Film<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

<strong>Kolkata</strong>s Kunstszene ist berühmt für ihre lebendige Theaterkultur. Bei mehreren nichtreligiösen<br />

Jahresfesten werden Musik, Tanz und Theater aufgeführt, beispielsweise anlässlich von Ganga Utsav, das<br />

ab Ende Januar für einige Wochen am Diamond Harbour stattfindet.<br />

In <strong>Kolkata</strong>s Theater- und Konzerthalle Rabindra Sadan wird gehobene Kultur geboten, Nandan in der<br />

benachbarten AJC Bose Road ist das führende Kino der Stadt. Das von dem berühmtem Filmemacher<br />

<strong>Kolkata</strong>s, Satyajit Ray, gegründete Filmzentrum Nadan beherbergt ein Archiv, eine Bibliothek und einen<br />

Vorführraum.<br />

Museen<br />

Das 1814 gegründete Indische Museum (Indian Museum), an der<br />

Kreuzung Chowringhee Road und Sudder Street gelegen, ist das älteste<br />

und größte des Landes. Das gegenwärtige, um einen zentralen Hof<br />

angelegte Gebäude mit hohen Decken wurde 1878 eröffnet und stellt als<br />

eines der größten Museen Asiens vielfältige Exponate aus – von Skulpturen<br />

bis hin zu naturgeschichtlichen Objekten.<br />

<strong>Kolkata</strong><br />

Zu sehen sind eine Sammlung von Stein- und Metallskulpturen, in deren<br />

Mittelpunkt ein großartiges Löwenkapitell aus Sandstein aus dem 3.<br />

Indisches Museum<br />

Jahrhundert v. Chr. steht. Eine Abteilung stellt Überreste des<br />

buddhistischen Stupas aus Bharhut in Madhya Pradesh aus dem 2.<br />

Jahrhundert v. Chr. aus. Zu den weiteren Exponaten gehören Steinskulpturen aus Khajuraho sowie Bilder<br />

der Company School, einer Gruppe indischer Künstler des 19. Jahrhunderts, die mit westlichen Techniken<br />

und Themen für europäische Mäzene tätig waren.<br />

Seite 8 von 20


<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Die Calcutta Gallery am südlichen Ende des Maidan ist der indischen Bevölkerung <strong>Kolkata</strong>s und dem<br />

Unabhängigkeitskampf gewidmet. Die abendliche Sound and Light Show stellt dasselbe Thema dar. Das<br />

kleine Ashutosh-Museum der Indischen Geschichte im Centenary Building in der College Street besitzt eine<br />

Sammlung mit bengalischer Kunst, kunsthandwerklichen Exponaten, Stoffen und seltenen buddhistischen<br />

Manuskripten und Statuen.<br />

Unmittelbar nördlich der St. Paul's Cathedral lädt das Birla Planetarium, das größte Asiens und eines der<br />

größten der Welt, zu mehreren Vorführungen täglich ein. Südlich der Kathedrale präsentiert die Academy of<br />

Fine Arts in der Cathedral Road zeitgenössische bengalische Kunst. Neben Wanderausstellungen bietet sie<br />

Dauerausstellungen zu Werken von Künstlern wie Jamini Roy und Rabindranath Thakur. Ein Café und<br />

Grünanlagen tragen zum Ambiente bei. Der große Vortragssaal Rabinda Sadan hat regelmäßig klassische<br />

Musik auf dem Programm.<br />

Bauwerke<br />

BBD Bag<br />

Das wirtschaftliche und administrative Zentrum <strong>Kolkata</strong>s ist BBD Bag<br />

(anglisiert auch: BBD Bagh), das Einheimische noch immer Dalhousie<br />

Square nennen. Der neue offizielle Name erinnert an drei Revolutionäre,<br />

Benoy Basu, Badal Gupta und Dinesh Gupta, die am 8. Dezember 1930<br />

den Generalinspektor für die Gefängnisse (Inspector General of Prisons),<br />

Colonel N.S. Simpson, auf dem Balkon des Writers' Building erschossen.<br />

Der frühere Name Dalhousie Square bezieht sich auf den<br />

Generalgouverneur von Britisch-Indien, Lord Dalhousie. Er regierte von<br />

1847 bis 1856. Im Zentrum des Platzes befindet sich das große<br />

Wasserbecken Lal Dighi.<br />

Das 1868 an der Stelle des einstigen Fort William errichtete Hauptpostamt<br />

(General Post Office) im Westen des Platzes verbirgt angeblich hinter<br />

seinen Mauern das berüchtigte Black Hole of Calcutta. In einer heißen<br />

Juninacht des Jahres 1756 pferchten Schergen von Sultan Siraj-ud-Daula<br />

Hauptpostamt<br />

146 englische Gefangene in eine kleine Kammer, die nur durch winzige<br />

Fensterschlitze belüftet wurde. Am nächsten Morgen waren die meisten erstickt. Die Wachen hatten die<br />

sich abzeichnende Tragödie nicht erkannt, und Siraj-ud-Daula war bestürzt, als ihn die Nachricht erreichte.<br />

Als Robert Clive die Macht über Kalkutta zurückgewann, ließ er das 1756 durch Siraj-ud-Daula zerstörte<br />

Fort an der heutigen Stelle auf dem Maidan wieder aufbauen.<br />

Nördlich des Platzes wurde 1780 das Writers' Building errichtet, das heute Amtssitz der westbengalischen<br />

Regierung ist. Im ursprünglichen Gebäude waren die Beamten (writers) der Britischen Ostindien-Kompanie<br />

untergebracht. Ein Symbol von <strong>Kolkata</strong>s schottischer Tradition ist die graue Spitze der St Andrew's Kirk,<br />

die sich nordöstlich des BBD Bag erhebt. Die schottische Kirche wurde 1818 trotz des starken Widerstands<br />

von Seiten der Anglikanischen Gemeinschaft errichtet.<br />

Weiter östlich steht in der ältesten Straße der Stadt – der früheren Mission Row und heutigen R. N.<br />

Mukherjee Road – die 1770 von dem schwedischen Missionar Jahann Kiernander gegründete Alte<br />

Missionskirche. Die St John's Church südlich des Hauptpostamtes geht auf das Jahr 1787 zurück. Im<br />

Inneren hängt neben Gedenktafeln an britische Einwohner und den ersten Bischof von <strong>Kolkata</strong>, Bischof<br />

Middleton, ein Abendmahl-Gemälde von Johann Zoffany, auf dem prominente Bürger der Stadt als Apostel<br />

Seite 9 von 20


<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Middleton, ein Abendmahl-Gemälde von Johann Zoffany, auf dem prominente Bürger der Stadt als Apostel<br />

dargestellt sind. Auf dem ältesten Friedhof der Stadt befindet sich auch das Grab von Job Charnock, dem<br />

Gründer <strong>Kolkata</strong>s.<br />

Das Gebiet südlich des Platzes wird vom Government House dominiert.<br />

Das Gebäude überschaut den Norden des Maidan und die Prachtstraße Red<br />

Road, die einst als Fluglandebahn fungierte und heute die einzige<br />

Hauptverkehrsstraße der Stadt ohne Schlaglöcher darstellt. Bis 1911 diente<br />

das Gebäude den britischen Generalgouverneuren und Vizekönigen als<br />

Residenz, heute ist es unter dem Namen Raj Bhavan die offizielle Adresse<br />

des Gouverneurs von Bengalen. Bei seinem Bau Ende des 18. Jahrhunderts<br />

sollte ein Palast nach dem Vorbild des Herrenhauses Kedleston Hall im<br />

englischen Derbyshire entstehen. Das durch einen hohen Eisenzaun vom<br />

Nordtor Raj Bhavan<br />

Rest der Stadt abgeriegelte Haus kann durch vier prachtvolle Tore betreten<br />

werden. Neben dem einstigen Thronraum Georgs V. (1865-1936) und einem imposanten Ballsaal mit<br />

Kronleuchtern ist auch <strong>Kolkata</strong>s erster Aufzug zu bewundern, der noch heute funktioniert. Zu den über das<br />

Grundstück verteilten Trophäen gehören eine bronzene Kanone auf einem geflügelten Drachen, die<br />

während der Opiumkriege in Nanking (China) erobert wurde, sowie Messingkanonen aus den Afghanistan-<br />

Feldzügen.<br />

Fort William<br />

Zu den Toren von Fort William führt vom Ende der Park Street eine Straße westlich durch die Parkanlage<br />

des Maidan. Nur bestimmte Bereiche des Fort William sind zu speziellen Anlässen der Öffentlichkeit<br />

zugänglich, da das Fort als Militärhauptquartier des Eastern Command dient.<br />

Die Festung wurde an der Stelle des alten Dorfes Gobindapur nach der britischen Niederlage von 1756 in<br />

Auftrag gegeben, 1781 fertiggestellt und nach König William III. (1650-1702) benannt. Das verzerrte<br />

Achteck mit einem Durchmesser von rund 500 Metern hat massive, niedrige Wehrmauern und sechs Tore.<br />

Seine Anlage sollte die gesamte europäische Gemeinde der Stadt im Falle eines Angriffs aufnehmen<br />

können, musste aber nie verteidigt werden.<br />

Victoria Memorial<br />

Der Stolz von <strong>Kolkata</strong> ist das am südlichen Ende des Maidan gelegene auffällige Victoria Memorial aus<br />

weißem Marmor mit seinen formal gestalteten Gärten und Wasserläufen. Während andere Kolonialbauten<br />

und Statuen umbenannt wurden, sind Versuche, das Victoria Memorial umzubenennen, bisher gescheitert.<br />

Die Popularität der Königin Victoria (1819-1901), nach ihr ist das Denkmal benannt, scheint ungebrochen.<br />

Das außergewöhnliche Gebäude mit neuromanischen Statuen über dem Eingang, mogulischen Eckkuppeln<br />

und eleganten hohen Kolonnaden an den Seiten wurde von dem britischen Außenminister Lord George<br />

Nathaniel Curzon (1859-1925) geplant, um dem Empire zur Zeit seiner höchsten Blüte ein Denkmal zu<br />

setzen. Entworfen wurde es von Sir William Emerson (1843-1924), fertiggestellt im Jahre 1921.<br />

St. Paul's Cathedral<br />

Die nahe dem Victoria Memorial gelegene St. Paul's Cathedral wurde 1847<br />

unter Major W. N. Forbes errichtet. Das Eisenträgerdach mit den Maßen<br />

75 mal 24 Meter war damals das weltweit längste seiner Art. Für eine<br />

bessere Belüftung erstrecken sich die Spitzbogenfenster bis auf<br />

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bessere Belüftung erstrecken sich die Spitzbogenfenster bis auf<br />

Fußleistenniveau, und an den Decken hängen große Ventilatoren.<br />

Unter vielen gut erhaltenen Erinnerungsstücken und Gedenktafeln an<br />

verstorbene Imperialisten ragt das Buntglasfenster heraus, das Sir Edward<br />

Burne-Jones (1833-1898) im Jahre 1880 zu Ehren des britischen<br />

Generalgouverneurs Lord Mayo (1822-1872) entwarf.<br />

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Die ursprüngliche Kirchturmspitze wurde 1897 durch ein Erdbeben zerstört, nach einem weiteren Erdbeben<br />

im Jahre 1934 wurde sie dem Bell Harry Tower der Kathedrale von Canterbury nachgestaltet.<br />

Marble Palace<br />

Nördlich der MG Road an der Muktaram Babu Street, einer Seitenstraße<br />

der Chittaranjan Avenue, präsentiert der Marble Palace (Marmorpalast)<br />

seine Kostbarkeiten. Das imposante Herrenhaus mit Säulen wurde 1835<br />

von Raja Rajendro Mullick Bahadur, einem reichen zamindar<br />

(Landbesitzer) errichtet. Es zeugt von den vielfältigen Einflüssen, denen<br />

seine Epoche ausgesetzt war. Die Nachfahren des Raja bewohnen noch<br />

heute den Palast, dessen Name sich auf die reich verzierten<br />

Marmorzimmer zurückführen lässt.<br />

Sie sind mit Statuen, europäischen Antiquitäten, belgischem Glas,<br />

Kronleuchtern, Spiegeln und Ming-Vasen ausgestattet. Zu den Gemälden<br />

gehören Werke von Peter Paul Rubens, Tizian, Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough. Erwähnung<br />

verdienen auch ein Bild von Ravi Varna – ein Porträt einer Frau, deren Augen dem Betrachter überallhin<br />

folgen – sowie eine Darstellung von fünf galoppierenden Pferden, die ihre Richtung zu verändern scheinen,<br />

während man an ihnen vorbeigeht.<br />

Kalighat<br />

<strong>Kolkata</strong>s wichtigster Tempel Kalighat (fünf Kilometer südlich der Park Street) steht im Zentrum eines dicht<br />

bewohnten Viertels. Der schlichte, typisch bengalische Tempel mit der gebogenen Dachform wurde 1809<br />

aus Ziegeln und Mörtel errichtet und ist der schwarzen Göttin Kali, einer Shakti-Form, geweiht. Der<br />

Legende zu Folge gerieht Shiva nach dem Tod seiner Frau Sati in Raserei und begann mit ihrem toten Leib<br />

zu tanzen, so dass die gesamte Welt erbebte.<br />

Die Götter versuchten ihn auf unterschiedliche Art zu bändigen, bis schließlich Vishnu seinen<br />

Sonnendiskus schleuderte und den toten Körper in 51 Teile zerstückelte. Jeder Ort, an dem eines dieser<br />

Teile zu Boden fiel, wurde zu pitha, einer Pilgerstätte für Anbeter des weiblichen Prinzips der Göttlichkeit -<br />

Shakti. Der Tempel Kalighat kennzeichnet den Ort, an dem ihr kleiner Zeh zu Boden fiel.<br />

Rabindra Setu<br />

Eines der berühmtesten Markenzeichen <strong>Kolkata</strong>s ist die Haora-Brücke<br />

St. Paul's Cathedral<br />

Marble Palace<br />

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Eines der berühmtesten Markenzeichen <strong>Kolkata</strong>s ist die Haora-Brücke<br />

(Howrah Bridge), die die Stadt mit der am westlichen Ufer des Hugli<br />

gelegenen Zwillingsstadt Haora verbindet. Sie ist eine 82 Meter hohe und<br />

656 Meter lange Fachwerkbrücke, die den Fluss in einer einzigen Spanne<br />

von 457,5 Metern überwindet und damit eine der längsten Auslegerbrücken<br />

der Welt.<br />

Ihr offizieller Name lautet Rabindra Setu. Sie wurde 1943 während des<br />

Zweiten Weltkrieges gebaut, um den alliierten Truppen Zugang zur Front<br />

in Birma, dem heutigen Myanmar, zu verschaffen und ersetzte eine ältere<br />

Pontonbrücke.<br />

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Die Haora-Brücke gilt als die verkehrsreichste Brücke der Welt, denn sie wird täglich von Millionen<br />

Pendlern benutzt; circa 60.000 Fahrzeuge überqueren sie täglich.<br />

Parks<br />

Das Herzstück der Stadt bildet der „Maidan Park“, der Stadtbewohner aller Schichten zu Ausstellungen und<br />

politischen Versammlungen, Sport und Müßiggang anzieht. Der „Maidan“ ist eine der größten städtischen<br />

Parkanlagen der Welt. Der Ursprung des Parks geht auf das Jahr 1758 zurück, als das heute eher<br />

unauffällige Fort William in Flussnähe gebaut wurde und der britische Offizier, Lord Robert Clive (1725-<br />

1774), Waldgebiete roden ließ, um freie Schusslinie für seine Geschütze zu schaffen.<br />

Heute treiben die Einwohner dort Frühsport, Reiter galoppieren über die alten Wege und Schäfer bringen<br />

ihre Herden zum Grasen. Freizeitsportler finden sich am Nachmittag zu spontanen Fußball- und<br />

Cricketspielen oder zu Kabadi-Wettbewerben zusammen. Jedes Jahr im Januar findet hier die <strong>Kolkata</strong> Book<br />

Fair, die größte Buchmesse des Landes, statt.<br />

Der „Botanische Garten“ in Shibpur liegt zehn Kiometer südlich des<br />

Bahnhofs in Haora am Westufer des Hugli. Erst nach Öffnung der zweiten<br />

Hugli-Brücke haben die Stadtbürger die 109 Hektar-Anlage<br />

wiederentdeckt, die 1786 zur Entwicklung indischer Teesorten erschlossen<br />

wurde. Der Garten ist die Heimat von zahllosen Vogelarten, zu denen<br />

Watvögel, Kraniche und Störche gehören. Berühmteste Sehenswürdigkeit<br />

ist der weltweit größte Banyanbaum, der 24,5 Meter hoch ist und einen<br />

Umfang von 420 Meter aufweist.<br />

Er entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und hat die Zyklone von 1864 und<br />

1867 überlebt, denen jedoch sein Hauptstamm zum Opfer fiel. Seine 1825<br />

Luftwurzeln fallen vom oberen Gezweig Richtung Boden hinab und vermitteln den Eindruck eines kleinen<br />

Waldes. An anderer Stelle säumen Palmen kleine Seen und Teiche mit Fußgängerbrücken. Sehenswert sind<br />

auch das Palmenhaus, das Orchideenhaus, das Herbarium und die Farnhäuser.<br />

Nicht weit von der Rennbahn in Alipur (anglisierend auch Alipore) entfernt und gegenüber dem luxuriösen<br />

Taj Bengal Hotel gelegen, besitzt der Zoo so seltene Geschöpfe wie Tigon (Kreuzung aus Tiger und Löwe),<br />

Litigon (Kreuzung aus Löwe und Tigon) oder Litatitigon. Der Tiergarten hat außerdem weiße Tiger aus<br />

Rewa, ein Reptilienhaus, ein Aquarium, einen Kinderzoo und mehrere Restaurants.<br />

Sport<br />

Rabindra Setu<br />

Hugli<br />

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<strong>Kolkata</strong> ist die indische Fußballmetropole und beherbergt mehrere Erstliga-Vereine der National Football<br />

League. Besonders die beiden großen Vereine Mohun Bagan Athletic Club und der East Bengal Club<br />

prägen seit den 1930er Jahren den indischen Fußball. Beide Vereine spielen zusammen mit dem<br />

Mohammedan Sporting Club im Yuba Bharati Krirangan (auch Salt Lake Stadium), einem Fußballstadion<br />

für 120.000 Zuschauer im Stadtteil Bidhan Nagar (auch Salt Lake City).<br />

Darüberhinaus ist <strong>Kolkata</strong> auch ein Zentrum des Pferderennsports: die im Royal Calcutta Turf Club (RCTC<br />

(http://www.rctconline.com) ) entwickelte Calcutta Auction ist eine spezielle Form der Sportwette, die sich<br />

in den Ländern des früheren British Empire und den USA großer Beliebtheit erfreut. In den Eden Gardens<br />

steht das 100.000 Zuschauer fassende Ranji Stadium, ein weltberühmter Cricketplatz. Hier kommt es<br />

gelegentlich zu Ausschreitungen von Zuschauern.<br />

Regelmäßige Veranstaltungen<br />

<strong>Kolkata</strong>s Musikpublikum gilt landesweit als besonders kritisch. Die<br />

meisten Konzerte finden im Winter und Frühjahr statt. Viele von Indiens<br />

besten Musikern treten Ende Januar/Anfang Februar im Rahmen des<br />

einwöchigen Dover Lane Music Festival auf, das in einem großen Zelt in<br />

<strong>Kolkata</strong>s Süden veranstaltet wird. Andere bedeutende kulturelle<br />

Treffpunkte bei ein- und mehrtägigen Musikveranstaltungen sind Rabinda<br />

Sadan, AJC Bose Road/Cathedral Road, sowie Kala Bhavan, Theatre<br />

Road.<br />

Im Oktober findet das größte Fest statt, das die gesamte Stadt in ihren<br />

Bann zieht, Durga Puja, das Hauptfest zu Ehren der Göttin Durga (ein<br />

anderer Aspekt der Kali). In allen Höfen, Straßen und Gebäuden werden<br />

Statuen aufgestellt, in denen fünf Tage lang mit großem Pomp die Göttin<br />

verehrt wird. Anschließend feiern die Menschen in der ganzen Stadt mit<br />

Musik, Tanz und anderen kulturellen Veranstaltungen. Der Verkehr kommt<br />

teilweise zum Erliegen.<br />

Im November findet das siebentägige <strong>Kolkata</strong> Film Festival statt. Es zieht um die 100.000 Zuschauer an<br />

und hat keinen internationalen Wettbewerb. Seit 1995 wird das Festival jährlich veranstaltet. Allerdings gab<br />

es bereits 1952 ein internationales Filmfestival in <strong>Kolkata</strong>, das auf die Gründung einer Film Society im<br />

Jahre 1947 zurückgeht. Die Stadt war 1907 auch die erste Indiens, in der ein fest stehendes Kino errichtet<br />

wurde. Seit jeher ist <strong>Kolkata</strong> auch eines der Zentren der indischen Filmindustrie, insbesondere für Filme auf<br />

Bengali.<br />

Gastronomie<br />

Die traditionelle bengalische Küche ist, obwohl <strong>Kolkata</strong>s Bewohner gerne<br />

auswärts essen, auf den heimischen Herd beschränkt. Beliebt sind die<br />

authentischen chinesischen und muslimischen Restaurants sowie die<br />

tibetischen Cafés. Das westliche Ende der Park Street ist das<br />

abwechslungsreichste Stadtgebiet für Bars und Restaurants.<br />

Blue Fox und Moulin Rouge sind klingende Namen, die an die 1960er und<br />

1970er Jahre erinnern, als die Straße ein kleines, jedoch sehr lebendiges<br />

Zentrum für Jazz, Pop und Kabarett war. Einige Bars und Restaurants<br />

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Saraswati für Straßenpuja<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Zentrum für Jazz, Pop und Kabarett war. Einige Bars und Restaurants<br />

bieten noch heute Live-Musik. Die westlichen Touristen, die in kleinen<br />

Hotels in der Umgebung der Sudder Street wohnen, werden von den<br />

dortigen Küchen und Cafés versorgt.<br />

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Besonders in New Market und Sudder Street verkaufen die zahlreichen<br />

Straßenhändler den beliebten Chai (schwarzer Tee), bei denen würziges<br />

Kaffeehaus<br />

indisches Frühstück und starker süßer Tee vormittags nur einen Bruchteil<br />

der Restaurantpreise kosten. Hinter New Market servieren mehrere muslimische Restaurants überwiegend<br />

Fleischgerichte, doch es sind auch Samosa (Teigtaschen) erhältlich.<br />

Einkaufen<br />

Im Gegensatz zu Delhi ist <strong>Kolkata</strong> nicht auf den Tourismus fixiert - was mit wenigen Ausnahmen<br />

deutlichen Niederschlag in den Geschäften findet. Es gibt dennoch viele bunte Märkte, von denen vor allem<br />

der ausgedehnte New Market und lokale Institutionen wie der Gariahat im Süden in Baliganj (anglisierend<br />

auch Ballygunge) und Barabazaar im Norden Erwähnung verdienen.<br />

Moderne Einkaufszentren für Bücher, Kleidung, Lederwaren und Schmuck sind über die gesamte Stadt<br />

verteilt. Zu ihnen gehören Emami Shoppers City, Lord Sinha Road, das Metro Shopping Centre in 1 Ho Chi<br />

Minh Sarani und Shree Ram Arcade gegenüber Lighthouse in der Nähe des New Market. Staatliche<br />

Emporien (Kaufhäuser) , von denen viele im großen Einkaufskomplex Dakshinapan südlich der Dhakuria-<br />

Brücke nahe Gol Park ansässig sind, führen eine gute Auswahl an kunsthandwerklichen Artikeln.<br />

Zum typisch bengalischen Kunsthandwerk gehören Metallarbeiten (dokra) aus dem Gebiet um<br />

Shantiniketan im Nordwesten der Stadt - im Wachsausschmelzverfahren hergestellte Objekte wie<br />

beispielsweise Tiergestalten, Vögel oder Terrakotta-Pferde aller Größen aus Bankura. Kantha-Stoffe tragen<br />

ein feines lineares Stickmuster mit dekorativen Formen, während bengalische Lederwaren eher schlichte<br />

Muster und dezente Farben aufweisen.<br />

Wirtschaft und Infrastruktur<br />

Wirtschaft<br />

Die Wirtschaftspolitik der Stadt orientiert sich an der gelenkten<br />

Volkswirtschaft, wobei die Wirtschaft seit 1991 zunehmend dereguliert<br />

und privatisiert wurde. Der Informelle Sektor hat einen Anteil von 40<br />

Prozent an der erwerbstätigen Bevölkerung der Stadt. Die größten<br />

Wachstumssektoren sind die durch Outsourcing, insbesondere USamerikanischer<br />

Unternehmen, prosperierenden Bereiche Hard- und<br />

Softwareherstellung, Call-Center, sowie das Verlags- und das<br />

Gesundheitswesen.<br />

Den größten Zuwachs im Jahre 2005 verzeichnete der Technologiesektor<br />

mit einer Wachstumsrate von 70 Prozent. Zahlreiche Dienstleistungsjobs<br />

aus aller Welt wurden in den letzten Jahren nach <strong>Kolkata</strong> verlagert. Die<br />

Call Center beschäftigen bereits mehrere zehntausend Menschen, mit<br />

steigender Tendenz. Alle wichtigen nationalen und internationalen<br />

Technologiefirmen haben große Niederlassungen in der Stadt. Die<br />

HSBC <strong>Kolkata</strong><br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Technologiefirmen haben große Niederlassungen in der Stadt. Die<br />

schlechten Straßen und eine unzureichende Wasserversorgung bremsen<br />

weiterhin die Wirtschaftsentwicklung <strong>Kolkata</strong>s massiv.<br />

<strong>Kolkata</strong> besitzt eine vielfältige verarbeitende Industrie mit Jute, Papier,<br />

chemischer und petrochemischer Industrie, Schiff- und Maschinenbau. In<br />

der Stadt werden Nahrungsmittel, Elektronik- und Transportgeräte,<br />

Textilien aus Baumwolle und Seide, Stahl und Gummiprodukte hergestellt.<br />

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Bedeutende indische Konzerne und Banken haben in der Stadt ihren<br />

Hauptsitz: ITC Limited, Bata India, Birla Corporation, Coal India Limited, United Bank of India, UCO<br />

Bank und Allahabad Bank. Auch die zweitgrößte Börse des Landes, die Calcutta Stock Exchange (CSE),<br />

hat ihren Sitz in <strong>Kolkata</strong>.<br />

Die Infrastruktur wurde durch innere Unruhen und Aufstände immer wieder bis an die Grenzen belastet.<br />

Jeden Tag strömen zahlreiche Menschen aus dem Hinterland des Bundesstaates Westbengalen in die Stadt,<br />

um dem Elend ihrer Dörfer zu entkommen. Einige finden Arbeit und eine Unterkunft, die meisten jedoch<br />

enden auf den überfüllten Straßen oder leben in unbeschreiblichem Elend in den Slums am Rande der<br />

Stadt. Viele sammeln Lumpen oder betteln auf den Straßen.<br />

Trotz seines Rufes als „Armenhaus“ Indiens bietet die Wirtschaft der Metropole <strong>Kolkata</strong> auch den Ärmsten<br />

Möglichkeiten. In Mumbai mit seinen ausgedehnten städtischen Slums sind die damit einhergehenden<br />

Probleme nicht geringer als in <strong>Kolkata</strong>, auch wenn Verfilmungen wie die des Romans „City of Joy“ (Stadt<br />

der Freude) einen anderen Eindruck hinterlassen.<br />

Verkehr<br />

Fernverkehr<br />

<strong>Kolkata</strong> ist mit Straßen, Eisenbahnlinien, Überland-Busbahnhof, U-Bahn<br />

(bis 2003 Indiens einziges U-Bahnnetz), Hafen und internationalem<br />

Flughafen der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt der Region.<br />

Der zehn Kilometer nördlich der Stadt in Dum Dum gelegene Flughafen<br />

besitzt einen nationalen und einen internationalen Teil. Er trägt den Namen<br />

Netaji Subhash Chandra Bose International Airport, bekannter ist<br />

allerdings die alte Bezeichnung „Dum Dum International Airport“. <strong>Kolkata</strong><br />

besitzt ein gutes Netzwerk nationaler Flüge und ist durch einige<br />

internationale Verbindungen an nahe und ferne Länder angeschlossen. Seit<br />

dem 1. Dezember 2006 fliegt auch die Lufthansa <strong>Kolkata</strong> drei Mal in der<br />

Woche von Frankfurt/Main aus ohne Zwischenstopp an.<br />

Der Hafen von <strong>Kolkata</strong> ist der zweitwichtigste des Landes und liegt 120<br />

Kilometer von der Küste entfernt.<br />

Beide Bahnhöfe <strong>Kolkata</strong>s haben keinen U-Bahn-Anschluss. Howrah<br />

Station (৺৺৺৺৺৺ ৺৺৺৺৺৺) - Ankunfsort der<br />

wichtigsten Züge von Süden und Westen - befindet sich einige Kilometer<br />

westlich des Zentrums am anderen Hugli-Ufer. Der Bahnhof Sealdah<br />

Whiteways and Laidlaw<br />

Building: Ein Beispiel für den<br />

Verfall der Stadt (1916<br />

gebaut, wird zur Zeit<br />

rekonstruiert)<br />

Straßenverkehr 1945<br />

Rikschamann<br />

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Station (৺৺৺৺৺৺৺৺ ৺৺৺৺৺৺), Ziel der Züge<br />

von Norden, liegt wesentlich günstiger am Ostrand des Zentrums, so dass keine Flussüberquerung nötig ist.<br />

An beiden Bahnhöfen befinden sich Vorauszahlungs-Taxistände.<br />

<strong>Kolkata</strong> ist das Eingangstor nach Bangladesch. Es gibt mehrere Flüge von <strong>Kolkata</strong> nach Dhaka mit<br />

Bangladesh Biman Airlines und Indian Airlines. Direkte Zugverbindungen von <strong>Kolkata</strong> nach Bangladesch<br />

gibt es nicht, doch Züge fahren vom Bahnhof Sealdah bis nach Bongaon, von wo man mit einer Motor-<br />

Rikscha ins fünf Kilometer entfernte Haridaspur und weiter mit einer Rikscha nach Benapal an der Grenze<br />

gelangt. Dort stehen Unterkünfte zur Verfügung. Nach einer Übernachtung steht eine achtstündige Busfahrt<br />

via Jessore nach Dhaka an.<br />

Nahverkehr<br />

Fast alle öffentlichen Transportmittel, dazu gehören Straßenbahnen, Busse,<br />

Minibusse, Taxis und Rikschas, tragen zum täglichen Verkehrschaos bei.<br />

Nur die am 24. Oktober 1984 eröffnete <strong>Kolkata</strong> Metro, die erste U-Bahn<br />

Indiens, stellt ein schnelles, sauberes und funktionierendes<br />

Fortbewegungsmittel dar. Sie befährt allerdings nur einen 16,5 Kilometer<br />

langen Streckenabschnitt und kann somit das Verkehrschaos kaum lindern.<br />

<strong>Kolkata</strong>s altehrwürdige und schwerfällige Straßenbahnen, haben sich seit<br />

der Elektrifizierung des Streckennetzes im Jahre 1905 – die<br />

Inbetriebnahme als Pferdebahn fand am 24. Februar 1873 statt – kaum<br />

verändert. Die auf einem 68 Kilometer langen Streckennetz verkehrende<br />

Straßenbahn, die einzige in ganz Indien, stellt ein großes<br />

Verkehrshindernis dar, da es unmöglich ist, inmitten des Stadtverkehrs von<br />

der Gleisführung abzuweichen.<br />

<strong>Kolkata</strong> ist die einzige Stadt Indiens, in der es von Menschen gezogene<br />

Rikschas gibt. Sie stehen jedoch nur in den zentralen Stadtgebieten zur<br />

Verfügung, besonders rund um New Market, wo viele Rikschamänner ihr<br />

geringes Einkommen im Zuhältermilieu aufbessern. Die Rikschas sind vor allem im Monsun lukrativ, wenn<br />

die Straßen hüfthoch überschwemmt sind und die Rikschamänner eine angemessene Geldsumme für ihre<br />

Anstrengungen fordern können. Die meisten von ihnen sind obdachlose Bihari, die ein kurzes und hartes<br />

Leben führen.<br />

Motor-Rikschas sind im Stadtzentrum selten. Man nutzt sie als Sammeltaxi auf bestimmten Strecken und<br />

als Verbindung zu den Metrostationen in Vorstädten wie Rashbehari oder Gariahat. Fahrrad-Rikschas sind<br />

aus der Innenstadt verbannt worden und nur in Vorstädten zu finden.<br />

Medien<br />

Printmedien<br />

Die Printmedien spielen neben dem Fernsehen im Alltagsleben <strong>Kolkata</strong>s<br />

und somit auch bei der Meinungsbildung eine äußerst wichtige Rolle.<br />

Zeitungen und Magazine werden insgesamt stärker von Männern gelesen,<br />

die formal über eine höhere Bildung und über ein relativ hohes<br />

Einkommen verfügen. Wichtige Tageszeitungen in bengalischer Sprache<br />

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Schienennahverkehr in<br />

<strong>Kolkata</strong> (Oktober 2004)<br />

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Einkommen verfügen. Wichtige Tageszeitungen in bengalischer Sprache<br />

sind Anandabazar Patrika, Aajkaal, Bartaman sowie Sangbad Pratidin and<br />

Ganashakti. In englischer Sprache erscheinen in <strong>Kolkata</strong> The Telegraph,<br />

The Statesman, Asian Age, Hindustan Times und The Times of India.<br />

Rundfunk<br />

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Die Stadt besitzt sechs lokale FM-Radiosender: AIR <strong>Kolkata</strong>, Radio Mirchi (98,3 MHz), Red FM (93,5<br />

MHz), Aamar FM (106,2 MHz), Gyan Vani (105,4 MHz), und Power FM (107,8 MHz). Dazu können noch<br />

zahlreiche weitere staatliche und private Radiosender über UKW, Kabel und Satellit empfangen werden.<br />

Der Radiomarkt in <strong>Kolkata</strong> und ganz Indien befindet sich durch die erst zögerliche Einführung des privaten<br />

Rundfunks 1993, dessen Verbot 1998 und Wiedereinführung 1999 zur Zeit im Umbruch. Die<br />

Hörfunklandschaft ändert sich nachhaltig, weitere Sender werden hinzu kommen und die Nutzung des<br />

Hörfunks wird durch das breitere Angebot steigen.<br />

Fernsehen<br />

Erst 1972 wurde im ehemaligen Kalkutta von All India Radio, dem heutigen Sender Durdarshan, mit der<br />

Ausstrahlung von regelmäßigen Fernsehprogrammen begonnen – 13 Jahre nach der Einführung des<br />

Fernsehens im Raum Delhi. Farbfernsehen und Satellitenprogramme gibt es seit 1982.<br />

Während in der Gegenwart etwa drei Viertel der Haushalte in <strong>Kolkata</strong> über terrestrischen Fernsehempfang<br />

verfügen, auf dem Land sind es nur ein Drittel, war Satelliten- und Kabelfernsehen am Anfang nur der Elite<br />

vorbehalten. Heute erreicht die Errungenschaft vor allem die wachsende städtische Mittelschicht und damit<br />

eine breitere Bevölkerung. Das staatliche indische Fernsehen Durdarshan strahlt in <strong>Kolkata</strong> zwei<br />

terrestrische Fernsehkanäle aus. Des weiteren sind zahlreiche Kabel- und Satellitenkanäle in bengali, hindi<br />

und englisch zu empfangen.<br />

Bildung<br />

Die Stadt beherbergt zahlreiche Universitäten, Hoch- und Fachschulen,<br />

Forschungsinstitute und Bibliotheken. Die Universitäten sind: Bengal<br />

Engineering & Science University, Jadavpur University, Netaji Subhas<br />

Open University, Rabindra Bharati University, University of Calcutta,<br />

West Bengal University of Health Sciences, West Bengal National<br />

University of Juridical Sciences, West Bengal University of Animal and<br />

Fishery Sciences und West Bengal University of Technology.<br />

Weitere wichtige Bildungs- und Forschungseinrichtungen sind: Asiatic<br />

Society, Marine Engineering and Research Institute, Bethune College,<br />

Medical College Calcutta, Calcutta National Medical College, Centre for<br />

Gebäude der TATA IndiCom<br />

Medical College and Hospital<br />

Building<br />

Studies in Social Sciences, Indian Institute of Management, Indian Institute of Social Welfare and Business<br />

Management, Indian Statistical Institute, La Martiniere College, Maulana Azad College, National Library of<br />

India, Presidency College, Saha Institute of Nuclear Physics, School of Tropical Medicine, Scottish Church<br />

College und St. Xavier's College.<br />

Für die Allgemeinbildung der Bevölkerung in <strong>Kolkata</strong> sorgen zahlreiche staatliche und eine Anzahl privater<br />

Schulen. Der Unterricht erfolgt überwiegend in Englisch oder Bengali, teilweise auch in Hindi und Urdu.<br />

Die staatlichen Schulen sind gebührenfrei, wegen der überfüllten Klassenräume und mangelhaft<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Die staatlichen Schulen sind gebührenfrei, wegen der überfüllten Klassenräume und mangelhaft<br />

ausgebildeter Lehrer jedoch unattraktiv. Die Privatschulen sind kostenpflichtig und deshalb überwiegend<br />

der besser verdienenden Bevölkerung vorbehalten. Letztere können aber auch durch die Erlangung eines<br />

Stipendiums besucht werden. Während für die Angehörigen der Mittel- und Oberschicht <strong>Kolkata</strong>s eine gute<br />

Schulbildung Standard ist, scheitert der Schulbesuch der ärmeren Bewohner oft, da die Kinder Geld<br />

verdienen müssen, um das Überleben ihrer Familie zu sichern, und sie sich die vorgeschriebene Uniform<br />

und die Schulmaterialien nicht leisten können.<br />

Die Indische Nationalbibliothek befindet sich in der früheren Residenz des Gouverneurleutnants von<br />

Bengalen, Belvedere Estate, in Alipore. Der erste Generalgouverneur von Britisch-Indien, Warren Hastings,<br />

erhielt das Haus seinerzeit von Mir Jafar, dem Befehlshaber der Truppen Siraj-ud-Daulas. Als die<br />

Hauptstadt 1911 nach Delhi verlegt wurde, blieb die Bibliothek in <strong>Kolkata</strong> und gewährt heute Einsicht in<br />

eine umfangreiche Büchersammlung, zahlreiche Zeitschriften, viele Nachschlagewerke und seltene<br />

Dokumente, die in einem klimatisierten Raum geschützt werden.<br />

In <strong>Kolkata</strong> befindet sich eines der sechs Goethe-Institute in Indien, die in diesem Land nach dem deutschen<br />

Indologen Friedrich Max Müller Max Müller Bhavan heißen und sich als Botschafter der deutschen Sprache<br />

und Kultur verstehen.<br />

Persönlichkeiten<br />

Söhne und Töchter der Stadt<br />

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<strong>Kolkata</strong> Skyline<br />

A. C. Bhaktivedanta (1896-1977) Übersetzer und ISKCON-Gründer<br />

Amitav Ghosh (*1956) Schriftsteller<br />

Aparna Sen (*1945) Filmschauspielerin und Filmregisseurin<br />

Aurobindo Ghose (1872-1950) Politiker, Philosoph und Mystiker<br />

Chhabi Biswas (1900-1962) Schauspieler<br />

Chittaranjan Das (1870-1925) Rechtsanwalt und Politiker<br />

Gayatri Chakravorty Spivak (* 1942) Literaturwissenschaftlerin<br />

Hrishikesh Mukherjee (1922-2006) Filmregisseur<br />

Jaya Bhaduri (*1948) Schauspielerin<br />

Leander Paes (*1971) Tennisspieler<br />

Prasanta Chandra Mahalanobis (1893-1972) Physiker und Dichter<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Rabindranath Thakur (1861-1941) bengalischer Nationaldichter, Nobelpreis für Literatur 1913<br />

Rahul Dev Burman (1939-1994) Komponist<br />

Rajesh Mehta (*1964) Jazzmusiker<br />

Satyendranath Bose (1894-1974) Physiker<br />

Satyajit Ray (1921-1992) Filmregisseur<br />

Subrata Mitra (1930-2001) Kameramann<br />

Sumantra Ghoshal (1948-2004) Management-Lehrer<br />

Uttam Kumar (1926-1980) Filmschauspieler<br />

Vikram Seth (*1952) Schriftsteller<br />

Vivekananda (1863-1902) Philosoph<br />

William Makepeace Thackeray (1811-1863) Schriftsteller<br />

Kiron Khosla (1967), Maler<br />

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben<br />

Chittaranjan Das (1870-1925), Rechtsanwalt und Politiker<br />

Ishwar Chandra Vidyasagar (1820-1891) Sozialreformer<br />

Mutter Teresa (1910-1997) katholische Nonne, Friedensnobelpreis 1979<br />

Ram Mohan Roy (1772-1833) Reformer von Religion und Gesellschaft<br />

Ramakrishna (1836-1886) hinduistischer Mystiker<br />

Subhash Chandra Bose (1897-1945) Politiker und Unabhängigkeitskämpfer<br />

Literatur<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkutta<br />

20.02.2007 08:43 Uhr<br />

Ravi Ahuja: Mumbai - Delhi - <strong>Kolkata</strong>. Annäherungen an die Megastädte Indiens, Draupadi Verlag,<br />

Heidelberg 2006, ISBN 3937603077<br />

Hartmut Beck: Problemräume der Welt, Band 15, Calcutta, Aulis Verlag Deubner, Köln 2002, ISBN<br />

3761414897<br />

Christian Feldmann: Mutter Teresa. Die Heilige von Kalkutta., Herder, Freiburg 2000, ISBN<br />

3451048558<br />

Bill Goodnow: Ballungsgebiete von Metropolen in Entwicklungsländern im Vergleich: Istanbul -<br />

Kalkutta - Djakarta, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1992, ISBN 3880915814<br />

Martin Kämpchen: Calcutta. Eine funktionierende Anarchie, Wallstein, Göttingen 1994, ISBN<br />

3892440816<br />

Willliam D. Martin: Calcuttas wechselndes Gesicht /The Changing Face in Calcutta. Eine indische<br />

Stadt aus gesellschaftlicher Perspektive., Tom Laufersweiler Verlag, Wettenberg 2000, ISBN<br />

3896879138<br />

Peter Mosimann: Rikscha Kalkutta, U. Bär Verlag, Zürich 1988, ISBN 3905137178<br />

Horst Nusser, Siva Banerji, Usha Roti: Kalkutta/Stadtgeschichte/Kolonialgründung, Nusser Verlag,<br />

München 1990, ISBN 3880912726<br />

Kurt Rosenthaler: Kalkutta - Poesie im Chaos. Leben in einer unmögliche Stadt, Verlag Ismero,<br />

Möhlin 2004, ISBN 3033000770<br />

Weblinks<br />

Commons: <strong>Kolkata</strong> (http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:<strong>Kolkata</strong>?uselang=de) – Bilder,<br />

Videos und/oder Audiodateien<br />

Deutsches Generalkonsulat Kalkutta (http://www.kalkutta.diplo.de/de/Startseite.html)<br />

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<strong>Kolkata</strong> - <strong>Wikipedia</strong><br />

Calcuttaweb.com (http://www.calcuttaweb.com)<br />

www.indien.pen-and-paper.de (http://www.indien.pen-and-paper.de)<br />

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Kolkata</strong>“<br />

Kategorien: Ort in Westbengalen | Ort mit Seehafen | Millionenstadt<br />

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