MEISSEN Fine Art - Limitierte Kunstwerke 2013

Edition 2013

Limitierte Kunstwerke 2013
Limited Edition Art Works 2013

010 WILLKOMMEN!
Wir laden Sie herzlich ein zu unserer neuen Edition limitierter Sammler­
objekte, inspiriert von den Schätzen aus unserem traditionsreichen Archiv.
012 DIE SPITZE DES ANSPRUCHS
Dr. Christian Kurtzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, über die Werthaltig­
keit seltener Handwerkskunst und die Zukunft von MEISSEN Fine Art ® .
014 GELEBTER MYTHOS
300 Jahre Manufaktur Meissen stehen nicht nur für die Entdeckung des eu­
ropäischen Porzellans. Sie erzählen auch die Geschichte einzigartiger Hand­
werkskunst und vom Gespür für manchmal radikale Erneuerungen.
022 IKONEN
Die eindrucksvollen Schöpfungen gelten als wahre Meisterleistung unserer
Porzellankünstler. Einzigartige Kunstobjekte von unvergänglichem Wert.
036 LIMITIERTE KUNSTWERKE 2013
Mit unseren Sammlerstücken schöpfen wir aus der Vielfalt unserer langen
Geschichte und kreieren begehrte Objekte für Kunstliebhaber in aller Welt.
INHALTSVER ZEICHNIS
CONTENTS
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010 WELCOME!
We cordially invite you to peruse our latest series of limited edition
collectors’ items, inspired as ever by treasures from our age­old archives.
012 PEAK OF PERFECTION
Dr Christian Kurtzke, Chief Executive Officer, on the abiding value of rare
craftsmanship and the future of MEISSEN Fine Art ® .
014 ENDURING MYSTIQUE
The MEISSEN ® Manufactory’s 300­year history is testimony to the discovery
of European porcelain as well as to peerless craftsmanship and an intuitive
capacity for sometimes radical innovations.
022 ICONS
These imposing creations are truly superlative achievements by our porcelain
artists – unique works of art whose value is timeless.
036 LIMITED EDITION ART WORKS 2013
We delve into the vast range of works from our lengthy history to create collec­
tors’ items coveted by art enthusiasts the world over.

Wertvolle Sammlerobjekte
Valuable collectors’ items
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Jedes Objekt der neuen Edition Limitierter Kunstwerke symbolisiert einen Abschnitt unserer
300­jährigen Geschichte. Kunstsammler auf der ganzen Welt sind, wie schon unser Gründer August der Starke,
der „maladie de porcelaine“ erlegen – und schätzen nicht zuletzt die Werthaltigkeit dieser seltenen
Handwerkskunst.
Each item in our new series of Limited Edition Art Works symbolises a given point in our 300­year history.
Art collectors all over the world are, like our founder Augustus the Strong before them, affl icted by the “maladie
de porcelaine” – and certainly appreciate the enduring value of this rare craftsmanship.

Liane Werner
Vertriebsleiterin
MEISSEN Fine Art ®
Liane Werner
Vice President
MEISSEN Fine Art ® Collectibles
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,
LIEBE FREUNDE DES MEISSENER PORZELLANS ® ,
schon lange ist es Tradition, dass MEISSEN ® jedes
Jahr eine neue limitierte Edition an Sammler objekten
auflegt. Unser über 300­jähriges Archiv bietet immer
wieder interessante Porzellane aus der Manufaktur­
geschichte, die Sammlerherzen höherschlagen lassen.
Auch die neue Kollektion enthält Objekte aus ver­
schiedenen Kunst­ und Zeitepochen und stellt diese in
den Fokus der MEISSEN ® ­Sammler.
Schneeballblüten aus Porzellan waren bereits bei ihrer
Erfindung im 18. Jahrhundert begehrt und sind es
heute immer noch. Nirgendwo anders findet man solch
liebevoll mit kleinsten Blüten besetzte Vasen und an­
dere Gefäße als in der Manufaktur Meissen.
In diesem Jahr sind wir stolz, Ihnen die größte jemals
hergestellte Schneeballblütenvase in einer limitierten
Auflage von zehn Stück vorstellen zu können. Es ist
eine einzigartige Leistung unserer Manufakturisten,
ein solches Objekt in dieser Größe und diesem Ge­
staltungsreichtum zu schaffen. Nehmen Sie sich zum
Betrachten Zeit, um alle Details dieses Kunstwerks zu
entdecken – bis hin zu dem kleinen Vögelchen, das sich
im Inneren der Vase versteckt hält.
Für die außerordentliche Leistung unserer Maler fällt
es mir schwer, ein Stück besonders hervorzuheben. So
stehen die Vase von Leuteritz mit der mythologischen
Szene, aber auch das Kaffeegeschirr mit der naturalis­
tischen Fruchtmalerei für meisterhaftes Können. Jetzt
erhalten Sie aber auch die Gelegenheit, den berühmten
„Canaletto­Blick“ von Dresden auf einer Porzellan­
Wandplatte zu bewundern.
Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits eine Taba­
tiere in der limitierten Edition hatten, sollen weitere in
den nächsten Kollektionen aufgelegt werden – so auch
in dieser. Meine Empfehlung geht daher jetzt schon
an alle Sammler dieser Dosen – es lohnt sich, dabei­
zubleiben!
Das Schöne an diesen Objekten ist, dass jedes Stück
seine Geschichte erzählt. Dieser Katalog soll wieder
Ihre Entdeckerfreude für das besondere Meissener
Porzellan ® wecken.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den Limitierten
Kunstwerken 2013!
Es grüßt Sie freundlich
Liane Werner
Vertriebsleiterin MEISSEN Fine Art ®
Staatliche Porzellan­Manufaktur Meissen GmbH
LADIES AND GENTLEMEN,
LOVERS OF MEISSEN ® PORCELAIN,
It has long been a tradition for MEISSEN ® to issue
a new series of limited edition collectors’ items each
year. Our archives are a constant source of engrossing
porcelains from over 300 years of production at the
Manufactory that will make any collector’s heart miss
a beat. The latest selection covers items from a range
of cultural and historical eras for the attention of all
MEISSEN ® collectors.
Snowball blossoms in porcelain have been much in de­
mand ever since they were first produced in the 18th
century. Vases and other vessels lovingly adorned
with tiny flowers in this inimitable manner are the
exclusive domain of the MEISSEN ® Manufactory.
This year we are proud to be able to present the larg­
est snowball vase ever produced in a limited edition
of ten. Creating an object of such size and decora­
tive versatility was a unique feat by our Manufactory
staff. This is a work of art endowed with so much
fine detail – right down to the little bird tucked away
within the vase – that discovering it all can take quite
a while.
This year’s offering incorporates so many superlative
achievements by our painters that citing individual
examples is exceedingly difficult. Nevertheless, the
Leuteritz “Mythological scene” vase or the coffee set
with its authentically decorated fruit are undeniably
pinnacles of artistic accomplishment. Conversely, it
is also now possible to admire the famous “Canaletto
view” of Dresden immortalised on a porcelain wall
plaque.
Last year’s limited edition included a snuffbox,
whereupon we decided to issue further specimens
in future selections – and the future begins here. I
wish to take this early opportunity, therefore, to
urge all collectors of such boxes to remain true to
their cause!
The beautiful thing about all these items is that they
each have a story to tell. Our intention with the
present catalogue is to rekindle your zest for unearth­
ing very special MEISSEN Porcelains ® .
Here’s wishing you every enjoyment from our
Limited Edition Art Works for 2013.
Kind regards,
Liane Werner
Vice­President, MEISSEN Fine Art ® Collectibles
Staatliche Porzellan­Manufaktur Meissen GmbH
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VORWORT PREFACE

Herr Dr. Kurtzke, wie unterscheiden sich die Limi-
tierten Kunstwerke von MEISSEN Fine Art ® von
anderen Meissener Objekten?
Jedes Stück von MEISSEN ® zeichnet sich durch die
unvergleichliche Liebe zum Detail aus. Unser Fine­Art­
Programm ist hierbei die Spitze des Anspruchs – ähnlich
zu den großen Uhren­Komplikationen, den Tourbillons
der Haute Horlogerie, sind unsere Fine­Art­Kreationen
kunsthandwerklich so herausfordernd, dass sie nur von
den besten Manufakturisten hergestellt werden können.
Das gilt sowohl für den plastischen Bereich der Porzel­
lanformung als auch für die aufwendige Dekoration von
Hand. Nicht selten sind diese Künstler seit mehreren
Jahrzehnten in der Manufaktur und haben in der Zeit
ihr Können verfeinert.
MEISSEN ® entwickelt sich mit den Marken MEISSEN ®
Joaillerie und MEISSEN HOME ® zu einem internatio-
nalen Luxus- und Lifestyleunternehmen. Welche Posi-
tion nehmen dabei die Limitierten Kunstwerke ein?
Die Limitierten Kunstwerke richten sich an eine besondere
Zielgruppe: unsere Kunstsammler, die Liebhaber der
Meissener Porzellankunst, die ähnlich wie unser Gründer
August der Starke von der „maladie de porcelaine“ er­
griffen wurden und nicht zuletzt auch an Investoren, die
in Sachwerte investieren möchten. Diese Connaisseure
haben einen Blick für die Werthaltigkeit der seltenen
Handwerkskunst entwickelt und wissen das zu schätzen.
MEISSEN FINE ART ® :
„DIE SPITZE DES ANSPRUCHS“
Zum 300-jährigen Jubiläum 2010 hat MEISSEN ®
den artCAMPUS ins Leben gerufen, zu dem Sie
namhafte sowie junge Künstler aus aller Welt ein-
laden, sich in Ihrer Manufaktur mit dem Material
Porzellan auseinanderzusetzen. Wie kam es zu dieser
Zusammenarbeit, und welche Erfahrungen haben
Sie mit den Künstlern gemacht?
Bei den Limitierten Kunstwerken schöpfen wir aus
unserem unendlichen Archiv der vier Jahrhunderte. Die
Objekte werden mithilfe von Formen der Zeit für diese
exklusiven, limitierten Editionen neu hergestellt. Der
artCAMPUS erweitert den Bereich Fine Art um die
zeitgenössische Kunst. Langfristig gesehen ist der art­
CAMPUS von heute unser Fine­Art­Archiv von mor­
gen. Damit werden die Künstler, die mit MEISSEN ®
arbeiten, unsterblich. Sie gehen mit in unsere Geschich­
te ein, und wir halten ihr Erbe lebendig.
Interview: Christian Jürgens
In what way, Dr Kurtzke, do the Limited Edition Art
Works from MEISSEN Fine Art ® differ from other
works by MEISSEN ® ?
Every item by MEISSEN ® is set apart by its incompar­
able attention to detail. Our Fine Art range is simply
the peak of perfection. Very much as is the case with
the most complex of timepieces, the tourbillons of
high horology, our Fine Art creations are technically
so challenging that they can only be produced by our
best Manufactory staff. That applies to the sphere of
porcelain modelling just as it does to the painstaking
decoration of pieces by hand. Very often, the artists
involved have already spent several decades working
at the Manufactory, in which time their skills have been
steadily honed.
MEISSEN ® is evolving into a global luxury and life-
style enterprise with its MEISSEN ® Joaillerie and
MEISSEN HOME ® brands. What part do its Limited
Edition Art Works have to play in this?
Our Limited Edition Art Works are targeted at specific
groups such as art collectors, lovers of MEISSEN ® por­
celain art who, like our founder Augustus the Strong
before them, have been afflicted by the “maladie de por­
celaine” and, indeed, investors wishing to earn money
by means of tangible assets. Connoisseurs of these kinds
have learnt to spot and appreciate the abiding value of
rare craftsmanship.
MEISSEN FINE ART ® :
“PEAK OF PERFECTION”
In the course of its tercentenary celebrations in 2010,
MEISSEN ® launched an “artCAMPUS” to which
you now invite noted young artists from around
the world to try their creative hand at working with
porcelain at your Manufactory. How did the scheme
come about, and what experience have you gained
from working with such artists?
We have our vast archives stretching back over four cen­
turies to draw upon for our Limited Edition Art Works.
The items in these exclusive limited editions are cre­
ated afresh with the aid of moulds from the applicable
period. artCAMPUS, in turn, adds a contemporary
component to our Fine Art holdings. Viewed over the
long term, today’s artCAMPUS is tomorrow’s Fine Art
archive for us. Artists who work with MEISSEN ® are
rendered immortal in this way. They become part of our
history and we keep their legacy alive.
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Interviewer: Christian Jürgens
Dr. Christian Kurtzke
Vorsitzender der Geschäftsführung
Staatliche Porzellan­Manufaktur
Meissen GmbH
Dr Christian Kurtzke
Chief Executive Officer
Staatliche Porzellan­Manufaktur
Meissen GmbH
INTERVIEW INTERVIEW

Gelebter Mythos
Enduring mystique
300 Jahre MEISSEN ® stehen nicht nur für die Entdeckung des europäischen Porzellans. Sie erzählen auch die
Geschichte einzigartiger Handwerkskunst und vom Gespür für manchmal radikale Erneuerungen.
The MEISSEN ® Manufactory’s 300-year history is testimony to the discovery of European porcelain as well as
to peerless craftsmanship and an intuitive capacity for sometimes radical innovations.
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300 JAHRE MEISSEN ® – MYTHOS UND MODERNE
300 YEARS OF MEISSEN ® – MYSTIQUE AND MODERNITY
In diesen Räumen wird er mit neuem Leben gefüllt, der 300 Jahre alte Mythos
MEISSEN ® . Deckenhoch ein Apothekerschrank mit großen Holzschubladen, auf je-
der ein Messingschild mit malerischen Bezeichnungen: Kaffeebraun, Kastanienbraun,
Türkisblau oder Purpur. Wohin das Auge blickt: Regale, gefüllt mit Töpfen, Tiegeln
und Zylindern. Es riecht nach Harz und ätherischen Ölen. Willkommen im Farblabor
von MEISSEN ® , dem streng gehüteten Herzstück der Manufaktur. Hier bewahrt und
führt sie das kostbare Erbe ihres weltberühmten Porzellanmalers Johann Gregorius
Höroldt (1696 –1775) fort. Ungefähr 10.000 Farbrezepturen aus über drei Jahrhun-
derten sind es mittlerweile. Ob Teller, Vase, ein Porzellandetail für Schmuckstücke,
Möbeldesign oder Boden- und Wandbekleidungen – bis heute finden diese alten, nach
überlieferter Rezeptur zubereiteten Farben darin Verwendung.
Seit Anfang des 13. Jahrhunderts wurde Porzellan von den europäischen
Fürstenhöfen aus China importiert; in Europa war seine Herstellung noch gänz-
lich unerforscht. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts beauftragte August der Starke,
The 300-year-old MEISSEN ® mystique is filled with new life on these premises. Large
wooden drawers protrude from a ceiling-high apothecary’s cupboard, their brass-
encased signs bearing evocative names such as coffee brown, chestnut brown,
turquoise or purple. Shelves populated with pots, crucibles and cylinders extend as
far as the eye can see. There is a smell of resin and essential oils. Welcome to the
MEISSEN ® colour laboratory, the jealously guarded heart of the Manufactory. This
is where it preserves and nurtures the precious legacy of its world-famous porcelain
painter Johann Gregorius Höroldt (1696 –1775). It now boasts some 10,000 colour
formulae from the past three centuries and more. Age-old colours prepared to an in-
herited formula are still used today for everything from plates and vases to furniture
designs, floor and wall coverings and porcelain detail on jewellery.
The royal courts of Europe had been importing porcelain out of China from
early in the 13th century; in Europe, nothing at all was known about how it was made.
Augustus the Strong, Elector of Saxony and devotee of the white gold, contracted
16 17
Links: Seit über 300 Jahren wird das
Porzellan in den hauseigenen Werkstätten
geformt, bossiert und bemalt.
Rechts: Frei von Hand nach Motiven
aus Stichen des 18. Jahrhunderts kreieren
die Porzellanmaler mit den Meissener
Aufglasurfarben ihre zerbrechlichen
Meisterwerke auf Porzellan.
Left: Porcelain has been modelled, joined
and painted in our own workshops for
over 300 years.
Right: The porcelain painters use
MEISSEN ® on-glaze colours to create
their fragile masterpieces on porcelain,
working freehand from motifs drawn
from 18th century engravings.
GESCHICHTE HISTORY

Kurfürst von Sachsen und Liebhaber des sogenannten„weißen Goldes“, seinen Hof-
alchemisten Johann Friedrich Böttger (1682–1719) sowie den Physiker Ehrenfried
Walther von Tschirnhaus (1651–1708) und Gottfried Pabst von Ohain (1656 –1729)
mit dem Erforschen dieses kostbaren Geheimnisses.
Nach jahrelangen Laborexperimenten konnten sie
am 15. Januar 1708 die frohe Botschaft verkünden: die
Schöpfung des ersten europäischen Hartpor zellans.
Zwei Jahre später teilte die sächsische Hofkanzlei die
Gründung einer Porzellan-Manufaktur mit, und die
Meißener Albrechtsburg wurde zur Produktions-
stätte auserwählt. Ein Mythos war geboren.
In den Folgejahren entstanden weitere Manu-
fakturen in Europa, was eine einheitliche Markie-
rung der MEISSEN ® -Produkte gegen Nachah-
mungen und Fälschungen erforderlich machte. Ein
Vorschlag des Manufakturinspektors Johann Mel-
chior Steinbrück vom 8. November 1722 besiegelte
schließlich die Geburt der „Gekreuzten Schwerter ® “
– bis heute Markenzeichen jedes Meissener Porzel-
lans ® als Produkt der Manufaktur MEISSEN ® .
Ebenso wie Malerei und Architektur veränderte
sich auch die Meissener Porzellankunst im Wandel der
Zeit. Anfangs orientierte man sich noch stark an der
europäischen Gold- und Silberschmiedekunst sowie
an ostasiatischen Vorbildern. 1720 erfand der Meis-
sener Porzellanmaler und Farbenchemiker Johann
Gregorius Höroldt schließlich die ersten hitzebe-
ständigen Schmelzfarben und begründete mit seinen
Dekorschöpfungen die europäische Porzellanmale-
rei. Höroldt und die Besten jener Zeit – Porzellan-
Blick auf das Formenarchiv der Manufaktur.
Insgesamt lagern hier rund 700.000 Modelle
aus über 300 Jahren MEISSEN®.
View of the Manufactory’s archive of moulds.
Some 700,000 models from over 300 years of
MEISSEN ® are stored here.
his court alchemist Johann Friedrich Böttger (1682 –1719), the physicist Ehrenfried
Walther von Tschirnhaus (1651–1708) and Gottfried Pabst von Ohain (1656 –1729)
to conduct research into this vital secret at the beginning of the 18th century. Sev-
eral years of arduous experimentation were to follow
before, as a lab memo appears to indicate, the first
Euro pean hard-paste porcelain was made on 15 Jan-
uary 1708 (though this was not reported to Augustus
in writing until March 1709). Shortly thereafter, in
1710, the Saxon Court Chancellery proclaimed the
establishment of a porcelain manufactory and Meis-
sen’s Albrechtsburg Castle was selected as the pro-
duction site. A legend was born.
A number of further manufactories were set
up in Europe in the years that followed, render-
ing it necessary to devise a uniform system of mark-
ing MEISSEN ® products so as to prevent their be-
ing copied or faked. It was a proposal made by
Manufactory Inspector Johann Melchior Steinbrück on
8 November 1722 that eventually led to the “crossed
swords” being adopted thenceforth as the means of iden-
tifying any item of MEISSEN ® porcelain as genuinely
having been produced at the MEISSEN ® Manufactory.
MEISSEN ® porcelain art has undergone changes
in the course of time much in the same way as have
painting and architecture. Early work borrowed heav-
ily from the art of European gold and silversmiths as
well as from oriental source material. By 1720, howev-
er, the MEISSEN ® porcelain painter and colour chem-
ist Johann Gregorius Höroldt had invented his first
refractory enamel paints and laid the foundations for a
erfinder Johann Friedrich Böttger, Hofgoldschmied Johann Jacob Irminger (ca. 1635
bis ca. 1724) und der Bildhauer Johann Joachim Kaendler (1706 –1775) – verbanden
virtuos Goldschmiedekunst mit Porzellangestaltung und -malerei und verhalfen der
Manufaktur zu Weltruhm. Ab
1731 schuf Kaendler die erste
europäische Formensprache für
Porzellan und prägte damit die
europäische Tisch- und Tafelkul-
tur nachhaltig.
Mit dem anbrechenden 19.
Jahr hundert entwickelten sich
unter Heinrich Gottlieb Kühn
(1788 –1870) neue Porzellanfarben,
die innovative Dekorschöpfungen
ermöglichten. Parallel zur Erstar-
kung der Bürgerschicht entstanden
typische Biedermeier-Dekore wie
das „Streublümchen“-Muster und
der „Volle grüne Weinkranz“. Und
es gehörte nun zum guten Ton, ein
Service des berühmten barocken
„Zwiebelmusters“ zu besitzen. In-
ternational zeigte die Manufaktur
auf den großen Weltausstellun-
gen des 19. Jahrhunderts in Paris,
London und Chicago ihr hand-
werkliches, technologisches und
künstlerisches Können.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts
konzentrierte sich MEISSEN ®
Der Schatz von MEISSEN ® im Detail: Das Formenarchiv
bewahrt das Erbe der Porzellankünstler wie zum Beispiel diese
Arbeitsform einer Schmuckschale in all ihren Feinheiten.
Treasures of MEISSEN ® in detail: the archive of moulds upholds the
legacy of the Manufactory’s porcelain artists, cf. this working mould
for a jewellery tray in all its intricacy.
18 19
GESCHICHTE HISTORY
European style of porcelain painting with the patterns he created. Höroldt and the best
minds of the time – porcelain inventor Johann Friedrich Böttger, court goldsmith Johann
Jacob Irminger (c.1635 – c.1724) and the sculptor Johann Joachim Kaendler (1706 –1775) –
ably combined the goldsmith’s
art with the modelling and paint-
ing of porcelain to make the Ma-
nufactory world-famous. Kaendler
began piecing the first European
formal vocabulary for porcelain
together from 1731 onwards and
had a lasting influence on Euro-
pean table culture as a result.
A new set of porcelain paints
was developed at the dawn of the
19th century under the direction
of Heinrich Gottlieb Kühn (1788 –
1870) that allowed innovative new
patterns to be produced. Echoing the
rise to power of the middle classes,
typical Biedermeier patterns such
as “Scattered Flowers” and “Vine-
leaf” came into being. And it was
now very much the done thing to
own a tableware service sporting the
famous baroque “Onion Pattern”.
Internationally, the Manufactory
showed off its craft, technological
and artistic skills at the major world
trade fairs of the 19th century held
in Paris, London and Chicago.

Dank der überlieferten Zubereitungsweise ist es möglich, jede Farbnuance
der vielfältigen Malerei aus über 300 Jahren Manufakturgeschichte authentisch
aufzubereiten.
Thanks to the preparation instructions passed down it is possible to authentically
recreate all of the colour nuances from the many painting styles of the
over 300-year history of the Manufactory.
vor allem auf seine künstlerische Weiterentwicklung. Manufakturdirektor Max Adolf
Pfeiffer (1875–1957) beauftragte berühmte Künstler wie Ernst Barlach (1870–1938)
oder Gerhard Marcks (1889 –1981). Außerdem erfuhr die figürliche Porzellanplas-
tik mit dem Porzellangestalter Paul Scheurich (1883–1945) einen neuen Höhepunkt.
Besonders war auch die „Wiedererfindung“ des Böttgersteinzeugs ® durch William
Funk (1879–1945), dessen Rezeptur sich seitdem insbesondere im Bereich der Por-
zellanplastik großer Beliebtheit erfreut. Und der Porzellanmaler Emil Paul Börner
(1888 –1970) kreierte in den 1920er- und 1930er-Jahren Dekorschöpfungen im Stil
des Art déco sowie formschöne, minimalistische Geschirre, die vielen an deren Por-
zellanherstellern als Vorbild dienten. In den 1960er-Jahren versammelte MEISSEN ®
eine Gruppe junger Künstler wie Ludwig Zepner (1931–2010), Heinz Werner (*1928)
und Peter Strang (*1936) um sich, die eine ganz eigenständige Dekorations- und For-
mensprache entwickelten – und die Traditionsmanufaktur in die Moderne brachten.
GELEBTER MYTHOS MEISSEN ®
Mehr als 300 Jahre MEISSEN ® erzählen die Geschichte von außergewöhnlicher
Handwerkskunst und der tiefen Verbundenheit zu einer Tradition, die Neues schafft.
Denn was 1708 in Meißen mit der Erfindung des europäischen Porzellans begann
und 1710 mit der Gründung der Manufaktur durch August den Starken besiegelt
wurde, entwickelte sich bis heute zu einem exquisiten Ausstatter von Tisch und Ta-
fel, einer Schmiede exklusiven Schmucks, limitierter Porzellankunst und geschmack-
vollem Interieur. Mit dem MEISSEN artCAMPUS ® knüpft die Manufaktur auch an
den Zeitgeist ihres berühmten Generaldirektors Max Adolf Pfeiffer an und öffnet
sich der zeitgenössischen Kunst. Über 30 Künstler wie Frank Stella oder Anselm
Reyle haben mit und auf Meissener Porzellan ® gearbeitet. Und wie vor 300 Jahren
beginnt jedes Kunstwerk mit der Herstellung des eigenen Materials, zutage gefördert
im kleinsten Bergwerk Europas. Und in den Räumen des Meissener Farblabors –
jenem Ort, an dem das kostbare Erbe des weltberühmten Porzellanmalers Johann
Gregorius Höroldt seit Jahrhunderten bewahrt, fortgeführt und zeitgemäß aufberei-
tet wird. Lebendiger kann ein Mythos nicht sein.
20 21
During the course of the 20th century, MEISSEN ® focused primarily on further
advancing its artistic credentials. Manufactory Director Max Adolf Pfeiffer (1875 –
1957) ordered work from famous artists such as Ernst Barlach (1870 –1938) or Gerhard
Marcks (1889 –1981). Furthermore, the figurative modelling of porcelain experi-
enced a new heyday in the brilliant work produced by Paul Scheurich (1883 –1945).
Equally momentous was the “reinvention” of Böttgersteinzeug ® by William Funk
(1879 –1945), a formulation that has enjoyed great popularity ever since, most no-
tably in the sphere of porcelain statuary. The porcelain painter Emil Paul Börner
(1888 –1970), meanwhile, created art deco patterns in the 1920s and 1930s, along with
attractive minimalist tableware that soon influenced the output of many other makers
of porcelain. In the 1960s, MEISSEN ® set up a group comprising young artists such
as Ludwig Zepner (1931 –2010), Heinz Werner (*1928) and Peter Strang (*1936) who
went on to develop a design and formal vocabulary all of their own – in the process
turning the heritage manufactory into a force for modernity.
THE ENDURING MYSTIQUE OF MEISSEN ®
GESCHICHTE HISTORY
The ongoing story at MEISSEN ® for the past 300 years and more has been one of excep-
tional craftsmanship and progress founded on a deep sense of tradition. The invention of
European porcelain in 1708/9 led to Augustus the Strong establishing a manufactory at
Meissen in 1710 that has now evolved into a producer of exquisite tableware, exclusive
jewellery, limited edition porcelain art and stylish interior fitments. With its MEISSEN
artCAMPUS ® , moreover, the Manufactory has revived the spirit of its famous Director
General Max Adolf Pfeiffer by opening itself up to contemporary art. More than 30 art-
ists including Frank Stella and Anselm Reyle have done work with and on MEISSEN ®
porcelain. Just as was the case 300 years ago, the first step in creating such works of art
involves the in-house manufacture of the porcelain required, whose main constituent has
long been extracted from Europe’s smallest kaolin mine. Further upfront needs are met
by the Meissen paint laboratory – where the priceless legacy of the world-famous por-
celain painter Johann Gregorius Höroldt has for centuries been preserved, nurtured and
adapted for contemporary use. No mystique could be more enduring than that.

Ikonen
Icons
Kulturen auf der ganzen Welt bewundern und verehren sie. In der Manufaktur Meissen stehen die Ikonen
aus Porzellan für die Meisterleistung unserer Künstler. Eindrucksvolle Beispiele menschlichen Schaffens und
einzigartige Objekte der Kunst von unvergänglichem Wert.
Civilisations the world over have adored and worshiped them. Icons in porcelain epitomise the supreme
feats achieved by artists at the MEISSEN ® Manufactory. They are imposing examples of human creativity
and, at the same time, unique works of art whose worth is eternal.
22 23

VASE „MYTHOLOGISCHE SZENE“
VASE “MYTHOLOGICAL SCENE”
Viele Epochen, von der Antike bis zum Klassizismus, fanden im 19. Jahrhundert ihre Bewunderung
und wurden vom aufstrebenden Wohlstandsbürgertum zur Repräsentation neu interpretiert – meist in der
Architektur und deren Dekoration. Das Werk von Ernst August Leuteritz führt diese
Vielschichtigkeit des Historismus einzigartig vor.
The 19th century admired a large number of cultural epochs from classical antiquity onwards, which were all
subjected to reinterpretation by the newly affluent middle classes on grounds of prestige – most commonly in
architecture and its embellishments. The work of Ernst August Leuteritz uniquely underscores the heterogeneity
of the historicist movement.
24 25
IKONEN ICONS

IKONEN ICONS
VASE „MYTHOLOGISCHE SZENE“
Fast 40 Jahre lang war Ernst August Leuteritz Gestaltungsvorsteher der Porzellan-
Manufaktur. Unermüdlich bearbeitete er vorhandene Gefäßformen und Figuren
des 18. Jahrhunderts und entwarf selbst wunderbare Objekte mit Stilelementen der
Renaissance, des Rokoko und des Klassizismus. So ist diese mächtige Kratervase
als grandiose Essenz seiner Zeit und aller Stile der Manufaktur zu verstehen. Und
es ist die 300-jährige Tradition, welche die zahlreichen Künstler der Manufaktur
Meissen bis heute zu absoluter Höchstleistung verpflichtet.
VASE “MYTHOLOGICAL SCENE”
26
Ernst August Leuteritz held the post of Design Supervisor at the Manufactory for
almost 40 years. He untiringly adopted vessel styles and figures from the 18th cen-
tury and himself designed splendid items incorporating Renaissance, rococo and
clas sicism elements. Hence this mighty crater vase may be viewed as epitomis-
ing both its own age and all previous styles taken up at the Manufactory. It is this
300-year-old tradition that today still pledges artists at MEISSEN ® to output of the
highest order.
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Vase „Mythologische Szene“
Vase “Mythological scene”
28a284/50m66
H 30 cm, Lim. 25

KAFFEE-DEJEUNER „ ZITRONENBLÜTEN“
COFFEE SERVICE “LEMON BLOSSOM”
In üppiger Pracht, gelb und saftig hängen die Zitrusfrüchte an den Bäumen und verströmen ihren
sommerlichen Duft. Bereits in der griechischen Mythologie wurde den „goldenen Früchten“ eine wahrlich
zauberhafte Wirkung nachgesagt: Sie sollten den Göttern das ewige Leben schenken.
Masses of ripe yellow citrus fruits hang temptingly from their trees exuding a very distinctive
fragrance of summer. Back in the mists of Greek mythology the “golden fruits” were even said to possess
magical properties – the power to gift everlasting life to the gods.
28 29
IKONEN ICONS

IKONEN ICONS
„ ZITRONENBLÜTEN“, NATURALISTISCHE FRUCHTMALEREI
Die schönen Hesperiden wachen über den Wunderbaum in
ihrem Garten. Er trägt die „goldenen Früchte“, welche den
Göttern vorbehalten sind. Als sie gestohlen werden, bringt
Athene sie zurück, denn sie weiß um deren zauberhafte Wir-
kung: Sie verheißen den Göttern das ewige Leben. An diese
Geschichte aus der griechischen Mythologie erinnerte sich
auch der schwedische Naturforscher und Mitbegründer der
modernen Botanik, Carl von Linné, als er Mitte des 18. Jahr-
hunderts sein Verzeichnis der Pflanzen verfasste und darin
die Zitrusfrüchte „Hesperiden“ nannte. Äußerst vornehm ist
also die Geste, seinen Gast mit diesem kostbaren Dejeuner
zu empfangen, um die „goldene Frucht“ anzubieten. Form
und Dekor sind im typischen Empirestil gehalten. Die üppi-
ge Pracht der naturalistischen Fruchtmalerei wird durch den
goldenen Fond noch unterstrichen. So ist ein Kunstwerk von
wirklich einmaliger Schönheit entstanden.
“LEMON BLOSSOM”, NATURALISTIC STYLE
Nach Naturstudien und fotografischen
Vorlagen komponiert der Maler im naturalistischen
Malstil dieses üppige Fruchtmotiv.
The painter had recourse to nature studies and
photographs when composing this sumptuous fruit
motif in the naturalist style.
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The beautiful Hesperides nymphs watch over the
enchanted tree in their garden that bears the “golden
fruit” traditionally reserved for the gods. Athena
returns the fruit to its rightful place when it is stolen,
well aware of its magical ability to promise the gods
eternal life. This is the mythological narrative that Carl
von Linné likewise had in mind when, in the mid-18th
century, he drafted his index of plants in which he re-
fers to citrus fruits as the “Hesperides”. Thus it is an
exceedingly noble gesture to be able to welcome a guest
to your home with this precious coffee service and
offer them the “golden fruit”. The déjeuner has been de-
signed and decorated in the Empire style. The sumptu-
ous splendour of its naturalistic fruit painting is further
heightened by a gilt ground. The upshot is a work of art
of unparalleled beauty.
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Kaffee-Dejeuner
„Zitronenblüten“,
naturalistische Fruchtmalerei
Coffee service “Lemon blossom”,
naturalistic style
245584/c1402
Lim. 25

Blütenleuchter mit Kakadu
Floral candelabra with cockatoo
900184/79m07
H 44 cm, Lim. 25
BLÜTENLEUCHTER MIT KAKADU
FLORAL CANDELABRA WITH COCKATOO
Im 18. und 19. Jahrhundert verwandelten Pariser Händler erstmals Porzellanfiguren in dekorative
Wohn accessoires und prägten damit die stilistische Entwicklung und dekorative Ausstattung von Möbeln dieser
Zeit. So entstanden wertvolle Sammlerstücke in Form von Leuchtern, Uhren oder Tischfontänen.
Parisian traders of the 18th and 19th centuries were the first to turn porcelain figures into decorative
home accessories and, in so doing, decisively influenced the stylistic development and decorative identity of the
furniture of their age. Valuable collector’s items such as candleholders, clocks and table fountains took
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shape as a result.
IKONEN ICONS

IKONEN ICONS
Als Marchand-Merciers bezeichnete man die Pariser Kunsthändler, die im 18. und 19.
Jahrhundert die Künste der Raumausstattung und der Kunstschreinerei vereinten. So
wurde auch Porzellan neuen Verwendungszwecken zugeführt. Jene Stücke waren zur
damaligen Zeit die exklusivsten in der Verbindung mit Porzellan. Von dieser Tradition
beeinfl usst, hat MEISSEN ® diesen Blütenleuchter mit Kakadu geschaffen – ein kunstvolles
Objekt, das anregende Exotik, fl orale Verspieltheit und opulenten Luxus kombiniert.
BLÜTENLEUCHTER MIT KAKADU
FLORAL CANDELABRA WITH COCKATOO
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The term “marchands merciers” was once applied to Parisian merchants from the
18th and 19th centuries who were versed in both interior design and artistic joinery.
Porcelain also acquired new uses in this way. Indeed, such items were the most exclusive
products in porcelain of their age. Carried along by this tradition, MEISSEN ®
has now created this fl oral candelabra with cockatoo, a sophisticated piece that combines
stimulating exoticism, fl oral playfulness and opulent luxury.
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Aus kleinsten Kügelchen ungebrannter
Porzellanmasse formt
der Gestalter Blütenblätter und
Fruchtstände und setzt diese zu
naturalistisch anmutenden Blüten
zusammen. Nach Glasur und
Brand werden diese bemalt.
The modeller fashions petals and
stamens out of tiny pellets of
unfi red porcelain paste and joins
them together to form authenticlooking
fl ower heads. Following
glazing and fi ring, these are then
painted.

Limitierte Kunstwerke
Limited Edition Art Works
Mit unseren diesjährigen Sammlerstücken schöpfen wir aus der Vielfalt unserer 300-jährigen Geschichte und kreieren
begehrte Objekte für Kunstinteressierte in aller Welt. Besonders die fi gürlichen, plastischen Porzellanobjekte stellen dabei
höchste Ansprüche an die Hand werkskunst. Von Künstlern für Connaisseurs.
This year’s series of collectors’ items again takes in the entire gamut of our 300-year history and will be coveted by
art enthusiasts the world over. The porcelain fi gures in particular made the most exacting demands of their creators’ craft
skills – designed by artists for the indulgence of connoisseurs.
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LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Bei der Jagd Herr über Leben und Tod zu sein und als Auftraggeber der schönen
Künste zu agieren war die ideale Kombination, um Macht und Weltgewandtheit dar-
zustellen. August III. teilte mit seinem Vater – August dem Starken – die kostspielige
Sammelleidenschaft für Trophäen und Porzellane. Nur Könige konnten sich diesen
unermesslichen Luxus erlauben. Als Höhepunkt des Hubertustags am 3. November
1739 lieferte die Manufaktur Meissen die berühmte Serie der Jagdvasen nach Schloss
Hubertusburg. Die Formgebung der Vasen stammt von Johann Joachim Kaendler,
während Johann Georg Heintze – ein Schüler von Höroldt – die preziöse Darstel-
lung der Parforcejagden nach Kupferstichen des Johann Elias Ridinger malte. Von
ursprünglich fünf Exemplaren sind zum Glück vier erhalten geblieben. Weidmanns
Dank!
VASE „ JAGDSZENEN“
VASE “HUNTING SCENES”
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The combination of presiding over life and death in the hunt and commissioning
works of fine art proved an ideal means of conveying the dual qualities of power and
worldliness. Augustus III shared the extravagant passion for collecting trophies and
porcelains of his father, Augustus the Strong – only royalty could be privy to such
inestimable luxury. On 3 November 1739, the Manufactory crowned celebrations in
honour of St. Hubertus, the patron saint of hunting, by delivering its famous series of
hunting vases to Hubertusburg Palace. Johann Joachim Kaendler designed the vases,
whilst Höroldt disciple Johann Georg Heintze produced the sumptuous renditions of
par force hunts after engravings by Johann Elias Ridinger. The three artists combine
to create a truly complete work of art of which there were originally five copies. By a
stroke of huntsman’s good fortune, four of these are still with us!
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Vase „Jagdszenen“
Vase “Hunting scenes”
279584/50410
H 42 cm, Lim. 10

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Der Zufall machte ausgerechnet einen Dresdner, Zacharias Wagner, zum Entdecker
des japanischen Porzellans für Europa. Als Kaufmann der Niederländischen Ostin-
dien-Kompanie, der einzig zugelassenen ausländischen Handelsgesellschaft in Japan
während der Edo-Ära, veranlasste er 1659 eine erste große Bestellung japanischer
Porzellane für den Export nach Europa. Einige dieser frühen Stücke befinden sich bis
heute in der Porzellansammlung zu Dresden. Sie inspiriert seit 300 Jahren die Künst-
ler der Porzellan-Manufaktur Meissen. Auch Alfred König, einer der wichtigsten
Entwerfer der Manufaktur in der Zeit des Jugendstils, war fasziniert von der Kultur
Japans, die seinerzeit nahezu unbekannt war, und gestaltete die Figur eines jungen
Japaners. Der Yukata, den er trägt, ist ein traditionelles japanisches Kleidungsstück,
reich verziert mit asiatischen Motiven. Wie viele andere zeugt auch dieses Meissener
Kunstwerk von der langen Freundschaft zweier bedeutender Porzellankulturen.
FIGUR „ JAPANER“
FIGURINE “JAPANESE MAN”
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It was pure chance that led to Dresden-born Zacharias Wagner discovering Japanese
porcelain for Europe. He was a merchant with the Dutch East Indies Company, the
only foreign firm licensed to trade with Japan during the Edo era, and in 1659 oversaw
the first major shipment of Japanese ware to Europe. A number of these early items
have been in the Dresden porcelain collection ever since. MEISSEN ® artists have been
drawing inspiration from the collection for over 300 years now. Alfred König, one
of the most important designers at the Manufactory during the art nouveau period,
was so attracted to the culture of Japan, about which virtually nothing was known at
the beginning of the 19th century, that he authored this figurine of a young Japanese
gentle man. The yukata he is wearing is a traditional Japanese garment richly embel-
lished with oriental motifs. Like many others, this MEISSEN ® Art Works bears wit-
ness to a long-standing friendship between two key porcelain cultures.
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Figur „Japaner“
Figurine “Japanese man”
900384/65676
H 19 cm, Lim. 50

Figur „Dame mit Schirm“
Figurine “Lady with
umbrella”
900384/73455
H 28 cm, Lim. 75
Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts entwickelt sich in Europa ein gänzlich neues Bild
der Frau. Als erstes deutsches Land erlaubt das Herzogtum Baden ab 1900 Frauen das
Studieren an Universitäten. Nach dem Recht auf Bildung folgt 1919 das Wahlrecht für
Frauen in Deutschland. Auf den Boulevards der Metropolen London, Paris und Berlin
und auch in den feinen neuen Seebädern, wie etwa Heiligendamm, ist dieser gesellschaftliche
Wandel genüsslich zu beobachten. Dem Modelleur Alfred König, der 1897
in die Manufaktur Meissen eintrat, gelingt es, das neue Lebensgefühl hintergründig mit
seinen eleganten Damen darzustellen. Mondän und souverän zugleich zieht die unbekannte
Schönheit mit Federhut alle Neugier auf sich, doch verwehrt und distanziert
gerade diese Extravaganz vor allzu nahen, fremden Blicken. Respekt ist erwünscht und
auch geboten! Ein wunderbares Beispiel des Meissener Jugendstils um 1911.
FIGUR „DAME MIT SCHIRM“
FIGURINE “LADY WITH UMBRELLA”
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LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
The advent of the 20th century saw women defi ned in a completely new way in Europe.
In 1900, the Duchy of Baden became the fi rst German state to allow women to
study at universities. Having acquired the right to education, women in Germany
were also given the vote in 1919. It was a joy to see these social changes in action on
metropolitan boulevards in London, Paris and Berlin or, indeed, at fi ne seaside resorts
of more recent origin such as Heiligendamm. The artist Alfred König conveyed the
new approach to life in a supremely enigmatic manner through his new-age ladies. At
once urbane and self-assured, the unfamiliar plume-hatted beauty arouses our curiosity
whilst at the same time warding all too nosy gazes off from her extravagant
appearance. Respect is the order of the day and rightly so! A marvellous example of
MEISSEN ® art nouveau from around 1911.

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
FIGURENGRUPPE „DER MORGEN“
Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Dresden die „Brühlsche Terrasse“ der Öffent-
lichkeit zugänglich gemacht wurde, sprach man bald vom „Balkon Europas“. Im Zuge
der baulichen Erweiterungen dieses architektonischen Prunk-Ensembles erhielt der
Bildhauer Johannes Schilling im Jahr 1861 den Auftrag, das Plateau mit den „Vier Ta-
geszeiten“ zu schmücken. Die erste Figurengruppe auf der obersten Stufe der großen
Freitreppe symbolisiert den Morgen. Eine göttergleiche Frauengestalt trägt in ihrem
wehenden Haar den Morgenstern und tritt dem frühen Tag entgegen. Begleitet wird sie
von ihren Kindern, dem „Erwachen“ und dem frischen „Morgentau“. Das allegorische
Werk sollte sein künstlerischer Durchbruch werden. Der berühmte Architekt Gott-
fried Semper wird auf den jungen Künstler aufmerksam und gibt bei ihm die „Panther-
Quadriga“ in Auftrag, die bis heute das Portal der Semperoper krönt.
FIGURE GROUP “MORNING”
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“Brühl’s Terrace” in Dresden soon came to be known as the “Balcony of Europe” once
it was opened up to the public in the early 19th century. When structural extensions
were made to the splendid architectural ensemble running along the river Elbe in
Dresden, the sculptor Johannes Schilling was contracted to adorn the imposing stair-
case at the northern end with the “Four Times of Day”. The first figure group at the
top of the flight symbolises the morning. A female entity reminiscent of a goddess
carries the morning star in her hair and strides out into the new day. She is accompanied
by her children, “Awakening” and the fresh “Morning Dew”. This allegorical work was
to prove to be Schilling’s artistic breakthrough. The young artist duly came to the at-
tention of Gottfried Semper. The renowned architect commissioned him to produce the
“Panther Quadriga”, which still crowns the portal of the Semper Opera House today.
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Figurengruppe „Der Morgen“
Figure group “Morning”
900384/73546
H 43 cm, Lim. 10

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Als Otto Pilz (1876 –1934) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geboren wurde,
war ihm Immanuel Kant mit seiner Schrift „Kritik der reinen Vernunft“ (1781) beinahe
100 Jahre voraus. Dieser Meilenstein der Aufklärung bekam seinen nächsten gravieren-
den Schub mit Charles Darwins Evolutionstheorie „Über die Entstehung der Arten“
(1859) und „Die Abstammung des Menschen“ (1871). Der Mensch stammt also vom
Affen ab! Das war die fast unglaubliche Erkenntnis, mit der sich die Menschheit neu
zurechtfinden musste. Welches Erstaunen muss das neue Wissen bei der Betrachtung
von Tieren und ihrem Verhalten ausgelöst haben? Der Tierplastiker Otto Pilz schaute
sehr genau hin, so manche menschliche Geste muss ihm wohl recht „affig“ vorgekom-
men sein. Mit seinen Affenmusikern gelingt ihm eine bemerkenswerte und ironische
Interpretation zu Kaendlers „Affenkapelle“ von 1753. Bitte einen Tusch!
AFFENMUSIKER
MONKEY ORCHESTRA
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By the time Otto Pilz (1876 –1934) saw the light of day late in the 19th century, it was
almost a hundred years since Immanuel Kant had written his “Critique of Pure Rea-
son” (1781). The next major milestone of the Enlightenment was Charles Darwin’s
theory of evolution as set down in his “On the Origin of Species” (1859) and “The
Descent of Man” (1871). So that’s it, then – we’re descended from apes! That was a
hard one for mankind to swallow, a theory that required quite some getting used to.
The new knowledge must have triggered no end of astonishment in anyone apprais-
ing animals and their ways! The animal sculptor Otto Pilz was a very keen observer,
so much so that many a human gesture must have seemed pretty “apish” to him.
The “Monkey musicians” he came up with are remarkable and ironic renditions of
Kaendler’s “Monkey orchestra” from 1753. Now that certainly deserves a flourish!
„Rhesusaffe als Trommler“
“Rhesus monkey playing the drum”
900384/60028
H 17 cm, Lim. 25
„Orang-Utan mit Tuba“
“Orang-utan playing the tuba”
900384/60027
H 18 cm, Lim. 25
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Affenmusiker
Monkey Orchestra
Lim. 25
„Rhesusaffe als Geiger“
“Rhesus monkey playing the fiddle”
900384/60024
H 18,5 cm, Lim. 25

Deckelvase mit Wabenrelief
Vase with lid with
honeycomb relief
207584/51353
H 32 cm, Lim. 25
Viele für unser Weltbild bedeutende Entdeckungen und Erkenntnisse summierten
sich aus der Sicht des 19. Jahrhunderts als Essenz der vorangegangenen Zeit. In den
Künsten suchte man Symbole, die den Gehalt der Kulturen sammeln. Für das gött-
liche und weltliche Gleichgewicht stand im Juden- und Christentum das Sechseck,
dessen Grundlage die Zahlensymbolik das Hexagon mit der Formel 1+2+3 darstellte.
Diese turmartige Deckelvase (Form um 1827/28) baut sich auf wie ein Gebäude des
Wissens und der Philosophie. Wie kleine Mosaiksteine nimmt das Wabenrelief die
Grundform in sich auf und bildet selbst ein kleines Universum. Blumen und Schmet-
terlinge wechseln sich in goldgefassten Medaillons ab. So bildet alles eine Einheit,
in der sich Schönheit und Harmonie, aber auch die Kunst und das Handwerk der
Manufaktur Meissen in Vollendung wiederfinden.
DECKELVASE MIT WABENRELIEF
VASE WITH LID WITH HONEYCOMB RELIEF
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Many discoveries and insights that are key to our view of the world are, it was felt
in the 19th century, the quintessence of past ages. Symbols replete with cultural
content were sought in particular for the arts. In Judaism and Christianity, for in-
stance, the hexagon stood for an equilibrium between the worldly and the divine as
symbolised by the equation 1+2+3. This tower-like covered vase (whose style dates
back to approx. 1827/28) is configured like an edifice of knowledge and philosophy.
The honey comb moulding seemingly overlays the styling beneath with a network
of mosaic tiles to engender a miniature universe of its own. Flowers and butterflies
inhabit alternate gilt-framed medallions. The upshot is a perfect union of, on the
one hand, beauty and harmony and, on the other, the art and craftsmanship of the
MEISSEN ® Manufactory.
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
DOSE MIT WIDDERKÖPFEN „MYTHOLOGISCHE SZENE“
GOBLET WITH RAMS’ HEADS “MYTHOLOGICAL SCENE”
Als der aus Versaille stammende Michel Victor Acier 1764 in die Porzellan-Manufaktur
Meissen eintrat, konnte er nicht ahnen, dass er einmal als Wegbereiter des Meissener
Klassizismus gelten würde. So ist dieses Kunstwerk eine Allegorie des Zukünftigen.
Aciers klassizistische Dosen-Form ist mit einem Motiv aus der mythologischen Sze-
ne „Der Raub der Europa“ nach François Boucher verziert. Während Europa dem
Stier vertraut und noch nichts von ihrem Schicksal ahnt, kennt ihr Betrachter bereits
den Ausgang der Geschichte, dargestellt auf der anderen Seite der Dose. Unbemerkt
passieren Veränderungen. Neues baut sich auf dem Alten auf. Neue gestalterische
Tendenzen – unter anderem der Rückgriff auf Vorbilder der römischen und griechi-
schen Antike und mehr geradlinige und klare Formen – standen dem üppigen und über-
schwänglichen Barock gegenüber und führten auch bei MEISSEN ® zum Klassizismus.
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Little did the Versailles-born Michel Victor Acier realise when he joined the
MEISSEN ® Porcelain Manufactory in 1764 that he would come to be seen as
having pioneered the classicist style there. This Art Works is, therefore, an al-
legory of the future. Acier’s classicist goblet is adorned by a mythological scene
based on François Boucher’s “The Rape of Europa”. Whereas Europa trusts the
bull and is unaware of the fate that awaits her, the beholder can find out how the
story ends by simply turning the goblet around. How imperceptibly changes can
occur! That which was old is once again new. The lavish opulence of the baroque
was cast aside in the mid-18th century in favour of new design trends – including
a return to models from classical antiquity, to straighter, more clean-lined forms
– that also saw MEISSEN ® go classicist.
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Dose mit Widderköpfen
„Mythologische Szene“
Goblet with rams’ heads
“Mythological scene”
299984/52773
H 16,5 cm, Lim. 50

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Rund 1000 Jahre konnte China das Geheimnis der Porzellanherstellung für sich be-
wahren. Bis im Jahr 1616 Japaner auf der Insel Kyushu Kaolin bei 1400 Grad Celsius
schmolzen – das Monopol war gebrochen. Zuerst führten Portugiesen und Spanier
die zerbrechlichen Kostbarkeiten aus Asien ein. Spaniens König Philipp II. besaß
eine 3000-teilige Porzellansammlung. Dann ging im 17. Jahrhundert der Ostindien-
handel zunehmend an die Briten und Holländer über. Deren 1602 gegründete Ver-
einigte Ostindische Kompanie brachte künftig Schätze nach Europa. So verdankt
heute das Rijksmuseum in Amsterdam seine Kunstsammlung überwiegend den
reichen Bürgern seines Goldenen Zeitalters. 1710 wurde in Meißen das Geheimnis
der Porzellanherstellung entdeckt, und auch das weiße Gold sollte seinen Platz im
Rijksmuseum finden. Das historische Vorbild für diese exklusive Vase mit „Chinoi-
serien“ steht ebenfalls im Rijksmuseum – und das seit etwa 1725.
VASE „CHINOISERIEN“
VASE “CHINOISERIE”
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For just on a thousand years China managed to keep the secret of making porcelain
to itself. That was until 1616, the year in which kaolin was fired to 1,400 °C on the
Japanese island of Kyushu and the monopoly was finally overcome. It was initial-
ly Portuguese and Spanish importers who brought the fragile treasures from Asia,
King Philip II of Spain accumulating some 3,000 porcelains as a result. The 17th cen-
tury saw East Indies trade increasingly pass into British and Dutch hands, however.
Thenceforth, treasures, like the original example of this exclusive vase, were shipped
to Eur ope by the United East India Company set up in 1602. The art collection
housed at the Rijksmuseum in Amsterdam, for instance, had mainly belonged to the
wealthy citizens of Holland’s “Golden Age”. Böttger and his associates furnished
Europe with the secret of making porcelain in 1709. Thus it was that white gold from
MEISSEN ® also found its way into the Rijksmuseum.
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Vase „Chinoiserien“
Vase “Chinoiserie”
597684/50352
H 30,5 cm, Lim. 50

Deckelvase
„Schneeballblüten“
Lidded vase
“Snowball blossom”
900184/82m03
H 88 cm, Lim. 10
DECKELVASE „SCHNEEBALLBLÜTEN“
Selbst Preußenkönig Friedrich der Große konnte sich der betörenden Wirkung
der „Schneeballblüten“-Vasen nicht entziehen. Er bestellte 1760 in der Porzellan-
Manufaktur Meissen gleich sechs Stück. Aus demselben Jahr stammt auch dieser opu-
lente Entwurf. Die ersten Stücke dieser Art kreierte der begnadete Modelleur Johann
Joachim Kaendler schon 1739. Fortan erblühten immer neue Variationen dieser
überhöhten, filigranen Dekoration. Erst überdeckt das zarte Schneeballblütenmeer
die Trivialität der Vase, dann erklingt in der Fantasie des Betrachters auch noch das
emsig-fröhliche Gezwitscher – so fügen die lebendig wirkenden Singvögel den drei
Dimensionen des Werks noch eine vierte hinzu. Genau diese Raffinesse lässt aus höchs-
tem Kunsthandwerk die hohe Kunst des Barocks entstehen. Eine Reminiszenz an die
herausragende Tradition der Porzellankünstler von MEISSEN ® – von 1710 bis heute.
LIDDED VASE “SNOWBALL BLOSSOM”
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Not even the Prussian King Frederick the Great was able to resist the intoxicat-
ing effect of the snowball vase, ordering no fewer than six from the MEISSEN ®
Manufactory in 1760. This opulent design is from the same year. The first items of
this kind had already been created by gifted modeller Johann Joachim Kaendler in
1739, after which time a succession of fresh variations on this intricate raised design
sprouted forth. The beholder first registers a mass of delicate snowball blossoms
smothering a plain vase, but then could swear they hear the cheeky chatter of life-
like songbirds that virtually add a fourth dimension to the piece. This is precisely
the kind of ingenious device that sets the supremely crafted art of the baroque apart
– echoing the outstanding tradition of porcelain artists at MEISSEN ® from 1710 to
the present day.
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
WANDSCHALE „PARADIESVOGEL IM BLATTWERK“
Auf der Suche nach neuen Werten für ein neues Zeitalter befreite sich auch Wil-
li Münch-Khe (1885 –1961) von alten Lasten und verhalf der Manufaktur Meissen
zum damals neuen Jugendstil. Gleichermaßen als Modelleur und Grafiker begabt,
entwarf Willy Münch-Khe eine Reihe heiterer Gestalten wie die Plastiken „Till
Eulenspiegel“, den „Archivarius Lindhorst“ oder „Peter Schlemihl“. Viele seiner
fantasievollen Grafiken sind in unserem Archiv erhalten geblieben, oft wiederkeh-
rend sind dabei Motive von bunten Wunder- oder Paradiesvögeln. Die Limitierten
Meissener Kunstwerke bieten die Möglichkeit, an sein Werk würdig zu erinnern.
Diese repräsentative Wandschale (1912) entwarf der Künstler bewusst als Malgrund.
Die Kobaltmalerei wurde dezent mit Schmuckfarben und Vergoldungen ergänzt und
erweitert die Münch-Khe-Serie nun um ein weiteres fantastisches Kunstobjekt.
WALL PLATE “BIRD OF PARADISE IN FOLIAGE”
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Like many of his contemporaries, Willy Münch-Khe (1885 -1970) was in search of
new values for a new age, to which end he opted to shed outdated cultural ballast
by easing the MEISSEN ® Manufactory into the new world of art nouveau. Equally
adept as a modeller and graphic artist, Willy Münch-Khe devised a series of entertain-
ing characters such as Till Eulenspiegel, Archivist Lindhorst and Peter Schlemihl. Many
of his fanciful graphic works, often featuring brightly coloured “wonder birds”, or
birds of paradise, are still in our archives. Our Limited Edition Art Workss provide
an opportunity to commemorate his work in a fitting manner. The artist consciously
designed this showpiece wall plate (1912) as a randomly paintable surface. Subtle
splashes of colour and gilding have now been added to the cobalt decoration to pro-
duce yet another engaging work of art in our Münch-Khe series.
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Wandschale „Paradiesvogel
im Blattwerk“
Wall plate “Bird of paradise
in foliage”
953984/54m51
Ø 45 cm, Lim. 25

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
FLAKON „CHINOISERIEN“, GOLDGRAVIERT
Als Johann Gregorius Höroldt 1720 in die Manufaktur Meissen eintrat, bestand die
Farbpalette für die Aufglasurmalerei aus nur fünf Farben. Ungeschrieben war noch
sein Buch „Wahre und richtige Beschreibung derer Emaillier oder Schmelz Farben,
wie ich solche mit Gottes Hilfe erfunden“. Doch die Männer der frühen Stunden
des europäischen Porzellans – erfahren in der Silberschmiede- und Emaillierkunst
– wussten genau, wie das weiße Gold zu vergolden war: mit eleganten Motiven
reicher China-Fantasien, den „Chinoiserien“. Die figürlichen Silhouetten wurden
meisterhaft graviert und das Szenario mit dem Achatstift poliert – so leuchtet die
Sonne, die im Fernen Osten aus der kobaltblauen Nacht erwacht.
FLACON “CHINOISERIE”, GOLD ENGRAVING
60
There were just five colours available for overglaze painting when Johann Gregorius
Höroldt joined the MEISSEN ® Manufactory in 1720. He had yet to write his book
“Wahre und richtige Beschreibung derer Emaillier oder Schmelz Farben, wie ich solche mit
Gottes Hilfe erfunden” detailing the enamel colours he went on to invent. But the pioneers
of European hard-paste porcelain had a firm grounding in the arts of working silver and
enamelling objects. They knew exactly how to gild their white gold and hence refine what
was already a very refined material – with “chinoiserie”, elegant motifs from an imaginary
China. The silhouetted figures were masterfully tooled and the scene was polished with
an agate stylus until it shone like the sun rising far in the east out of the cobalt-blue night.
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Flakon „Chinoiserien“,
goldgraviert
Flacon “Chinoiserie”,
Gold engraving
28a184/51m27
H 17 cm, Lim. 50

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Deckelvase „Blüten und Insekten“
Lidded vase “Flowers and insects”
908884/82382
H 13,5 cm, Lim. 50
DECKELVASE „BLÜTEN UND INSEKTEN“
Dieses Ensemble belegt ganz wunderbar, wie die unermessliche Schöpfungskraft der
Natur sich Wissenschaft und Kunst zu Verbündeten machte. Es zeigt die natürliche
Symbiose von Pflanzen und Insekten als fruchtbaren Dialog von Porzellanmalerei
und Bossierkunst. Genau beobachtete Natur spiegelt sich in Form und Farbe vollen-
det wieder. Seit ca. 1740 erscheinen bei MEISSEN ® Kunstwerke dieser Art. Vorbild
für diese feine Raffinesse waren die grafischen Vorlagen, welche Maria Sibylla Me-
rian bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts zu ihren Forschungsarbeiten über die
Metamorphose von Faltern und Schmetterlingen angelegt hatte. Ganz natürlich sind
die Künste der Manufaktur in dieser eleganten Deckelvase vereint – eine Augenweide
für jeden MEISSEN ® -Liebhaber.
LIDDED VASE “FLOWERS AND INSECTS”
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This ensemble is marvellous proof of how Nature’s unfathomable powers of creation
have made allies of science and art. It portrays the natural symbiosis of plants and
insects in a fruitful dialogue between porcelain painting and the modeller’s art. The
perception and cognition of Nature are reflected to perfection in the fluent interplay
of sculptural and painted art, of form and colour. MEISSEN ® Art Works of this type
began appearing in about 1740. Graphic sources produced by Maria Sibylla Merian
towards the end of the 17th century as part of her research into the metamorphosis of
moths and butterflies served as the models for these sophisticated artistic cre ations.
All the Manufactory’s core skills are ably “married” in our elegant lidded vase – a
pleasure for any MEISSEN ® enthusiast.
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
TABATIERE „ JAGDSZENEN“, JAGDMALEREI NACH RIDINGER
SNUFFBOX “HUNTING SCENES”, HUNTING SCENES AFTER RIDINGER
Johann Elias Ridinger (1698 –1767) war einer der bekanntesten Tierdarsteller des
18. Jahrhunderts. Von seinem großen Werk sind etwa 1600 Kupferstiche und Ra-
dierungen erhalten, die er über seinen eigenen Kunstverlag in Augsburg vertrieb.
Ridinger war in ganz Europa berühmt, vor allem für seine exquisiten Serien zur Par-
forcejagd und Reitkunst, aber auch für die 23 Blätter „Vorstellung der vortrefflichen
Fürsten-Lust oder der edlen Jagdbarkeit“ von 1729. Bereits zu seinen Lebzeiten er-
reichten seine Stiche in Rokokomanier die Porzellanmaler der Manufaktur Meissen.
Sie nutzten die Werke als Malvorlagen für großartige Jagdpokale. Diese edle Tabak-
dose aus den Limitierten Kunstwerken ist eine wunderbare Reminiszenz an Ridin-
ger, welche sich erst beim Öffnen erschließt.
66
Johann Elias Ridinger (1698 –1767) was one of the 18th century’s most noted por-
trayers of animals. Some 1,600 of the vast number of engravings and etchings he sold
via his own art publishers in Augsburg have survived. His various exquisite series of
par force hunt scenes, the 23 sheets entitled “Vorstellung der vortrefflichen Fürsten-
Lust oder der edlen Jagdbarkeit” issued in 1729, and diverse series on the art of rid-
ing made him famous throughout Europe. His rococo-style engravings were used as
sources by the porcelain painters at the MEISSEN ® Manufactory in his very lifetime
– suffice it to mention the magnificent hunting trophies from Hubertusburg Palace.
This fine snuffbox from our Limited Edition Art Works is a marvellous homage to
Ridinger – though this only becomes apparent upon opening the porcelain gem.
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Tabatiere „Jagdszenen“,
Jagdmalerei nach Ridinger
Snuffbox “Hunting
scenes”, hunting scenes
after Ridinger
278084/52m26
H 6 cm, Lim. 50

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
ENSEMBLE „FRUCHT- UND BLUMENMALEREI“
Wer die Magie des weißen Goldes entdeckt, läuft Gefahr, zum Sammler Meissener
Kunstwerke zu werden. So erging es auch Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen,
genannt „August der Starke“ (1670 –1733). Seine Liebe galt den höfischen Damen,
der Jagd und – zum Glück – dem Porzellan. Zunächst noch aus China und Japan
als Luxusgut importiert, konnte er ab 1710 das Geheimnis der Porzellanherstellung
sein Eigen nennen. Zuvor jedoch fanden Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried
Walther von Tschirnhaus im Jahr 1707 die Rezeptur des „feinen rothen Porcelain“.
Hieraus stellte man erste Geschirre her, unter anderem auch diese drei Formen für
Leuchter, Schale und Dose. Exklusiv für diese Edition der Limitierten Kunstwerke
wurde das Ensemble nun in Meissener Porzellan ® gefertigt und mit Fruchtmalerei
nach alter Manier aus Kupferfarben belegt. Es gilt bereits als kleine Sammlung – an-
gelegt aus großer Leidenschaft.
ENSEMBLE “FRUIT AND FLOWER PAINTING”
68
To discover the magic of white gold is to risk becoming a collector of MEISSEN ®
Art Works. That was the fate that befell Prince Elector Frederick Augustus I of Sax-
ony, more commonly known as Augustus the Strong (1670 –1733). He devoted his
love to courtly ladies, hunting and, luckily, also porcelain. He was presented with
the secret of making porcelain in 1710, having previously had the luxury ware im-
ported from China and Japan. Before coming up with the “white” variant, how-
ever, in 1707 Johann Friedrich Böttger and Ehrenfried Walther von Tschirnhaus first
cracked the formula for “fine red porcelain”. This was the material used to model
works of MEISSEN ® art such as these three items in the Manufactory’s earliest years
(box and candleholder 1711, dish 1714 –18). The ensemble has now been produced in
MEISSEN ® porcelain and decorated with Old Style fruit painted in copper enamels
exclusively for this edition. It is something of a collection in its own right.
Leuchter
Candlestick
213084/53120
H 13,5 cm, Lim. 50
Beilageschale
Dish
213084/53632
19 x 14,5 cm,
Lim. 50
69
Dose
Box
213084/52895
H 9 cm, Lim. 50
Ensemble
„Frucht- und Blumenmalerei“
Ensemble
“Fruit and flower painting”
Lim. 50

Deckelvase mit Löwenknauf
„Ostasiatische
Blütenmotive“
Lidded vase with lion knob
“Oriental flower motifs”
82a284/51321
H 66 cm, Lim. 25
DECKELVASE MIT LÖWENKNAUF „OSTASIATISCHE BLÜTENMOTIVE“
LIDDED VASE WITH LION KNOB “ORIENTAL FLOWER MOTIFS”
Müsste man die „eine“ Farbe für das Porzellan erwählen, so wäre es das „bleu ordi-
naire“. Ganze 1000 Taler war es dem sächsischen König wert, das magische Blau zu
finden, erst dann würde sich sein Wunsch erfüllen, Porzellane nach asiatischem Vor-
bild fertigen zu können. Als die Meissener Alchemisten mit Kobalt experimentierten,
war die Rezeptur bald entdeckt. Ab 1725 wurden asiatische Kostbarkeiten dieser Art
zur Reproduktion von den Residenzen nach Meißen gesandt. Bald schon übertrafen
diese Objekte die Qualität ihrer Vorbilder und wurden selbst zum Ideal europäischer
Porzellankunst. Die majestätische Deckelvase ist als Pendant ihrer Schwester aus der
Jubiläumskollektion 2010 „300 Jahre Manufaktur Meissen“ konzipiert worden – ein
grandioses Meisterwerk der Unterglasurmalerei. Als „Pendant“ spiegelt sie auch die
Geschichte der fruchtbaren Wechselbeziehung der Porzellane von Ost und West wider.
70 71
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
If the choice of colours for porcelain were restricted to one, “bleu ordinaire” would
surely win the day. The king of Saxony was willing to pay a thousand talers to find
the scintillating blue he needed in order to fulfil his dream of making porcelains on
a par with those from Asia. When the MEISSEN ® alchemists started experimenting
with cobalt, they soon identified the formula. Royal courts sent Asian splendours of
this type to Meissen as of 1725 to have them reproduced there. It wasn’t long before
the pieces produced began to outshine the originals and themselves became the ideal
for European porcelain art. This majestic covered vase was conceived as a counterpart
to its sister from the major tercentennial MEISSEN ® Collection issued in 2010, a stu-
pendous masterpiece of underglaze painting. It is also a “counterpart” in the sense that
it reflects the history of fruitful interactions between porcelains from East and West.

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
SCHALE „OSTASIATISCHE BLÜTENMOTIVE“
„Die Form folgt aus der Funktion“ bzw. „form follows function“ – heute ein
Gestaltungsleitsatz besonders aus Produktdesign und Architektur – ist so alt wie die
Geschichte der gebrannten Erden. Scheinbar unscheinbar kommt sie daher – eine
Schale. Nur eine Schale? Ein Geniestreich! Ein Archetyp der Formgebung! Aus-
gewogen und harmonisch zieht sich die Wölbung in das Material und legt sich auf
einen Ring. Einfach, aber doch ein Gefäß, schon werden Hände frei, bleiben Früchte
und Reis an Ort und Stelle. Es entstehen sogar mediale Flächen, ein Außen, ein Innen,
auf denen sich die Stile unterschiedlichster Kulturen aller Zeiten verewigt haben. Viele
Tausend Jahre begleitet uns diese Urform der Keramik, auf der das Kobalt seine
Linien durch die Zeit, von Persien bis China, von Japan bis Holland gezogen hat. Die
Manufaktur Meissen versteht sich als Teil dieser Kulturgeschichte und bewahrt diese
elegante, so elementare Tradition.
DISH “ORIENTAL FLOWER MOTIFS”
72
The adage “form follows function”, so notably prevalent in architecture and product
design these days, is actually as old as the history of fired clay. It is seemingly a very
plain dish we are dealing with here. But this is no mere dish, this is a stroke of ge-
nius, a design archetype! Its curvature imparts balance and harmony to the material,
bringing it to rest on an annular base. Straightforward as it may be, it is nonetheless
a self-contained entity that frees up hands and keeps the likes of fruit and rice in
place. It even boasts display surfaces inside and out on which the styles of the most
diverse cultures from all ages have been eternalised. This primeval ceramic shape,
over which cobalt has drawn lines through time from Persia to China and from Japan
to Holland, has been with us for thousands of years. The MEISSEN ® Manufactory
sees itself as part of this cultural history and is intent on upholding such an elegant,
elemental tradition.
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Schale „Ostasiatische
Blütenmotive“
Dish “Oriental flower motifs”
818384/54309
Ø 32 cm, Lim. 75

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
WANDGEMÄLDE „HORTENSIENBLÜTEN“
Dieses Bild knüpft an die „europäische Blumenmalerei“ an, die sich seit den 30er-
Jahren des 18. Jahrhunderts entwickelte und sich von der „indianischen“ Malerei
nach ostasiatischen Vorbildern absetzte. Dabei erinnern die Hortensien an die japani-
sche Insel Deshima bei Nagasaki. Von dort verschiffte einst die Niederländische Ost-
indische Handelskompanie japanische Porzellane nach Europa. Auf Deshima wirkte
ebenfalls der Arzt Carl Peter Thunberg (ab 1775). Als Schüler des Naturforschers
Carl von Linné entdeckte er bald die weiß blühenden Hortensien (Hydrangea), und
es gelang ihm erstmals, fünf ihrer Arten genau zu beschreiben. Eine Sensation, denn
in Japan war die Verbreitung der floralen Schönheit durch den Herrscher Hideyoshi
seit 1587 strengstens verboten. Längst ist die exotische Blüte auch bei uns verbreitet
und so selbstverständlich wie der rote Klatschmohn auf den Feldern.
WALL PLAQUE “HYDRANGEAS”
74
This flowering panel sees the Manufactory re-embrace the “European Flower Paint-
ing” style it evolved in the 1730s in a move away from the “Indian” patterns based
on oriental models it had initially adopted. The hydrangeas evoke the Japanese is-
land of Deshima near Nagasaki. It was from here that Japanese porcelains were once
shipped to Europe by the Dutch East India Trading Company. This was also where
the doctor Carl Peter Thunberg worked (from 1775 onwards). He was a student of
the naturalist Carl von Linné and soon discovered the white blooms, and became the
first person to exactly describe five species of hydrangea. This was sensational given
that the Japanese ruler Hideyoshi had strictly forbidden their dissemination in 1587.
The once exotic plant is now widespread in our own climes and as common a sight
as the poppies in the fields.
75
Wandgemälde
„Hortensienblüten“
Wall plaque “Hydrangeas”
932284/9m550
43 x 55 cm, Lim. 50

Wandgemälde „Im Garten“
Wall plaque “In the garden”
932384/9m838
45 x 45 cm, Lim. 50
Wie die „Hortensienblüten“ ist auch „Im Garten“ in aufwendiger Unter- und Auf-
glasurmalerei angelegt. Dabei wachsen die Blüten plastisch aus den Bildern heraus.
Durch seine Leuchtkraft dominiert in diesem nie verblühenden Blumenstrauß der
Klatschmohn. Seine Herkunft ist nicht genau bekannt, angenommen werden jedoch
Eurasien und Nordafrika. Von diesen Gebieten aus hat sich der Ackerbau verbreitet
und mit ihm auch der Klatschmohn. Heute strahlen die scharlachroten Blüten im Mai
und Juni aus hiesigen Getreidefeldern und wecken in uns romantische Vorstellungen.
Die Blüten sind sehr empfindsam, „klatschen“ im Wind aneinander und sind meis-
tens nach einem Tag verblüht. Lebendig und modern setzen die Maler der Manufak-
tur Meissen die vor über 280 Jahren begonnene Blumenmalerei fort, die mit ihren
floralen Motiven bis heute Liebhaber des Meissener Porzellans ® bezaubert.
WANDGEMÄLDE „IM GARTEN“
WALL PLAQUE “IN THE GARDEN”
76 77
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
“In the garden” features similarly lavish decoration beneath and above the glaze as does
“Hydrangeas”. Its flowers are even too exuberant to be confined within their borders.
The brilliance of the corn poppy causes it to stand out in this ever-flowering bouquet.
The poppy’s origins are not known with any certainty, though it is assumed to hail
from Eurasia and North Africa. These are the areas from which arable farming origi-
nally spread and, with it, the corn poppy. Nowadays its resplendently red blooms catch
the eye amongst fields of cereal crops in May and June and trigger romantic notions
in our minds. The flowers are very delicate and soon shed their huge individual petals
as they are buffeted by the winds. A style of painting initiated over two hundred and
eighty years ago at the MEISSEN ® Manufactory is being practised in a lively, modern
guise that continues to enrapture lovers of MEISSEN ® Porcelain with its floral motifs.

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Wer kann sich schon dem Duft der Rosen entziehen? Die dornige Schönheit be-
herrscht seit jeher die Menschen in aller Welt – kaum eine Kultur ist nicht der Rose
verfallen. In China wird sie seit mehr als 2000 Jahren verehrt; in Ägypten bringt man
Cleopatra mit ihr in Verbindung; die Rosen von Schiras wurden von Hafis beschrie-
ben; Herodot erzählt von den Rosengärten Babylons und die griechische Dichte-
rin Sappho nennt sie um 600 v. Chr. gar die „Königin der Blumen“. Nero gab ein
Rosenfest, Napoleons Kaiserin Joséphine (mit Vornamen Marie Josèphe Rose) ließ
alle damals bekannten Rosensorten in ihrem Garten auf Schloss Malmaison pflan-
zen und Umberto Eco nannte sein Meisterwerk „Der Name der Rose“ – endlos
könnte man fortfahren. Ein überraschend romantisches Highlight dieser Limitierten
Meissener Kunstwerke ist diese Rosenvase – das Blätterwerk zart gemalt und die
Blüten lebendig modelliert. Braucht diese Vase noch die Wirklichkeit?
VASE „ROSENROMANTIK“
VASE “ROMANTIC ROSES”
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Is there anyone who can resist the fragrance of roses? The prickly delight has been cap-
tivating mankind all over the world since the mists of time; indeed, it would be difficult
to name a single civilisation that never succumbed to the rose. It has been revered for
over two thousand years in China, in Egypt it was associated with Cleopatra, the roses
of Shiras were described by Hafiz, Herodotus wrote of the rose gardens of Babylon
and, in around 600 BC, the Greek poetess Sappho actually crowned it the “Queen of
Flowers”. Nero conducted a rose festival, Napoleon’s Empress Josephine (whose true
Christian names were Marie Josèphe Rose) had all species then known planted in her
garden at Castle Malmaison, and Umberto Eco gave his masterpiece the title “The Name
of the Rose” – the list could go on virtually indefinitely. A surprisingly romantic high-
light of our latest Limited Edition Art Works is this rose vase with its delicately painted
foliage and faithfully modelled flowers. Has this vase any further need of reality?
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Vase „Rosenromantik“
Vase “Romantic roses”
932484/81451
H 48 cm, Lim. 50

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
DECKELVASE „CHINOISERIEN NACH HÖROLDT“, SEPIA
LIDDED VASE “CHINOISERIE AFTER HÖROLDT”, SEPIA
Johann Gregorius Höroldt (1696 –1775) gilt als einer der bedeutendsten Porzellan-
maler aller Zeiten. Er hat nicht nur den ersten Kanon von 16 brauchbaren Farben
für die Aufglasurdekoration entwickelt, von ihm stammen auch die grundlegenden
Stile der Porzellanmalerei. Herausragend sind seine Chinoiserien. Als Malvorlagen
schuf der geniale Künstler Zeichnungen, in denen sich das China-Bild eines Europäers
zur Zeit des Barock widerspiegelt – wohlgemerkt die Vorstellung eines Menschen,
welcher niemals im Reich der Mitte war. Diese Fantasien, gebannt auf Meissener
Porzellan ® , sollten zur China-Mode in ganz Europa werden. Die originalen Zeich-
nungen sind als „Schulz-Codex“ bekannt und wurden erstmals zum 300-jährigen
Jubiläum von MEISSEN ® mit 132 Blättern vollständig gezeigt. Damals wie heute
sind „Chinoiserien nach Höroldt“ Meisterwerke der Porzellankunst – im Original
nur von MEISSEN ® , wie hier auf einer Vase, erstmals ausgeformt im Jahr 1725.
80
Johann Gregorius Höroldt (1696 –1775) was undoubtedly one of the most momentous
porcelain painters of all time. Not only did he come up with the first set of 16 useable
overglaze colours but it is also him we have to thank for the stylistic foundations of por-
celain painting, most notably through his “chinoiserie”. The great artist produced draw-
ings as source material for painters that evoked an image of China as perceived by a
European in the baroque age. This was a person, it needs to be stressed, who never actu-
ally set foot in the “Middle Kingdom”. Such fanciful portrayals committed to MEISSEN ®
porcelain were to fuel a craze for all things Chinese throughout Europe. The original draw-
ings are known as the “Schulz Code”, all 132 sheets of which were exhibited for the first
time during the tercentenary celebrations of MEISSEN ® . “Chinoiserie” in the manner of
Höroldt were masterpieces of porcelain art then and have remained so ever since – the
authentic item coming only from MEISSEN ® , as here on a style of vase created in 1725.
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Deckelvase „Chinoiserien
nach Höroldt“, sepia
Lidded vase “Chinoiserie
after Höroldt”, sepia
289884/51117
H 28 cm, Lim. 25

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Die edle Vase wirkt archaisch und modern zugleich. Raffiniert legte Paul Scheurich
1937 die fließende Form in einen quadratischen Schnitt. Im Ergebnis bildet die neu
gewonnene Vase ganz selbstverständlich vier sich abgrenzende Malflächen. Der Künst-
ler schuf so eine elegante Form, die zugleich viel Raum für exquisite Malerei bietet.
Für diese Limitierte Edition besinnen sich heutige Porzellanmaler auf die Tradition
der „Chinoiserien“ – einer im 18. Jahrhundert populären Kunstform, die auf die ver-
meintlich heile Welt der Chinesen verweisen sollte. Bis heute lassen sich die Meissener
Maler durch fremdländische Kulturen inspirieren und interpretieren nach historischen
Vorlagen ihre Vorstellungen über ostasiatisches Leben in höchster malerischer Brillanz.
VASE „CHINOISERIEN“
VASE “CHINOISERIE”
84
This classy vase looks at once archaic and modern. Paul Scheurich ingeniously fused
flowing form with a square cross-section in his design of 1937. The new-style vase
arrived at in this way spontaneously yields four separate painting panels. Thus the
artist delivers elegant styling along with the space needed for exquisite decoration.
Today’s porcelain painters have turned to the “chinoiserie” tradition for this Limited
Edition – an art form popular in the 18th century that articulated what was then
thought to be a more intact approach to life in China. MEISSEN ® painters still draw
inspiration from other countries’ cultures today, operating with source material from
the past to render their notions of oriental life to utterly brilliant effect.
85
Vase „Chinoiserien“
Vase “Chinoiserie”
28a384/50262
H 25,5 cm, Lim. 25

Wandschale
„Reiche indische Malerei“
Wall plate
“Opulent oriental painting”
57a084/54694
Ø 45 cm, Lim. 25
WANDSCHALE „REICHE INDISCHE MALEREI“
Als Kolumbus im August 1492 in See stach, verzeichnete er im Bordbuch „las Indias“,
was so viel wie „hinter Indien“ bedeutete, sein genaues Ziel – Quinsay, „die Stadt
des Großen Khan“. Kolumbus wollte auf dem westlichen Seeweg China erreichen,
nicht Indien. Doch alles, was östlich von Indien lag, war noch zu Beginn des 16. Jahr-
hunderts auf den ersten Weltkarten als „India Meridionalis“ und „India Superior“
bezeichnet. Im Sprachgebrauch des 18. Jahrhunderts wurden alle importierten Por-
zellane aus China und Japan als „indianisch“ oder „aus Indien“ bezeichnet. Als
Johann Gregorius Höroldt im Laufe der 1720er-Jahre in Meißen eine ansehnliche
Palette an Aufglasurfarben entwickelt hatte, konnten die Dekore aus der ostasi-
atischen Porzellansammlung von August dem Starken – Gründer der Porzellan-
Manufaktur – nachgeahmt werden.
WALL PLATE “OPULENT ORIENTAL PAINTING”
86 87
When Columbus set sail in August 1492, he entered the words “las Indias” in the
ship’s log, which essentially meant “after India”, his precise destination being “Quin-
say, the city of the Great Khan”. It was China, not India, Columbus intended to
reach via the western sea route. But the first maps of the world produced in the
early 16th century termed everything to the east of India “India Meridionalis” and
“India Superior”. In the parlance of the 18th century, all porcelains imported from
China and Japan were described as being “Indian” or “from the Indies”. Once
Johann Gregorius Höroldt had developed a serviceable range of overglaze colours
in Meissen in the course of the 1720s, it became possible to copy items from the
collection of oriental porcelain amassed by Augustus the Strong – founder of the
Porcelain Manufactory.
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
WANDGEMÄLDE „REICHE INDISCHE MALEREI“
Seit den Zeiten des Meissener Porzellanmalers und Farbchemikers Höroldt werden
die stilisierten Pflanzen- und Fabeltierdekore der Meissener Malerschule „india-
nisch“ oder „Indisch-Malerei“ genannt.
Für die aktuelle Edition Limitierter Kunstwerke wagte die Manufaktur Meissen auf
diesem Wandgemälde sowie auf der Wandschale eine Neuinterpretation: Das tiefe
Schwarz schimmert unter der Glasur, für den zweiten Brand wurden zartes Grau
und leuchtendes Purpur auf die Glasur gelegt und nach dem dritten Brand mit Platin
veredelt. Diese virtuose Farbkombination ist für Indisch-Malerei ungewöhnlich, sehr
elegant, und sie verleiht beiden Porzellanobjekten eine außergewöhnliche, dekorative
Ausstrahlung. Ein luxuriöses Wohnaccessoire, das auch an die prachtvolle ostasiati-
sche Porzellansammlung unseres Gründers, August des Starken, erinnert.
WALL PLAQUE “OPULENT ORIENTAL PAINTING”
88
It has been customary ever since the days of MEISSEN ® porcelain painter and col-
our chemist Höroldt to refer to the early stylised arrangements of oriental plants and
mythical beasts painted at MEISSEN ® as “Indian” or “Indies” decorations.
The latest series of Limited Edition Art Works sees the MEISSEN ® Manufactory
boldly reinterpreting the genre on this wall plaque and the preceding wall plate: black
shimmers intensely beneath the glaze, whilst oriental decoration in grey and purple
has been applied above the glaze for the second firing and enriched with platinum fol-
lowing a third firing. This inspired mix of colours, a novelty in the “Indian” style of
painting, exudes great elegance and lends its porcelain hosts an exceptionally decora-
tive aura. Luxurious accessories for the home, they likewise recall the oriental porcel-
ains collected by our founder Augustus the Strong.
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Wandgemälde
„Reiche indische Malerei“
Wall plaque
“Opulent oriental painting”
57a184/9m248
45 x 35 cm, Lim. 25

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
TINTENGEFÄSS „ ÄGYPTISCHE ANSICHTEN“
Im Jahr 1799 entdeckte ein französischer Soldat im westlichen Nildelta einen geheim-
nisvollen Stein mit einer merkwürdigen Inschrift: den Stein von Rosetta. Er meldete
seinen Fund an das „Institut d’Égypte“, welches Napoleon Bonaparte weitsichtig bei
seinem Einzug in Kairo 1798 gegründet hatte. 1822 gelang es dem Sprachwissenschaft-
ler Jean-François Champollion, die Inschriften zu entziffern: Dort stand in drei Schrif-
ten – in Altgriechisch, Demotisch und in Hieroglyphen – der gleiche Text. Mit dieser
Entschlüsselung konnten nun die vorher unverständlichen ägyptischen Hieroglyphen
entziffert werden. Damit war der Grundstein für die Erforschung der Geschichte des
alten Ägyptens gelegt. Der Entdeckung des Steins ist das Tintengefäß „Ägyptische
Ansichten“ gewidmet. Die untere Hälfte dieses faszinierenden, mit Goldstaffage ver-
edelten Objekts wird von drei Sarkophagen getragen, der Rand ist mit Hieroglyphen
verziert. Der Deckel des Tintenfasses ist mit der Szene einer Karawane, die vor den
Sphinxen entlangzieht, bemalt. Dieses Limitierte Kunstwerk „schreibt“ somit seine
eigene Kunstgeschichte.
INKWELL “EGYPTIAN VIEWS”
90
In 1799, a French soldier found a mysterious stone with strange inscriptions in the
western Nile delta – the now famous “Rosetta Stone”. He reported the find to the
“Institut d’Égypte”, which Napoleon Bonaparte had been prescient enough to set up
when he entered Cairo in 1798. A linguist by the name of Jean-François Champol-
lion succeeded in deciphering the inscriptions in 1822: they covered the same subject
matter in three different scripts – Ancient Greek, Demotic and a previously unintelli-
gible system of hieroglyphs. Champollion’s breakthrough meant it was now possible
to understand Egyptian hieroglyphs, and the bedrock for conducting research into
the history of Ancient Egypt had been laid. The “Egyptian Views” inkwell com-
memorates the discovery of the Rosetta Stone. The lower half of this engaging gilt-
enriched piece is borne by three sarcophagi, whilst a projecting band at the centre
is decorated with hieroglyphs. The inkwell cover depicts a caravan pulling past the
sphinxes. The present MEISSEN ® Limited Edition Art Works thus “writes” art his-
tory all of its own.
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Tintengefäß
„Ägyptische Ansichten“
Inkwell “Egyptian views”
296384/52786
H 15,5 cm, Lim. 75

Wandgemälde
„Sommerspaziergang“
Wall plaque “Summer walk”
930084/53n53
25,5 x 25,5 cm, Lim. 100
WANDGEMÄLDE „SOMMERSPAZIERGANG“
Die Brüder Johannes Rudolf Hentschel (1869 –1951) und Julius Konrad Hentschel
(1872–1907) erschufen wahre Ikonen des Meissener Jugendstils. Während Julius, der
Jüngere, die berühmten und berührenden Plastiken der „Hentschelkinder“ kreier-
te, wandte sich Rudolf der Malerei zu. Nach seinem Studium der Kunst in Mün-
chen und Paris kehrte er an die Manufaktur Meissen zurück und entwickelte Dekore
im lebendigen Stil seiner Zeit. Ruhig und voller Melancholie hingegen sind seine
Landschaften. Beeindruckend in der Komposition, sensibel im Kolorit leiten die
stillen Gemälde den Betrachter unmerklich in die Tiefe der Malerei hinein – in eine
Welt, in der Zeit und Bewegung keine Bedeutung zu haben scheinen. So bleibt Raum
für den Betrachter selbst.
WALL PLAQUE “SUMMER WALK”
92 93
The brothers Johannes Rudolf Hentschel (1869 –1951) and Julius Konrad Hentschel
(1872–1907) created sheer icons of MEISSEN ® art nouveau. Whilst younger brother
Julius created the famous and moving figures of the “Hentschel Children”, Ru-
dolf focused more on painting. He returned to the MEISSEN ® Manufactory after
graduating in art at Munich and Paris and devised patterns in the vibrant mode of
his age there. His landscapes, on the other hand, are tranquil and full of melancholy.
Adroitly composed and sensitively coloured, his softly-spoken paintings guide the
observer unnoticed into the profundities of art. They suggest a world in which time
and motion are utterly irrelevant, a world in which there is room for the actual
onlooker.
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Ein Fo-Hund, abgeleitet vom chinesischen Wort „Foshou“, ist ein Wächterlöwe, der in
der chinesischen Kunst eine beliebte Tierdarstellung ist. Das Tier – mehr Löwe, etwas
Pekinese und ein Funke Drache – bewachte einst buddhistische Tempel. Von Indien aus
kam er als Wächter bedeutender Orte vor rund 2000 Jahren nach China (Han-Dynastie,
206 v. Chr. bis 220 n. Chr.). Da die Künstler dort keinen afrikanischen Löwen kannten,
nahm er mehr und mehr die Form des Wesens an, dessen Eigenschaften er darstellen
sollte. Er bewahrt mit Mut und Kraft vor Unheil und bösen Geistern. Oft flankiert er
Tore und Brücken und öffentliche Gebäude. Auch vor der Verbotenen Stadt in Peking
steht ein Paar Wächterlöwen. Tief in das weiße Porzellan mit dunklem Kobaltblau ge-
brannt, verleiht der mystisch-mächtige Löwe der Vase seinen wachsamen Zauber. Außer-
dem wurde sie überaus kostbar mit graviertem Goldbrokat geschmückt. Dieses exquisite
Limitierte Kunstwerk steht als Symbol für das, was dem Besitzer kostbar, beschützens-
und bewahrenswert ist.
VASE „FO-HUNDE“
VASE “LIONS OF FO”
94
The lion of Fo – derived from the Chinese word “foshi” – is a guardian animal that
frequently features in Chinese art. It looks a lot like a lion, but also a bit like a Pekin-
ese with a dash of dragon, and once watched over Buddhist temples. It arrived in
China from India as the guardian of significant sites around two millennia ago (Han
Dynasty 206 BC – 220 AD). The country’s artists were not familiar with the African
lion and hence it came more and more to assume the form of the entity whose prop-
erties it was meant to represent. It summons up the courage and strength to fend off
misfortune and evil spirits. Pairs of guardian lions often flank gates and bridges, as
in Beijing’s “Forbidden City”. The mighty mystical lion, its dark cobalt blue deeply
embedded in the white porcelain, imparts its watchful magic to a vase that is ad-
ditionally embellished with lush gilt-tooled brocade decoration. It is an exquisite
MEISSEN ® Art Works symbolising all that is precious and worthy of protection and
preservation by its owner.
95
Vase „Fo-Hunde“
Vase “Lions of Fo”
818484/50413
H 37 cm, Lim. 50

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
SCHALE SCHWANENDESSIN „CAPODIMONTE“, SEEROSEN
Das „Erbgut“ Tausender Formen und Dekore im Archiv der Manufaktur Meissen bil-
det einen unermesslichen Schatz für immer neue Variationen. Die eigene Historie als
Quelle der Inspiration, Traditionsbewusstsein und Handwerkskunst par excellence –
das ist seit Generationen der lebendige Geist dieser Manufaktur. Die aufwendige Schale
ist ein Beispiel für die fruchtbare Verbindung aus großer Geschichte und herausragen-
dem Können der Manufakturisten verschiedenster Epochen. Mit ruhiger Hand und
scharfer Klinge wurde aus dem noch ungebrannten Scherben das filigrane Seerosen-
band geschnitten. Als feine Spitze umrankt nun das Gewebe das berühmte Schwanen-
relief von 1737. Das Zusammenführen von Durchbruch und Relief – erstmalig im Jahr
1890 durchgeführt – nimmt fast schon den Jugendstil vorweg. Die zart anmutende
Staffage wurde eigens für dieses Limitierte Meissener Kunstwerk kreiert.
SWAN SERVICE DISH “OPENWORK WATER LILIES”
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The “genetic pool” of thousands of shapes and patterns from the MEISSEN ® Manu-
factory archives yields a priceless stock for the making of ever-new variations. The
vibrant spirit of MEISSEN ® ’s own art history has served as a source of inspiration,
superlative craftsmanship and commitment to tradition over untold generations.
This lavish dish is a fabulous example of a fruitful union over the ages between great
history and outstanding aptitude at the Manufactory. The meticulously detailed wa-
ter lily border has been cut out of the unfired body with a calm hand and a sharp
blade. The effect produced is of fine lace fabric encircling the famous moulded Swan
Service pattern of 1737. The fusion of openwork and moulded decoration dates back
to 1890 and can almost be said to presage the advent of art nouveau. The delicate
colouring used was specially created for this limited edition MEISSEN ® Art Works.
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Schale Schwanendessin
„Capodimonte“, Seerosen
Swan service dish “Openwork
water lilies”
39a084/54m67
Ø 20,5 cm, Lim. 75

Tee-Dejeuner
„Blüten und Insekten“
Tea service
“Flowers and insects”
20a084/c8201
Lim. 50
TEE-DEJEUNER „BLÜTEN UND INSEKTEN“
Dieses Ensemble belegt ganz wunderbar, wie die unermessliche Schöpfungskraft
der Natur sich Wissenschaft und Kunst zu Verbündeten machte. Es zeigt die na-
türliche Symbiose von Pflanzen und Insekten als fruchtbaren Dialog von Porzel-
lanmalerei und Bossierkunst. Genau beobachtete Natur spiegelt sich in Form und
Farbe vollendet wider. Seit ca. 1740 erscheinen bei MEISSEN ® Kunstwerke dieser
Art. Vorbild für diese feine Raffinesse waren die grafischen Vorlagen, welche Maria
Sibylla Merian bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts zu ihren Forschungsarbei-
ten über die Metamorphose von Faltern und Schmetterlingen angelegt hatte. Ganz
natürlich sind die Künste der Manufaktur in diesem eleganten Dejeuner vereint –
eine Augenweide für jeden MEISSEN ® -Liebhaber.
TEA SERVICE “FLOWERS AND INSECTS”
98 99
This ensemble is marvellous proof of how Nature’s unfathomable powers of creation
have made allies of science and art. It portrays the natural symbiosis of plants and
insects in a fruitful dialogue between porcelain painting and the modeller’s art. The
perception and cognition of Nature are reflected to perfection in the fluent interplay
of sculptural and painted art, of form and colour. MEISSEN ® Art Works of this type
began appearing in about 1740. Graphic sources produced by Maria Sibylla Merian
towards the end of the 17th century as part of her research into the metamorphosis of
moths and butterflies served as the models for these sophisticated artistic cre ations.
All the Manufactory’s core skills are ably “married” in our elegant déjeuner – a pleas-
ure for any MEISSEN ® enthusiast.
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
VASE „STILISIERTE ROSENMALEREI“, NACH BÖRNER
VASE “STYLISED ROSE”, FLOWER PAINTING AFTER BÖRNER
Das Gesamtwerk von Emil Paul Börner ist einzigartig: Als Porzellanmaler und als
Modelleur erreichte er absolute Perfektion. Börners Gefäßformen sind von klassischer
Schönheit, ausgewogen in ihrem Aufbau und von kaum noch zu überbietender Ein-
fachheit. Die dazu von ihm entworfenen Dekore – sparsam oder überreich – sind von
kultivierter Farbigkeit und nehmen die Tradition der indischen Dekore aus der ers-
ten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf, sind aber in ihrer expressiven Bewegtheit etwas
ganz Neues, dem 20. Jahrhundert Zugehöriges. Der Meister hat nur wenige Schüler
in seine Geheimnisse eingeweiht, doch sein Vermächtnis konnte wie ein Schatz in der
Manufaktur bewahrt werden. Einen wahren Garten Eden – der heute ausschließlich im
Museum of MEISSEN Art ® zu bewundern ist – hat der vielseitige Porzellankünstler
geschaffen. Für diese Edition erblüht eine seiner Kostbarkeiten erneut.
100
The collected works of Emil Paul Börner are quite unique. He attained absolute
perfection in the spheres of porcelain painting and sculpture. Börner’s vessels are
classically beautiful, structurally balanced and of a simplicity that would be hard to
beat. The decorative detail he devised for them – by turn sparing and extravagant – is
chromatically subtle and, despite possessing an expressive momentum that is quite
new and wholly at home in the modern world, echoes the oriental patterns developed
in the first half of the 18th century. And, although the great man let very few of his
students in on his secrets, the Manufactory has been able to preserve his legacy like a
treasure. Our versatile porcelain artist created a veritable Garden of Eden that is now
exclusively exhibited at the Museum of MEISSEN Art ® . New life has been breathed
into one of his precious works for this collection.
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Vase „Stilisierte
Rosenmalerei“, nach
Börner
Vase “Stylised rose”,
flower painting after
Börner
608784/50463
H 57 cm, Lim. 10

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
MOKKASERVICE SCHWANENDESSIN „CAPODIMONTE“
Die Stadt al-Mucha im Jemen war im 17. und 18. Jahrhundert Hauptumschlagplatz
für Kaffee, daher der Name Mokka. Schon 1652 wurde das erste Kaffeehaus in Lon-
don eröffnet. Der Genuss von Mokka und heißer Schokolade gehörte zum köstli-
chen Luxus jener Zeit. Exklusives Porzellan war der perfekte Stoff, um diesen Zauber
des Orients zu würdigen. Dieses königliche Dejeuner erlaubt uns eine Zeitreise bis
ins Jahr 1737, als die Meissener Modelleure Johann Joachim Kaendler, Johann Fried-
rich Eberlein und Johann Gottlieb Ehder in fünfjähriger Arbeit das aufwendigste
Prunkservice aller Zeiten kreierten. Mit über 2200 Teilen ist das „Schwanen-Service“
in seiner ausschweifenden Pracht ein Meilenstein des deutschen Barock. Seit dieser
Zeit gehört es zum Programm der Manufaktur Meissen. Für diese Edition Limitier-
ter Kunstwerke wurde es mit 23-karätigem Gold elegant akzentuiert.
SWAN SERVICE MOCHA SET “CAPODIMONTE”
102
The town of Mocha in Yemen was a trading hub for coffee in the 17th and 18th cen-
turies, which is how the drink acquired its name. The first coffee house had opened in
London in as early as 1652; indulging in mocha and hot chocolate was part of the good
life of the time, and exclusive porcelain was a material that really did justice to such
enchanting delights from the Orient. This regal déjeuner takes us on a journey right
back to 1737, when MEISSEN ® modellers Johann Joachim Kaendler, Johann Friedrich
Eberlein and Johann Gottlieb Ehder began assembling the most lavish service of show-
piece tableware of all time, one that was to take five years to complete. Its 2,200-plus
items make the outrageously sumptuous “Swan Service” a milestone of the German
baroque. It has been part and parcel of the MEISSEN ® Manufactory repertoire ever
since and has been elegantly picked out in 23-carat gold for this limited edition.
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Mokkaservice
Schwanendessin
„Capodimonte“
Swan service mocha set
“Capodimonte”
398984/s0537
Lim. 75

Wandgemälde „Dresdner
Ansicht“, Canalettoblick
Wall plaque “Dresden
view”, Canaletto view
933184/9m553
50 x 70 cm, Lim. 10
WANDGEMÄLDE „DRESDNER ANSICHT“, CANALETTOBLICK
WALL PLAQUE “DRESDEN VIEW ”, CANALETTO VIEW
Besonders die venezianische Malerei hatte es dem Kurfürsten und Kunstkenner
August II. angetan. So wurde 1747 ein Treffen mit Bernardo Bellotto arrangiert und
der erst 25 Jahre alte Vedutenmaler zum Hofmaler Sachsens berufen. Eine kluge
und weitsichtige Wahl, denn nun konnte die imposant geplante Residenzstadt selbst
zum Kunstwerk von Rang erhoben werden. Bis 1754 entstand der Hauptzyklus von
14 Dresdner Ansichten. Eine Besonderheit war, dass „Canaletto“, wie er sich nannte,
einige Gebäude in vollendetem Zustand malte, obwohl sie sich noch im Bau befanden.
Der berühmte „Canaletto-Blick“ gibt uns einen genauen Eindruck von der präch-
tigen Silhouette Dresdens zur Zeit des Kurfürsten. Unser Blick flaniert über die
Augustusbrücke zur grandiosen Frauenkirche, es spiegeln sich in der Elbe das
Residenzschloss August des Starken und die elegante katholische Hofkirche des ita-
lienischen Baumeisters Gaetano Chiaveri. Das wunderbare Erbe Canalettos ist heute
in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden zu bewundern.
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LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Venetian painting was something Prince Elector and art connoisseur Frederick Augustus
II of Saxony had a particular soft spot for. A meeting with Bernardo Belletto was arranged
in 1747 and, despite his tender age of 25, the topographical painter was duly appointed
Painter to the Saxony Court – a wise and far-sighted choice, since it enabled the impos-
ingly planned royal city of Dresden to be elevated to the status of a work of art in its
own right. By 1754 he had produced his main cycle of 14 views of the city. Remarkably,
“Canaletto”, as he called himself, painted a number of buildings in the completed state
that were still being built. The famous “Canaletto view” gives us a precise impression of
the splendid Dresden skyline in the lifetime of the Prince Elector. Our gaze wanders over
the Augustus Bridge to the huge-domed Church of Our Lady. Reflections of the Saxo-
ny rulers’ residential palace and the finely chiselled Catholic Cathedral, built by Italian
architect Gaetano Chiaveri, can be seen in the Elbe river. The marvellous views Canaletto
passed down to us are now on show at the Old Masters Picture Gallery in Dresden.

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
FIGUR „MÄDCHEN MIT PUPPE UND BLUMENKORB“
FIGURINE “GIRL WITH DOLL AND BASKET OF FLOWERS”
Diese Figur eines verträumt spielenden Mädchens folgte der berühmten Serie der
„Hentschelkinder“. Der talentierte junge Modelleur Julius Konrad Hentschel (1872–
1907) kreierte mit seiner sensiblen Sicht ein ganz neues Sujet in der Tradition der
Porzellanplastik. Als wolle er vor dem Ende seines kurzen Lebens in die eigene Ver-
gangenheit fliehen, holte er die Kinder aus den Meißener Gässchen ins Atelier, das,
so berichten Zeitgenossen, oft einem Kinderzimmer glich. Die kleinen Wesen beein-
flussten weitere Künstler der Manufaktur. Diese editierte Figur ersann Paul Helmig
im Jahr 1911. Das Mädchen ist ganz und gar in das Spiel mit ihrer Puppe vertieft.
Nichts scheint es abzulenken. Wir als Betrachter sollten einfach nur fasziniert sein
von diesem glücklichen Moment.
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This portrayal of a girl dreamily at play has echoes of the famous “Hentschel Chil-
dren” series. The talented young modeller Julius Konrad Hentschel (1872 –1907) had
created a completely new genre within the tradition of porcelain sculpture with his
sensitive view of the world. He invited children from the alleys of Meissen into his
studio – which contemporaries report as having often resembled a children’s room –
as if intent on reclaiming his own past at the end of his short life. His tiny tots also
influenced other artists at the Manufactory. This figurine edition was conceived by
Paul Helmig in 1911. It is of a girl completely and utterly engrossed in playing with
her doll. Nothing, it seems, could distract her. The onlooker can hardly avoid being
spellbound by such a scene of bliss.
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Figur „Mädchen mit Puppe
und Blumenkorb“
Figurine “Girl with doll and
basket of flowers”
900184/73663
H 16 cm, Lim. 75

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Wer klopft diesen Winter an unsere Tür? Der Nikolaus oder der Weihnachtsmann?
Und ist es wirklich ein und derselbe? Diese skurrile Figur blickt fragend über ihre
Schulter, als würde sie von der einen Zeit in eine andere blicken – und sich dabei
wandeln. Und tatsächlich, Emil Paul Börner modellierte sie 1912, als Werte- und
Gesellschaftswandel einhergingen mit der Industrialisierung und einem neuen Bürgertum.
Unaufhaltsam wurde aus einem Heiligen eine Figur der Werbung und des
Konsums.
Der ursprüngliche Weihnachtsmann aus dem 4. Jahrhundert, Nikolaus von Myra,
wurde für seine Gaben an die Armen verehrt – dem Weihnachtsmann von heute
schreiben wir Wunschzettel. Heiterkeit und Besinnlichkeit zeichnen dieses luxuriöse
Meissener Kunstwerk aus.
FIGUR „WEIHNACHTSMANN“
FIGURINE “FATHER CHRISTMAS”
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Who’ll be knocking at our door this winter? Santa Claus or Father Christmas? Can
they really be the same person? This rascal of a fi gure is glancing questioningly over
his shoulder as though looking from one age into another – and becoming transformed
in the process. And it was in fact Emil Paul Börner who modelled him in 1912, a time
that saw changes in values and society coincide with the advent of industrialisation
and a new middle class. What was once a saint inexorably mutates into a fi gure for the
advertising industry and commerce.
The original “Santa Claus” was in reality St. Nicholas of Myra, who lived in the 4th century
and was extolled for his gifts to the poor, whereas nowadays we simply write wish
lists to Father Christmas. Joviality and refl ection characterise this luxurious MEISSEN ®
Art Work.
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Figur „Weihnachtsmann“
Figurine “Father Christmas”
900384/73657
H 33 cm, Lim. 10

Torso „Dame mit Papagei“
Torso “Lady with parrot”
900384/60951
H 64,5 cm, Lim. 50
Mit dieser Büste einer eleganten Dame möchte die Staatliche Porzellan-Manufaktur
Meissen ihren Künstlerischen Leiter Jörg Danielczyk zu seinem 60. Geburtstag ehren.
Er studierte Bildhauerei an der Kunstakademie zu Dresden und verfiel schon früh der
Magie des weißen Goldes. Als „Manufakturist“ beherrscht er die Grenzen der Form-
barkeit des Porzellans und legt einen lebendigen Zauber in dessen Gestalt. Seit Jörg
Danielczyk 1969 zum ersten Mal die Ateliers von MEISSEN ® betrat, verband er res-
pektvoll die Geschichte der Manufaktur mit ihrer Gegenwart. Nur auserwählten Meis-
tern gelingt es, die Genialität eines Johann Joachim Kaendler für Rekonstruktionen im
Porzellan nachzuvollziehen und gleichzeitig mit eigener Intuition neue Werke in der
Tradition von MEISSEN ® entstehen zu lassen. Die Dame als kühle Schönheit wirft
ihren Blick in die Zukunft, vielleicht in die der weißen Künste. Der Papagei ist nur
scheinbar schriller Schmuck, denn er zitiert die barocke Herkunft der Manufaktur.
TORSO „DAME MIT PAPAGEI“
TORSO “LADY WITH PARROT”
112 113
LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
The Meissen State Porcelain Manufactory wishes to use this bust of an elegant lady to
congratulate its Artistic Director Jörg Danielczyk on his 60th birthday. He studied
sculpture at Dresden’s Art Academy and fell under the spell of white gold from a
very early age. He has gone on to brilliantly test the limits to which the shaping of
porcelain can be taken, imbuing his figures with a magic vibrancy in the process. Ever
since Jörg Danielczyk first entered the MEISSEN ® studios in 1969, he has respect-
fully combined the history of the Manufactory with its present-day identity. Only a
chosen few masters of their trade manage to re-enact the genius of Johann Joachim
Kaendler in porcelain whilst at the same time tapping their own powers of intuition
to give rise to new works in the MEISSEN ® tradition. The detached beauty casts a
glance into the future, maybe into the white arts. The parrot may seem to be rather
loudly ornamental but actually alludes to the Manufactory’s baroque origins.

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
Das Sujet der großen Tierplastik gehört zur Historie von MEISSEN ® seit dem Eintritt
Johann Joachim Kaendlers in die Manufaktur 1731. Noch im selben Jahr schuf Kaendler
seine erste Tierplastik für das Japanische Palais in Dresden. Unter seinen Händen entstanden
Plastiken, die in ihrem künstlerischen Ausdruck lebensgroß und lebensecht waren und an
die Grenzen der technischen Beherrschbarkeit im Herstellprozess stießen.
Max Esser gelingt es mit seinem Fischotter, an diesen hohen Anspruch der Meissener Kunst
anzuknüpfen. Auf der Weltausstellung in Paris 1937 wurde seine Plastik mit dem Grand
Prix honoriert. Die Urversion des Otters in seiner nach hinten schauenden Bewegung ist aus
erdig braunem Böttgersteinzeug gefertigt und kommt der naturalistischen Erscheinung sehr
nahe. Für diese exklusive Edition zeichnet die nur partiell aufgetragene Staffage raffiniert
den Übergang von der Illusion bloßer Abbildung zum überragenden Kunstwerk.
FIGUR „FISCHOTTER“
FIGURINE “OTTER”
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The fashioning of large-format animal statuary at the MEISSEN ® Manufactory
dates back to when Johann Joachim Kaendler arrived there on 21 June 1731. The
artist produced his first figure of an animal for the Japanese Palace in Dresden
within a month of joining. Porcelain acquired an aura in the hands of this genius
that appears to transcend physical barriers.
Max Esser ably lived up to this lofty aspiration of MEISSEN ® art with his otter.
Fittingly, the piece was awarded the Grand Prix at the Paris World Fair in 1937.
The original version of the eager otter was made in earth-brown Böttger stone-
ware, which was very conducive to the animal’s sense of naturalness. The partial
colouring on the present exclusive edition cleverly maps the transition from the
illusion of a mere copy to the excellence of a true work of art.
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Figur „Fischotter“
Figurine “Otter”
900184/78707
H 42 cm, Lim. 25

LIMITIERTE KUNSTWERKE LIMITED EDITION ART WORKS
In diesem Limitierten Kunstwerk treffen gestalterische Gegensätze aufeinander. Die
Vase, 1937 entworfen von Paul Scheurich, ist in ihrer Grundform architektonisch ge-
radlinig geprägt. Das Quadrat des Vasenbodens wandert nach oben – der Kreis erhält
vier Ecken, sodass die Vase am oberen Rand wieder quadratisch abschließen kann.
Diese raffinierte Grundform tritt auf den ersten Blick in den Hintergrund, denn das
„Schneeballdekor“ zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Unzählige weiße Blüten be-
decken die Vase; einzeln aufgesetzte Schneebälle und eine um die Vase geschlungene,
goldene Blätterranke verzaubern sie in einen kunstvollen Garten. Ein großartiges
Kunstwerk, was sich selbst genügt. Das „Schneeballdekor“ wurde erstmals im Jahr
1739 von dem genialen Künstler Johann Joachim Kaendler geschaffen.
VASE MIT SCHNEEBALLBLÜTEN
VASE WITH SNOWBALL BLOSSOMS
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The present Limited Edition Art Work is a mix of contrasting design elements. The
vase was formed by Paul Scheurich in 1937 and boasts clean-lined styling of architec-
tural proportions. The square of the vase’s base wanders upwards – the circle acquir-
ing four corners so as to allow the vase to end up square again at its upper rim. The
overlaying “Snowball pattern” is such an eye-catcher that this clever formal configu-
ration appears to take a back seat at first glance. The vase is encrusted with myriad
white blossoms; individually applied snowball flowers join with intertwined scroll-
ing gilt foliage to turn the vase into a rapturously enchanting garden. This is an ac-
complished work of art in its own right. The “Snowball pattern” was first produced
in 1739 by the artistic genius Johann Joachim Kaendler.
117
Vase mit Schneeballblüten
Vase with snowball blossoms
900384/82308
H 25 cm, Lim. 50

STAATLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR MEISSEN GMBH
Talstraße 9, 01662 Meißen, Germany
Tel. +49 (0) 3521 468-600
Fax +49 (0) 3521 468-6600
service@meissen.com
www.meissen.com
MEISSEN ® , Meissener Porzellan ® , Böttgersteinzeug ® und Gekreuzte Schwerter ® sind eingetragene
Marken der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH.
MEISSEN ® ist ein Synonym für hochwertige, in Handarbeit gefertigte Kunstobjekte aus Porzellan. Jedes
Stück ist einzigartig in Form und Dekor und zeichnet sich durch eine eigene „Handschrift“ des Gestalters
und Malers aus; geringe Abweichungen zur Abbildung im Katalog unterstreichen die Individualität der Entstehung.
Die Maße der Objekte unterliegen zudem keramtechnisch bedingten geringfügigen Schwankungen.
MEISSEN ® , Meissener Porzellan ® , Böttgersteinzeug ® and Gekreuzte Schwerter® are legally protected
trademarks of Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH.
MEISSEN ® is a synonym for high-value, handcrafted art objects in porcelain. Every piece is unique in its
form and décor and reflects the style of the modeller and painter; minor deviations from the pictures in
the catalogue only underline that these works are made individually by hand. The measurements of the
objects are also subject to minor variations due to the ceramic process.