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Fotozelle zur h–Bestimmung 06778.00

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Betriebsanleitung<br />

R<br />

Abb. 1<br />

<strong>Fotozelle</strong> <strong>zur</strong> <strong>h–Bestimmung</strong><br />

1. ZWECK UND BESCHREIBUNG<br />

Die <strong>Fotozelle</strong> <strong>06778.00</strong> dient <strong>zur</strong> Bestimmung der Planckschen<br />

Konstante h aus dem Fotoeffekt. Das Gerät ist mit<br />

einer <strong>Fotozelle</strong> mit PbS-Fotokatode bestückt. Die von der<br />

<strong>Fotozelle</strong> bei Bestrahlung mit Licht bekannter Wellenlängen<br />

abgegebenen Fotospannungen wird mit einem extrem<br />

hochohmigen Spannungsmesser (R i ≥ 10 13 Ω) direkt gemessen.<br />

Folgende Experimente lassen sich durchführen:<br />

• Demonstration des lichtelektrischen Effekts<br />

• Bestimmung des Planckschen Wirkungsquantums h<br />

• Abschätzung der Austrittsarbeit und der Grenzwellenlänge<br />

der Fotokatode<br />

Die <strong>Fotozelle</strong> befindet in einem gegen Störfelder abschirmenden<br />

Gehäuse. Die seitliche Lichteintrittsöffnung besitzt<br />

einen Tubus, auf den Interferenzfilter aufgesteckt werden<br />

können. Die Öffnung ist durch einen Schieber verschließbar;<br />

die Zustände „auf“ und „zu“ sind durch Bildzeichen<br />

markiert.<br />

Das Oberteil des Gehäuses mit dem aufgedruckten Schaltbild<br />

ist nach Lösen der seitlichen Schlitzschraube annehmbar.<br />

Die <strong>Fotozelle</strong> befindet sich in einem Rohr mit zwei<br />

Blendenöffnungen. Der Steg zwischen den Öffnungen verhindert<br />

die direkte Bestrahlung der zentralen Anode, wodurch<br />

Störungen durch Fotoemission aus der Anode vermieden<br />

werden.<br />

Sollte einmal eine <strong>Fotozelle</strong> ersetzt werden müssen, so<br />

senden Sie bitte das komplette Gerät an unsere Service-<br />

Abteilung ein.<br />

Das bei den früher verwendeten Kalium-<strong>Fotozelle</strong>n erforderliche<br />

Ausheizen der Anode ist bei den neuen PbS-Zellen<br />

nicht mehr erforderlich, so daß sich das Experimentie-<br />

ren erheblich vereinfacht und Beschädigungen der Röhre<br />

nahezu ausgeschlossen sind.<br />

2. MESSPRINZIP<br />

Wenn Licht auf die Fotokatode trifft, werden aufgrund des<br />

äußeren lichtelektrischen Effekts Fotoelektronen emittiert,<br />

vorausgesetzt die Energie der Lichtquanten ist größer als<br />

die für das Austreten aus der Fotokatode benötigte Energie<br />

(Austrittsarbeit W a ). Die kinetische Energie der Fotoelektronen<br />

W k ist um so größer, je größer die Energie h·f der<br />

Lichtquanten ist:<br />

W k = h·f – W a . (1)<br />

Die Fotoelektronen gelangen <strong>zur</strong> Anode und laden diese<br />

negativ auf. Die Potentialdifferenz wächst bis zu einem<br />

Grenzwert U G an, der dann erreicht ist, wenn die komplette<br />

kinetische Energie W k der Fotoelektonen benötigt wird, um<br />

die aufgebaute Potentialdifferenz U G zu überwinden:<br />

W k = e·U G . (2)<br />

(e = Elementarladung = 1,602 10 -19 A·s)<br />

Aus den Gleichungen (1) und (2) erhält man<br />

e·U G = h·f – W a . (3)<br />

Mißt man U G bei wenigstens zwei Wellenlängen, so kann<br />

man die beiden Unbekannten h und W a aus Gleichung (3)<br />

bestimmen. Normalerweise macht man jedoch mehr als<br />

zwei Messungen und trägt U G als Funktion von f auf. Nach<br />

entsprechendem Umformen von (3) in<br />

U<br />

G<br />

h f Wa<br />

=<br />

e e<br />

⋅<br />

−<br />

<strong>06778.00</strong><br />

erkennt man, daß sich eine Gerade mit der Steigung h/e ergibt.<br />

PHYWE SYSTEME GMBH · Robert-Bosch-Breite 10 · D-37079 · Göttingen · Telefon (05 51) 6 04-0 · Telefax (05 51) 60 41 07<br />

(4)


Abb. 2: Meßanordnung <strong>zur</strong> Bestimmung von h mit der <strong>Fotozelle</strong> <strong>06778.00</strong>.<br />

Aus dem negativen Ordinatenabschnitt läßt sich die Austrittsarbeit<br />

abschätzen. Der Wert hat bei PbS-Kathoden allerdings<br />

nicht die Bedeutung einer physikalischen Naturkonstanten,<br />

sondern wird wesentlich durch die Technik der<br />

Fotokatodenherstellung beeinflußt. Wenn man h bestimmt<br />

hat, läßt sich W a auch aus dem Schnittpunkt der Ausgleichsgeraden<br />

mit der Abszisse, der sogenannten Grenzfrequenz<br />

f min (gebräuchlicher ist die langwellige Grenzwellenlänge<br />

λ max = c/f min ) für die U G = 0 wird, berechnen. Für<br />

diesen Fall ist W a = h·f min .<br />

3. HANDHABUNG<br />

Der Versuchsaufbau erfolgt nach Abb. 2. unter Verwendung<br />

der Geräteliste (siehe Abschnitt 4). Anstelle der abgebildeten<br />

Anordnung kann unter Verwendung des mitgelieferten,<br />

in die Bodenplatte einzuschraubenden Stiels auch ein Aufbau<br />

auf einer optischen Bank erfolgen.<br />

Die an die Drossel angeschlossene Spektrallampe sollte<br />

etwa 15 Minuten vor der ersten Messung eingeschaltet werden.<br />

Sie wird <strong>zur</strong> Messung dicht an die Lichteintrittsöffnung<br />

der <strong>Fotozelle</strong> heran geschoben (Abstand ca. 2 mm), auf<br />

deren Rohrstutzen ein Interferenzfilter gesteckt ist. Die<br />

BNC-Buchse ist mit einem abgeschirmten Kabel mit dem<br />

Eingang des Meßverstärkers verbunden. Verwenden Sie<br />

unbedingt diesen Meßverstärker oder einen anderen Verstärker<br />

mit einem Eingangswiderstand R i ≥ 10 13 Ω, da andernfalls<br />

Meßfehler auftreten. Geeignet ist auch das in vielen<br />

Lehrmittelsammlungen vorhandene Vorgängermodell<br />

des Meßverstärkers mit der Bestell-Nr. 11761.93. Am<br />

Meßverstärker ist die Betriebsart „Elektrometer“ und der<br />

Verstärkungsfaktor 1 zu wählen. An den Ausgang des<br />

Meßverstärkers kann praktisch jedes vorhanden analoge<br />

oder digitale Multimeter angeschlossen werden.<br />

2<br />

Durchführung einer Messung:<br />

• Bei geschlossenem Lichteintritt an der <strong>Fotozelle</strong> Eingang<br />

des Verstärkers durch Niederdrücken der Taste<br />

„0“ kurzschließen; während die Taste niedergedrückt<br />

wird mit dem Stellknopf „0“ am Meßverstärker die Anzeige<br />

auf Null stellen<br />

• Schieber Öffnen und die angezeigte Spannung U G protokollieren<br />

• Schieber schließen, Filter wechseln und den Vorgang<br />

solange wiederholen, bis die Messungen mit allen Filtern<br />

durchgeführt sind<br />

Anschließend trägt man die Meßwerte gemäß dem in Abb.<br />

3 dargestellten Beispiel auf und bestimmt aus der Steigung<br />

der Geraden unter Verwendung der Formel (4) die Plancksche<br />

Konstante h.<br />

Für das in Abb. 3 dargestellte Meßbeispiel erhält man<br />

h = 6,05·10 -34 Ws. Vergleicht man diesen Wert mit dem Literaturwert<br />

h = 6,625·10 -34 Ws so ergibt sich ein Fehler<br />

von – 8,7 %.<br />

Aus dem Schnittpunkt der Geraden mit der x-Achse bei f min<br />

= 3,3·10 14 Hz ergibt sich für das verwendete Exemplar eine<br />

Grenzwellenlänge λ max = 908 nm.<br />

3.1 Hinweise <strong>zur</strong> Meßgenauigkeit<br />

Die Genauigkeit mit der die Plancksche Konstante aus dem<br />

Fotoeffekt bestimmt werden kann, ist geringer als mit anderen<br />

Verfahren (wie z.B. aus der kurzwelligen Grenze des<br />

Röntgenbremsspektrums). Die Fehler sind teilweise durch<br />

unvermeidbare Fotoemission der Anode sowie auch durch<br />

unbekannte Störeffekte in den <strong>Fotozelle</strong>n bedingt. Die systematischen<br />

Abweichungen für h vom Literaturwert liegen<br />

mit unseren <strong>Fotozelle</strong>n innerhalb ± 15 %. Wiederholte Messungen<br />

mit derselben Zelle streuen dagegen nur geringfügig.<br />

Aus historischen Gründen sollte jedoch gerade diese Methode<br />

<strong>zur</strong> h-Bestimmung vorrangig im Unterricht eingesetzt<br />

werden.<br />

<strong>06778.00</strong> <strong>Fotozelle</strong> <strong>zur</strong> <strong>h–Bestimmung</strong>


Abb. 3<br />

1,5<br />

___ U G<br />

_V<br />

2<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

f . 10<br />

-14<br />

Hz<br />

4. GERÄTELISTE (zu Abb. 2)<br />

<strong>Fotozelle</strong> <strong>zur</strong> h-Bestimmung <strong>06778.00</strong><br />

Montageplatte, 210 mm x 297 mm 13001.00<br />

Experimentierleuchte 6 11615.05<br />

Spektrallampe Hg100, pico 9 08120.14<br />

Drossel für Spektrallampen 13662.93<br />

Meßverstärker, universal 13626.93<br />

Voltmeter 0,3...300 V –, 10...300 V ~ 07035.00<br />

Interferenzfilter, Satz von 3 Stück 08461.00<br />

Interferenzfilter, Satz von 2 Stück 08463.00<br />

Abgeschirmtes Kabel BNC, l = 750 mm 07542.11<br />

Verbindungsleitung 25 cm, rot 07360.01<br />

Verbindungsleitung 25 cm, blau 07360.04<br />

5. GARANTIEHINWEIS<br />

Für das von uns gelieferte Gerät übernehmen wir eine Garantie<br />

von 6 Monaten; sie umfaßt nicht den natürlichen Verschleiß<br />

sowie Mängel, die durch unsachgemäße Behandlung<br />

entstehen.<br />

Der Hersteller kann nur dann als verantwortlich für Funktion<br />

und sicherheitstechnische Eigenschaften des Gerätes betrachtet<br />

werden, wenn Instandhaltung, Instandsetzung und<br />

Änderungen daran von ihm selbst oder durch von ihm ausdrücklich<br />

ermächtigte Stellen ausgeführt werden.<br />

3 <strong>06778.00</strong> <strong>Fotozelle</strong> <strong>zur</strong> <strong>h–Bestimmung</strong>

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