Aufgabensammlung zum RCL "Fotoeffekt"
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<strong>Aufgabensammlung</strong><br />
<strong>zum</strong><br />
<strong>RCL</strong> "Fotoeffekt"<br />
S. Gröber<br />
Technische Universität Kaiserslautern<br />
März 2009
Inhaltsverzeichnis<br />
I. Aufgaben<br />
1. Intensität von Licht 2<br />
2. Versuchsaufbau <strong>zum</strong> <strong>RCL</strong> „Fotoeffekt“ 2<br />
3. Einsteinsche Gleichung 3<br />
4. Unabhängigkeit des Fotoeffekts von der Lichtintensität 4<br />
5. Lichtintensität im Alltag 4<br />
6. Fotonen- und elektronenbezogene Größen beim Fotoeffekt 4<br />
7. Anwendungen des Fotoeffekts 5<br />
1
I. Aufgaben<br />
1. Intensität von Licht<br />
Als Lichtquellen sind ein Laserpointer (Lichtleistung PL = 3 mW, Strahldurchmesser<br />
d = 3 mm), eine Glühlampe (elektrische Leistung Pe = 60 W, Wirkungsgrad 4 %)<br />
und die Sonne (abgestrahlte Leistung P = 3,86·10 26 W) verfügbar. Absorbtions-<br />
Streuungs- und Reflexionsverluste werden im folgenden vernachlässigt:<br />
a) Bei welchen Lichtquellen ist die Lichtintensität abstandsabhängig? Warum und auf<br />
welche Weise?<br />
b) Gewebe kann ab einer Lichtintensität von 1 W/m 2 koagulieren ("schmelzen") und<br />
dadurch irreversibel geschädigt werden: Schätze für die drei Lichtquellen ab, ob der<br />
Blick in das Licht die Netzhaut des Auges gefährden kann.<br />
c) Die mittlere Intensität einer sich in x-Richtung ausbreitenden ebenen elektro-<br />
2π<br />
magnetischen Welle mit elektrischer Feldstärke E(x,t) = E0 sin(2πft− x) ist gege-<br />
λ<br />
ben durch<br />
1 2<br />
< I>= ε0cE 0 :<br />
2<br />
Welche Amplitude E0 haben die elektrischen Feldstärkevektoren des Laser- und<br />
Sonnenlichts? Welche Energiemenge trifft in einer Sekunde auf eine Fläche von 1<br />
cm 2 ? Von welcher Größe hängt bei den Lichtquellen nicht ab?<br />
2. Versuchsaufbau des <strong>RCL</strong> „Fotoeffekt“<br />
a) Beschrifte die Versuchsbestandteile des Versuchsaufbaus in Abb. 1 mit ihrer Bezeichnung<br />
(Messverstärker, Graufilterrad, Drossel, Farbfilterrad, Digitalvoltmeter,<br />
Hg-Spektrallampe, Fotozelle). Ordne die Versuchsbestandteile einer der Gruppen<br />
„Energiewandlung“ (1), „Lichtpräparation“ (2), „Energiemessung“ (3) und „Lichterzeugung“<br />
(4) zu.<br />
Abb. 1: Versuchsaufbau des <strong>RCL</strong>s „Fotoeffekt“. Abb. 2: Diagramm <strong>zum</strong><br />
Versuchsaufbau.<br />
b) Erläutere den Zusammenhang zwischen Abb. 2 und dem Versuchsaufbau.<br />
c) Erkläre anhand Abb. 3, wie im Versuch die kinetische Energie der Elektronen gemessen<br />
wird.<br />
2
Abb. 3: Schematische Darstellung<br />
des Versuchsaufbaus.<br />
d) Abb. 4 zeigt eine alternative Methode zur Messung der kinetischen Energie der<br />
ausgelösten Elektronen: Wie funktioniert sie?<br />
3. Einsteinsche Gleichung<br />
Die nebenstehende Tabelle zeigt<br />
Messdaten <strong>zum</strong> Fotoeffekt mit den Fotomaterialien<br />
Bleisulfid (PbS), Kalium<br />
(K) und Cäsium (Cs):<br />
a) Rechne die Wellenlängen in Frequenzen<br />
um. Formuliere qualitative Aussagen<br />
anhand des Datenmaterials.<br />
Abb. 4: Weitere Messmethode der<br />
Elektronenenergie.<br />
Wellenlänge<br />
λ/nm<br />
Frequenz<br />
f/10<br />
Gegenspannung Ug/V<br />
-14 Hz PbS K Cs<br />
578 0,78 - 0,02<br />
546 0,90 0,02 0,32<br />
436 1,48 0,60 0,90<br />
405 1,70 0,82<br />
366 2,03 1,15 1,44<br />
b) Bestimme aus einem Diagramm das Planksche Wirkungsquantum h, die Grenzfrequenz<br />
fg und die Auslösearbeit Wa in eV der Fotomaterialien. Welche physikalische<br />
Bedeutung haben diese Größen? Rein mathematisch betrachtet: Welche Größen<br />
im Diagramm sind Variablen und welche Parameter?<br />
c) Zeige rechnerisch, dass für λ = 1000 nm bei PbS keine Elektronen ausgelöst werden.<br />
d) Bestimme rechnerisch die fehlende Gegenspannung Ug bei Cs.<br />
e) Leite eine Formel für die Geschwindigkeit der Fotoelektronen her. Berechne diese<br />
für λ = 405 nm bei PbS.<br />
3
4. Unabhängigkeit des Fotoeffekts von der Lichtintensität<br />
Eine Fläche von 0,5 cm 2 der Fotoschicht einer Kaliumphotozelle (WA = 2,25 eV)<br />
wird mit Licht der Wellenlänge λ = 500 nm und der Intensität I = 20 W/m 2 bestrahlt<br />
(h = 6,626⋅10 -34 Js). 90 % der auftreffenden Lichtenergie werden von der Kaliumfotoschicht<br />
reflektiert, lediglich die restlichen 10 % werden von den Kaliumatomen mit<br />
einem quasifreien Elektron (Kaliumatomdichte n = 1,3⋅10 22 Kaliumatome/cm 3 ) bis in<br />
eine Tiefe von 0,1·λ absorbiert:<br />
a) Wie lange würde es nach diesen Daten dauern bis Elektronen ausgelöst werden,<br />
wenn man annimmt, dass sich die absorbierte Lichtenergie gleichmäßig auf die Kaliumatome<br />
verteilt? Welche Schlussfolgerung kann aus diesem Ergebnis gezogen<br />
werden?<br />
b) Welche veränderten Voraussetzungen führen zu einer verkürzten Auslösezeit? Begründe<br />
mit qualitativen Argumentationen.<br />
5. Lichtintensität im Alltag<br />
Rotes Licht (Wellenlänge λ = 600 nm, Lichtleistung PL = 6⋅10 -5 W) wird von der<br />
Rückleuchte eines Fahrrads gleichmäßig verteilt in alle Richtungen abgestrahlt. Ein<br />
Fußgänger erkennt das Rücklicht aus 100 m Entfernung (Pupillendurchmesser d =<br />
4 mm des Auges):<br />
a) Wie groß ist die Lichtintensität I des Rücklichts am Ort des Fußgängers? Welche<br />
Lichtleistung PAuge fällt in sein Auge?<br />
b) Wieviel Fotonen/s passieren die Pupille des Fußgängers?<br />
c) Aus welcher Entfernung sieht der Fußgänger das Rücklicht noch, wenn unser Auge<br />
<strong>zum</strong> Sehen eine Mindestleistung Pmin = 1,7⋅10 -18 W benötigt? Begründe, ob das Ergebnis<br />
realistisch ist.<br />
6. Fotonen- und elektronenbezogene Größen beim Fotoeffekt<br />
Die Fotoschicht einer Cäsium-Photozelle (WA = 1,95 eV) wird mit dem parallelen<br />
Licht eines He-Ne-Lasers (Wellenlänge λ = 633 nm, Strahldurchmesser d = 4 mm,<br />
Lichtleistung PL = 3 mW) senkrecht bestrahlt:<br />
a) Bestimme die Fotonendichte, die Fotonenrate und den mittleren Abstand zwischen<br />
den Fotonen.<br />
b) Bestimme unter der Annahme, dass jedes 10. Foton ein senkrecht aus der Fotoschicht<br />
austretendes Elektron auslöst, die Anzahl der pro Sekunde ausgelösten<br />
Elektronen, den Fotostrom IF und die Elektronendichte n vor der Fotoschicht.<br />
c) Der Durchmesser d des parallelen Laserlichts wird durch eine Aufweitungsoptik ohne<br />
Lichtverlust von 4 mm auf 8 mm verdoppelt: Gib begründet an, welche Größen<br />
in b) ihren Wert verändern bzw. nicht verändern. Berechne die neuen Werte.<br />
4
7. Anwendungen des Fotoeffekts<br />
Beantworte folgende Fragen durch Informationsbeschaffung:<br />
a) Was ist der prinzipielle Unterschied zwischen<br />
dem äußeren und inneren Fotoeffekt?<br />
b) Welche elektronischen Bauelemente sind in<br />
Abb. 5 dargestellt? Welche davon nutzen den<br />
äußeren, welche den inneren Fotoeffekt?<br />
c) In welchen technischen und physikalischen Anwendungen/Geräten<br />
werden welche der Bauelemente<br />
eingesetzt?<br />
5<br />
Abb. 5: Elektronische Bauteile, die<br />
den Fotoeffekt nutzen.