Biographie von Gottfried Xaver von Laimbeckhoven SJ ...

Copyright c○ by Stochastikon GmbH (http://encyclopedia.stochastikon.com) 1 

Biographie von Gottfried Xaver von Laimbeckhoven 

SJ, Chinamissionar und Bischof von Nanking 

Varianten des Namens: 

Chinesisch: Nan Huairen 

Relevanz für die Chinamission: 

Der österreichische Jesuit Gottfried von Laimbeckhoven war Bischof von 

Nanking (1752 bis zu seinem Tode) und Administrator der Diözese von Peking 

vom 31. August 1757 bis 1780. Von 1748 bis 1751 war er Visitator des 

Jesuitenordens für den Fernen Osten. Während seiner Zeit in China, die sehr 

schwierig war, mußte er heimlich arbeiten: das Christentum war verboten, 

und es gab eine Reihe lokaler Verfolgungen von Christen und katholischen 

Priestern. 

Geburts- und Todesdaten: 

(∗) 9. Januar 1707 in Wien, Österreich 

(†) 22. Mai 1787 in Tangjiaxiang, Provinz Jiangnan, China 

Familiendaten: 

Gottfried von Laimbeckhoven wurde in eine adelige Familie in Wien geboren. 

Die Familie hatte Beziehungen zum portugiesischen Hof. Gottfried von 

Laimbeckhoven hatte vier Schwestern. Catharina und Maria Elisabeth heirateten 

zwei Brüder aus der Reichsfreiherrenfamilie von Sumerau heirateten. 

Eine dritte Schwester war Josapha, verehelichte Stuppart von Löwenthal. 

Eintritt in die Societas Jesu mit fünfzehn Jahren, am 27. Januar 1722 in die 

Provinz von Austria. 

Laimbeckhovens Priesterweihe war wohl im Juni 1735. 

Die vier feierlichen Gelübde legte er am 2. Februar 1740 ab. 

Die Ernennung zum Bischof von Nanking erfolgte am 15. Mai 1752, die Weihe 

war am 22. Juli 1755. Von 1748 bis 1751 war Laimbeckhoven Visitator des 

Jesuitenordens im Fernen Osten.


Ausbildung: 

Laimbeckhoven begann seine Ausbildung in Leoben, anschließend studierte 

er für drei Jahre in Graz (1725-1728) in Österreich. Er unterrichtete auch ein 

Jahr lang Grammatik. Dann wurde Laimbeckhoven für zwei Jahre Professor 

in Linz. Er studierte in Wien weiter, anschließend studierte er Theologie von 

1732 bis 1735. 

Mission: 

Anfang September 1735 begab sich Laimbeckhoven nach Portugal. Er sollte 

Missionar-Mathematiker am Hofe des Groß-Mogul oder in Cochinchina werden. 

Laimbeckhoven brach am 25. April 1736 von Lissabon auf, zwei Jahre 

bliebe er in Mozambique (portugiesisch), dann reiste er am 16. August 1737 

weiter und erreichte am am 18. September 1737 Goa in India. In seiner Begleitung 

waren die Jesuiten Augustin von Hallerstein (1703-1774) und Josef 

Neugebauer (1700-1759). Aus Goa reiste er am 8. Mai 1738 auf dem Schiff “S. 

Anna” mit seinen beiden Weggefährten und mit Florian Bahr (1706-1771), 

Anton Gogeisl (1701-1771), und Johann Siebert (1708-1745) ab, die alle nach 

China reisten, zwei weitere Jesuiten sollten nach Japan gehen (Wenceslas Paleczeck, 

1705-1758, ging nach Tonkin). 

Sie kamen am 5. August 1738 in Macau an. Siebert und Neugebauer gingen 

nach Tonkin und Cochinchina weiter. 

Beruflicher Werdegang: 

Laimbeckhovens Bestimmung war der Kaiserhof in Peking, wo er beim Mathematisch-Astronomischen 

Tribunal arbeiten sollte. Er wollte aber lieber als 

Missionar auf dem Land arbeiten, weshalb Augustin von Hallerstein nach 

Peking ging. Laimbeckhoven arbeitete unter armen Fischern und Bauern, 

meist in der Provinz Huguang, Zhangzhoufu, Wuhu, auf der Insel Chongming, 

sowie in Nanking und Songjiang. Durch die päpstlichen Ritenverbote 

“Ex illa die” (1715) und “Ex quo singulari” wurde den chinesischen Christen 

die Teilnahme an der Ahnen- und Konfuziusverehrung verboten. Deshalb 

wurden Angehörige der Oberklasse keine Christen mehr, denn falls sie nicht 

an den Riten teilnahmen, wurden sie als heterodox betrachtet. Kaiser Yongzheng 

hatte seinen Untertanen das Christentum verboten, doch es überlebte 

bei der armen Bevölkerung auf dem Land, die sowieso nicht an den Riten 

teilnehmen konnte, im Verborgenen. Laimbeckhoven und andere Missionare 

arbeiteten daher heimlich unter den sozial niederen Schichten, indem sie auf 

Booten bei Nacht zwischen den Gemeinden reisten. Außerdem mußte sich 

Laimbeckhoven noch mit nationalen Querelen und Jurisdiktionsstreitigkeiten 

innerhalb der Mission auseinandersetzen. 1775 mußte er die Auflösung


des Jesuitenordens in China miterleben. 

Schriftenverzeichnis Gottfried von Laimbeckhoven: 

• Sheng mu ling bao hui gui (Regeln der Kongregation von Mariae Verkündigung) 

(Peking, nach 1778, häufige Nachdrucke: 1875, 1911, 1923) (diese 

Kongregation war 1694 gegründet worden). 

• Zhao shi tang gui (Regeln, um Gott vollkommen zu dienen) (1784), in: 

Zhou nian zhan li jing pp. 1-13. 

• Neue umständliche Reiß-Beschreibung R.P. Godefridi Laimbeckhoven 

der Gesellschaft Jesu von Wienn nach China abgeschickten Missionarii 

(Wienn 1740). 

• “Brief, 1776”, in: Camille de Rochemonteix, Joseph Amiot et les derniers 

survivants de la Mission française à Pékin (1750-1795) (Paris 

1915) p. 211 

• “Brief, 26. Mai 1776“, in: Camille de Rochemonteix, Joseph Amiot et 

les derniers survivants de la Mission française à Pékin (1750-1795) 

(Paris 1915) pp. 290f. 

• “Brief, 24. März 1780”, in: Camille de Rochemonteix, Joseph Amiot 

et les derniers survivants de la Mission française à Pékin (1750-1795) 

(Paris 1915) pp. 292-293. 

• “Brief, 25. Juli 1780”, in: Gottfried von Murr, Journal zur Kunstgeschichte 

und allgemeinen Literatur XI (1783) pp. 193-208, Neues Journal 

zur Kunstgeschichte I (1799) pp. 104-118, 119-123. 

• Gottfried von Laimbeckhoven SJ (1707-1787), Der Bischof von Nanjing 

und seine Briefe aus China mit Faksimile seiner Reisebeschreibung. 

Transkribiert und bearbeitet von Stephan Puhl (1941-1997) und Sigismund 

Freiherr von Elverfeldt-Ulm unter Mitwirkung von Gerhard 

Zeilinger. Zum Druck vorbereitet und herausgegeben von Roman Malek 

(Nettetal 2000), mit folgenden Briefen (jeweils Transkription und 

Faksimile des Originals): 

– “Brief, 10. Juni 1759”, an seine Schwester Maria Elisabeth Freifrau 

von Sumerau, pp. 69-88; 

– “Brief, 12, Juni 1759”, an seinen Schwager Anton Thaddäus von 

Sumerau, pp. 88-96;


– “Brief, Provinz Ho-nan, 28. Mai 1760”, an seine Schwester Maria 

Elisabeth Freifrau von Sumerau, pp. 97-109; 

– “‘Brief, China, 20. April 1761”, an seinen Schwager Anton Thaddäus 


– “Brief, Ho-nan, 21. April 1761”, an seine Schwester Maria Elisabeth 

Freifrau von Sumerau, pp. 119-132; 

– “Brief, 24. April 1761”, an Ernst von Laimbeckhoven, pp. 132-134; 

– “Brief, 16. August 1761”, an Son Excellence Monsieur le Baron de 

Sumerau, pp. 135-140; 

– “Brief, Lo-y-hien, 1. Juni 1762”, an seinen Schwager Anton Thaddäus 


– “Brief, Lo-y-hien, 1. Juni 1762”, an seine Schwester Maria Elisabeth 

Freifrau von Sumerau, pp. 145-154; 

– “Brief, Lo-y-hien, 1. Juni 1763”, an seinen Schwager Anton Thaddäus 


– “Brief, Sou-tscheu-fu, 24. Juli 1777”, an seinen Neffen Joseph von 


– “Brief, Su-cheu-fu, 30. Juli 1777”, an seinen Neffen Joseph von 

Sumerau, p. 171; 

– “Brief, Su-cheu-fu, 30, Juli 1777”, an seine Schwestern Catharina, 

pp. 172-178; 

– “Brief, Nanking, 15. August 1777”, an seine Schwester Josapha 

Stuppart von Löwenthal, pp. 179-189; 

– “Brief, 2. Juni 1778”, an seinen Neffen Joseph von Sumerau, pp. 

190-194; 

– “Brief, China, 3. Juni 1778”, an seine Schwester Josapha Stuppart 

von Löwenthal, pp. 195-201; 

– “Brief, Nanking, 12. August 1778”, an seinen Neffen Joseph von 


– “Brief, Nanking, 12. August 1778”, an seinen Schwager Jaroslav 

Stuppart von Löwenthal, pp. 216-217; 

– “Brief, China, 10. August 1779”, an seinen Neffen Joseph von 


– “Brief, Schanghai, 1. Juni 1784”, an seinen Neffen Joseph von 

Sumerau, pp. 225-236;


– “Brief, Nanking, 10. August 1784”, an seinen Neffen Joseph von 


– “Brief, China, 10. August 1784”, an Maria Caroline von Sumerau, 

pp. 239-243; 

– “Brief, China, 25. Juli 1785”, an seinen Neffen Joseph von Sumerau, 

pp. 244-254; 

– “Brief, China, ohne Datum [25. Juli 1785]”, an seine Schwester 

Catharina von Sumerau, geb. Laimbeckhoven, pp. 255-256; 

– “Brief aus China, wahrscheinlich 25. Juli 1785”, an Maria Gräfin 

Seeau, geb. von Sumerau, pp. 257-261; 

– Weitere Briefe von Laimbeckhoven an seine Verwandten aus dem 

Freiherrlich von Ulmsch’schen Archiv im Schloß Heimbach, pp. 

269-270; 

– “Beschreibung der gefährlich und langwierigen Reise des Kgl. portugiesischen 

Schiffs San Pedro de Alcantara von Lissabon a... bis 

Goa, der Haubtstatt in Ostindien Anno 1736”, Faksimile der Handschrift 

aus Schloß Heimbach, pp. 277-378; 

– Neue umständliche Reiß-Beschreibung des R.P. Godefridi Laimbeckhoven, 

der Gesellschaft Jesu von Wienn nach China abgeschickten 

Missionarii (Wienn 1740), pp. 370-490. 

• “Brief, Lissabon, 21. Dezember 1735”, an Verwandte, in: Joseph Stöcklein 

(ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. IV (Wien 1748), Theil 28, # 554, 

pp. 55-63. 

• “Brief, Salsette, 31. Dezember 1737”, an Verwandte in Wien, in: Joseph 

Stöcklein (ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. IV (Wien 1748) Theil 28, # 

555, pp. 64-134 (nicht in Bibliotheca Missionum). 

• “Brief, Macao, 4. Dezember 1738”, an seinen Schwager Anton Thaddaeus, 

Freiherr v. Sumerau, in: Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt- 

Bott, tom. IV (Wien 1755), Theil 30, # 590. 

• “Brief, U-tschang-fu (Wuchangfu), 10. Oktober 1739”, an: Johann Mayr, 

in: Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. IV (Wien 1755), 

Theil 30, # 591. 

• “Brief, Hu-quam (Huguang), 3. Dezember 1739”, an: seine Verwandten 

in Wien, in: Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. IV (Wien 

1755), Theil 30, # 592.


• “Brief, Utschang-fu (Wuchangfu), 14. Oktober (Weinmonat) 1740”, an: 

seinen Schwager Sumerau, in: Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt- 

Bott, tom. V (Wien 1758), Theil 34, # 672. 

• “Brief, Te-ngan-fu (De’anfu), 14. September 1741”, an: seine Mutter, 

Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. V (Wien 1758), Theil 

34, # 673. 

• “Brief, Hu-kin-tien (Hujingdian), 29. August 1741”, an: Franz Peickard, 

in: Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. V (Wien 1758), 

Theil 34, # 676. 

• “Brief, U-tschang-fu (Wuchangfu), 30. Juni 1743”, an: Ignaz Heindl SJ, 


Theil 34, # 677. 

• “Brief, Hu-kin-tien (Hujingdian), 27. Juni 1743”, an: Philipp Sibin SJ, 


Theil 34, # 678. 

• “Brief, Hu-quam (Huguang), 10. August 1746”, an: Joseph Ritter, in: 

Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. V (Wien 1758), Theil 

34, # 687. 

• “Brief, Tsao-yang-hien (Zaoyangxian), 18. Juli 1746”, an: Erasmus Frölich, 


Theil 35, # 689. 

• “Brief, Hu-quam (Huguang), 1747”, an: seinen Schwager Sumerau, über 

die Verfolgung in China, in: Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt- 

Bott, tom. V (Wien 1758), Theil 35, # 691. 

• “Brief, Hen-tscheu-fu (Hengzhoufu), 21. Oktober (Weinmonat) 1750”, 

an: Anton Höller, in: Joseph Stöcklein (ed.), Der Neue Welt-Bott, tom. 

V (Wien 1758), Theil 35, # 698.


Gottfried von Laimbeckhoven Bibliographie: 

• Joseph Dehergne, Répertoire des Jésuites de Chine de 1552 à 1800 (Paris, 

Rome 1973). 

• Anton Huonder, Deutsche Jesuitenmissionäre des 17. und 18. Jahrhunderts. 

Ein Beitrag zur Missionsgeschichte und zur deutschen Biographie (Freiburg 

1899). 

• Louis Pfister, Notices biographiques et bibliographiques sur les Jésuites de 

l’ancienne Mission de la Chine (Chang-hai 1932-1934). 

• Robert Streit (ed.), Bibliotheca Missionum, vo. 7 (Freiburg 1932). 

• Claudia von Collani, “Der Neue Welt-Bott. A Preliminary Survey”, Sino- 

Western Cultural Relations Journal XXV (2003) pp. 16-43. 

• Joseph Krahl, China Missions in Crisis. Bishop Laimbeckhoven and His 

Times 1738-1787 (Rome 1964). 

• Gottfried von Laimbeckhoven SJ (1707-1787). Der Bischof von Nanjing und 

seine Briefe aus China mit Faksimile seiner Reisebeschreibung. Transkribiert 

und bearbeitet von Stephan Puhl (1941-1997) und Sigismund Freiherr von 

Elverfeldt-Ulm unter Mitwirkung von Gerhard Zeilinger. Zum Druck vorbereitet 

und herausgegeben von Roman Malek (Nettetal 2000). 

• Camille de Rochemonteix, Joseph Amiot et les derniers survivants de la 

Mission française à Pékin (1750-1795) (Paris 1915). 

• Ad Dudink, Nicolas Standaert, Chinese Christian Database (CCT-Database, 

http://www.arts.kuleuven.be/sinology/cct) (04. Mai 2009). 

Autor(en) dieses Beitrags: 

Claudia von Collani 

Version: 1.00

Biographie von Gottfried Xaver von Laimbeckhoven SJ ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?