Paraplegiker 2/2009
Paraplegiker 2/2009 Paraplegiker 2/2009
Die preiswerteste Software, die Office-Ansprüchen genügt, ist für 198 € inklusive eines leistungsfähigen Headset zu haben (Dragon NaturallySpeaking 10.0 Preferred). Die leistungsstarke Professional-Version kostet für Menschen mit Behinderungen statt 950 € (inkl. Headset und MwSt) 665 €. Zudem gibt eine Reihe von sinnvollen Peripheriegeräten, wie z. B. ein Standmikrophon, das sich per Bewegungsmelder einschaltet und den Körperbehinderten davon befreit, sich ein Headset aufsetzen zu lassen. Bei allen Zusatzgeräten gilt die Regel: Je teurer desto besser. Die vorgestellten Softwareprogramme sind ursprünglich natürlich gar nicht für uns konzipiert worden. Viel Geld investieren Geheimdienste, um geschriebene und gesprochene Texte automatisch zu erkennen und nach kriminellem oder terroristischem Inhalt zu durchforsten. Viel Geld investieren große Konzerne, um sich Tausende von Mitarbeitern in Callcentern zu ersparen und den Anrufer, per Spracherkennung und automatischem Anrufbeantworter, kostengünstig zu versorgen. Aktuelle Spracherkennungsprogramme in Verbindung mit leistungsfähigen Computern haben eine Treffgenauigkeit beim Erkennen von sprachlichen Texten erreicht, die behinderten Menschen im Beruf, beim Arbeiten am Computer und in der Steuerung von Umweltgeräten von großer Hilfe sein kann. Es wäre sinnvoll diese Möglichkeiten auch während der Rehabilitation frischer Querschnittgelähmter einzusetzen. Das würde in der Rehabilitation zu großen Erfolgserlebnissen führen und ist daher eigentlich ein Pflichtprogramm für die Ergotherapeuten in Querschnittkliniken. Das alles erfordert natürlich eine gewisse Grundinvestition in Hardware, Software und vor allem in Zeit, um mit dem Programm intensiv zu trainieren. Eine professionelle Einführung und Schulung lohnt sich in jedem Fall und bewahrt vor Frust. Je mehr man schreibt (diktiert), desto schneller merkt man die Arbeitserleichterung, je weniger Muskeln man zu Verfügung hat, desto eher merkt man die Erleichterung beim Tippen. Geht man mit einer gewissen Konsequenz an die Bewältigung dieser Aufgabe heran, dann wird man schnell Freude daran finden. Macht man es halbherzig, ohne zu trainieren, ohne sich die Befehle zu merken und ohne ständig seine gesprochenen Texte zu korrigieren, so wird man das eine oder andere Mal ins Mikro oder Headset beißen. Wer zusätzliche Informationen benötigt, Software und Hardware bestellen und vor allem an Trainingsmaßnahmen (auch per Internet) teilnehmen möchten, der kann auf die Homepage www.brandt-spracherkennung.de gehen. Dort findet er mehr Informationen und dort kann man auch fragen, ob in der Gegend eventuell Trainingskurse stattfinden. Text: Ralf Kirchhoff Foto: Barbara Kirchhoff Anzeige Planungsbüro Peters Planen, Bauen und Wohnen ganz ohne Barrieren Wir stehen Ihnen zur Seite, wenn Sie Ihren Wohnraum barrierefrei gestalten möchten oder einen Neubau planen. Schwellenlose Bäder, rollstuhlgerechte Eingänge und behindertengerechte Aufzüge - wir erarbeiten speziell für Ihr Handicap die richtigen Lösungen. Wir besichtigen Ihre Wohnung und entwickeln in Abstimmung mit Ihnen ein individuelles Wohnkonzept, das Ihre Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden dauerhaft verbessert. Wir planen Ihren barrierefreien Lebensraum und begleiten Sie von der ersten Idee bis zum Einzug in Ihr neues Heim. Gemeinsam wird es uns gelingen, Ihre Wohn- und Lebens- situation deutlich zu verbessern und Ihr Lebensumfeld barrierefrei zu gestalten. Vertrauen Sie unserer langjährigen Erfahrung! Wir stehen an Ihrer Seite! Planungsbüro Peters Zum Rohland 8 | 59872 Meschede Fon +49 (0) 291 908 749 - 0 | Fax +49 (0) 291 908 749 - 29 kontakt@planungsbueropeters.com | www.planungsbueropeters.com technik
technik 52 PARAPLEGIKER 2/09 Rollibike-Gespann: Mit Handbikes kann man spazierenfahren, Besorgungen machen oder auch Sport betreiben. Es gibt zwei Sorten: Die „Rollibikes“ kann man schnell vom Rollstuhl abkoppeln und irgendwo reinrollen, außerdem sind sie sehr kompakt. Die „Rennbikes“ sind reine Sportgeräte. Man kann damit zwar bei gleichem Krafteinsatz etwa zehn km/h schneller fahren, kommt aber nirgendwo rein und hat einen Wendekreis wie ein Kleinwagen. Zudem ist der Transport in einem PKW kaum möglich. Technisch ausgereift: BOOSTER-Vorspann-Bike von RehaTrend, kombiniert mit dem speziell angepassten „Tennis“-Rollstuhl von ProActiv. R ehaTrend in Speyer baut seit 1994 Rollibikes. Es begann zunächst mit 20-Zöllern, über 24 Zoll kam man 1995 dann auf 26 Zöller und damit auf eine Dimension, für die Radsport-Reifen passen. Solche Reifen haben logischerweise durch einen geringen Rollwiderstand einen leichten Lauf. Dazu wurde von RehaTrend eine zentrale Kupplung entwickelt, die ein leichtes, sehr schnelles und absolut sicheres Ankoppeln des Bikes an den Rollstuhl ermöglicht, natürlich auch ein ebenso schnelles Abkoppeln. Der Rollstuhl zum Vorspann-Bike kann bei RehaTrend frei gewählt werden, ein intelligentes Verbindungs-System ermöglicht ein leichtes Anpassen an jeden Rollstuhl. Der kann bei den immer noch gebauten kleineren Radmaßen auch ein Falter sein. Bei den 26-Zöllern sollte Die Fußauflage des „Tennis“ macht zusammen mit den eng stehenden vorderen Holmen einen Wadengurt entbehrlich. der Rollstuhl allerdings einen starren Rahmen haben. Ein solcher Bau eignet sich durch die geringere Verwindung ohnehin besser für die Verwendung mit einem Vorspann-Bike. Seit dem vergangenen Jahr bietet RehaTrend seinen 1995 zunächst „Kamikaze“ genannten 26-Zoll-Prototyp in der zweiten Serien-Version als „Booster 2“ an. Gebaut wird das Bike immer mit exakter Anpassung an die Maße und die Bedürfnisse des Kunden, dadurch wird Steifigkeit gewonnen und Gewicht gespart. Der Kunde bestimmt natürlich auch den Rollstuhl, an dem er den Booster 2 verwenden will. Seit 1995 fahre ich mit den 26-Zöllern von RehaTrend, an einem Sopur ALLROUND zunächst mit dem Prototyp Kamikaze und dann dem Booster 1. Bei exakt geeichten Tachos stehen jetzt etwa 50 000 km auf der Uhr. Da der Allround in der damaligen Ausführung seit Jahren nicht mehr angeboten wird, musste ein anderer Rollstuhl her. Die Wahl fiel schließlich auf den TENNIS von ProAktiv. Dieser sollte exakt in den Maßen gebaut werden wie der Allround, was von einem ProAktiv- Mitarbeiter vermessen wurde. Einmalig funktionell: Die Kupplung von RehaTrend ist absolute Spitze und in ihrer Funktionalität und Sicherheit einmalig. Exakt und spielfrei Geliefert wurde das komplette Bike am 26. Februar. Bis zum PARA-Redaktionsschluss bin ich laut GPS-abgestimmtem Tacho exakt 1 800 Kilometer gefahren, davon allein im April mit seinem Jahrhundert-Wetter beachtliche 998 Kilometer. Hier der Erfahrungs-Bericht:
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Rollibike-Gespann:<br />
Mit Handbikes kann man spazierenfahren, Besorgungen machen<br />
oder auch Sport betreiben. Es gibt zwei Sorten: Die „Rollibikes“<br />
kann man schnell vom Rollstuhl abkoppeln und irgendwo reinrollen,<br />
außerdem sind sie sehr kompakt. Die „Rennbikes“ sind reine<br />
Sportgeräte. Man kann damit zwar bei gleichem Krafteinsatz etwa<br />
zehn km/h schneller fahren, kommt aber nirgendwo rein und<br />
hat einen Wendekreis wie ein Kleinwagen. Zudem ist der Transport<br />
in einem PKW kaum möglich.<br />
Technisch ausgereift:<br />
BOOSTER-Vorspann-Bike<br />
von RehaTrend, kombiniert<br />
mit dem speziell angepassten<br />
„Tennis“-Rollstuhl von ProActiv.<br />
R<br />
ehaTrend in Speyer baut seit 1994 Rollibikes.<br />
Es begann zunächst mit 20-Zöllern,<br />
über 24 Zoll kam man 1995 dann auf 26<br />
Zöller und damit auf eine Dimension, für die<br />
Radsport-Reifen passen. Solche Reifen haben<br />
logischerweise durch einen geringen Rollwiderstand<br />
einen leichten Lauf. Dazu wurde<br />
von RehaTrend eine zentrale Kupplung entwickelt,<br />
die ein leichtes, sehr schnelles und<br />
absolut sicheres Ankoppeln des Bikes an<br />
den Rollstuhl ermöglicht, natürlich auch ein<br />
ebenso schnelles Abkoppeln. Der Rollstuhl<br />
zum Vorspann-Bike kann bei RehaTrend frei<br />
gewählt werden, ein intelligentes Verbindungs-System<br />
ermöglicht ein leichtes Anpassen<br />
an jeden Rollstuhl. Der kann bei den<br />
immer noch gebauten kleineren Radmaßen<br />
auch ein Falter sein. Bei den 26-Zöllern sollte<br />
Die Fußauflage<br />
des<br />
„Tennis“<br />
macht zusammen<br />
mit den<br />
eng stehenden vorderen<br />
Holmen einen Wadengurt entbehrlich.<br />
der Rollstuhl allerdings einen starren Rahmen<br />
haben. Ein solcher Bau eignet sich durch die<br />
geringere Verwindung ohnehin besser für die<br />
Verwendung mit einem Vorspann-Bike.<br />
Seit dem vergangenen Jahr bietet RehaTrend<br />
seinen 1995 zunächst „Kamikaze“ genannten<br />
26-Zoll-Prototyp in der zweiten Serien-Version<br />
als „Booster 2“ an. Gebaut wird das Bike immer<br />
mit exakter Anpassung an die Maße und<br />
die Bedürfnisse des Kunden, dadurch wird<br />
Steifigkeit gewonnen und Gewicht gespart.<br />
Der Kunde bestimmt natürlich auch den Rollstuhl,<br />
an dem er den Booster 2 verwenden<br />
will.<br />
Seit 1995 fahre ich mit den 26-Zöllern von<br />
RehaTrend, an einem Sopur ALLROUND zunächst<br />
mit dem Prototyp Kamikaze und dann<br />
dem Booster 1. Bei exakt geeichten Tachos<br />
stehen jetzt etwa 50 000 km auf der Uhr. Da<br />
der Allround in der damaligen Ausführung<br />
seit Jahren nicht mehr angeboten wird, musste<br />
ein anderer Rollstuhl her. Die Wahl fiel<br />
schließlich auf den TENNIS von ProAktiv. Dieser<br />
sollte exakt in den Maßen gebaut werden<br />
wie der Allround, was von einem ProAktiv-<br />
Mitarbeiter vermessen wurde.<br />
Einmalig funktionell:<br />
Die Kupplung von RehaTrend<br />
ist absolute Spitze und in ihrer Funktionalität<br />
und Sicherheit einmalig.<br />
Exakt und spielfrei<br />
Geliefert wurde das komplette Bike am 26.<br />
Februar. Bis zum PARA-Redaktionsschluss bin<br />
ich laut GPS-abgestimmtem Tacho exakt 1 800<br />
Kilometer gefahren, davon allein im April mit<br />
seinem Jahrhundert-Wetter beachtliche 998<br />
Kilometer. Hier der Erfahrungs-Bericht: