Paraplegiker 2/2009
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technik<br />
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PARAPLEGIKER 2/09<br />
lich erleichtert. Die Korrektur muss mit Hilfe<br />
bestimmter Befehle vorgenommen werden,<br />
damit das System die Fehler auch erkennen<br />
und hinzu lernen kann. Ein Vorgang, der je<br />
nach Häufigkeit des Trainings schon ein paar<br />
Wochen dauern kann.<br />
Aber was heißt eigentlich zufrieden? Das ist<br />
natürlich sehr abhängig von den bisherigen<br />
Schreibgewohnheiten. Wenn jemand aus<br />
rein körperlichen Gründen extreme Schwierigkeiten<br />
hat überhaupt eine Tastatur zu bedienen,<br />
so wird er in kürzester Zeit ein riesiges<br />
Erfolgserlebnis erfahren. Ihm wird nicht nur<br />
das Schreiben von Texten eine große Hilfe<br />
sein, auch das Aufsuchen von Dateien, das<br />
Abspeichern oder das Wechseln zwischen<br />
Programmen kann inzwischen per Sprache<br />
gesteuert werden. Grundlage dafür ist allerdings,<br />
dass man die Befehle, die das Spracherkennungsprogramm<br />
erkennt, vernünftig<br />
lernt. Das ist ein bisschen kompliziert. Denn<br />
es gibt selbst in der Hilfe des Programms<br />
keine Übersicht über alle funktionierenden<br />
Befehle (zumindest nicht bei Version 7). Man<br />
muss sich also seine Be-<br />
Nur wenn man<br />
den Befehl exakt<br />
gelernt hat, weiß das<br />
Programm was es<br />
fehlsliste selbst erstellen,<br />
indem man sie aus<br />
dem Menüpunkt im<br />
Einzelnen heraussucht,<br />
kopiert und z.<br />
B. in einer Worddatei<br />
zusammenstellt. Und<br />
dann geht es wie beim<br />
Vokabeln lernen: Nur wenn man den Befehl<br />
exakt gelernt hat, weiß das Programm was<br />
es zu tun hat. „Öffne Outlook“ kann man<br />
so oft sagen wie man will, es wird sich nie<br />
öffnen. Der Befehl heißt „Öffne Mail“, und<br />
auch nicht „Öffne E-Mail“ oder „Schreibe E-<br />
Mail“ oder irgendetwas anderes.<br />
zu tun hat.<br />
Mit Dragon NaturallySpeaking Professional<br />
kann man zudem auch eigene benutzerdefinierte<br />
Sprachbefehle zur Automatisierung<br />
von Routineaufgaben erstellen. Wenn man<br />
gewisse Abfolgen von „Klicks“, Systemtasteneingaben<br />
und Programmstarts immer<br />
wieder macht, bis man beispielsweise seine<br />
neuen angekommen E-Mails geöffnet hat,<br />
so kann man auch den Befehl „Mail holen“<br />
selbst konfigurieren und das Programm er-<br />
ledigt die Folge unterschiedlichster Befehle<br />
alleine. Eine große Arbeitserleichterung für<br />
den beruflichen Alltag, wo dieselben Tätigkeiten<br />
immer wieder vorkommen.<br />
Auch wenn es eine überschaubare Zahl von<br />
zu erlernenden und zu erstellenden Befehlen<br />
ist, so fällt es doch recht schwer, gerade<br />
diese Navigationsbefehle korrekt zu gebrauchen.<br />
Und wenn das Programm dann nicht<br />
so will wie man selbst gerade will, kann das<br />
ganz schön frustrierend sein. Aber auch hier<br />
macht Übung den Meister. Wenn man das<br />
Programm nicht dafür nutzt, in den Programmen<br />
hin und her zu springen, Dateien<br />
zu öffnen und wieder zu schließen und eben<br />
auch diese Navigation zu trainieren, so werden<br />
sich die Befehle schwerlich einprägen.<br />
Nur wer regelmäßig damit arbeitet wird zu<br />
einem befriedigenden Ergebnis kommen.<br />
Für die Anderen bleibt immer noch die Möglichkeit,<br />
das Programm wirklich nur zum Diktieren<br />
von Texten zu benutzen.<br />
»Anpassen«<br />
Einen weiteren Quantensprung im Erkennen<br />
von sprachlichen Texten erhält man, indem<br />
man das Programm an seinen persönlichen<br />
Wortschatz anpasst. Dafür nimmt man einfach<br />
Artikel, Briefe oder andere Dokumente,<br />
die man bereits geschrieben hat und lässt sie<br />
automatisch in das Sprachprogramm einlesen.<br />
Dieses extrahiert daraus alle Wörter, die<br />
es im Standardvokabular nicht hat und passt<br />
diese an den Sprachduktus des Benutzers<br />
an. Ich spreche z. B. oft von „Rollis“ oder<br />
von „Querschnitten“, von „Tetras“ oder von<br />
„Schattenparkern“, lauter Wörter, die nicht<br />
ursprünglich im Vokabular des Sprachprogramms<br />
vorhanden sind. Diktiert man diese<br />
Wörter einem völlig ahnungslosen Sprachprogramms,<br />
so wird es in seinem Vokabular<br />
nach ähnlich klingenden Wörtern suchen<br />
und diese dann in den Text drucken.<br />
Technische Voraussetzungen (empfohlen):<br />
Ein aktueller Computer.<br />
2,4 GHz CPU<br />
2 GB RAM<br />
2,5 GB freier Festplattenspeicher.