Paraplegiker 2/2009
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Medizin & Forschung:<br />
Mit und ohne Medikamente<br />
gegen Schmerzen<br />
Schmerz ist ein wichtiges<br />
Signal. Er sagt uns: Irgendetwas<br />
in unserem Körper<br />
stimmt nicht, und wir müssen<br />
darauf reagieren. Nach<br />
einer Rückenmarkverletzung<br />
entwickeln sich bei mehr als<br />
50 Prozent der Betroffenen<br />
chronische Schmerzen.<br />
Ihre genaue Diagnose und<br />
richtige Behandlung war Thema<br />
auf dem Kongress der<br />
Europäischen Föderation der<br />
Querschnittgelähmten<br />
(ESCIF), der kürzlich in<br />
Wien stattfand.<br />
q – querschnitt spezial<br />
Häufig treten Schmerzen schon innerhalb<br />
der ersten sechs bis zwölf Monate nach der<br />
Verletzung auf, berichtete die Ärztin Dr. Gabriele<br />
Kirchmair (Österreich). Die Mediziner unterscheiden<br />
dabei zwischen akutem (plötzlich<br />
auftretendem) und chronischem (länger als<br />
drei Monate andauerndem) Schmerz. Wie negativ<br />
sich Schmerzen auf die Lebensqualität<br />
auswirken, machte die Referentin anhand der<br />
Ergebnisse einer Studie deutlich: Darin wurden<br />
Querschnittgelähmte gefragt, für welche<br />
Normalfunktion sie sich entscheiden würden,<br />
wenn sie die Wahl hätten – für die Blasen-,<br />
Darm- oder Sexualfunktion, oder ob für sie<br />
die Schmerzfreiheit wichtiger sei. Die Antwort<br />
war eindeutig: An erster Stelle stand bei allen<br />
die Schmerzfreiheit.<br />
Wichtig für eine erfolgreiche Schmerzbehandlung<br />
ist zunächst herauszufinden, was<br />
die genaue Schmerzursache ist. Muskelpro-<br />
Auf europäischer<br />
Ebene:<br />
Blick in den<br />
Konferenzsaal.<br />
PARAPLEGIKER 2/09 39