Biographie von Christiaan Huygens

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Biographie von Christiaan Huygens 

Varianten des Namens: 

Christian Hugens 

Huyghens. 

Geburts- und Todesdaten: 

(∗) 14. April 1629 in Den Haag, Niederlande 

(†) 8. Juli 1695 Den Haag, Niederlande 

Familiendaten: 

Christiaan Huygens Vater war der Diplomat, Schriftsteller und Dichter Constantijn 

Huygens (1596-1687), in der holländischen Literatur berühmt wegen 

seiner Gedichte. Die Familie stand seit zwei Generationen in Diensten der 

Statthalter der niederländischen Generalstaaten, der Oranier. Im Kampf der 

Niederlande gegen Ludwig XIV. spielte der Vater Huygens eine wichtige Rolle. 

Constantijn Huygens hatte außerdem wissenschaftliche Kontakte mit Marin 

de Mersenne (1588-1648) und René Descartes (1596-1650). 

Ausbildung: 

Christiaan Huygens wurde zunächst von Privatlehrern erzogen. 1645 ging er 

zum Studium des Rechts und der Mathematik bei Frans van Schooten (1615- 

1660) nach Leiden, wo er auf eine Diplomatenkarriere vorbereitet werden 

sollte. Daneben studierte er auch klassische griechische Mathematik und die 

Methoden von Viète, Descartes und Fermat. Im März 1647 begann Huygens 

mit dem Jurastudium am Collegium Auriacum in Breda; daneben setzte 

er seine Studien in Mathematik fort. Doch mit dem Tod des Statthalters 

Willem II von Oranien im Jahre 1650 entfiel für Huygens die Möglichkeit des 

diplomatischen Dienstes, für den er ausgebildet worden war. 

Nach seinen Studien in Breda arbeitete Huygens, von kurzen Besuchen in 

Paris und London abgesehen, in Den Haag, von seinem Vater unterstützt, 

als Privatgelehrter über Probleme der Mathematik, Mechanik, Astronomie, 

Pendeluhren, optische Instrumente und Linsen. 1655/56 entdeckte er den 

Ring des Saturn, 1656 erfand er die Pendeluhr. Mitte der 60 Jahre wurde er 

bereits als führender Mathematiker seiner Zeit angesehen.


Beruflicher Werdegang: 

Im Jahre 1666 begab sich Huygens nach Paris, nachdem ihm Louis XIV 

für den Fall, daß er in Paris leben würde, eine Pension angeboten hatte. 

Dazwischen reiste jedoch immer wieder nach Den Haag. Der Angriff von Louis 

XIV auf die Niederlande bereitete ihm keine Probleme, widmete er ihm doch 

1673 sein Buch über die Pendeluhren. Nach 1681 kehrte er seiner Krankheit 

wegen und wegen der sich verschlechternden Situation für Protestanten in 

Frankreich (Widerruf des Ediktes von Nantes) nicht nach Paris zurück. In 

den Jahren bis zu seinem Tode 1695 veröffentlichte er eine Reihe von Werken. 

Schon bei seinem ersten Aufenthalt in Frankreich war Huygens mit Stochastik 

in Berührung gekommen, als er vom Briefwechsel zwischen Blaise Pascal 

(1623-1662) und Pierre de Fermat (1601-1665) hörte, in dem beide über Probleme 

des Glücksspiels diskutierten. Um das Problem der Chance zu lösen, 

wollte Huygens dabei die von Viète und Descartes entwickelte neuen Mathematik 

einsetzen. So war Huygens der erste, der Algebra zur Bestimmung 

von Chancen einsetzte, während bis dahin Mathematik für das Gebiet der 

Chance für ungeeignet angesehen wurde. Alle von Pascal, Fermat und auch 

Huygens gelösten Probleme lassen sich auf das Problem der Punkte und des 

Würfelspiels zurückführen, wobei es beim Glücksspiel nicht um einen einzigen 

Wurf, sondern um eine ganze Serie von Versuchen geht. Pascal ermutigte 

ihn, ein Buch über die Wahrscheinlichkeit zu schreiben. 

Huygens gehörte zu den Wissenschaftlern, die maßgeblich zur Ausprägung 

des neuzeitlichen Weltverständnisses beitrugen, die jedoch außerhalb der Universitäten 

arbeiteten. Huygens Traktat De ratiociniis in ludo aleae ist das 

erste gedruckte Werk über Stochastik. 

Wichtige Veröffentlichungen: 

• Œuvres complètes, 22 vols., diverse Ausgaben und Reprints (The Hague, 

Amsterdam 1888-1950; 1973-1978), dabei vol. 14: Calcul des probabilités 

(La Haye 1920) pp. 1-179 (mit verschiedenen Fassungen und Geschichte). 

• Der Titel der ersten Fassung über das Glücksspiel lautete “Van Rekeningh 

in Speelen van Geluck” (On the reckoning at Games of Chance) 

(1656). Huygens Lehrer van Schooten ermöglichte ihm die Veröffentlichung 

dieser Abhandlung in lateinischer Sprache Libellus de Ratiociniis 

in Ludo Aleae als Appendix von Schootens Exercitationum Mathematicarum 

libri quinque. Quibus accedit Tractatus de ratiociniis in aleae


ludo (Leiden 1656-1657; London 1714) (elektronische Ressource), repr. 

in: Œuvres vol. 14, zusammen mit einer französischen Übersetzung, 

englische Übersetzung in: John Arbuthnot, Of the Laws of Chance, or, 

A Method of Calculation of the Hazards of Game (London 1692, London 

1738) (davon elektronische Ressource), mit Anmerkungen im ersten 

Buch der Ars conjectandi (Basel 1713) von Jakob Bernoulli (1654-1705), 

deutsch zusammen mit dem Werk Bernoullis übersetzt von R. Haussner: 

Wahrscheinlichkeitsrechnung (Leipzig 1899), Neuausgabe (Michigan 

2006), teilweise italienische Übersetzung: P. Dupont, Clara Silvia 

Rorero (transl.), “Il trattato “De ratiociniis in ludo aleae” di Christiaan 

Huygens con le “Annotationes” di Jacob Bernoulli (“Ars conjectandi”, 

Parte 1)”, Memorie della Accademia delle Scienze di Torino (5) 8 

(1984) pp. 1-258. 

• Horologium oscillatorium, sive de motu pendulorum ad horologia aptato 

demonstrationes geometricae (Paris 1673), repr. (London 1966, Bruxelles, 

1966, 1973, auch bei der B.Nat., Paris. Spätere Editionen in: Christiani 

Hugenii Zulichemii Opera varia, 4 vols. (Leiden 1724) pp. 15-192, 

andere Ausgabe: Christiani Hugenii Zulichemii opera mechanica, geometrica, 

astronomica et miscellenea, 4 vols. in 2 (Leiden 1751), dann 

in: Œuvres complètes, vol. 18 (1934) pp. 68-368, englisch: Christiaan 

Huygens’ the pendulum clock, or, Geometrical demonstrations concerning 

the motion of pendula as applied to clocks (Ames 1986), deutsch: 

Die Pendeluhr (Leipzig 1913), italienisch: L’orologio a pendolo (Firenze 

1963), französisch: L’Horloge oscillante (Bordeaux 1980). 

• Traité de la lvmière Où sont expliquées Les causes de ce qui luy arrive 

Dans la Reflexion, & dans la Refraction. Et particulierement Dans 

l’etrange Refraction Dv Cristal D’Islande (Leiden 1690; Bruxelles 1967), 

englisch: Treatise on Light in which are explained the causes of that 

which occurs in reflexion, & in refraction; and particularly in the strange 

refraction of Iceland crystals (New York 1962), deutsch: Abhandlung 

über das Licht (Leipzig 1890; Darmstadt 1964; Thun 2000), auch als 

Teil von: Isaac Newton, Mathematical principles of natural philosophy 

(Chicago 1996). 1988). 

• Kosmotheōros, sive de terris caelestibus, earumque motu, conjecturae 

(Hagae 1698; Frankfurt, Leipzig 1704; Prag, ca. 1759), englisch: The 

Celestial worlds discover’d (London 1722; London 1968; Ann Arbor 

1999-), französisch: Nouveau traité de la pluralité des mondes (Amsterdam 

1718), deutsch: Herrn Christian Hügens Weltbeschauer, oder


vernünftige Muthmaßungen, daß die Planeten nicht weniger geschmükt 

und bewohnet seyn, als unsere Erde (Zürich 1767). 

• Christiani Hvgenii à Zvlichem Const. F. Horologivm (Den Haag 1658), 

bzw.: Horologium oscillatorium sive de motu pendulorum ad horologia 

aptato demonstrationes geometricae (Paris 1673; Wiesbaden 1966; 

Düsseldorf 1977), neue Ausgaben: A. Heckscher, A. Oettingen (eds.), 

Horologium oscillatorium: die Pendeluhr (Leipzig 1913), englisch: Richard 

J. Blackwell (transl. with notes), Christiaan Huygens’ the pendulum 

clock, or Geometrical demonstrations concerning the motion of 

pendula as applied to clocks (Ames 1986). 

• Theoremata de vi centrifuga et motu circulari demonstrata (1705), deutsch: 

Felix Hausdorff (ed.), Christian Huygens’ nachgelassene Abhandlungen: 

Über die Bewegung der Körper durch den Stoss: Über die Centrifugalkraft 

(Leipzig 1921). 

• Nouveau traité de la pluralité des mondes (Paris 1702; Amsterdam 1718; 

Den Haag 1724). 

• Vier Abhandlungen über die Kreismessung: Archimedes, Huygens, Lambert, 

Legendre: Über die gefundene Größe des Kreises (Niederwalluf b. 

Wiesbaden 1971). 

• Rudolf Rasch (ed.), Christiaan Huygens: Le cycle harmonique (Rotterdam 

1691), Novus cyclus harmonicus (Leiden 1724): with Dutch and 

English translations (Utrecht 1986). 

• Briefwechsel zwischen Leibniz, Hugens van Zulichem und dem Marquis 

de l’Hospital (Berlin 1849; 1971). 

• Leibnizens und Huygens Briefwechsel mit Papin: nebst einer Biographie 

Papin’s und einigen zugehörigen Briefen und Actenstücken (1881; 

Vaduz 1996). 

• Rienk H. Vermij, “An unpublished autograph by Christiaan Huygens: 

his letter to David Gregory of 19 January 1694”, Annals of Science 49 

(1992) pp. 507-523.


Wissenschaftliche Ehrungen: 

1663 als erster ausländischer Wissenschaftler zum Ehrenmitglied der Royal 

Society of London ernannt. 

1666 von Colbert nach Paris berufen, wo er eines der ersten Mitglieder der 

neugegründeten Académie des Sciences wurde. 

Referenzen und weiterführende Literatur: 

• Charles Coulston Gillespie (ed.), Dictionary of scientific biography, vol. 

VI (New York 1972) pp. 597-613. 

• Sondernummer der Revue d’histoire des sciences, mit Titel: “Expérience 

et raison”, la science chez Huygens (1629-1695), t. 56 (Paris 2003), darin: 

Fabien Chareix, “La découverte des lois du choc par Christiaan Huygens”, 

pp. 15-58; André Charrak, “Huygens et la théorie musicale”, pp. 59-78; Patricia 

Radelet-de Grave, “L’Univers selon Huygens, le connu et l’imaginé”, 

pp. 79-112; Gianfranco Mormino, “Le rôle de Dieu dans l’oeuvre scientifique 

et philosophique de Christiaan Huygens”, pp. 113-133; Gianfranco Mormino, 

Fabien Chareix, “Bibliographie huguenienne”, pp. 153-190. 

• Cornelis Dirk Andriesse, Titan kan niet slapen: een biografie van Christiaan 

Huygens (Amsterdam 1993). 

• Cornelis Dirk Andriesse, Huygens: the man behind the principle (Cambridge 

2005). 

• Friedrich Barth, “Die ersten Lösungen der fünf Probleme des Christiaan 

Huygens, nacherzählt in moderner Sprache”, Der Mathematikunterricht 54 

(2008) pp. 19-42. 

• A.E. Bell, Christian Huygens and the Development of Science in the Seventeenth 

Century (London 1947). 

• Harmen P. Blok (ed.), Huygens’ principle, 1690-1990: theory and applications; 

proceedings of an International Symposium The Hague/ Scheveningen 

November 19-22, 1990 (Amsterdam 1992). 

• H.J.M. Bos, “The influence of Huygens on the formation of Leibniz’ ideas”, 

in: Albert Heinekamp (ed.), Leibniz à Paris (1672-1676): symposium de la 

G.-W.-Leibniz-Ges. (Hannover) et du Centre National de la Recherche scientifique 

(Paris) à Chantilly, t. 1 (Studia Leibnitiana 17) (Wiesbaden 1978) pp. 

59-68. 

• Hendrik Jan Maarten Bos, M.J.S. Rudwick (eds.), Studies on Christiaan 

Huygens: invited papers from the Symposium on the life and work Christiaan 

Huygens, Amsterdam, 22-25 August 1979 (Lisse 1980). 

• H.J.M. Bos, “Recognition and wonder: Huygens, tractional motion and some 

thoughts on the history of mathematics”, Tractrix 1 (1989) pp. 3-20.


• William Browne, Christiani Hugenii Libellus de Ratiociniis in Ludo Aleae. 

Or, the Value of all Chances in Games of Fortune, Cards, Dice, Wagers, 

Lotteries etc. Mathematically Demonstrated (London 1714). 

• Henri L. Brugmans, Le séjour de Christian Huygens à Paris et ses relations 

avec les milieux scientifiques français, suivi de son Journal de voyage à Paris 

et à Londres (Paris 1935). 

• E.M. Bruins, “Computation of logarithms by Huygens”, Janus 65 (1978) 

pp. 97-104. 

• E.M. Bruins, “On the history of logarithms: Bürgi, Napier, Briggs, de 

Decker, Vlacq, Huygens”, Janus 67 (1980) pp. 241-260. 

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to Malus”, Archive for History of Exact Science 21 (1979/80) pp. 311- 

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• Vere Clairbone Chappel, Seventeenth-century natural scientists (New York 

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• Fabien Chareix, La philosophie naturelle de Christiaan Huygens (Paris 

2006). 

• Elart von Collani (ed.), Defining the Science of Stochastics (Lemgo 2004). 

• C.A. Crommelin, “Sur l’attitude de Huygens envers le calcul infinitésimal 

et sur deux courbes intéressantes du meme savant”, Simon Stevin 31 (1956) 

pp. 5-18. 

• Lorraine Daston, Classical Probability in the Enlightenment (Princeton 

1988). 

• Alfonsina D’Elia, Christiaan Huygens: una biografia intellettuale (Milano 

1985). 

• Fokko Jan Dijksterhuis, “Christiaan Huygens”, Centaurus 2 (1953) pp. 

265-282. 

• Fokko Jan Dijksterhuis, Lenses and waves: Christiaan Huygens and the 

mathematical science of optics in the seventeenth century (Dordrecht 2004). 

• Steffen Ducheyne, “Huygens’s understanding of trajectory: ’via media’ between 

Galileo and Newton”, Historia Scientiarum 17 (2007) pp. 1-19. 

• Steffen Ducheyne, “Huygnes’s understanding of trajectory ’via media’ between 

Galileo and Newton”, Historia Scientiarum 17 (2007) pp. 1-19. 

• R. Dugas, “Sur le cartésianisme de Huygens”, Revue d’Histoire des Sciences 

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• E.L. Edwardes, The story of the pendulum clock (Altrincham 1977). 

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• A. Elzinga, On a research program in early modern physics (Göteborg 

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• A. Elzinga, “Christiaan Huygens theory of research”, Janus 67 (1980) pp. 

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• Karen Fletcher (ed.), Titan - from discovery to encounter: proceedings of 

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• Karen Fletcher, Christiaan Huygens: facets of a genius (Noordwijk 2004). 

• Marian Fournier, “Huygens’ designs for a simple microscope”, Annals of 

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• H. Freudenthal, “Huygens’s foundations of probability”, Historia Mathematica 

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• Conrad Grau, Berühmte Wissenschaftsakademien. Von ihrem Entstehen 

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• Hans Freudenthal, “Huygens’s foundations of probability”, Historia Mathematica 

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Mathematicians/Huygens.html (03. März 2008). 

• J.J. O’Connor, E.F. Robertson, http://www-groups.dcs.st-and.ac.uk/ history/References/Huygens.html 

(03. März 2008). 

Autor(en) dieses Beitrags: 

Claudia von Collani 

Version: 1.00

Biographie von Christiaan Huygens

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