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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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Zusammenbruch <strong>der</strong> Finanzmärkte 97<br />

le Vermögenswerte sprichwörtlich in Luft auflösten. Darauf folgten eine Rationierung<br />

von Krediten und eine tiefgreifende Vertrauenskrise, die die Investitionstätigkeit<br />

hemmten. Auf diese Weise erreiche ein systemischer Zusammenbruch<br />

<strong>der</strong> Finanzmärkte schnell die realwirtschaftliche Sphäre und würde<br />

in den Augen vieler Experten eine starke Rezession o<strong>der</strong> sogar eine langanhaltende<br />

Depression auslösen.<br />

Als Folge nennen die Befragten beson<strong>der</strong>s häufig stark ansteigende Arbeitslosigkeit,<br />

aber auch einen Vertrauensverlust in ökonomische Institutionen und<br />

in die (inter)nationale Politik. Ein afrikanischer Teilnehmer sieht die Gefahr<br />

<strong>der</strong> Zerstörung des jüngsten Wirtschaftswachstums in den Schwellenlän<strong>der</strong>n<br />

und eines starken Wohlstandsverlustes in weiten Teilen <strong>der</strong> Mittelschicht, ein<br />

deutscher Vertreter <strong>der</strong> Zivilgesellschaft zieht den Vergleich zur Weltwirtschaftskrise<br />

1929.<br />

<strong>Die</strong> geschil<strong>der</strong>ten Konsequenzen wie steigende Arbeitslosigkeit und Vernichtung<br />

von Finanzvermögen implizieren eine starke Belastung insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Mittelschicht und <strong>der</strong> Unterschicht, was einer Umverteilung von unten<br />

nach oben gleichkommt – Krisengewinner können letztlich nur die Kapitalbesitzer<br />

sein. Vor diesem Hintergrund verwun<strong>der</strong>t nicht, dass viele Experten im<br />

Fall eines Zusammenbruchs <strong>der</strong> Finanzmärkte mit sozialen Unruhen und einer<br />

Zunahme <strong>der</strong> gesellschaftlichen Ungleichheit rechnen.<br />

Problemverständnis und Lösungsansätze<br />

<strong>Die</strong> Experten halten das Ausmaß des Schadens durch einen Zusammenbruch<br />

<strong>der</strong> Finanzmärkte für die Weltwirtschaft für sehr hoch. Dementsprechend<br />

bewerten sie die Dringlichkeit von Lösungen, die die Finanzmarktrisiken<br />

min<strong>der</strong>n helfen, als sehr hoch. Im Gegensatz zu steigenden sozio<strong>ökonomischen</strong><br />

Ungleichheiten o<strong>der</strong> Wasser- und Nahrungsmittelkrisen deckt sich<br />

diese Bewertung <strong>der</strong> Experten mit <strong>der</strong> eingeschätzten Wahrnehmung des Risikofeldes<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Entscheidungsträger – diese sind in den Augen <strong>der</strong><br />

Befragten hochgradig besorgt. Nur über den internationalen Terrorismus<br />

herrscht nach Expertenansicht eine noch größere Beunruhigung.<br />

<strong>Die</strong> Experten unterstellen trotz weitreichen<strong>der</strong> wirtschaftlicher Konsequenzen<br />

und <strong>der</strong> zuletzt sehr hohen Medienpräsenz <strong>der</strong> Thematik einen nur durch-

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