Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

94 Die ökonomischen Risiken der Globalisierung
Die Krise des Jahres 2008 zeigt, welche wirtschaftlichen Schäden ein massiver
Verfall der Kurse und eine weltweite Kreditklemme anrichten können und
wie schwer sie wieder in den Griff zu bekommen sind. So bezifferte die
Commerzbank die ökonomischen Schäden dieser Finanzkrise auf 10,5 Billionen
Dollar, zusammengesetzt aus Abschreibungen und Pleiten, Wertverlusten
bei Immobilien und den Kosten des Einbruchs der Weltwirtschaft (Handelsblatt
2009). McKinsey hat errechnet, dass sich durch die Krise das Finanzvermögen
weltweit von 202 Billionen US-Dollar Ende 2007 um 27 auf 175 Billionen
US-Dollar zum Jahresende 2008 verringert hat (McKinsey 2011).
Auslöser einer Finanzkrise können Spekulationsblasen wie 2008 (hier wurde
im Endeffekt auf Hypothekenkredite gewettet), extreme Kursschwankungen
an einzelnen Märkten oder der Bankrott einer großen Volkswirtschaft sein. Ist
das Vertrauen in die Finanzmärkte gestört, ist es extrem schwierig, dieses für
eine funktionierende Ökonomie so wichtige Vertrauen wieder herzustellen.
Bis dies gelingt, ist zunächst mit einer Kreditklemme zu rechnen, die sich
direkt auf die realwirtschaftliche Sphäre auswirkt und in Verbindung mit lockerer
Geldpolitik das Risiko einer Hyperinflation birgt, sofern die Zentralbanken
darauf mit billigem Geld reagieren.
Im ungünstigsten Fall könnte der Zusammenbruch systemischer Banken zu
einem Kollaps des Weltfinanzsystems führen und eine enorme Vernichtung
globalen Wohlstands auslösen.