Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt
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88 Die ökonomischen Risiken der Globalisierung Globale Relevanz des Risikofeldes Die Teilnehmer der Umfrage bewerten den zu erwartenden globalen wirtschaftlichen Schaden durch den Zusammenbruch einer großen Volkswirtschaft als sehr hoch (Abb. 1). Über diese Einschätzung herrscht unter den Befragten auch über die verschiedenen Weltregionen hinweg große Einigkeit – sowohl Teilnehmer aus Asien oder Afrika als auch aus Europa und den USA halten die steigende Verschuldung weiterer Volkswirtschaften für wirtschaftlich sehr schädlich. Abb. 1: Schadenspotenzial der Risikofelder für die Weltwirtschaft (alle Befragten) Entsprechend fällt auch die Antwort auf die Frage nach der Dringlichkeit einer Lösung aus: Das Risiko des Zusammenbruchs einer großen Volkswirtschaft zählt zu denjenigen Risikofeldern, deren Lösung die Experten, wiederum mit einem großen Konsens, eine der höchsten Prioritäten zuschreiben. Die Antworten der Experten auf die offene Frage nach den schwerwiegendsten ökonomischen Folgen überbordender Staatsverschuldung bzw. eines Staatsbankrotts zeigen, dass sie Verschuldung nicht als rein ökonomisches Thema betrachten. Vielmehr lassen ihre Antworten darauf schließen, dass sie darin eine mögliche Ursache konfliktträchtiger sozialer Verwerfungen sehen.
Staatsverschuldung/Staatsbankrott 89 Als wichtigste direkte wirtschaftliche Folgen in einer betroffenen Volkswirtschaft nennen die Befragten einen Rückgang der ökonomischen Leistungsfähigkeit und einen Einbruch des Wachstums, als wichtigste indirekte Folgen die sozialen und politischen Auswirkungen eines Staatsbankrotts. Allen voran werten sie die Zuspitzung sozialer Ungleichheit als sehr ernstes Problem, das Verteilungskämpfe hervorrufen und damit auch zu sozialen Unruhen und politischer Instabilität führen kann. Staaten könnten in den Augen der Befragten ihre Handlungsfähigkeit gar vollständig einbüßen. Uneinig sind sich die Experten hinsichtlich der durch die Verzahnung der Volkswirtschaften hervorgerufenen globalen Folgen einer Staatsinsolvenz. Durch einen Vertrauensverlust an den Finanzmärkten würden, so eine Sichtweise, automatisch auch andere „gesunde“ Volkswirtschaften in Mitleidenschaft gezogen; eine globale Abwärtsspirale würde in Gang gesetzt. Andere Experten hingegen halten die Auswirkungen für überschaubar. So würde sich durch einen Staatsbankrott einer führenden Volkswirtschaft das globale ökonomische Kräfteverhältnis zwar verschieben, dies müsse aber nicht zu einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft führen. Als besonders kritisch bewerten die Befragten Selbstverstärkungseffekte an den Finanzmärkten, die sich einer politischen Regulierung weitgehend entziehen. Einigkeit besteht darin, dass eine dauerhafte Schuldenkrise und drohender Staatsbankrott die globale Wirtschaftsleistung senken und die weltweiten Ungleichheiten bei Einkommen und Wohlstand steigen lassen. Auch eine Zunahme protektionistischer Tendenzen und politischer Konflikte sowie die Verschlechterung der Handelsbeziehungen nennen die Experten als mögliche Folgen des Zusammenbruchs einer großen Volkswirtschaft. Problemverständnis und Lösungsansätze Die Experten glauben, dass das Thema Staatsverschuldung/Staatsbankrott relativ gut verstanden wird. Gleichzeitig gehen sie durchwegs davon aus, dass bei den Entscheidungsträgern darüber große Besorgnis herrscht. Die Beunruhigung sei ähnlich hoch wie im Fall eines systemischen Zusammenbruchs der Finanzmärkte oder zunehmender Energie- und Rohstoffknappheit. Die hohe
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Staatsverschuldung/Staatsbankrott 89<br />
Als wichtigste direkte wirtschaftliche Folgen in einer betroffenen Volkswirtschaft<br />
nennen die Befragten einen Rückgang <strong>der</strong> <strong>ökonomischen</strong> Leistungsfähigkeit<br />
und einen Einbruch des Wachstums, als wichtigste indirekte Folgen die<br />
sozialen und politischen Auswirkungen eines Staatsbankrotts. Allen voran<br />
werten sie die Zuspitzung sozialer Ungleichheit als sehr ernstes Problem, das<br />
Verteilungskämpfe hervorrufen und damit auch zu sozialen Unruhen und<br />
politischer Instabilität führen kann. Staaten könnten in den Augen <strong>der</strong> Befragten<br />
ihre Handlungsfähigkeit gar vollständig einbüßen.<br />
Uneinig sind sich die Experten hinsichtlich <strong>der</strong> durch die Verzahnung <strong>der</strong><br />
Volkswirtschaften hervorgerufenen globalen Folgen einer Staatsinsolvenz.<br />
Durch einen Vertrauensverlust an den Finanzmärkten würden, so eine Sichtweise,<br />
automatisch auch an<strong>der</strong>e „gesunde“ Volkswirtschaften in Mitleidenschaft<br />
gezogen; eine globale Abwärtsspirale würde in Gang gesetzt. An<strong>der</strong>e<br />
Experten hingegen halten die Auswirkungen für überschaubar. So würde sich<br />
durch einen Staatsbankrott einer führenden Volkswirtschaft das globale ökonomische<br />
Kräfteverhältnis zwar verschieben, dies müsse aber nicht zu einem<br />
Zusammenbruch <strong>der</strong> Weltwirtschaft führen.<br />
Als beson<strong>der</strong>s kritisch bewerten die Befragten Selbstverstärkungseffekte an<br />
den Finanzmärkten, die sich einer politischen Regulierung weitgehend entziehen.<br />
Einigkeit besteht darin, dass eine dauerhafte Schuldenkrise und drohen<strong>der</strong><br />
Staatsbankrott die globale Wirtschaftsleistung senken und die weltweiten<br />
Ungleichheiten bei Einkommen und Wohlstand steigen lassen. Auch eine<br />
Zunahme protektionistischer Tendenzen und politischer Konflikte sowie die<br />
Verschlechterung <strong>der</strong> Handelsbeziehungen nennen die Experten als mögliche<br />
Folgen des Zusammenbruchs einer großen Volkswirtschaft.<br />
Problemverständnis und Lösungsansätze<br />
<strong>Die</strong> Experten glauben, dass das Thema Staatsverschuldung/Staatsbankrott<br />
relativ gut verstanden wird. Gleichzeitig gehen sie durchwegs davon aus, dass<br />
bei den Entscheidungsträgern darüber große Besorgnis herrscht. <strong>Die</strong> Beunruhigung<br />
sei ähnlich hoch wie im Fall eines systemischen Zusammenbruchs <strong>der</strong><br />
Finanzmärkte o<strong>der</strong> zunehmen<strong>der</strong> Energie- und Rohstoffknappheit. <strong>Die</strong> hohe