Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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26.06.2013 Aufrufe

80 Die ökonomischen Risiken der Globalisierung Globale Relevanz des Risikofeldes Die Experten bewerten das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens durch die Alterung von Gesellschaften mit 4,45 auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 6 (sehr hoch) absolut gesehen zwar als eher hoch, im Vergleich zu den meisten anderen Risikofeldern sehen sie das Schadenspotenzial aber geringer. So halten die Befragten beispielsweise überbordende Staatsverschuldung oder Energie- und Rohstoffknappheit für ökonomisch deutlich schädlicher als alternde Gesellschaften. Teilnehmer aus den OECD-Staaten schätzen den wirtschaftlichen Schaden alternder Gesellschaften etwas höher ein als die Experten aus den Nicht-OECD-Staaten – vor allem aber halten sie ihre jeweiligen Herkunftsländer im globalen Vergleich für besonders stark betroffen (Abb. 1). Abb. 1: Betroffenheit des Herkunftslandes des Befragten durch die Alterung von Gesellschaften im Verhältnis zur Betroffenheit der Weltwirtschaft: prozentuale Verteilung der Einschätzungen der Befragten Alternde Gesellschaften und deren abnehmende Leistungsfähigkeit nehmen die Befragten außerdem nicht als eine Problematik wahr, die dringend einer Lösung bedarf – sie findet sich auf dem letzten Platz wieder (Abb. 2). Diese Bewertung ist mit den Charakteristika des Alterungsprozesses von Gesellschaften zu erklären: Gesellschaften altern nicht von heute auf morgen, sondern in einem langsamen, stetigen und vorhersehbaren Prozess, sodass sich die Volkswirtschaften langsam anpassen können.

Alternde Gesellschaften 81 Abb. 2: Empfohlene Prioritäten bei der Lösung der Risikofelder (alle Befragten) Die gravierendsten ökonomischen Konsequenzen alternder Gesellschaften sehen die meisten Experten in der zunehmenden Belastung der Sozialsysteme, die einer nachhaltigen Reformierung bedürfen. Sie befürchten eine weitere Belastung der Staatsfinanzen, die die Staaten entweder tiefer in die Verschuldung treibt oder dazu führt, dass die staatliche Unterstützung alter Menschen sukzessive zurückgefahren wird und diese in die Armut abdriften. Einige Experten sehen die Gefahr eines kompletten Zusammenbruchs der Rentensysteme. Als weitere unmittelbare ökonomische Folge der Alterung von Gesellschaften nennen die Befragten häufig den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und die Verringerung des Wirtschaftswachstums oder der Vitalität einer Volkswirtschaft, die Gefahr zunehmender sozialer und intergenerationaler Ungleichheiten sowie sich daraus ergebende gesellschaftliche Spannungen. Auch ein starker Anstieg der volkswirtschaftlichen Ersparnis wird als Folge der Alterung von Gesellschaften genannt.

80 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />

Globale Relevanz des Risikofeldes<br />

<strong>Die</strong> Experten bewerten das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens durch<br />

die Alterung von Gesellschaften mit 4,45 auf einer Skala von 1 (sehr gering)<br />

bis 6 (sehr hoch) absolut gesehen zwar als eher hoch, im Vergleich zu den<br />

meisten an<strong>der</strong>en Risikofel<strong>der</strong>n sehen sie das Schadenspotenzial aber geringer.<br />

So halten die Befragten beispielsweise überbordende Staatsverschuldung o<strong>der</strong><br />

Energie- und Rohstoffknappheit für ökonomisch deutlich schädlicher als<br />

alternde Gesellschaften. Teilnehmer aus den OECD-Staaten schätzen den<br />

wirtschaftlichen Schaden altern<strong>der</strong> Gesellschaften etwas höher ein als die Experten<br />

aus den Nicht-OECD-Staaten – vor allem aber halten sie ihre jeweiligen<br />

Herkunftslän<strong>der</strong> im globalen Vergleich für beson<strong>der</strong>s stark betroffen<br />

(Abb. 1).<br />

Abb. 1: Betroffenheit des Herkunftslandes des Befragten durch die Alterung von Gesellschaften<br />

im Verhältnis zur Betroffenheit <strong>der</strong> Weltwirtschaft: prozentuale Verteilung<br />

<strong>der</strong> Einschätzungen <strong>der</strong> Befragten<br />

Alternde Gesellschaften und <strong>der</strong>en abnehmende Leistungsfähigkeit nehmen<br />

die Befragten außerdem nicht als eine Problematik wahr, die dringend einer<br />

Lösung bedarf – sie findet sich auf dem letzten Platz wie<strong>der</strong> (Abb. 2). <strong>Die</strong>se<br />

Bewertung ist mit den Charakteristika des Alterungsprozesses von Gesellschaften<br />

zu erklären: Gesellschaften altern nicht von heute auf morgen, son<strong>der</strong>n<br />

in einem langsamen, stetigen und vorhersehbaren Prozess, sodass sich<br />

die Volkswirtschaften langsam anpassen können.

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