Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt
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72 Die ökonomischen Risiken der Globalisierung und Freiheitsrechten zugunsten der öffentlichen Sicherheit. Terroristische Attacken könnten den sozialen Zusammenhalt von Gesellschaften und die Fundamente ökonomischer Interaktion schwächen. Zwei Experten weisen auf die Gefahr kriegerischer zwischenstaatlicher Auseinandersetzungen in Regionen wie dem Mittleren Osten hin – angesichts des Irak-Krieges kein unwahrscheinliches Szenario. Generell verstärke internationaler Terrorismus durch die Verschärfung religiöser und kultureller Missverständnisse die Gefahr diplomatischer Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen. Aus Expertensicht sind steigende Ausgaben für die öffentliche Sicherheit zu erwarten, die den finanziellen Spielraum in anderen Ressorts einschränken. Zudem bestehe die Gefahr einer finanziellen Verausgabung von Staaten im Kampf gegen den Terrorismus. Neben den geschilderten direkten Reaktionen der betroffenen oder scheinbar betroffenen Staaten erwarten die Experten durch internationalen Terrorismus auch schwerwiegende psychologische Konsequenzen, zum Beispiel steigende Unsicherheit und allgemeinen Vertrauensverlust. Beide könnten zu einem verringerten Handels- und Interaktionsvolumen und im Endeffekt zu einem Rückgang von Nationaleinkommen weltweit führen. Als weitere ökonomische Konsequenzen nennen die Experten den Rückgang des Tourismus in den Zielländern von Terrorismus und den Verlust von Auslandsdirektinvestitionen. Problemverständnis und Lösungsansätze Die im Durchschnitt gering bewerteten potenziellen Schäden für die Weltwirtschaft und die eher geringe Priorität, die die Experten der Bekämpfung des internationalen Terrorismus beimessen, stehen in starkem Kontrast zu der großen Besorgnis, die die Thematik in den Augen der Experten bei Entscheidungsträgern weltweit hervorruft (Abb. 2). Internationaler Terrorismus belastet die Entscheider demnach noch mehr als ein möglicher Zusammenbruch der Finanzmärkte oder die überbordende Staatsverschuldung.
Internationaler Terrorismus 73 Abb. 2: Besorgnis über die Risikofelder bei globalen Entscheidungseliten (alle Befragten) Vermutlich spiegeln die Befragten damit die alarmierte Politik wider, die durch die gewaltige mediale Präsenz terroristischer Attacken in Verbindung mit einer direkten Gefahr für Leib und Leben der Bürger zum Handeln oder zumindest zu einer entsprechenden Kommunikation gezwungen ist. In der Frage, für wie gut sie das Verständnis der Ursachen, Wirkungsmechanismen und Folgen des internationalen Terrorismus halten, sind die Experten skeptisch. Sie bewerten den Wissensstand von Entscheidungsträgern und Akademikern auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 6 (sehr hoch) durchschnittlich mit 3,82, das Verständnis des internationalen Terrorismus halten sie also für mittelmäßig ausgeprägt und für etwa gleich hoch wie beim Risikofeld Wasser- und Nahrungsmittelkrisen. Dies lässt vermuten, dass sich die Befragten bei der Einschätzung des vorhandenen Wissens nicht von der hohen medialen Präsenz bestimmter Risikofelder leiten ließen – so wird beispielsweise auch bei den aktuell viel debattierten Risiken rund um einen Finanzmarktzusammenbruch kein auffällig hohes Verständnis unterstellt.
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Abb. 2: Besorgnis über die Risikofel<strong>der</strong> bei globalen Entscheidungseliten<br />
(alle Befragten)<br />
Vermutlich spiegeln die Befragten damit die alarmierte Politik wi<strong>der</strong>, die<br />
durch die gewaltige mediale Präsenz terroristischer Attacken in Verbindung<br />
mit einer direkten Gefahr für Leib und Leben <strong>der</strong> Bürger zum Handeln o<strong>der</strong><br />
zumindest zu einer entsprechenden Kommunikation gezwungen ist.<br />
In <strong>der</strong> Frage, für wie gut sie das Verständnis <strong>der</strong> Ursachen, Wirkungsmechanismen<br />
und Folgen des internationalen Terrorismus halten, sind die Experten<br />
skeptisch. Sie bewerten den Wissensstand von Entscheidungsträgern und<br />
Akademikern auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 6 (sehr hoch) durchschnittlich<br />
mit 3,82, das Verständnis des internationalen Terrorismus halten sie<br />
also für mittelmäßig ausgeprägt und für etwa gleich hoch wie beim Risikofeld<br />
Wasser- und Nahrungsmittelkrisen.<br />
<strong>Die</strong>s lässt vermuten, dass sich die Befragten bei <strong>der</strong> Einschätzung des vorhandenen<br />
Wissens nicht von <strong>der</strong> hohen medialen Präsenz bestimmter Risikofel<strong>der</strong><br />
leiten ließen – so wird beispielsweise auch bei den aktuell viel debattierten<br />
<strong>Risiken</strong> rund um einen Finanzmarktzusammenbruch kein auffällig hohes<br />
Verständnis unterstellt.